TVB fixiert Team um Chef-Trainer Sánchez

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart geht mit einem neuen Team um Chef-Trainer Roi Sánchez in die Saison 2021/22. Als Co- und Torwarttrainer fungiert ab der kommenden Spielzeit Vicente Alamo. Neuer Athletiktrainer wird Steffen Hepperle. Karsten Schäfer wird den TVB nach 9 Jahren verlassen.

Seit Januar ist klar, dass Roi Sánchez ab Sommer der neue Chef-Trainer beim TVB wird. Nun wurde auch sein Assistenz-Team fixiert:

Vicente Alamo wird ab Juli 2021 als Co- und Torwarttrainer Roi Sánchez unterstützen. Alamo war in seiner aktiven Karriere selbst Torwart und 19-facher spanischer Nationalspieler. Der 45-Jährige ist aktuell für die Frauen des spanischen Erstligisten BM Granollers im Torhüterbereich verantwortlich und trainiert zudem die Torhüterinnen der spanischen Frauennationalmannschaft.

Als Athletiktrainer wird zukünftig Steffen Hepperle für die Fitness der Wild Boys zuständig sein. Der 36- jährige Stuttgarter war bereits beim HBW Balingen-Weilstetten sowie bei der SG BBM Bietigheim für den Athletikbereich verantwortlich. Hauptberuflich wird Hepperle weiterhin seinem Beruf als Lehrer am Wirtemberg-Gymnasium nachgehen.

Karsten Schäfer wird hingegen seine Tätigkeit beim TVB nach 9 Jahren beenden. Schäfer hat beim TVB 2012 als Co-Trainer unter Günter Schweikardt begonnen und das Team mit Chef-Trainer Jürgen Schweikardt 2015 zum Aufstieg in die 1. Bundesliga geführt. Anschließend war er auch unter den Chef- Trainern König und Baur tätig und hatte seit der Rückkehr von Jürgen Schweikardt auf die Trainerbank 2018 einen großen Anteil an der Etablierung des Teams in der 1 Liga. Wie es bei Karsten Schäfer in der nächsten Saison weiter gehen wird, ist momentan noch offen.

„Nach so vielen Jahren fällt ein Abschied natürlich nie leicht. Trotzdem möchte ich mich bei Jürgen, der Mannschaft und dem gesamten TVB für die wunderbare Zeit bedanken. Ich bin stolz, den erfolgreichen Weg des TVB mitgestaltet zu haben und wünsche mir, dass wir uns in den verbleibenden Spielen noch mit möglichst vielen Punkten belohnen. Für die Zukunft bin ich überzeugt, dass der TVB seinen Weg weitergehen wird und wünsche allen viel Erfolg“, so Karsten Schäfer.

„Mein Dank sowie der des gesamten TVB gilt Karsten Schäfer für die erfolgreiche, gemeinsame Zeit. Er hat in den letzten 9 Jahren dafür gesorgt, dass die Mannschaft immer topfit war und war auch handballerisch maßgeblich an der Weiterentwicklung des Teams beteiligt. Karsten hat mir stets den Rücken freigehalten, sodass meine Doppelfunktion überhaupt erst möglich war. Wir wünschen ihm für seinen weiteren Weg sowohl privat als auch beruflich nur das Beste“, sagt TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt, der anfügt: „Wir wollten Roi die Möglichkeit geben, sein Team nach seinen Wünschen zu gestalten. Zusammen mit Vicente Alamo und Steffen Hepperle sind wir für die neue Saison bestens aufgestellt.“

TVB-Gewinnspiel: Reist mit den WILD BOYS ins Trainingslager

Seit über 14 Monaten konnten wir die meisten unserer Fans leider nicht mehr persönlich in unseren Hallen begrüßen. Für den Rückhalt und die Unterstützung in der vergangenen Zeit – trotz Distanz – möchten wir nun etwas zurückgeben und zudem die Zeit bis zum Wiedersehen bei unseren Heimspielen verkürzen. Hierzu haben wir ein Gewinnspiel ausgerufen.

