Der TVB steht im Pokal-Viertelfinale

Der Handball-Erstligist TVB Stuttgart steht zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Viertelfinale des DHB-Pokals. Nach zähen ersten 30 Minuten steigerte sich der TVB nach der Pause enorm und besiegte in der heimischen Scharrena den Liga-Konkurrenten HC Erlangen hochverdient mit 30:26 (13:12). Herausragende Akteure waren Adam Lönn und David Schmidt.

Nur 710 Fans wollten die Achtelfinal-Partie sehen, es herrschte allerdings alles andere als Geisterstimmung. Die Zuschauer feierten ihren TVB für eine vor allem in den zweiten 30 Minuten phasenweise furiose Leistung. Grundstein zum Sieg war die über 60 Minuten hinweg kompromisslose Deckung. Als das Team von Trainer Jürgen Schweikardt seine Fehlerquote vorne reduzierte, waren die Erlanger chancenlos.

An seinem 23. Geburtstag erhielt Tim Wieling den Vorzug vor Sascha Pfattheicher. Der TVB rannte zu Beginn wieder einmal einem knappen Rückstand hinterher. Im Spiel gehalten wurden die Stuttgarter von einem Neuzugang: Der Treffer zum 4:4 nach zwölf Minuten war schon Adam Lönns dritter. Der Schwede war am Ende mit acht Toren nicht nur der erfolgreichste Schütze, sondern zeigte auch in der Abwehr eine sehr starke Leistung – wie das gesamte TVB-Team im übrigen.

Das Problem des TVB war zunächst der Angriff. Zu einfallslos und engmaschig agierte er gegen die ebenfalls kompakte Deckung der Franken. Nach zerfahrenen 18 Minuten nahm der Gästetrainer Adalsteinn Eyolfsson beim mageren 6:6 die erste Auszeit. Danach hielt Erlangen den Vorsprung bei einem Tor oder zwei Toren – auch wenn David Schmidt beim TVB allmählich auf Touren kam. Die Anzahl der technischen Fehler (5) und Fehlwürfe (9) war schlichtweg zu hoch beim Heimteam.

Immerhin ging es mit einem positiven Gefühl in die Halbzeit: Patrik Zieker, Max Häfner, Adam Lönn und Sascha Pfattheicher drehten den 9:11-Rückstand in die 13:12-Pausenführung.

Im zweiten Spielabschnitt hielt der TVB sein hohes Niveau in der Defensive. Die Erlanger fanden, je länger die Partie dauerte, immer weniger Lösungen. Michael Haaß, Nico Büdel und Nikolai Link blieben meist zweiter Sieger. Die meiste Mühe hatte der TVB mit dem schlaksigen Antonio Metzner.

Im Vorteil waren die Stuttgarter auch auf der Torhüterposition. Carsten Lichtlein und später Nikolas Katsigiannis kamen nicht an Johannes Bitter heran.

Spielentscheidend indes war die deutliche Steigerung in der Offensive. Mit mehr Druck initiierte der TVB seine Angriffe, nach Schmidts fünften Treffer zum 18:14 (37). nahmen die Gäste eine Auszeit. Sie fruchtete jedoch nicht: Während Erlangen im Angriff teilweise – in Ermangelung von Lösungen gegen die unnachgiebige Stuttgarter Deckung –, konfus agierte, lief’s beim TVB Stuttgart von Minute zu Minute runder. Schmidt legte zum 19:14 nach (40.). Spätestens jetzt hatte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt den Kontrahenten im Griff und hielt sein Polster konstant bei mindestens fünf Toren.

Nach Ziekers Treffer zum 27:20 gab’s neun Minuten vor dem Ende keinen Zweifel mehr am Sieger des Achtelfinales. Zu sicher und fehlerreduziert spielte der TVB, nach dem 28:21 (54.) war die Partie endgültig durch. Die 4:2-Deckung der Erlanger in der Schlussphase brachte lediglich Ergebniskosmetik bis zum 30:26-Endstand.

