„Am Ende können wir mit einem Punkt zufrieden sein.“

Die Stimmen zum Spiel TSV GWD Minden vs. TVB Stuttgart (27:27) am 06.05.2021:

Jürgen Schweikardt: „Das war ein ganz kurioses Spiel, in dem wir 55 Minuten hinterher gerannt sind. Das lag vor allen Dingen auch an Minden Torhüter, der wirklich überragend gehalten hat. Wir selbst hatten wieder ein gutes Paket aus Abwehr und Torhüter. Im Angriff waren wir in der ersten Hälfte viel zu wenig zwingend. In der zweiten Halbzeit machen wir es mit 17 Toren dann gut. Wie die Mannschaft sich immer wieder rankämpft, was das wirklich überragend. Eigentlich hatten wir uns dann auch schon dafür belohnt gehabt. Die letzte Minute ist natürlich äußerst kurios mit dem Fehlpass, Primož Parade und dann dem 7-Meter. Für mich ist das keine richtige Entscheidung. Obwohl wir hier 55 Minuten hinten waren, fühlt sich das wie eine Niederlage an. Ich bin trotzdem sehr, sehr stolz, wie die Mannschaft immer weiter gekämpft hat und dran geblieben ist und wir am Ende zumindest einen Punkt geholt haben.“

Primož Prošt: „Auf jeden Fall war es ein spannendes Spiel. Wenn man aus unserer Sicht auf das Spiel bis zur 56. Minute schaut, dann haben wir einen Punkt gewonnen. Aber wenn wir uns die letzten drei oder vier Minuten anschauen, dann haben wir einen Punkt verloren. Wir haben aber das ganze Spiel gekämpft. Semisch hat richtig gut gespielt aber auch unsere Abwehr war richtig gut. Am Ende können wir mit einem Punkt zufrieden sein.“

Frank Carstens: „Wir führen mit 14:10 und dann mit 19:15 und dann sieht man schon ganz früh den Boden vom Tag. Wir haben natürlich dann nicht mehr die Präzision im Angriffsspiel. Das macht die ganze Sache dann etwas schwieriger. Malte hat uns natürlich in der ersten Halbzeit überragend in die Spur gebracht. Von dieser Torwart- und Abwehrleistung profitieren wir eigentlich noch zu wenig. Das ist in der zweiten Hälfte nicht mehr ganz so. Stuttgart verteidigt besser und bekommt mehr Ballgewinne und läuft mehr Konter. Das hat uns ganz schön geknackt. Da ist es dann auch eine Frage der Alternativen. Wenn man auf unsere Bank schaut, dann waren da nicht mehr allzu viele Rückraumspieler.“

Malte Semisch: „“Es war heute sehr spannend – leider müssen wir sagen, weil wir ja schon mit vier Toren geführt hatten. Wir hätten uns gerne weiter abgesetzt. Dann haben wir Stuttgart aber nochmal rankommen lassen. Zum Glück haben wir dann noch einen Punkt mitgenommen. […] Wir freuen uns über jeden Punkt – egal gegen wen, egal wo, egal wann. Von daher können wir den Punkt heute gut gebrauchen, auch wenn wir hier zu Hause auch gerne zwei mitgenommen hätten.“

Bildquelle: Angela Metge

Punkteteilung in Minden

Im ersten Spiel der englischen Woche waren die WILD BOYS heute bei GWD Minden zu Gast. Beide Teams hatten zuletzt nach einer längeren Negativserie im letzten Ligaspiel wieder gepunktet. Mit dem heutigen Spiel ging ein weiterer Punkt auf das Konto beider Teams. Die Partie endete mit 27:27.

Minden hatte Anspiel aber eröffnete dem TVB durch einen Ballverlust die Chance auf das erste Tor der Partie. Diese nutze Patrick Zieker, wenn auch erst im zweiten Anlauf. Seinen ersten Wurf hatte Malte Semisch pariert. Dieser Parade sollten viele weitere folgen. Der Torhüter der Gastgeber kam allein in den ersten sieben Minuten auf sieben Paraden bei acht Würfen und machte ein überragendes Spiel.