Seid kreativ und schickt uns Videos, Schlachtrufe, Bilder oder was immer euch zum TVB einfällt. Die besten 10 Einsendungen erwarten tolle Gewinne, unter anderem eine Reise mit der Mannschaft ins Trainingslager! Um was es genau geht, gibt es auch hier im Video zu sehen: https://www.tvbstuttgart.de/als-fans-seid-ihr-profis/

Auf die 10 kreativsten Einsendungen, die von uns ausgewählt werden, warten tolle Gewinne: 

1. Platz:            2 Übernachtungen für 2 Personen im DZ (inkl. HP) im Sommertrainingslager mit der Mannschaft (Zillertal)

2. Platz:            1 signiertes Heimtrikot der aktuellen Saison 

3. Platz:            1 Trainingsshirt der aktuellen Saison

4. – 10. Platz:  1 signierter Handball 

Einsendeschluss eurer Beiträge ist der 31.05.2021. Wir können nur Einsendungen berücksichtigen, die per Mail an marketing@tvbstuttgart.de oder auf dem Postweg mit Angabe von Vor-und Nachnamen, E-Mailadresse und Adresse eingehen.

Die Gewinner werden bis spätestens 14.06.2021 von uns benachrichtigt.*

Wir freuen uns auf viele tolle Einsendungen!

*Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptieren die Teilnehmer unsere Teilnahmebedingungen. Teilnahmeberechtigt sind Personen, die eine Dauerkarte beim TVB Stuttgart besitzen, und älter als 18 Jahre sind. Ausgeschlossen sind Mitarbeiter des Veranstalters. Jeder Teilnehmer darf nur einmalig am Gewinnspiel teilnehmen, und kann nur einmal gewinnen. Der Teilnehmer ist für die Richtigkeit seiner Angaben verantwortlich. Die angegebenen Daten werden nur für den Zweck und die Dauer des Gewinnspiels in unseren Systemen gespeichert. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich, die Gewinne sind nicht übertragbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

TOP 5 unserer WILD BOYS

Welche Stadt gefällt Alex am besten? Was isst Jerome am liebsten? Wer ist in Viggós Augen der beste Fußballer? Was hört Samu nach einem Heimsieg und welches ist das persönliche Karriere-Highlight von Primož? Das gibt es hier in unseren Top 5 nachzulesen.

Samus Top 5 Lieder für nach einem Heimsieg

  1. Shots – Imagine Dragons, Broiler
  2. W. Nuss vo Bümpliz – Patent Ochsner
  3. Scharlachrot – Patent Ochsner
  4. Summer Of ´69 – Bryan Adams
  5. Bierkapitän – Markus Becker, Richard Bier

Viggós Top 5 Fußballer weltweit

  1. Michel Owen
  2. Ronaldinho
  3. Cristiano Ronaldo
  4. Lionel Messi
  5. Eiður Guðjohnsen

Alexs Top 5 Lieblingsstädte

  1. Kaiserslautern
  2. Hamburg
  3. München
  4. Berlin
  5. Stuttgart

Jeromes Top 5 Lieblingsessen

  1. Chicken Masala
  2. Lasagne
  3. Linsensuppe
  4. Spaghetti mit Garnelen
  5. Saarländische Schwenker (Schweinenackensteaks)

Primožs Top 5 Lieblingsmomente in seiner bisherigen Karriere

  1. 4. Platz bei der WM 2013 in Spanien 
  2. Finale der dänischen Meisterschaft vor 35.000 Zuschauern
  3. Das Gewinnen von allen 4 Pokale in einer Saison mit Montepellier
  4. & 5.  Die beiden EHF-Cup Siege mit FRISCH AUF! Göppingen

„Lemgo hat heute verdient gewonnen.“

Jürgen Schweikardt: „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff in der Abwehr bekommen. Das Zusammenspiel zwischen Defensive und Torhüter hat heute nicht funktioniert. Wir sind trotz Vorbereitung oft in dieses spekulative Verteidigen des TBV reingelaufen. Zu der schlechten Abwehrleistung kamen noch einige einfache Gegenstoßtreffer hinzu und dann waren wir schon recht früh mit 7 Toren hinten. Nachdem wir dann das Risiko deutlich erhöht hatten, gelang es uns nochmal, bis auf 2 Treffer ranzukommen. Aber dann sind uns eben wieder zu viele Fehler unterlaufen. In Summe war unsere individuelle Leistung einfach nicht gut genug und daher hat Lemgo heute verdient gewonnen.“

Florian Kehrmann: „Ich glaube, wir haben heute ein gutes Handballspiel mit viel Tempo gesehen. Wir haben es in der ersten Halbzeit durch eine gute Abwehr geschafft, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Wir haben nahezu jeden Fehler der Stuttgarter bestraft und konnten bis auf 7 Tore davon ziehen. Wir hatten dann eine Phase, in der wir zu viele Fehler im Angriff gemacht haben, weshalb das Spiel nochmal spannend wurde. Trotzdem hatten wir zu jeder Zeit die Kontrolle über das Spiel und haben verdient gewonnen.“