„Mich freut es einfach für die Jungs“, sagte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach dem Spiel. „Sie wurden endlich einmal belohnt für ihren Einsatz.“

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Stimmen zum Pokalspiel

Jürgen Schweikardt: Wir sind einfach froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. In unserer Situation geht es darum, jedes Spiel zu nutzen, um uns weiter zu entwickeln. Wir haben heute fast 60 Minuten gut verteidigt, die Jungs haben tollen Einsatz gezeigt. Dafür haben wir uns heute endlich belohnt. Unsere Abwehr stand in der ersten Viertelstunde schon gut, machen vorne trotzdem noch viele Fehler und lassen zu viele Chancen liegen. Durch die stabile Abwehr blieben wir aber in Schlagdistanz und haben dann das Momentum kurz vor der Halbzeit auf unserer Seite. Jetzt sind wir imViertelfinale. Da weiß man nie, wer einen erwartet. Aber wir müssen uns weiterentwickeln und Woche für Woche Fortschritte machen.

Aðalsteinn Eyjólfsson: Der TVB ist heute verdient ins DHB-Pokal-Viertelfinale eingezogen. Gewonnen hat heute die Mannschaft, die länger an sich geglaubt hat und mehr investiert hat. Wir fingen eigentlich ganz gut an, sind gut in der Deckung gestanden und der Torhüter war da. Leider fehlte uns heute komplett die zweite Welle, mit der wir in der ersten Halbzeit einige Bälle gewinnen konnten. Damit konnte sich Stuttgart immer wieder in Schlagdistanz halten. Technische Fehler von uns geben dem TVB dann die Konterchancen, die diese verwandeln. Zudem stand in der zweiten Hälfte unsere Abwehr nicht mehr gut und dann fangen wir an zu schwimmen. Am Ende sind wir dann von der besseren Mannschaft verdient geschlagen worden.

Robert Markotić: Es war ein richtig interessantes Spiel heute. Die 710 Zuschauer heute waren exzellent, sie haben eine gute Atmosphäre geschaffen. Danke an alle, die heute gekommen sind. Jetzt geht es am Sonntag wieder weiter mit dem Derby gegen Göppingen.

TVB zieht ins Viertelfinale des DHB-Pokals ein

Das erste DHB-Pokal-Achtelfinale der laufenden Saison stand an. Gegner des TVB war der HC Erlangen, dem man sich beim Saisonauftakt vor vier Wochen auswärts noch geschlagen geben musste.

Der erste Treffer gelang den Gästen aus Erlangen, den Adam Lönn mit einem Rückraumwurf sofort egalisieren konnte. Nach einem Strafwurf, den Johannes Bitter direkt ins Gesicht traf, war das Spiel für Florian von Gruchalla bereits in der vierten Spielminute vorzeitig beendet. Durch einige Fehlwürfe auf beiden Seiten zeigte die Anzeigetafel nach acht gespielten Minuten 2:2 unentschieden. Durch einen Konter von Johannes Sellin gingen die Gäste mit zwei Toren in Führung. Doch der TVB ließ sich nicht abschütteln und glich durch Zharko Peshevski und Lönn zum 6:6 aus. Daraufhin sah sich Adalsteinn Eyjolfsson, Trainer des HC Erlangen, in der 18. Spielminute zu einer Auszeit gezwungen.

Diese zeigte direkt Wirkung und die Gäste konnten sich erneut mit zwei Toren in Führung spielen. Jogi Bitter parierte den Erlanger Angriff und so erzielte Elvar Asgeirsson den Anschlusstreffer aus dem Rückraum zum 7:8 in der 21. Spielminute. Daraufhin netzte David Schmidt gleich zwei Mal in Folge für den TVB ein. Auch Max Häfner kam nun besser in die Partie und konnte zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 11:11 ausgleichen. Nach einem Ballgewinn und dem daraus resultierenden Konter einige Sekunden vor der Halbzeit, erzielte Sascha Pfattheicher den Führungstreffer. So trennten sich beide Teams mit einem 13:12 nach 30 Minuten.

Das erste Tor nach der Pause erzielte Lönn und somit die erste Zwei-Tore-Führung des TVB Stuttgart. Sellin traf in Überzahl zum 15:14, worauf der TVB mit einem Kempa-Trick von Patrick Zieker auf Pfattheicher antwortete. Schmidt markierte in der 37. Spielminute die Treffer Nummer 17 und 18 des TVB. Zudem konnte Bitter mit seiner Parade den erkämpften Vorsprung halten. Beim Spielstand von 18:14 nahm der Trainer der Gäste erneut eine Auszeit.

Zum siebten Mal netzte der in der zweiten Halbzeit der stark aufspielende Schmidt zur 5-Tore-Führung in der 41. Spielminute. Der TVB hielt den Druck aufrecht und folglich konnten die WILD BOYS durch Pfattheicher in der 45. Spielminute mit sechs Toren in Führung gehen. In der 51. Spielminute stand es 27:20 für den TVB Stuttgart. Trotz der offensiven Deckung gegen den Stuttgarter Rückraum fand der TVB immer wieder Lösungen und so konnte Zieker indes in der 55. Spielminute zum 28:21 abschließen.