Mit Semischs Paraden im Rücken, konnte Minden erst den Ausgleich erzielen und dann durch Christoffer Rambo in Führung gehen (2:1, 5. Minute). Diese Führung baute GWD Schritt für Schritt aus und so stand es nach 13 Minuten 6:2. Viggó Kristjánsson brachte sein Team mit einem Doppelpack wieder in Schlagdistanz. In kürzester Zeit stellte Minden den alten Abstand aber wieder her. So stand es nach 17 Minuten 8:4. Beim Spielstand von 9:5 rief TVB-Trainer Jürgen Schweikardt seine Mannschaft in einer Auszeit zusammen. 

Bis zur 26. Minute schwankte der Vorsprung von Minden stets zwischen drei und vier Toren. Nach einer Auszeit von Frank Carsten erzielte sein Linksaußen das 13:8 und damit die bis dato höchste Führung für die Gastgeber. Beim Stand von 14:10 ging es schließlich in die Kabinen. 

Der TVB kam mit einem 3:0-Lauf aus der Pause und stellte innerhalb von zwei Minuten auf 14:13. Dann kam aber auch Minden wieder ins Spiel und baute die Führung wieder aus (16:13, 36. Minute). Nach 39 Minuten waren die Gastgeber beim 18:14 wieder mit vier Toren in Front. 

Danach konnte sich der TVB wieder heran kämpfen und hatte beim 20:19 (45. Minute) die Chance auf den Ausgleich. Dieser lies aber auf sich warten und fiel erst in der 57. Minute mit dem 26:26 durch Adam Lönn. Beide Torhüter hielten im Anschluss und letztlich übernahmen die WILD BOYS die Führung. Patrick Zieker war es, der das 26:27 in der 60. Minute markierte. Primož Prošt verriegelte sein Tor wiederum, sodass der TVB 14 Sekunden vor Schluss in Ballbesitz kam. Jürgen Schweikardt nahm die Auszeit aber der Sieg war noch nicht unter Dach und Fach. Minden holte den Ball mit offensiver Abwehrarbeit nochmals zurück und so gab es drei Sekunden vor Schluss Strafwurf für Minden. Juri Knorr behielt die Nerven und netzte zum 27:27 Endstand. 

Für den TVB geht es bereits am Sonntag wieder weiter. Dann ist der Tabellendritte aus Mannheim zu Gast in der Porsche-Arena.

Bildquelle: Angela Metge

TVB nach Länderspielpause zu Gast in Minden

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich am Sonntag mit einem deutlichen 35:20-Erfolg über Estland verlustpunktfrei für die EHF EURO 2022 qualifiziert. Nun stehen in dieser Woche schon wieder Spiele in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga an.

Unter anderem muss der TVB Stuttgart nach Minden reisen und wird dort eine ähnlich starke kämpferische Leistung wie zuletzt beim Sieg gegen Göppingen benötigen. Durch den 22:20-Erfolg bei der HSG Nordhorn-Lingen haben sich die Ostwestfalen ein Punktepolster von fünf Zählern auf den ersten Abstiegsplatz gesichert. Das ist Trainer Frank Carstens und seiner Mannschaft aber noch nicht genug. Daher wird das Team um Nationalspieler Juri Knorr alles in die Waagschale werfen, um gegen die WILD BOYS zu gewinnen.

Das weiß auch TVB-Coach Jürgen Schweikardt, der hofft, dass seine Mannschaft an die starke Vorstellung der letzten Partie anknüpfen kann und damit wieder mehr Konstanz in ihr Spiel bringt. „Wir wollen auf jeden Fall noch ein paar Siege einfahren“, so der Trainer und Geschäftsführer in Personalunion.

Quelle: Joachim Gröser

Unsere Nummer 3 im Interview

Der wurfgewaltige 24-jährige Rückraumspieler Max Häfner hat uns Rede und Antwort gestanden. Er kommt in dieser Saison bei 26 Spielen auf 70 Tore und 45 Assists. Seit 2017 trägt er das blau-weiße TVB-Trikot. Wir sagen: Hand auf´s Herz lieber Max!

Am vergangenen Spieltag konntet ihr im Derby gegen FRISCH AUF! Göppingen mit einem 28:26-Heimerfolg zwei wichtige Punkte einfahren. Wie wichtig war dieser Sieg für Euch im Hinblick auf die vorherige Niederlagenserie?