Christoph Theuerkauf: „Es hat heute einfach sehr viel Spaß gemacht. Heute darf keiner unzufrieden sein. Nach der Niederlage gegen Hannover haben wir heute alles reingeworfen und hochverdient gewonnen. Nachdem ich gestern die Info bekam, dass ich heute spielen darf, war mir klar, dass Stuttgart eine Abwehr spielt, die mir liegen könnte. Dementsprechend bin ich glücklich, dass ich meine Chancen vom Kreis nutzen konnte. Aber letztendlich ist es egal, wer die Tore macht.“

Bildquelle: Paul.Cohen

TVB kann keine Punkte aus Lemgo mitnehmen

Nach dem Derbysieg gegen den Tabellendritten, die Rhein-Neckar Löwen, ging es heute zum Tabellennachbarn nach Lemgo. Am Ende behielt der TBV Lemgo Lippe gegen die WILD BOYS beim Endstand von 35:29 beide Punkte im Lipperland.

Der TVB kam eigentlich gut in die Partie in der Phoenix Contact Arena. Kristjánsson holte sich in der Abwehr direkt zu Beginn den Ball und erzielte durch einen Konter den 0:1-Führungstreffer. Mit einem Doppelschlag gelang es den WILD BOYS sogar, mit 3:5 in Führung zu gehen.

Ab der 7. Minute drehte sich jedoch das Spiel. Die Hausherren spielten vorne clever über den Kreis und profitierten von ihrem zu Beginn starken Torhüter sowie dem ein oder anderen technischen Fehler des TVB. Erst zog Lemgo auf 7:5 und später dann auf 15:8 (19. Minute) davon. Kurz vor der Halbzeit versuchte es Trainer Jürgen Schweikardt mit dem 7. Feldspieler – mit Erfolg. Die Stuttgarter kamen bis zur Halbzeit noch auf vier Tore heran. Mit 19:15 ging es in die Pause. Ein richtiges Torhüterspiel konnten die Gäste in der 1. Halbzeit jedoch nicht zeigen. Erst in der 29. Minute konnte der TVB seine erste Parade in der Statistik verzeichnen. Lemgo hatte bis dato vier vorzuweisen.

Zu Beginn der 2. Hälfte kam der TVB direkt auf 20:18 heran, lies dabei sogar noch Chancen liegen. In den folgenden Minuten zeigte sich ein ähnlicher Verlauf, wie auch in den ersten 30 Minuten. Die Hausherren zogen vorerst wieder davon. Einfache Ballverluste im Angriff des TVB konnte Lemgo eiskalt nutzten und mit 24:19 davonziehen.

Aber auch dann war das Spiel noch nicht vorbei. Das Team von Trainer Jürgen Schweikardt gab weiter alles. In der 44. Minute war man beim 25:23 plötzlich wieder im Spiel, verpasste aber die Möglichkeit auf den Anschlusstreffer. In der 50. Minute gelang dann Lemgo fast schon frühzeitig die Vorentscheidung beim 29:24. Am Ende spielte es der TBV souverän herunter und gewann verdient mit 35:29.

Für den TVB geht es nach einer spielfreien Woche dann Ende Mai beim Tabellenletzten in Coburg weiter.

Bildquelle: Paul.Cohen


Drei Auswärtsspiele vor der Brust

Für die WILD BOYS stehen im weiteren Verlauf des Monats Mai drei Auswärtsspiele an. Es geht gegen den TBV Lemgo Lippe, den HSC 2000 Coburg und die TSV Hannover-Burgdorf. Insgesamt konnten die WILD BOYS in den entsprechenden drei Begegnungen in der Hinrunde drei Punkte holen.

Gleich morgen geht es für den TVB gegen den TBV. Das Hinspiel im Oktober des vergangenen Jahres endete mit einem 26:26-Unentschieden. Aktuell steht das Team von Florian Kehrmann tabellarisch einen Platz vor den WILD BOYS. Jedoch haben die Lipperländer vier Spiele weniger als die Schwaben absolviert. 