Der TVB gewann das Spiel mit 30:26 verdient vor heimischer Kulisse und zieht damit als erstes Team in das DHB-Pokal Viertelfinale ein.

Der TVB Stuttgart empfängt den HC Erlangen

In der Liga geht’s für den TVB Stuttgart am Sonntag in Göppingen weiter. An diesem Mittwoch kämpft er in der heimischen Scharrena gegen den HC Erlangen um den Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals. „Erlangen ist nicht himmelweit von uns weg“, sagt TVB-Trainer Schweikardt.

Die 1:9 Liga-Punkte drücken ein bisschen aufs Gemüt, da kommt ein zweiter Wettbewerb möglicherweise gerade recht für den TVB. Sieben Achtelfinal-Partien sind zwischen dem 1. und 3. Oktober geplant, die Stuttgarter indes müssen ein paar Tage früher ran, weil die Porsche-Arena und Scharrena nächste Woche wegen der Turn-Weltmeisterschaft nicht zur Verfügung stehen.

„Zwischen uns und Erlangen gibt es keine großen Geheimnisse“

So oder so: Für die Franken und die Schwaben ist’s ein frühes Wiedersehen in der Saison. Zum Punktspielauftakt musste sich der TVB in der Nürnberger Arena mit 24:29 geschlagen geben. Während das Team von Trainer Jürgen Schweikardt noch immer auf den ersten Sieg wartet, haben die Erlanger bereits fünf Punkte gesammelt. Zuletzt setzten sie sich bei den Eulen Ludwigshafen sicher mit 23:19 durch, zuvor hatte es ein 26:26-Remis gegen Minden gegeben. In Berlin (23:30) und Flensburg (21:24) ging das Team von Adalsteinn Eyolfsson leer aus.

„Zwischen uns und Erlangen gibt es keine großen Geheimnisse“, sagt Jürgen Schweikardt. Der HCE indes muss sich mit zwei Stuttgarter Spielern beschäftigen, die Ende August noch nicht auf der Platte standen: die Linkshänder David Schmidt und Robert Markotic.

Dominik Weiß und Rudolf Faluvégi fehlen weiterhin

Beide sind zwar noch nicht hundertprozentig bei Kräften, sie helfen dem Trainer aber auch im Trainingsbetrieb weiter. „Gefühlt haben wir in dieser Woche erstmals richtig trainiert“, so Schweikardt. Es müsse nicht mehr so viel improvisiert werden, die Intensität im Training sei deutlich höher. „Das sieht jetzt schon ganz anders aus.“

Im Punktspiel fehlte dem TVB vor allem die Durchschlagskraft aus dem Rückraum, mit Schmidt und Markotic hat er jetzt mehr Alternativen. „Wir sind kein Favorit, aber Erlangen ist auch nicht himmelweit weg von uns“, sagt Schweikardt. Wichtig sei, dass die Mannschaftsteile gleichzeitig auf einem ordentlichen Niveau spielten. Das haben die Stuttgarter in dieser Saison noch nicht geschafft.

Eine realistische Siegchance hat der TVB – und er möchte sie unter allen Umständen nutzen. „Für jeden Handballer ist der Einzug ins Final Four ein Traum“, so Schweikardt. „Auch für mich persönlich.“ Sollte der TVB die Erlanger aus dem Weg räumen, benötigt er allerdings bei der Auslosung der Viertelfinals etwas Losglück. Schweikardt hofft gegen Erlangen auf die Unterstützung der Zuschauer. Im Vorfeld ist das Interesse überraschend gering gewesen. „Ich hoffe, es machen sich noch Kurzentschlossene auf den Weg. Wir brauchen jeden Fan.“

Ausfallen werden beim TVB weiterhin Dominik Weiß (Zahnoperation) und Rudolf Faluvégi (Ellbogenverletzung). Beide sollen kommende Woche wieder ins Training einsteigen.