Der Sieg war sehr wichtig für uns! Ich glaube, dass damit der Mannschaft eine große Last von den Schultern gefallen ist. Auch psychologisch mit den fünf Niederlagen im Gepäck war das für uns nicht leicht. Deshalb war es umso schöner zu gewinnen und das Gefühl wieder zu haben, gewinnen zu können. Wenn wir unsere Leistung bringen, dann können wir gegen viele Mannschaften in dieser Liga gewinnen.

Ihr steht mit 23 Zählern auf Platz 13 der Tabelle, zwischenzeitlich wart ihr auf dem ersten Tabellenplatz. Wie zufrieden bist Du mit dem Saisonverlauf und was sind Eure Ziele für die restliche Saison?

Die Ziele sind relativ einfach gesagt: Wir möchten so viele Punkte wie möglich sammeln. Welche Platzierung es am Ende wird, ist schwierig vorherzusagen, weil andere Teams auch noch punkten können. Wir möchten so viele Spiele wie nur möglich gewinnen und zu alter Stärke zurückfinden. Mit dem bisherigen Saisonverlauf bin ich grundsätzlich zufrieden. Wir haben aktuell 23 Punkte, was zuvor noch keine TVB-Mannschaft geschafft hat. Die Saison wirkt etwas schlechter als sie eigentlich ist. Das kommt daher, dass wir zwischenzeitlich Tabellenführer und jetzt 13. sind. Wir haben auch gegen die eine oder andere Mannschaft, gegen die wir eine andere Erwartungshaltung hatten, verloren. Insgesamt finde ich die Saison gut, trotzdem wären ein paar weitere Punkte schön.

Ihr spielt seit Monaten vor leeren Zuschauerrängen aufgrund der anhaltenden Pandemie. Wie fühlen sich die Partien ohne Zuschauer an? 

Die Spiele ohne Zuschauer fühlen sich schon komisch und schlechter als mit Zuschauern an. Wir wünschen uns alle volle Ränge, egal ob auswärts oder daheim. Es macht einfach mit Fans mehr Spaß und da kommt auch ein gewisses Feeling von den Rängen zum Tragen. Nichtsdestotrotz gewöhnt man sich daran, in leeren Hallen zu spielen. Das ist natürlich schade, aber es lässt sich leider nicht ändern.

Nach einem Bänderriss und einer Bandscheiben-Operation musstest Du 2018 ein halbes Jahr pausieren. Wie schwer war diese Zeit für Dich?

Egal, ob ein Kollege oder man selbst. Sich zu verletzen und eine Reha zu machen, ist immer eine schwierige Zeit. Man kann dann nicht das machen, was einem Spaß macht. Man wird als Mannschaftssportler, der ja tagtäglich mit anderen Teamkollegen seinen Sport ausübt, zum Einzelsportler in der Reha. Da ist man nur auf sich selbst fokussiert und das war eine komische Situation. Unter dem Strich gehören Verletzungen zum Sport dazu und das ist auch jedem bewusst. Es gibt nur wenige Spieler, die ohne eine Verletzung durch ihre sportliche Karriere kommen. 

Du läufst nie ohne Fußgelenksbandagen an beiden Knöcheln auf die Platte. Was hat es eigentlich damit auf sich?

Die trage ich im Spiel als auch im Training aus prophylaktischen Gründen. Ich hatte auch schon vor meiner Zeit beim TVB einige Sprunggelenksverletzungen. Demzufolge sagt man sich irgendwann, dass man das mithilfe von Schienen, Bandagen oder Tapes vorbeugen sollte. Das Tape ist für mich keine optimale Lösung, weil ich mich damit nicht so wohl fühle. Deswegen trage ich Bandagen. Mit denen komme ich gut zurecht und seitdem ich sie trage bin ich von Verletzungen verschont geblieben.

Deine Position ist in der Mitte des Rückraums. Welche Voraussetzungen muss man speziell auf dieser Position erfüllen, um besonders erfolgreich zu sein?