Nach dem tabellarischen Nachbarschaftsduell ist für den TVB erst einmal rund zwei Wochen Spielpause in der LIQUI MOLY HBL. Anschließend geht es gegen den, Stand heute, Tabellenletzten aus Coburg. Dem HSC 2000 Coburg unterlag der TVB Stuttgart im Hinspiel mit 23:29. Das Rückspiel in der HUK Coburg Arena wird dann am Mittwoch, den 26.05.2021 um 19 Uhr angepfiffen.

Zum dritten Auswärtsspiel in Folge geht es dann am 29.05.2021 nach Hannover. Spielbeginn in der ZAG Arena ist um 18:30 Uhr. Im Hinrundenspiel gegen die Recken siegte der TVB mit 31:26. Mit 24 Punkten aus 27 Spielen steht die TSV Hannover-Burgdorf momentan auf dem 14. Tabellenplatz. 

Das nächste Heimspiel, bei welchem dann die Füchse Berlin in Stuttgart zu Gast sein werden, ist noch nicht terminiert. 

„Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass heute etwas drin sein könnte.“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart vs. Rhein-Neckar Löwen (32:28) am 09.05.2021

Jürgen Schweikardt: „Wir haben zuvor noch nie einen Punkt gegen die Rhein-Neckar Löwen geholt, deshalb sind wir heute überglücklich und stolz, dass wir so eine Mannschaft geschlagen haben. Natürlich wissen wir aber auch, dass wir sie in einem geschwächten Moment heute erwischt haben. Wenn diese ganzen Ausfälle dann eben da sind, glaube ich, dass die Rhein-Neckar Löwen auch nicht mehr besser sind als wir. Wir haben das heute einfach sehr gut gemacht. Zur Halbzeit war ich nicht wirklich zufrieden, da wir einige freie Bälle verworfen hatten und einige 1-gegen-1-Situationen auf der Halbposition verloren hatten. Trotzdem waren wir vorne. Am Ende sind wir einfach glücklich, dass wir hier heute gegen die Rhein-Neckar Löwen gewonnen haben.“

Viggó Kristjánsson: „Unter der Woche haben wir darüber gesprochen, dass wir heute eine gute Chance gegen die Rhein-Neckar Löwen haben werden und ich bin einfach unglaublich zufrieden, dass wir das geschafft haben. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass heute etwas drin sein könnte. Wir sind gut ins Spiel gekommen und Primož hat in der ersten Hälfte überragend gehalten. In der Halbzeit haben wir dann darüber gesprochen, dass wir sogar noch ein, zwei Tore höher hätten früher können, weil wir ein paar Bälle haben liegen lassen und ein paar Abpraller nicht bekommen haben. Im 7-gegen-6 konnten wir das Tempospiel gut steuern und wir sind in fast jedem Angriff zu einem guten Abschluss gekommen und das war aus meiner Sicht der Schlüssel heute.“

Martin Schwalb: „Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen. Darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Wir haben in der Abwehr nicht den Zugriff gefunden und haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren. Wenn der Ball an den Kreis kam, haben wir nicht die Durchsetzungsfähigkeit besessen, um die Stuttgarter am Torwurf oder an guten Situationen zu hindern. Wir sind nicht ins Tempospiel gekommen und haben im Angriff auch viele individuelle Ausfälle gehabt. Daher haben wir zu Recht verloren. Ich möchte aber auch ganz klar sagen: Ich möchte die Jungs auch ein wenig in Schutz nehmen. Es ist so, dass wir heute auch nochmal im Spiel zwei Verletzungen mit Lukas Nilsson und Jannik Kohlbacher dazubekommen haben. Dann haben Jungs Einsatzzeiten gehabt, die natürlich noch nicht so gefestigt sind. Von daher haben wir verdient verloren. Damit müssen wir uns abfinden.“


TVB gewinnt erstmals gegen die Rhein-Neckar Löwen

Nach der Partie gegen Minden am Donnerstag stand heute das Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen an. Das Hinspiel hatten die Mannheimer deutlich mit 30:20 für sich entschieden. Heute allerdings behielt der TVB beide Punkte in Stuttgart und feierte damit den ersten Sieg in der LIQUI MOLY HBL gegen die Löwen.

Der TVB kam gut in das Spiel und startete mit einem 3:0-Lauf. Zweimal Viggó Kristjánsson und Max Häfner per Kempa hatten getroffen. Dann trafen auch die Löwen und zwar in Person von Jannik Kohlbacher gleich doppelt und so stand es nach fünf Minuten 3:2. Durch einen Rückraumwurf von Adam Lönn und einen Gegenstoß ging der TVB wieder in Führung (5:2, 5. Minute), welche das Team von Martin Schwalb bis zur 8. Minute mit dem 5:5 wieder egalisierte.