Der TVB qualifizierte sich mit den Siegen gegen den HSC Coburg (29:24) und TSB Heilbronn-Horkheim (31:27) fürs Achtelfinale, die Erlanger setzten sich gegen den ThSV Eisenach (30:23) und die HSG Hanau (28:14) durch.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Duell um Viertelfinaleinzug in der SCHARRena

Nach dem Spiel in der Porsche Arena gegen die TSV Hannover-Burgdorf vor Wochenfrist ist am Mittwoch wieder die kleinere Halle gefragt, wenn es für die WILD BOYS um den Einzug ins Viertelfinale um den DHB-Pokal geht. Gegner in diesem Achtelfinalspiel ist der HC Erlangen, gegen den der TVB Stuttgart am ersten Spieltag in der LIQUI MOLY Handball Bundesliga noch mit 29:24 den Kürzeren zog. „Für diese Niederlage wollen wir uns natürlich revanchieren und mit einem Erfolg ins Viertelfinale einziehen“, gibt der Geschäftsführer Sport und Trainer Jürgen Schweikardt als Marschroute vor.

Dieses Achtelfinalspiel machten zwei Siege beim Erstrunden-Turnier in Aachen möglich. Zunächst gewann der mit nur vier Rückraumspielern angetretene TVB Stuttgart gegen den Dritten der letzten Zweitliga-Runde, den HSC Coburg, relativ klar mit 29:24. Dabei hatten die WILD OYS allerdings mehr „Arbeit“ mit den Franken, als es das blanke Ergebnis erahnen lässt. Erst ein Zwischenspurt des Bundesligisten vom 23:20 auf 26:20 brachte die Vorentscheidung. Da auch der TSB Horkheim sein Erstrundenspiel gegen den Gastgeber knapp gewann, kam es im „Endspiel“ um den Einzug ins Achtelfinale zum Bruderduell auf der Trainerbank: Jürgen gegen Michael Schweikardt. Wem Vater Günter Schweikardt in dieser Begegnung die Daumen drückte, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall siegte der Bundesligist gegen den Drittligisten aus dem Unterland standesgemäß mit 31:27, aber die Heilbronner Vorstädter kämpften in dieser Partie aufopferungsvoll und kamen kurz vor dem Ende noch auf 28:27 heran. Doch in den restlichen Minuten ließ der Bundesligist, bei dem auch noch Max Häfner erkrankt ausfiel, nichts mehr anbrennen und kam zum erwarteten Sieg. Groß war dann die Freude unter Spielern und Verantwortlichen, dass das Los dem TVB Stuttgart ein Heimspiel bescherte und der Mannschaft damit Reisestrapazen erspart blieben.

Die Überraschung in den Erstrundenturnieren gelang dem Zweitligisten ASV Hamm Westfalen, der den etablierten Bundesligisten GWD Minden deutlich aus dem Pokal warf. In den anderen Spielen setzten sich ausnahmslos die Favoriten durch. Somit kommt es neben der Partie in der SCHARRena noch zu einigen recht interessanten Spielen im Achtelfinale. Im westfälischen Hamm wird es einen sehr reizvollen Vergleich zwischen der zweiten und ersten Bundesliga geben. Die Hütte wird bei diesem Spiel sicherlich rappelvoll sein, wenn der ASV Hamm Westfalen die Eulen Ludwighafen empfängt. Der Ausgang dieser Partie ist sicherlich offen, genießen die ausgezeichnet gestarteten Westfalen doch Heimrecht. Außerdem empfängt die HSG Wetzlar den amtierenden Pokalsieger THW Kiel, im baden-württembergischen Derby stehen sich in Mannheim die Rhein-Neckar Löwen und Frisch Auf Göppingen gegenüber, Leipzig empfängt Melsungen, die Berliner Füchse erwarten in der Hauptstadt den sehr stark in die Bundesligarunde gestarteten SC Magdeburg. Im Lipperland gastiert der Bergische HC und die SG Flensburg-Handewitt spielt gegen die TSV Hannover-Burgdorf.

Der Kontrahent des TVB Stuttgart hat sich ganz gezielt verstärkt und will sich im oberen Tabellendrittel etablieren. Nach dem Abstieg des VfL Gummersbach wechselte Torhüter Carsten Lichtlein in seine fränkische Heimat zurück und bildet mit Lars Goebel und Nikolas Katsigiannis ein starkes Torhütergespann. Für den Rückraum kamen Quentin Minel aus Chambéry, Sime Ivic aus Brest, Antonio Metzner aus Lübeck, Tarek Marschall aus Hanau und Daniel Mosindi aus Holon. Am Kreis kommt in dieser Runde bei den Franken zusätzlich Sebastian Firnhaber vom THW Kiel zum Einsatz. Für das Tor verpflichteten die Universitätsstädter zudem Lars Goebel vom unterklassigen TV 1861 Erlangen-Bruck. Mit diesen Neuzugängen wollen sich die Erlanger weiterentwickeln und in der neuen Runde eine größere Punktausbeute erreichen.