Es schadet grundsätzlich nicht, ein gutes Spielverständnis bzw. eine Spielintelligenz mitzubringen – ein Spiel „lesen“ und seine Mitspieler in Szene setzen zu können. Außerdem ist es der Fall, dass heute Mittelmänner deutlich torgefährlicher sind, wie das noch vor 20 Jahren der Fall war. Die Spielintelligenz und Torgefahr sehe ich als die wichtigsten Punkte auf meiner Position.

Dein älterer Bruder Kai, ebenfalls erfolgreicher Handballprofi, ist derzeit bei MT Melsungen unter Vertrag. Er ist unter anderem Europameister und hat mehr als 300 Bundesliga-Spiele bestritten. Was für ein Verhältnis pflegt ihr und ist er für Dich ein Vorbild?

Wir pflegen beide ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Auch mit meinem anderen Bruder verstehe ich mich sehr gut. Wir haben regelmäßigen Kontakt über das Telefon oder Facetime und tauschen uns über unsere Situationen, sei es im Privatleben oder Beruf, aus. Da habe ich zu Kai und Jan einen guten Kontakt. Kai war in gewisser Weise ein Vorbild, klar. Es ist aber trotzdem schwierig zu vergleichen, weil er auf einer anderen Position spielt und der anderen Hand wirft. Mit seinem sportlichen und schulischen Werdegang war und ist er ein Vorbild für mich. Ich bin mächtig stolz auf das, was er bisher erreicht hat. 

Zur Saison 2017/18 bist Du aus der vierten Liga vom TSB Schwäbisch Gmünd in die erste Liga zum TVB Stuttgart gewechselt. Wie groß war dieser Schritt in der Nachbetrachtung für Dich?

Das war eine große Umstellung und ein großer Schritt für mich. Zum einen ist der Trainingsumfang deutlich höher. Man trainiert häufiger und intensiver. Das ist eine Umstellung für den Kopf und Körper, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Die Detailarbeit ist in der ersten Liga deutlich größer. Ich habe Gott sei Dank schon ein Jahr bevor ich zum TVB gewechselt bin, über weite Strecken mittrainiert. Da konnte ich mich schon etwas daran gewöhnen. 

Nachdem ihr am ersten Spieltag dieser Saison in Mannheim eine 20:30-Niederlage einstecken musstet, sind die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag zum Rückspiel in der Porsche-Arena zu Gast. Wie sieht euer Matchplan aus, um die Partie erfolgreicher zu gestalten wie das Hinspiel?

Wir werden uns wie auf jedes andere Spiel bestmöglich vorbereiten, damit sich so etwas, wie im Hinspiel nicht wiederholt. Damals mussten wir uns mit dem ein oder anderen neuen Spieler zunächst finden. Da sind wir jetzt schon ein paar Schritte weiter. Wir sind nun besser eingespielt. Auch wenn wir zuhause spielen, gehen wir als Außenseiter ins Spiel. Nichtsdestotrotz wollen wir die Löwen so lange wie möglich ärgern und Minimum ein Punkt bei uns behalten. 

Kommen wir mal weg vom Handball und widmen uns Deiner Hochschulkarriere. An der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd studierst Du Mathematik und Sport auf Lehramt. Was macht Dein Studium?

Mein Studium läuft! In den Corona-Semestern konnte ich einen guten Schritt nach vorne machen, weil ich sehr viele Online-Vorlesungen wahrnehmen konnte. Zeitlich und organisatorisch war das für mich vorteilhaft. Ich brauche etwas länger als meine Kommilitonen, weil es eben sehr schwierig ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Viel Training, Reisen durch ganz Deutschland und Präsenzveranstaltungen. Daher ist es nicht ganz einfach, aber mir war das von vorneherein bewusst, dass ich etwas länger brauche. Ich bin guter Dinge, dass ich es zeitnah fertigbekomme. 

Es ist auffällig, dass Du gerne Deine Frisur änderst. Mal hast Du die Haare sehr kurz und ein anderes Mal trägst Du sie oben länger. Welche Frisur trägst Du denn am liebsten?

Ich bin da ganz offen und habe keinen Favoriten. Beide Frisuren haben ihre Vor- und Nachteile – sei es vom Pflegen, Trocknen und Schwitzen. Daher kann ich mich schwer entscheiden, aber momentan lasse ich sie wieder wachsen und das bleibt auch erst einmal so.

Top 5: Schwäbische Wörter

  1. Hudla
  2. Blombazieher
  3. Ná hogga
  4. Bebbt
  5. Trieler

Startplätze für die EHF EURO 2022 vergeben

Mit den letzten Partien der vergangenen Länderspielwoche sind nun auch die letzten Plätze für die EHF EURO 2022 vergeben worden. Das Turnier wird vom 13.01.-30.01.2022 in Ungarn und der Slowakei stattfinden.

DHB-Team schafft die perfekte EM-Quali

Mit einem 35:20 (17:10) gegen Estland beenden die deutschen Handballer die Qualifikation zur EHF EURO 2022 mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel. Der Sieg über die Balten in der Porsche-Arena war zudem der 20. Sieg in EM-Qualifikationsspielen in Folge. Bester Werfer des DHB-Teams war wiederholt Marcel Schiller, der sechs von sechs 7-Meter verwandelte.

Zharko und Viggó qualifizieren sich mit Nordmazedonien und Island

Als jeweils Gruppenzweiter haben auch die Teams aus Nordmazedonien und Island um Zharko Peshevski und Viggó Kristjánsson das Ticket für die Europameisterschaft gelöst. Samuel Röthlisberger, der mit der Schweizer Nati um einen Startplatz bei der EHF EURO 2022 kämpfte, konnte dieses Ziel leider nicht erreichen. Im letzten und entscheidenden Qualifikationsspiel unterlagen die Eidgenossen den Mannen aus Nordmazedonien denkbar knapp mit 28:29.

Die Übersicht über alle Spiele und alle Infos zu den Begegnungen gibt es hier: https://ehfeuro.eurohandball.com/men/2022/

Am kommenden Donnerstag werden dann um 17 Uhr in Budapest die Vorrundengruppen für die Europameisterschaft ausgelost.

Bildquelle: Sascha Klahn

Im Stream: U19 kämpft um Viertelfinaleinzug

Nach über einem halben Jahr ist es so weit: Unsere U19 steht wieder auf der Platte!

Während die LIQUI MOLY HBL wegen der Länderspiele aktuell ruht, fliegt der Ball in der Jugend-Bundesliga Handball nun wieder. 23 Mannschaften bestreiten in acht Gruppen eine Vorrunde und spielen den Einzug ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft aus.

Die A-Jugend des TVB trifft dabei am Sonntag, den 02.05.2021 im ersten Vorrundenspiel auf die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen, den Nachwuchs der MT Melsungen. Auch wenn weiterhin keine Zuschauer in der Gemeindehalle zugelassen sind, könnt ihr die Jungs von zu Hause über unseren Stream anfeuern.

Hier geht es zum Stream: https://bit.ly/JBLHVorrunde

Länderspiel-Pause in der LIQUI MOLY HBL

In dieser Woche ruht der Ball in der LIQUI MOLY HBL, denn es ist wieder Länderspielwoche. Es werden die letzten Startplätze für die EHF EURO 2022 ausgespielt.

Drei TVB-Spieler sind mit ihren Nationalteams unterwegs. Viggó Kristjánsson läuft für das isländische Team auf. Samuel Röthlisberger und Zharko Peshevski kämpfen mit der Schweiz bzw. mit Nordmazedonien um die Teilnahme an der Europameisterschaft im kommenden Jahr. Dabei treffen die beiden Kreisläufer des TVB unter anderem am kommenden Sonntag direkt aufeinander.

Der DHB startet am Donnerstag in die letzten beiden Qualifikationsspiele. Mit dem aktuell ersten Platz in der entsprechenden Qualifikationsgruppe steht das Team von Alfred Gislason auf einem komfortablen Ausgangspunkt auf dem Weg zur EHF EURO 2022.

Hier die beiden Partien des DHB im Überblick:

BOSNIEN-HERZEGOWINA vs. DEUTSCHLAND: Donnerstag, der 29.04.2021, 16:10 Uhr, Übertragung: ARD

DEUTSCHLAND vs. ESTLAND: Sonntag, der 02.05.2021, 18:00 Uhr, Übertragung: Sport1

Die Übersicht über alle Spiele und alle Infos zu den Begegnungen gibt es hier: https://ehfeuro.eurohandball.com/men/2022/

Bildquelle: Sascha Klahn

Karriere nach der Karriere – Michael Schweikardt im Interview

Michael Schweikardt lief von 2012 bis 2019 für den TVB Stuttgart auf. Zuvor spielte er für die MT Melsungen und FRISCH AUF! Göppingen und kehrte dann aber wieder zu seinem Heimat- und Jugendverein, dem TVB, zurück. Seit seinem Karriereende auf dem Spielfeld ist der 38-Jährige beim TVB für das Scouting und Anschlussförderung zuständig. Zudem ist er Cheftrainer des Drittligisten TSB Heilbronn-Horkheim. Wie er die Karriere nach der Karriere gestaltet, erzählt er im Interview.

Hallo Micha, zum Ende der Saison 2018/19 hast Du Deine aktive Karriere als Handballspieler beendet. Du kannst auf 427 Bundesliga-Partien, in denen Du insgesamt 944 Tore erzielt hast, zurückblicken. Was war Dein persönlicher Höhepunkt in Deiner 16-jährigen Profikarriere?

Mein persönlicher Höhepunkt war mit Sicherheit der Aufstieg mit dem TVB Stuttgart in die LIQUI MOLY HBL. Ich habe zwar auch das IHF-Pokalfinale gespielt, aber aufgrund der Emotionalität, mit seinem Heimatverein aufzusteigen, würde ich dieses Erlebnis immer als meinen Höhepunkt der Karriere angeben. 

Dein Bruder Jürgen ist Trainer und Geschäftsführer des TVB Stuttgart. Sein Team steht derzeit auf Platz 13 der Tabelle der LIQUI MOLY HBL. Wie bewertest Du die aktuelle Saison der WILD BOYS?

Ein bisschen durchwachsen ist die Saison schon. Man muss immer hervorheben, dass der Start in die Saison überragend war. Mit der zwischenzeitlichen Tabellenführung hat man etwas Historisches geschafft. Trotzdem ist man mit der Leistung und der Konstanz der vergangenen Spiele nicht zufrieden und muss in den nächsten Wochen und Monaten, aber auch den kommenden Jahren, versuchen, einen Schritt weiterzukommen, um die Top 10-Plätze attackieren zu können. 

Mal ehrlich, brennt es Dir denn nicht unter den Fingernägeln, wenn Du die Jungs spielen siehst?

Das Gefühl ebbt schon ein wenig ab. Direkt nach Karriereende war das Gefühl doch sehr präsent, dass man mitmachen wollte. Mittlerweile ist es nicht mehr so stark und man gewinnt mehr Abstand. 

Du bist mittlerweile als Mitarbeiter der Geschäftsstelle für die Bereiche Scouting und Anschlussförderung tätig. Wie sieht Dein Arbeitsalltag beim TVB aus? 

Mein Job ist eine Mischung aus Scouting, welches hauptsächlich im Büro passiert, und der Anschlussförderung, wo ich viel in der Halle stehe, sobald wieder Jugendspiele stattfinden können. Momentan nimmt das Scouting sehr viel Zeit in Anspruch, aber ich hoffe, bald wieder mehr in der Halle stehen zu dürfen, um mit den jungen Spielern zu arbeiten und sie spielen zu sehen.

Wie ermöglicht ihr den Nachwuchsspielern des TVB die Vereinbarkeit von schulischer und sportlicher Karriere? Wie werden Sie an die Profimannschaft herangeführt?

Auf sportlicher Seite bieten wir den Jugendlichen hier beim TVB eine gute Ausbildung an, indem wir gut ausgebildete Trainer in jedem unserer Leistungsteams haben. Zudem haben wir mit der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule und dem Schickhardt-Gymnasium in Stuttgart zwei sehr starke Partner. Es ist festgelegt, dass unsere Toptalente morgens zweimal in der Woche Frühtraining von unserem U23-Coach Jörg Ebermann, der Lehrer an einer Schule ist, bekommen. Dadurch haben wir einen großen Trainingsumfang, den wir den Jugendlichen anbieten können, um sich handballerisch so gut wie möglich weiterzuentwickeln und die Schule dabei trotzdem nicht zu vernachlässigen. Es gibt dann auch noch Nachführunterricht, sodass die Spieler keinen Lernstoff verpassen.

Neben Deiner Karriere als Spieler hast Du die Trainer-A-Lizenz erworben und zur Saison 2019/20 das Traineramt des Drittligisten TSB Heilbronn-Horkheim übernommen. Wie gefällt Dir die Rolle am Spielfeldrand?

Die Rolle am Spielfeldrand gefällt mir sehr gut. Man kann durch taktische Kniffe viel Einfluss auf das Spiel nehmen. Gleichzeitig macht mir aber auch die Trainingsarbeit mit den jungen Leuten und deren Weiterentwicklung Spaß.  

„Wir konnten alles, was uns in den letzten Spielen gefehlt hat, zurückbringen.“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart vs. FRISCH AUF! Göppingen (28:26) am 24.04.2021

Jürgen Schweikardt: „Erstmal möchte ich sagen, dass ich und wir extrem erleichtert sind nach dieser Phase. Ich persönlich bin sehr, sehr stolz auf die Jungs. In den letzten Wochen, vor allem auch bei den Eulen, waren wir vom Selbstvertrauen her, sehr weit unten. Das war jetzt eine schwere Woche. Wie die Jungs das heute umgesetzt haben, war hervorragend. Wir haben in der ersten Halbzeit nach dem 4:7 überragend verteidigt und haben in der ganzen Halbzeit nur drei Bälle ohne Kontakt auf das Tor bekommen. Da waren wir sehr präsent. Zwei, drei Spieler haben mir eben nach dem Spiel gesagt, dass sie noch nie so platt waren. Mehr kann ich nicht erwarten. Die Jungs haben sich reingehängt und sind über ihre Grenzen hinausgegangen. Wir hatten im Angriff nämlich immer noch nicht die Leichtigkeit gehabt, die wir schon hatten. Aber die Jungs haben sich da durchgekämpft und wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass wir uns dafür am Ende belohnt haben und jetzt auch wieder dieses Gefühl haben, gewinnen zu können. Es ist wieder mal so, dass, wenn wir unsere Fehler im Rahmen halten und eine vernünftige Abwehr spielen, dann haben wir gegen so Mannschaften wie Göppingen Chancen. Selbst in Kiel konnten wir so mithalten. Dann haben wir die Qualität und darauf lässt sich aufbauen. Es ist jetzt ein sehr wichtiger Sieg aber wir möchten uns jetzt weiter stabilisieren.“

Hartmut Mayerhoffer: „Glückwunsch an Jürgen und den TVB zum Sieg. Wir haben es in der Anfangsphase echt gut gemacht bis zum 4:7. Da ist der Ball gut gelaufen und wir haben auch wirklich im Angriff gut gespielt. Ab dem Zeitpunkt war es dann tatsächlich ein sehr gebrauchter Tag von uns – speziell im Angriff, wo wir heute eine schlechte Leistung abgeliefert haben. Bis zur Halbzeit waren wir bei zehn eigenen Treffern und das ist einfach zu wenig für uns. Da müssen wir uns selbst ankreiden, dass wir eine wirklich sehr schlechte Angriffsleistung geleistet haben. Die hat nicht gereicht, um hier zu gewinnen. Entsprechend war das ein verdienter Sieg für den TVB.“ 

Primož Prošt: „Die letzten zwei, drei Spiele waren nicht so gut, sowohl von der ganzen Mannschaft als auch von meiner Seite aus. Deshalb habe ich auch schon vor der Partie gesagt, dass dieses Spiel heute zur richtigen Zeit für uns kommt, weil speziell in einem Derby können wir die Aggressivität und alles, was uns in den vergangenen Spielen gefehlt hat, zurückbringen. Das haben wir heute auch geschafft und deshalb bin ich sehr froh, dass wir heute diese zwei Punkte gegen Göppingen geholt haben. Wir haben nach den letzten Spielen eine große Analyse gemacht, was in den vergangenen Partien schief gelaufen ist und was gut war. Die guten Sachen haben wir mitgenommen, haben uns dann auf wenige Dinge konzentriert und intensiv auf FRISCH AUF! vorbereitet. Die Abwehr war heute richtig gut, da ist es dann auch einfacher für mich, dahinter zu stehen. Insgesamt kann man sagen, dass heute einfach alles gut geklappt hat.“

TVB siegt im Schwabenderby

Am 27. Spieltag der LIQUI MOLY HBL stand das Nachbarschaftsduell im Schwabenland an. FRISCH AUF! Göppingen war zu Gast in der SCHARRena. Der Tabellenfünfte vom Hohenstaufen hatte vor dieser Partie noch kein Spiel im Kalenderjahr 2021 verloren. Mit dem 28:26-Sieg des TVB endete diese Erfolgsserie nun.

Den Göppingern gehörte der erste Angriff, den Tim Kneule gleich zum ersten Treffer der Partie nutzte. Auf der anderen Seite netzte Adam Lönn zum ersten Tor der Gastgeber in der 3. Minute. Sascha Pfattheicher besorgte mit seinem darauffolgenden Doppelpack die erste Stuttgarter Führung (3:2, 6. Minute).

Die beiden Positionskollegen Marcel Schiller und Patrick Zieker trafen danach jeweils für ihre Teams. So stand es in der 7. Minute 4:3. Dieser Zwischenstand sollte vorerst die letzte Führung der WILD BOYS darstellen, denn FRISCH AUF! startete einem 4:0-Lauf. Das Spiel drohte, in Richtung der Gäste zu kippen. Der TVB ließ sich aber nicht beirren und legte seinerseits fünf Tore ohne Gegentreffer hin. Kristjánsson, Pfattheicher, Peshevski, Müller und Zieker trafen in dieser Phase für den TVB Stuttgart und stellten auf 9:7 in der 21. Minute. Auch die zwischenzeitliche Auszeit Mayerhoffers konnte den Lauf des TVB nicht stoppen.

Erst Nationalspieler Sebastian Heymann unterbrach den Lauf mit dem 8. Treffer der Göppinger in der 22. Minute. Durch einen Treffer von Adam Lönn, eine Parade von Primož Prošt und einen erfolgreichen Gegenstoß von Patrick Zieker, sah sich Mayerhoffer gezwungen, seine 2. Auszeit bereits in der ersten Hälfte zu nehmen. Dies passierte beim Spielstand von 11:8 nach 24 Minuten.

Daraufhin traf aber nicht sein Team, sondern Viggó Kristjánsson, der den TVB mit dem 12:8 erstmals mit vier Toren in Führung brachte. Schiller schaffte es, die lange torarme Phase seines Teams mit dem 12:9 zu unterbrechen (27.). Göppingen schaffte es aber nicht, weiter zu verkürzen, da TVB-Torhüter Prošt parierte und Müller im Angriff traf. Tim Kneules Wurf aus dem Rückraum zum 13:10 bedeutete den Halbzeitstand. 

Direkt nach der Halbzeitpause netzte Zharko Peshevski vom Kreis. Durch Tore von Schiller und Kozina kamen die Göppinger den Stuttgartern näher. Der Anschlusstreffer von FRISCH AUF! beim Stand von 14:12 (34. Minute) und 15:13 (36. Minute) drohte zu fallen. Aber im Gegenteil: Den Anschlusstreffer ließ der TVB aber bis zum Spielende nicht zu und baute die Führung bis zur 40. Minute sogar auf fünf Tor aus (20:15). Daraufhin nahm Mayerhoffer seine dritte und letzte Auszeit, welche die erhoffte Wende aber nicht mehr herbeiführen konnte.

Zwischenzeitlich stellte Göppingen auf 23:20 (48. Minute) und hätte durch einen Treffer ins leere Stuttgarter Tor nochmals auf zwei Zähler Unterschied verkürzen können. Heymanns Wurf landete aber neben dem Tor und stattdessen traf Lönn auf der anderen Seite. Pfattheicher legte direkt nach (25:20, 53. Minute). Insgesamt machte der Schwede ein sehr gutes Spiel und kam am Ende, ebenso wie Zieker und Kristjánsson auf fünf Tore. Pfattheicher war erfolgreichster TVB-Torschütze und steuerte sechs Treffer zum Sieg des TVB bei.

In den letzten Spielminuten konnte FRISCH AUF! das Blatt nicht mehr wenden und unterlag einem kämpferisch starken TVB, der den 3. Derbysieg feiern konnte.