Der Abwehrverbund zusammen mit Torhüter Primož Prošt stand gut und so konnten die Löwen trotz einiger Fehlwürfe der WILD BOYS die Führung nicht übernehmen. Zwischenzeitlich stand es 7:7 in der 13. Minute. Der anschließende Doppelpack von Zharko Peshevski brachte den TVB wieder in Front (8:7, 14. Minute und 9:7, 15. Minute). Primož Prošt zeigte sich anschließend weiterhin in guter Form und auch die Abwehrreihe erzwang viele Fehler der angreifenden Löwen.

Löwen-Torhüter Nikolas Katsigiannis kam nun auch immer besser ins Spiel und hielt sein Team in Schlagdistanz. Nach dem 10. Tor der Stuttgarter durch Viggó Kristjánsson (10:8, 19. Minute) nahm das Trainerteam der Rhein-Neckar Löwen die erste Auszeit am heutigen Nachmittag. Die aus Sicht der Löwen erwünschte Wirkung blieb aber aus und so konnte der TVB die Führung Tor um Tor ausbauen. Das 15:10 durch den Schweden Adam Lönn in der 29. Minute bedeutete die höchste Führung in Halbzeit eins. Jerry Tollbring markierte mit dem 15:11 den Halbzeitstand, auch wenn der TVB nochmal in Ballbesitz und zum Abschluss kam. 

Die ohnehin ersatzgeschwächten Löwen mussten dann zudem im 2. Durchgang auf Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Rückraumspieler Lukas Nilsson verzichten. Wie auch in der ersten Hälfte startete der TVB Stuttgart mit einem 3:0-Lauf. Erst netzte Adam Lönn nach einem Ballgewinn ins leere Tor, dann traf Max Häfner und schließlich machte Youngster Fynn Nicolaus sein 2. Tor in der LIQUI MOLY HBL. So stand es nach 33 Minuten 18:11. 

Dann agierten die Löwen mit dem 7.Feldspieler und Regisseur Andy Schmid wurde nun deutlich auffälliger. Das 18:12 war sein erster Treffer. Diesen Vorsprung von sechs Toren konnte der TVB bis zur 38. Minute beim 21:15 halten. Dann folgte eine Phase, in der die Rhein-Neckar Löwen immer wieder schnelle Antworten auf lang herausgespielte TVB-Tore fanden. 

Doch davon ließen sich die WILD BOYS nicht beirren und hielten die Löwen stets mit mindestens vier Treffern auf Distanz. Bis zum Schlusspfiff spielten die Hausherren das Spiel konzentriert zu Ende. Zieker machte mit dem 32:26 das letzte Tor für den TVB. Jerry Tollbrings anschließender Doppelschlag war letztlich nur noch Ergebniskosmetik. Die Partie endete mit 32:28. Damit feierte der TVB Stuttgart nach 10 Niederlagen nun im elften Spiel in der LIQUI MOLY HBL den ersten Sieg über die Rhein-Neckar Löwen.


Löwen-Trainer Schwalb im Interview

  1. Herr Schwalb, in der LIQUI MOLY HBL steht Ihre Mannschaft aktuell auf dem dritten Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Saisonverlauf und wie schwer wird es, diesen Platz bis zum Ende gegen Magdeburg und Göppingen zu verteidigen? 

Unser Ziel ist es natürlich, den dritten Platz bis zum Saisonende zu verteidigen. Kiel und Flensburg sind diese Saison schon ein Stück weg, so ehrlich muss man sein. Es wird mit Sicherheit nicht einfach, wir kämpfen aktuell mit einigen Verletzungssorgen, dazu weiß man nie, wie sich die Pandemie vielleicht noch auf den Spielplan auswirkt. Es ist ohne Frage eine ganz besondere Spielzeit.

  1. Der Mai hat begonnen und Ihr Team hat noch zehn Liga-Spiele plus das Final Four der EHF Finals zu bewältigen. Mit welchen Sorgen aber auch mit welcher Vorfreude schauen Sie auf dieses Mammutprogramm in den kommenden zwei Monaten voraus?