„Für uns kommt dieses zusätzliche Spiel gegen einen sehr starken Gegner gerade recht“, stellt TVB-Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter fest und begründet: „Nach den vielen Verletzungen in der Vorbereitung können wir uns gegen Bundesliga-Konkurrenz weiter einspielen und die Automatismen verbessern.“ Dabei legt er aber großen Wert darauf, dass es um den Einzug ins Viertelfinale geht. „Wir wollen dieses Spiel auf jeden Fall gewinnen und in heimischer Halle eine Runde kommen“, gibt sich der Weltmeister von 2007 kämpferisch.

Freuen Sie sich auf ein spannendes und faires Handballspiel.

Ihr Joachim Gröser

Drei Fragen – Drei Antworten mit Finn Hummel

Du stehst als dritter Torwart in dieser Saison im Profikader des TVB. Was bedeutet dir dieser Sprung?

Dieser Sprung ist eine große Chance mich weiterzuentwickeln und viele Erfahrungen zu sammeln. Nicht viele bekommen die Möglichkeit in der Jugend schon bei einer Bundesliga Mannschaft mitwirken zu dürfen und das weiß ich zu schätzen. Ebenso ist es ein weiterer Schritt für mich, da ich in naher Zukunft in der Bundesliga aktiv sein will.

Du trainierst nun schon seit der Vorbereitung an der Seite von Jogi Bitter und Nick Lehmann – was nimmst du aus den Trainingseinheiten mit?

Ich bin froh über Tipps und Anregungen, die ich von den beiden bekomme. Deswegen versuche ich so viel wie möglich mitzunehmen und umzusetzen.

In den Vorbereitungsspielen hast du bereits einige Minuten auf höchstem Niveau sammeln können – worin bestehen die Hauptunterschiede im Vergleich zum U19-Handball?

Ein großer Unterschied ist die Wurfgenauigkeit. Das liegt aber auch daran, dass die Spieler in der Bundesliga mehr Erfahrung haben und so wird es auch schwieriger für mich. Ebenso sind die Würfe auch härter, aber daran kann man sich schnell gewöhnen.

Erlebt Finn und die WILD BOY live beim Pokalspiel gegen den HC Erlangen in der SCHARRena! Tickets gibt’s hier: http://bit.ly/Pokalspiel_Erlangen

TVB unterliegt dem Tabellenführer

Der Handball-Erstligist TVB Stuttgart ist auch im fünften Saisonspiel ohne Sieg geblieben. Vor 4982 Zuschauern in der Porsche-Arena unterlag er dem Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf mit 23:28. Das Team von Trainer Jürgen Schweikardt scheiterte in erster Linie an seiner miserablen Effektivität im Abschluss. Mit 1:9 Punkten liegt der TVB nun auf einem Abstiegsrang.

Der Handball-Erstligist TVB Stuttgart ist auch im fünften Saisonspiel ohne Sieg geblieben. Vor 4982 Zuschauern in der Porsche-Arena unterlag er dem Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf mit 23:28 (9:15). Das Team von Trainer Jürgen Schweikardt scheiterte in erster Linie an seiner miserablen Effektivität im Abschluss. Mit 1:9 Punkten liegt der TVB nun auf einem Abstiegsrang.

Wenn der nach vier Spielen sieglose Drittletzte gegen den nach fünf Partien verlustpunktfreien Spitzenreiter mit fünf Toren Differenz verliert, dann ist das keine große Überraschung. Der TVB Stuttgart indes muss sich schon ein wenig ärgern, dass er der TSV Hannover-Burgdorf zu einem Vereins-Startrekord verholfen hat. Furchteinflößend nämlich präsentierten sich die Recken am Donnerstagabend nicht – trotz ihrer jetzt 12:0 Punkte.

Es war ein äußerst zäher Start von beiden Seiten. Symptomatisch für das Spiel des TVB war der erste Angriff, der mit einem Fehlpass von Elvar Asgeirsson endete. Die Stuttgarter suchten fortan lange nach Lücken in der beweglichen Hannoveraner Deckung vor dem starken Torhüter Domenico Ebner. Weil auf der anderen Seite auch Johannes Bitter gut ins Spiel fand, stand’s nach 17 Minuten gerade einmal 6:3 aus Sicht des Spitzenreiters. Das war einerseits ein Indiz dafür, dass auch die TVB-Defensive ordentlich arbeitete.

Im Angriff war der Wurm drin

Der Wurm drin indes war im Angriff. Patrick Zieker traf per Konter zum 4:6 (18.) – es war allerdings bereits sein fünfter Versuch. Der ansonsten treffsichere Linksaußen vergab die aussichtsreichsten Gelegenheiten, unter anderem einen Siebenmeter.

Hannover musste sich nicht allzu sehr ins Zeug legen, um seinen Vorsprung zu verteidigen. Dabei unterliefen den Gästen auch etliche Fehler. Der eingewechselte Robert Markotic sorgte mit einem Doppelpack zum 6:8 und 7:9 (24.) dafür, dass die TSV nicht enteilte. Nach der zweiten – ziemlich unnötigen – Zeitstrafe gegen den Abwehrchef Manuel Späth und der achten Parade von Ebner geriet das Heimteam noch vor der Pause vorentscheidend ins Hintertreffen. Vom 12:9 zog Hannover zum 15:9-Halbzeitstand davon, nutzte dabei zwei Fehlabspiele und den elften Fehlwurf des TVB eiskalt aus.

Eine Aufholjagd in den zweiten 30 Minuten schien angesichts der schwierigen Personallage mit etlichen geschwächten Spielern kaum möglich. Evgeni Pevnov legte im ersten Angriff zum 16:9 nach, Cristian Ugalde zum 17:10 (32.). Der TVB ging weiterhin allzu fahrlässig mit seinen klaren Chancen um. Stets ein Auge haben mussten die Gäste jedoch auf David Schmidt, der bei seinem zweiten Saisoneinsatz wieder ein gutes Spiel macht. Nachdem der Linkshänder zum 14:19 (38.) und Zarko Pesevski zum 15:19 (40.) getroffen hatten, kam Stimmung auf in der Porsche-Arena.

Gäste können sich auf Rückraum verlassen

Die Hannoveraner konnten sich aber auf ihre gefährlichen Rückraumspieler Ivan Martinovic und Fabian Böhm verlassen, die zusammen für die Hälfte der Gästetore verantwortlich waren. Immer, wenn der TVB die Chance hatte, näher heranzurücken, stand er sich selbst im Weg. So kassierte er in Überzahl gleich zwei Gegentreffer zum 15:21 (42.) – oder eine Zeitstrafe.

Mangelnder Kampfgeist war dem TVB nicht vorzuwerfen – und der hielt ihn lange im Spiel. Nach zwei entschlossenen Abschlüssen von Asgeirsson stand’s zehn Minuten vor dem Ende nur noch 19:22.

Auch vom erneuten Fünf-Tore-Rückstand (19:24/52.) ließ sich das Team nicht entmutigen. Zweimal David Schmidt und Adam Lönn verkürzten auf 22:24 (55.). Dann kam auch noch Pech hinzu. Ein Wurf von Martinovic fand den Weg durch Bitters Beine zum 22:25, der folgende Versuch von Lönn landete am Pfosten. Der deutsche Nationalspieler Fabian Böhm sorgte 180 Sekunden vor Schluss mit dem 22:26 für die Entscheidung. Ausgiebig feierten die Gästen den 28:23-Sieg, der sie bis zum nächsten Spiel gegen den Deutschen Meister Flensburg-Handewitt an der Tabellenspitze hält.

Der TVB hat nicht lange Zeit, die Niederlage zu verdauen. Am Mittwoch (20 Uhr) kommt Erlangen im DHB-Achtelfinale in die Scharrena. Es wäre der perfekte Zeitpunkt, um Selbstbewusstsein zu sammeln.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Asgeirsson (3), Späth (3), Lönn (3), Markotic (3), Röthlisberger, Schmidt (7), Zieker (1), Pfattheicher, Pesevski (2), Wieling, Nicolaus, Maier.