Die Qualifikation für die Endrunde im Europapokal war unser großes Ziel. Jetzt wollen wir auch den Europapokal gewinnen, zumal das Final4-Turnier bei uns in Mannheim ausgetragen wird. Was die Liga angeht sind wir einer von wenigen Clubs, der bisher ohne Quarantäne oder Spielausfälle durch die Saison gekommen ist. Es wäre schön, wenn das bis zum Saisonende so bleibt.

  1. Die Rhein-Neckar Löwen sind der Gastgeber für die EHF Finals, was unter normalen Bedingungen mit Zuschauern einen echten Heimvorteil bedeuten würde. Welche Vorteile sehen Sie dennoch diese Spiele in der eigenen Halle zu bestreiten und was würde dieser Triumph für Sie bedeuten?

Die SAP Arena ist unser Wohnzimmer, hier ist es für jeden Gegner schwer zu bestehen. Natürlich fehlen uns unsere Fans unheimlich. Es wäre ein fantastisches Erlebnis geworden, das Final4 in Mannheim vor unseren Zuschauern zu spielen. Mit dem Europapokal haben wir noch eine Titelchance in dieser denkwürdigen Saison, diese wollen wir unbedingt nutzen.

  1. Die WILD BOYS haben sich in der Rückrunde unberechenbar gezeigt. Vor der Länderspielpause gelang dem Team von Jürgen Schweikardt nach vielen Negativerlebnissen ein Sieg gegen Göppingen, der Mannschaft der Rückrunde. Wie schätzen Sie das aktuelle Leistungsvermögen der Stuttgarter Mannschaft ein?

Stuttgart kann, besonders zu Hause, jede Mannschaft schlagen. Wenn sie einen guten Tag haben und die Leistungsträger zur Höchstform auflaufen, wird es für jede Mannschaft schwer den TVB zu besiegen.

  1. Im Tor der Stuttgarter hat mit Jogi Bitter zuletzt ein wichtiger Faktor für den TVB gefehlt. Gegen Göppingen hat Primož Prošt gezeigt, wie stark er Jogi vertreten kann. Wie wird Ihre Vorbereitung auf das Spiel durch das Fehlen oder die Präsenz von Jogi Bitter beeinflusst?

Wir wissen, dass Stuttgart mit Jogi Bitter und Primož Prošt zwei außergewöhnlich gute Torhüter hat. Wer dann am Ende zwischen den Pfosten steht, ist für unsere Vorbereitung nicht entscheidend. Wir schauen auf uns, wollen unser Spiel spielen. Dann sehe ich gute Chancen, in Stuttgart zu punkten.

  1. Mittlerweile hat die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga viele Monate unter Corona-Bedingungen bewältigt. Alle Beteiligten mussten viele Herausforderungen meistern und Entbehrungen hinnehmen. Trotzdem ist das Happy End am Saisonende noch nicht erreicht. Auf was freuen Sie sich am Ende dieser Saison unter hoffentlich einigermaßen normalen Bedingungen am meisten?

Ich freue mich, dass durch die steigende Zahl an Impfungen so etwas wie Hoffnung auf Besserung eingetreten ist. Wir können wieder optimistisch in die Zukunft schauen, bald wieder vor Zuschauern zu spielen.

Bildquelle: Heinz Hartung

TVB will die Löwen zähmen

Am Sonntagnachmittag ist ab 16.00 Uhr in der Stuttgarter Porsche-Arena die Manege frei. Dann will Löwen-Dompteur Jürgen Schweikardt mit seinen WILD BOYS die Rhein-Neckar Löwen zähmen. Aber das wird gar nicht so einfach, stellt doch die in Mannheim ansässige Spielgemeinschaft der beiden Handballvereine aus den nordbadischen Orten Kronau und Östringen schon seit vielen Jahren eine europäische Top-Mannschaft.

In der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga sind die Nordbadener in dieser Runde nicht so erfolgreich wie in den vergangenen Spielzeiten. Bei der Mannschaft um die deutschen Nationalspieler Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki fehlt etwas die Konstanz. Siege in Berlin, Leipzig, Lemgo und Melsungen stehen Niederlagen in Wetzlar, Hannover, Kiel sowie daheim gegen Leipzig entgegen und sorgen unter anderem dafür, dass die Löwen zurzeit bereits 14 Minuspunkte auf ihrem Konto haben. Ein Highlight aus Sicht des Teams um Regisseur Andy Schmid war sicherlich das Unentschieden gegen den deutschen Meister aus Flensburg. Dieses Remis entspricht aufgrund der Qualität im Kader eher dem Leistungsvermögen der Mannheimer. 

Auf der Torhüterposition sind eigentlich die beiden Schweden Andreas Palicka und Mikael Appelgren gesetzt. Da sich Letzterer allerdings einen Kreuzbandriss zuzog, wurde Nikolas „Katze“ Katsigiannis nachverpflichtet. Auf der Spielmacherposition zeigt Andy Schmid schon seit Jahren Weltklasseform. Auch auf den Halbpositionen sorgen der von Kiel gekommene Schwede Lukas Nilsson und sein Landsmann Albin Lagergren für Torgefahr. Am Kreis ist Nationalspieler Jannik Kohlbacher kaum zu kontrollieren. Für ihn wird der Traum von Olympia aufgrund der kleinen Kaderstärke von nur 14 Akteuren verbunden mit taktischen Überlegungen von Bundestrainer Alfred Gíslason wohl nicht wahr werden. Sicher mit dabei in Tokio sind dagegen Kapitän Uwe Gensheimer, der sich jedoch zurzeit im Verein der Konkurrenz von Jerry Tollbring erwehren muss, sowie Rechtsaußen Patrick Groetzki.

Für den nach Hamburg abwandernden Trainer Martin Schwalb wird in der kommenden Saison der schon lange im Verein arbeitende Co-Trainer Klaus Gärtner übernehmen, bevor dann ab der Spielzeit 2022/23 der vom Bergischen HC verpflichtete Sebastian Hinze als Trainer nach Mannheim kommen wird. 

Wie stark die Rhein-Neckar Löwen sind, bekam der TVB Stuttgart direkt zu Beginn der Runde zu spüren. In der SAP Arena unterlag die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt deutlich mit 20:30. „Da haben wir noch etwas gut zu machen“, stellt der TVB-Coach fest und fordert von seiner Mannschaft denselben Kampfgeist wie im letzten Heimspiel gegen FRISCH AUF! Göppingen, welches die WILD BOYS über weite Strecken dominierten und am Ende mit 28:26 gewannen. Dabei waren vor allem eine bärenstarke Deckung und ein gut aufgelegter Primož Prošt die Garanten der den Derbysieg. Markus Götz lobte am Sky-Mikrofon: „Phantastische Abwehrleistung der Stuttgarter.“ Aber auch das Rückzugsverhalten der WILD BOYS  gefiel dem Kommentator: „Super Rückzug.“ TVB-Coach Jürgen Schweikardt war hinterher sehr erleichtert und voll des Lobes für seine Mannschaft: „In der Deckung waren wir sehr präsent und im Angriff haben wir unsere Fehler minimiert. Insgesamt eine hervorragende Leistung meines Teams“, freute sich der Trainer. Linkshänder Jerome Müller sprach hinterher von einem „Frustlöser“.

Am vergangenen Wochenende waren Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2022 angesetzt. Dabei sorgten sich die Manager der deutschen Profiklubs wegen der Corona-Pandemie mehr um die Gesundheit ihrer Spieler als um die Qualifikation der deutschen Mannschaft, die die Qualifikation zur EHF EURO 2022 mit sechs Siegen in sechs Spielen erfolgreich absolvierte. Vom TVB war für Deutschland kein Spieler aktiv, da Torhüter Johannes „Jogi“ Bitter weiterhin verletzt ist. Dafür waren aber Viggó Kristjánsson für Island, Samuel Röthlisberger für die Schweiz und Zharko Peshevski für Nordmazedonien im Einsatz. Und die Nationalspieler des TVB Stuttgart kamen mit wechselndem Erfolg zu ihrem Verein zurück. Island qualifizierte sich als Gruppenzweiter für die Europameisterschaft. Die Schweiz verlor gegen Weltmeister Dänemark hauchdünn mit 29:30 und musste sich auch gegen Nordmazedonien geschlagen geben, weshalb Samuel Röthlisberger nicht mit seiner Nationalmannschaft am EM-Turnier im kommenden Jahr teilnehmen wird. Nordmazedonien und TVB-Kreisläufer Zharko Peshevski qualifizierten sich, wie Island, als Zweiter ihrer Gruppe für die EM.

Zu hoffen bleibt, dass alle Nationalspieler wieder gesund zurückkommen, um mit ihren Teams die kommenden Spiele der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bestreiten zu können. 

Quelle: Joachim Gröser