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner, Lesjak; Cehte, Martinovic (6), Mävers, Patrail, Thiele, Pevnov (2), Böhm (8), Ugalde (3), Olsen (3/2), Donker, Feise (1), Jönnson, Kastening (5/1), Büchner.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Die Stimmen zum Spiel gegen Hannover-Burgdorf

Jürgen Schweikardt: Für uns ist es frustrierend, dass wir in jedem Spiel eine andere Baustelle haben. Wir haben heute sehr gut verteidigt. Unser Angriff war über weite Strecken in Ordnung aber die Würfe machen wir zu oft nicht rein und so haben wir zu viele liegengelassene Chancen. Unnötigerweise gehen wir dann mit sechs Toren Rückstand in die Pause. Umso mehr freut es mich dann, dass die Mannschaft in der Abwehr kämpft bis zum Schluss. Dann kommen wir bis auf zwei Tore heran und sind aber auch in der Phase unkonzentriert und das bricht uns in unserer jetzigen Verfassung immer wieder das Genick. Auch heute waren wieder sehr positive Dinge dabei – gerade die Abwehr und die Leistung von David Schmidt. Daran müssen wir weiterhin arbeiten.

Antonio Carlos Ortega: Der sechste Sieg in Folge ist natürlich super für unseren Verein. Aber ich glaube heute war nicht unser bestes Spiel, speziell im Angriff waren wir zu langsam und bewegen uns zu wenig. Jetzt haben wir eine Woche Zeit für das kommende Spiel gegen Flensburg.

Sascha Pfattheicher: Am Ende war sicherlich die Chancenverwertung ausschlaggebend, dass wir heute verloren haben. Hannover hat einfach cleverer gespielt als wir. Jetzt müssen wir uns auf Erlangen vorbereiten.

David Schmidt: Ich habe mich riesig auf das Spiel heute gefreut, dass ich jetzt endlich wieder Handball spielen kann und das auch vor heimischem Publikum. Die Unterstützung war super – ein großes Kompliment an die Halle. Letztendes hat uns das Glück im Abschluss gefehlt, sonst wäre womöglich mehr drin gewesen.

Der TVB verliert daheim gegen die Recken

Der TVB Stuttgart bestritt das heutige Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf ohne die weiterhin verletzungsbedingt ausfallenden Faluvégi und Weiß.

Vom 7-Meter-Strich aus erzielte Timo Kastening das erste Tor für die Recken. David Schmidt konnte aus dem Rückraum direkt ausgleichen. Den zweiten Siebenmeter für die Gäste parierte Bitter, wobei der TVB den Gegenangriff nicht erfolgreich abschließen konnte.
Nach 15 Minuten zeigte die Anzeigetafel aufgrund einiger technischer Fehler und vergebenen Chancen seitens des TVB 3:5. Der stark aufspielende Bitter konnte den Ball erneut parieren. Patrick Zieker verkürzte auf 4:6. Doch die Recken spielten ihre Angriffe konsequent aus und so nahm Trainer Jürgen Schweikardt in der 23. Minute die erste Auszeit. Der eingewechselte Markotic netzte gleich zweimal in Folge ein. Hannover stellte eine sehr offensive Abwehr, dennoch hielt der TVB dagegen und verkürzte durch ein Anspiel an Peshevski zum 9:12. Beim Halbzeitpfiff stand es 9:15 für die TSV Hannover-Burgdorf.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Tor der Hannoveraner. Schmidt und Späth trafen zum 11:17. Nach 37 Spielminuten stand es 13:18 für die Recken. Morten Olsen verwandelte den Strafwurf in der 42. Spielminute zum 15:20. Manuel Späth traf nach einem Gegenstoß-Pass von Bitter zum 17:22. In der 49. Spielminute stand es 18:22 für die Gäste. Das bisher souveräne Spiel der Gäste, kam zum Ende der Partie nochmals kurz ins Wanken und so konnte der TVB Stuttgart nochmal auf drei Tore herankommen: Elvar Asgeirsson verkürzte aus dem Rückraum 19:22 in der 53. Spielminute. Nach dem Rückraumwurf von Schmidt führten die Recken sogar nur noch mit zwei Toren. Martinovic und Böhm von den Gästen bauten die Führung jedoch erneut auf vier Tore aus und so musste sich der TVB letztlich gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 23:28 geschlagen geben.

Bereits am kommenden Mittwoch steht für den TVB bereits das nächste Heimspiel an. Es geht gehen den Ligakonkurrenten HC Erlangen im Achtelfinale des DHB-Pokals.

TVB empfängt Hannover-Burgdorf

Die Aussichten auf den ersten Sieg des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart im fünften Saisonspiel sind bescheiden: Faluvégi und Weiß fallen weiter aus, der Einsatz von Häfner und Lönn ist fraglich. Und nun kommt mit der TSV Hannover-Burgdorf an diesem Donnerstag. Die Aussichten auf den ersten Sieg des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart im fünften Saisonspiel sind bescheiden: Faluvégi und Weiß fallen weiter aus, der Einsatz von Häfner und Lönn ist fraglich. Und nun kommt mit der TSV Hannover-Burgdorf an diesem Donnerstag auch noch der verlustpunktfreie Spitzenreiter in die Porsche-Arena.

Die Stimmung bei den Kontrahenten könnte unterschiedlicher kaum sein. Der TVB Stuttgart liegt mit 1:7 Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz. Er wartet saisonübergreifend seit zwölf Punktspielen auf einen Sieg, den letzten Heimerfolg gab’s am 14. Februar beim 25:23 gegen Lemgo.

Die TSV Hannover-Burgdorf ist nach fünf Spieltagen als einziges Team ungeschlagen, sogar ohne Punktverlust und damit logischerweise Spitzenreiter. Mit einem weiteren Sieg in der Porsche-Arena würde der 13. der vergangenen Spielzeit einen vereinsinternen Startrekord aufstellen.

„Wir werden uns mit Händen und Füßen wehren“

Die Chancen für das Team des spanischen Trainers Carlos Ortega stehen gut, denn der Gegner hört schon im Spätsommer den November-Blues. Keimte nach dem guten Comeback von David Schmidt in Berlin die Hoffnung auf, demnächst endlich den kompletten Kader zur Verfügung zu haben, muss der Trainer nun womöglich wieder improvisieren. Mindestens noch zwei Spiele aussetzen müssen Dominik Weiß (Zahnoperation) und Rudolf Faluvégi (Ellbogenverletzung). Damit hat sich Jürgen Schweikardt abgefunden, nun bangt er jedoch um zwei weitere zentrale Spieler: Über den Einsatz von Max Häfner (Magen-Darm-Probleme) und Adam Lönn (dickes Knie) wird kurzfristig entschieden. In den Kader rücken werden die beiden A-Jugendlichen Fynn Nicolaus und Andreas Maier.

Die Situation könnte nicht schwieriger sein für uns“, sagt Schweikardt – zumal Robert Markotic und David Schmidt längst noch nicht bei hundert Prozent sind. Der Trainer hofft, dass die Fans ihre Mannschaft beim ersten Auftritt in der Porsche-Arena ähnlich unterstützen werden wie beim 24:24 in der Scharrena gegen Minden. „Wir werden uns jedenfalls mit Händen und Füßen wehren.“

Die Recken schweben derzeit auf Wolke sieben

Das wird auch nötig sein, schwebt der Gegner doch derzeit auf Wolke sieben. Mit fünf durchweg souveränen Siegen haben die Hannoveraner Recken die Konkurrenz überrascht. „Sie spielen bisher überragend“, sagt Schweikardt. „Carlos Ortega macht einen super Job.“ Hannover habe in allen Bereichen ein klares Konzept.

Nach dem überraschenden sechsten Platz im ersten Ortega-Jahr hatte das Team in der vergangenen Saison einige Probleme, landete lediglich auf dem 13. Rang. Nach den Abgängen der Nationalspieler Kai Häfner, Martin Ziemer, Torge Johannsen, Domagoj Srsen und Pavel Atmann hatten einige Experten den Hannoveranern eine schwierige Saison prophezeit – zumal bei den Neuzugängen die großen Namen fehlten.

Torhüter Domenico Ebner hat einen starken Eindruck hinterlassen

Der aktuell verletzte schwedische Nationalspieler Alfred Jönnson hat der TSV auf der Rückraum-Mitte-Position noch nicht weitergeholfen. Gegen den TVB könnte er jedoch wieder in den Kader zurückkehren. Einen starken Eindruck hinterlassen hat Domenico Ebner, der 25-jährige Torhüter kam aus Bietigheim. Ivan Martinovic, U-21-Vizeweltmeister mit Kroatien, ergänzt sich im rechten Rückraum perfekt mit dem slowenischen Nationalspieler Nejc Cehte. Hinzu kam eine Handvoll Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen, die in den ersten Partien bereits Akzente setzten.

Etablierte Größen sind der Spielmacher und dänische Weltmeister Morten Olsen, der deutsche Nationalspieler Fabian Böhm, der Abwehrchef Mait Patrail, der Rechtsaußen Timo Kastening und das Kreisläufer-Duo Evgeni Pevnov/Ilija Brozovic, für Schweikardt eines der besten Gespanne in der Liga.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW