Interview mit Gästetrainer Jamal Naji

Im Vorfeld der heutigen Partie gegen TUSEM Essen haben wir mit dem Trainer der Gäste gesprochen. Jamal Naji bekleidet das Traineramt in Essen seit Juli 2020 und ist damit der Nachfolger von Jaron Siewert.

Herr Naji, Sie sind nun seit fast genau drei Monaten Cheftrainer eines der zwanzig Bundesligisten in Deutschland. Wie sieht Ihr persönliches Fazit dieser drei Monate aus?

Wir haben eine außergewöhnlich lange Vorbereitung gehabt, welche mir als Trainer die Möglichkeit gegeben hat, sehr umfangreich mit der Mannschaft zu arbeiten. Dies haben wir genutzt, um viel Zeit in die individuelle Weiterentwicklung der Spieler zu investieren. Erst gegen Ende der Vorbereitung haben wir dann an taktischen Themen gearbeitet. Ich denke wir haben die Zeit insgesamt gut genutzt.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft vor allem auch in Anbetracht der herausfordernden Situation mit der Corona-Pandemie?

Wir haben in der ersten Phase der Vorbereitung sehr viel individuell gearbeitet. Mit jungen Spielern kann man natürlich noch größere Entwicklungsschritte erzielen. Mit der schrittweisen Anpassung der Regularien konnten wir dann auch mehr in Gruppen trainieren. Insgesamt denke ich, dass wir eine gute Entwicklung mit einem großen Schritt nach vorne gemacht haben.

Eine Saison, welche keiner anderen zuvor gleichen wird, steht bevor. 38 Spiele sind zu absolvieren, welche erst im Oktober beginnen. Zuschauer sind zumindest zu Beginn nur sehr limitiert zu den Spielen zugelassen. Was sehen sie als größte Herausforderung dieser Saison?

Wir sollten uns nicht zu viele Gedanken machen, wie uns Corona einschränkt, sondern sollten uns damit beschäftigen, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten tun können, damit uns Corona in unserer sportlichen Leistung so wenig wie möglich beeinflusst. Trotzdem wird die Pandemie die Saison prägen und verlangt jedem Team viel Disziplin ab. Ein sehr disziplinierter Umgang mit dem Geschehen kann im Laufe der Saison durchaus dazu führen, dass Teams Vor- oder Nachteile erfahren werden. Somit sehe ich dies als wichtige Herausforderung.

Befürchten Sie eine mögliche Wettbewerbsverzerrung?

Wie bereits angedeutet könnten personelle Konsequenzen aus Quarantäne oder Erkrankungen durchaus die Saison beeinflussen. Wenn bei einer Mannschaft die drei besten Individualisten fehlen, wird es für sie schwerer, Spiele zu gewinnnen. Trotzdem möchte ich diesen Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt nicht überbewerten.

Die WILD BOYS haben sich in den letzten Jahren in der 1. Bundesliga etabliert. Vor der letzten Saison gab es einen großen Umbruch im Team. Zu Beginn dieser Saison gibt es die wichtigsten Änderungen im rechten Rückraum. Wie schätzen sie das Team des TVB in dieser Saison ein?

Ich denke, dass Stuttgart mit Viggó Kristjánsson und Jerome Müller im rechten Rückraum sehr gut aufgestellt ist. Beide Spieler ergänzen sich sehr gut. Besonders Kristjánsson ist zusätzlich im Überzahlspiel ein sehr guter Entscheider. Mit Primož Prošt hat der TVB zusätzlich hinter Jogi Bitter einen Spieler dazu bekommen, der sich in der Liga nicht mehr beweisen muss. Alle anderen Neuzugänge des letzten Jahres haben eine Saison mehr Erfahrung in der 1.Liga gesammelt. Ich schätze den TVB somit stärker ein als in der Vorsaison.

Was muss Ihrem Team gelingen, um in Spielen gegen erfahrene Bundesligisten eine Chance zu haben?

Zunächst dürfen wir nicht in Ehrfurcht erstarren. Die Mannschaft hat sich in der vergangenen Saison sportlich für diese Liga qualifiziert. Nun dürfen wir uns mit den stärksten Teams in Deutschland messen. Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga und somit noch viel Entwicklungspotential. Ich hoffe, dass wir weiterhin schnelle Fortschritte machen und weiteres Entwicklungspotential ausschöpfen.

Sie haben zuletzt als Referent am Handball Online Kongress teilgenommen. Was für eine Erfahrung war das für sie und halten sie Online Formate im Handball für ein geeignetes Mittel um Inhalte zu vermitteln?

Ich habe an beiden der bisherigen Kongresse teilgenommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Unter den aktuellen Bedingungen ist es eine sehr gute Möglichkeit, sich mit anderen Trainern auszutauschen und auch Inhalte zu vermitteln, was mir in der Vergangenheit teilweise etwas gefehlt hat. Trotzdem kann ein Event in der Halle natürlich dadurch nicht ersetzt werden. Ich denke, dass in der Zukunft die Mischung ein guter Weg sein wird.

Erstes Heimspiel nach langer Corona-Pause

Endlich wieder Handball. Die Corona-Pandemie hatte im März den Sport und auch die Wirtschaft in eine Krise gestürzt. Auch die Saison der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga wurde abgebrochen, der THW Kiel als Tabellenführer zum Meister erklärt, es gab keine Absteiger und die beiden Erstplatzierten der zweiten Handball-Bundesliga, der HSC 2000 Coburg und unser heutiger Gast aus Essen, stiegen in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf. Diese wird deshalb in dieser Saison mit 20 Vereinen an den Start gehen. Meisterschaftsfavorit ist auch in dieser Runde wieder der THW Kiel.

Die Corona-Pandemie brachte die Vereine der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga und der zweiten Handball-Bundeliga aber auch wieder ein Stück weit enger zusammen. Die Mannschaften aus Baden-Württemberg starteten die Vorbereitung gemeinsam mit dem Turnier um den BGV Handball Cup, welches die Rhein-Neckar Löwen vor dem HBW Balingen-Weilstetten und dem TVB Stuttgart gewannen. „Es war ein sehr positiver Test, vor allem konnten wir alle wieder Handball spielen“, freute sich ein sichtlich erleichterter TVB-Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter. Das einzige Manko: Es fehlte die große Anzahl an Zuschauern, die das Spiel mit der Harz-Kugel erst zu einem richtigen Erlebnis werden lassen. 

Bei allem Respekt vor der Leistung des Bergischen HC, der am ersten Spieltag beim heimstarken SC Magdeburg gewann, es fehlte etwas die Atmosphäre in der GETEC Arena. Wo ansonsten über 6.000 Besucher das Team von Trainer Bennet Wiegert anfeuern und nach vorne  peitschen, hielt sich die Stimmung doch in Grenzen. Dies hat den Gästen aus dem bergischen Land sicherlich auch in die Karten gespielt. Auch der TVB Stuttgart war am vergangen Wochenende aktiv. In Mannheim gegen den aktuellen Tabellenführer gab es aber mit 30:20 eine deutliche Neiderlage. Bereits in der ersten Halbzeit (17:9) dominierten die Gastgeber. Löwen-Coach Martin Schwalb lobte hinterher bei Sky seine Abwehr und auch Torhüter Andreas Palicka nach einem hervorragenden Spiel. „Wir müssen jetzt diese Niederlage schnell aufarbeiten und vor allem verarbeiten, weil am Mittwoch und am Samstag zwei ganz wichtige Spiele auf uns zu kommen“, blickte TVB-Coach Jürgen Schweikardt bereits nach Spielende in die Zukunft.   

Beim TVB Stuttgart waren in Mannheim auch die neuen Spieler um die beiden Linkshänder Jerome Müller und Viggó Kristjánsson und Torhüter Primož Prošt im Einsatz. „Wir haben in der letzten Runde den Umbruch in der Mannschaft gewagt und wurden mit einem verjüngten Team Zwölfter“, freut sich Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt über die hervorragende Abschlussplatzierung der vergangenen Saison und fügt an: „Vor dieser Saison mussten wir lediglich aufgrund von Abgängen auf der halbrechten Position reagieren. Zwischen den Pfosten konnten wir mit Primož einen hervorragenden und erfahrenen Schlussmann hinzugewinnen.“ Die Mannschaft ist eingespielt und wird laut Michael „Mimi“ Kraus, der für die HANDBALLWOCHE alle Teams der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bewertete, nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Drei vom fünf möglichen Bällen vergab der ehemalige Nationalspieler für das Team von Trainer Jürgen Schweikardt.

Am Mittwoch kommt zum ersten Heimspiel der neuen Saison der Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Der Aufsteiger hat sich mit Dimitri Ignatow von der MT Melsungen verstärkt, alle anderen Neuzugänge kommen von unterklassigen Vereinen, haben aber sehr großes Potenzial. Mit einem Durchschnittsalter von 23,2 Jahren haben die Essener eines der jüngsten Teams in der Liga. „Aber die Mannschaft ist hungrig und motiviert“, stellt der neue Trainer Jamal Naji fest, der den zu den Berliner Füchsen abgewanderten Jaron Siewert ersetzt.

TVB-Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt konnte sich noch kein Bild über die Stärke des heutigen Gegners unter Wettbewerbsbedingungen machen, da das Heimspiel der Essener gegen FRISCH AUF! Göppingen in den November verlegt wurde. So muss er sich auf Videoanalysen aus der Vorbereitung verlassen. Allerdings strebt Gästetrainer Naji eine deutliche Verbesserung der Abwehrarbeit bei seiner Mannschaft an. „Das hat oberste Priorität“, betont er gegenüber der HANDBALLWOCHE.

Quelle: Joachim Gröser

930 Zuschauer gegen TUSEM Essen

Um eine Genehmigung des Ordnungsamtes für unser Heimspiel an diesem Mittwoch, den 07.10.2020 gegen TUSEM Essen mit möglichst hoher Zuschauerzahl zu erhalten, haben wir den größtmöglichen zeitlichen Rahmen ausgeschöpft. Nach weiteren intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt Stuttgart steht nun endgültig fest, dass am Mittwoch leider nur 930 Personen in der Porsche-Arena zugelassen sind.

Auf Grund dieser Entscheidung ist es uns leider nicht möglich, alle Dauerkartenbesitzer bei diesem ersten Spiel zu berücksichtigen. Um eine faire Verteilung der Tickets zu erreichen, haben wir die verfügbaren Tickets unter den Dauerkartenbesitzern verlost. Alle Dauerkarteninhaber, denen wir leider keine Tickets für dieses Spiel zur Verfügung stellen können, haben wir per Mail oder per Telefon darüber informiert. Jene Dauerkartenbesitzer, denen wir auf Grund des Losverfahrens Tickets zuschicken können, erhalten diese spätestens morgen Abend per Mail.

Sollten wir beim 2. Heimspiel ebenfalls wieder nur 930 Plätze belegen dürfen, erhalten auf jeden Fall diejenigen Dauerkarteninhaber, die nun gezwungenermaßen verzichten mussten, Ihre Tickets.

Wir sind aber guter Hoffnung, dass bereits beim zweiten Heimspiel (TBV Lemgo 18.10.2020) alle Dauerkartenbesitzer die Möglichkeit haben, in die Halle zu kommen. Die Signale seitens der Stadt sind hierfür positiv. Wir tun jedoch alles dafür, eine Kapazitätserhöhung auf 1.200 Personen zu erhalten.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und ein Wiedersehen mit allen Dauerkarteninhabern am 18.10.2020 gegen den TBV Lemgo!

„Das war heute ein Auftakt, wie wir ihn uns nicht vorgestellt haben.“

Jürgen Schweikardt: „Das war natürlich heute ein Auftakt, wie wir ihn uns überhaupt nicht vorgestellt haben. Wir haben einen katastrophalen Start erwischt, vor allem in der ersten Hälfte, mit einem Fehler nach dem anderen. Außerdem haben wir viele Minuten in Unterzahl gespielt, so dass es beim Halbzeitstand von 17:9 schon lange gelaufen ist. Wir haben uns heute viel vorgenommen und waren dann vielleicht einfach ein Stück zu nervös und haben uns durch alles, was schief gelaufen ist, aus der Ruhe bringen lassen. Die zweite Halbzeit war dann besser, aber natürlich noch lange nicht gut. Das war jetzt direkt schon ein Nackenschlag, wie wir ihn uns nicht gewünscht haben. Jetzt müssen wir die Niederlage schnell aufarbeiten und dann aber auch verarbeiten, weil zwei wichtige ganz wichtige Spiele am Mittwoch und am Samstag auf uns zu kommen.“

Jerome Müller: „Ich denke, dass das Ergebnis heute sehr ernüchternd ist. Wir haben uns da einfach mehr vorgestellt. Wir haben es den Löwen vor allem in der ersten Hälfte viel zu einfach gemacht, direkt wegzuziehen und mit fünf, sechs Toren zu führen. Am Ende geht das Spiel aber verdient mit zehn Toren Abstand für die Löwen aus. Beim Aufeinandertreffen in der Vorrunde des BGV Handball Cup hat den Löwen noch Andy Schmid gefehlt. Er ist der Kopf der Mannschaft, das hat man heute gemerkt, da er gerade in der ersten Halbzeit das Spiel an sich gerissen hat. Am Mittwoch steht jetzt direkt ein wichtiges Heimspiel gegen Essen an, welches wir unbedingt gewinnen wollen und dann schauen wir, dass wir eine gute Runde spielen dieses Jahr.“

TVB verliert erstes Spiel der neuen Saison

Der TVB verliert das erste Bundesligaspiel nach der Corona-Pause in der SAP-Arena gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 30:20 (17:9). Die Mannschaft um Trainer Jürgen Schweikardt ist in voller Besetzung in Mannheim angetreten. Aufgrund der Auflagen der SAP-Arena wurde das Spiel ohne Zuschauer ausgetragen.

Der TVB kam die ersten Minuten ordentlich ins Spiel, aber bereits nach knapp 2 Minuten sah Adam Lönn die erste Zeitstrafe, einige weitere kamen während des Spiels noch hinzu. Ab dem 2:2 zeigten die Löwen eine konstant starke Abwehr und spielten ihre Angriffe clever aus, sodass sie bis zur 10 Minute auf 7:2 davon ziehen konnten. Anschließend nahm Jürgen Schweikardt die erste Auszeit und brachte vermehrt den 7. Feldspieler, um sich bessere Chancen im Angriff zu erarbeiten. Mit Erfolg, Peshevski und Müller konnten auf 7:4 verkürzen und holten eine doppelte Überzahl für den TVB heraus. Diese konnten die Jungs aber nicht nutzen. Im Gegenteil, die Löwen erhöhten in dieser Phase auf eine 5 Tore Führung (9:4). Beim 14:7 in der 21. Minute legte Schweikardt die 2. Time-Out Karte auf den Zeitnehmertisch. Vorne leistete sich der TVB zu leichte Ballverluste, durch die Starke Löwen-Abwehr. Auf der anderen Seite spielten die Löwen es im Angriff klasse über Schmid und Baena am Kreis. In die Kabine ging es nach 30 Minuten mit einem 8 Tore Rückstand (17:9).

Die zweite Halbzeit startet mit vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Jerome Müller macht dann mit einem schönen Schlagwurf den ersten Treffer der zweiten Hälfte. Auch die TVB-Abwehr steht nun besser und lässt bis zur 41. Minute nur 3 Gegentreffer zu (20:13).

Der TVB wechselt dann munter durch, sodass auch die beiden Außen, Alex Schulze, Tim Wieling und Primoz Prost Einsatzzeiten bekommen. Die Löwen spielen die restliche Zeit souverän runter und halten den Vorsprung konstant bei rund 10 Treffern. Das Spiel gegen bärenstarke Löwen verliert der TVB mit 30:20.

Viel Zeit zur Erholung bleibt nicht, bereits am Mittwoch um 19 Uhr ist der Aufsteiger TUSEM Essen zu Gast in der Porsche-Arena. Einen freien Verkauf wird es für dieses Spiel nicht geben. Die Tickets werden unter Sponsoren und Dauerkarteninhabern verteilt.

Handball meets Parkour

Als Patrick Zieker ohne Unterstützung seiner Arme über den großen Kasten springt, ist Andy Haug angetan von der Athletik des Handball-Nationalspielers. Andy Haug, der Parkourprofi und Patrick Zieker vom Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart haben sich zu einer gemeinsamen Trainingseinheit in der SCHARRena getroffen. Der 30- jährige Haug reist mit seiner Sportart quer durch die Welt und begeistert die Menschen mit atemberaubenden Sprüngen durch Stadt und Natur.

Der Handball-Linksaußen fliegt auch oft spektakulär durch die Luft, um ein Tor zu erzielen, kam bisher aber noch nie mit dem Parkoursport in Berührung.Die ersten Sprünge von Kasten zu Kasten waren für Zieker keine wirkliche Herausforderung. Haug war sichtlich beeindruckt von der Athletik des Handballprofis und merkte schnell, dass Zieker ziemlich geschickt ist. „Ich würde ihn sofort als Schüler einstellen, er hat eine sehr gute Körperbeherrschung.“

Danach wurde eine für Parkour typische Rolle geübt, ähnlich einer Vorwärtsrolle, mit dem Unterschied, dass sich bei dieser seitlich über die Schulter abgerollt wird. Das sieht lässiger aus und ermöglicht einen einfacheren Wiedereinstieg in den Lauf. Auch hier stellte sich Zieker gut an, sodass er von Haug gefragt wurde, ob er diese nicht mal nach einem Wurf ausprobieren wolle.

Was den Parkoursport so interessant macht, sind die spektakulären Sprünge. An einem Kasten zeigte der Parkourprofi dem Handballer verschiedene Sprünge um ein Hinderniss zu überqueren. Dank dieser Tipps und Tricks gelang es Zieker auch diese mit seiner ausgeprägten Sprungkraft meisterlich zu absolvieren.

Noch spektakulärer sind die Wandsprünge. Bei diesen toben sich die Freeerunner an Mauern oder Bäumen aus. Auch hier war Andy Haug sichtlich begeistert von der Athletik Ziekers. Doch als der Profi dann die verschiedensten Salti vollbrachte, kam Zieker ins Staunen. „Das hat schon alles Hand und Fuß was die Jungs und Mädchen da machen, da steckt eine Menge Arbeit hinter.“ Denn am Ende ist Parkour nicht nur die Überquerung eines Hindernisses, sondern auch eine Kunst, dieses mit möglichst schwierigen und ausgefallenen Elementen zu überwinden.

Danach wurden die Rollen getauscht. Andy Haug begab sich auf unbekanntes Terrain und griff zum Handball. Erste Schwierigkeiten zeigten sich als Zieker zur Harzdose griff. Doch mit der Zeit gewöhnte sich der Parkourprofi an das ungewohnte Gefühl und die beiden stellten fest, dass das Harz eine vergleichbare Wirkung wie das Magnesium hat, welches Haug oftmals benutzt. Wie Haug bei den Übungen seiner Sportart war auch Zieker überrascht von den Qualitäten des Freerunners am Ball, sodass er ihm sogar noch einige Tricks, z.B. den Dreher, zeigte. „Ich gucke sehr gerne Handball an und habe aufjedenfall etwas gelernt“, so der Parkourprofi am Ende der gemeinsamen Einheit.

TVB zum Ligaauftakt zu Gast bei den Rhein-Neckar Löwen

Am 01.10.2020 wird der Spielbetrieb der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga wieder aufgenommen. Das erste Ligaspiel der Saison 2020/21 bestreitet der TVB Stuttgart in der Mannheimer SAP Arena. Anpfiff ist am 04.10.2020 um 16 Uhr in der Spielstätte der Rhein-Neckar Löwen. Diese Partie wird das erste Ligaspiel des TVB seit März darstellen. Trotz der teilweisen Fanrückkehr in deutsche Stadien und Sporthallen, wird das Spiel in Mannheim ohne Zuschauer stattfinden.

Im Rahmen des BGV Handball Cups 2020 waren die beiden Teams in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit bereits aufeinander getroffen. Die Partie, welche Ende August stattfand, gestaltete sich sehr ausgeglichen. Erst kurz vor Schluss konnte sich der Favorit aus Mannheim mit 25:27 durchsetzen. Auch die anderen Partien des Cups konnten die Löwen gegen die Konkurrenz aus Baden-Württemberg gewinnen und sicherten sich den Turniersieg vor dem Team aus Balingen. Der TVB setzte sich im Spiel um Platz 3 gegen FRISCH AUF! Göppingen durch.

Für den TVB bedeutet das Spiel gegen die Löwen das erste Pflichtspiel der neuen Spielzeit. Das letzte von vielen Testspielen der Vorbereitung des TVB, welches gegen die SG BBM Bietigheim bestritten wurde, konnte man für sich entscheiden. Für die Rhein-Neckar Löwen standen bereits zwei Pflichtspiele der Saison 2020/21 auf dem Programm. Im Rahmen der Qualifikation für die Euro-League trafen die Löwen auf den dänischen Club TTH Holstebro.

Nach über einem halben Jahr ohne Handball in der LIQUI MOLY HBL ist die Vorfreude auf den Restart der Liga und das erste Punktspiel des TVB riesig!

„Leben wie Profis“ – powered by AOK: Grill-Duell unserer Kapitäne

Heiß her ging es für Jogi Bitter und Dominik Weiß auf dem Ausstellungsgelände von kupkagarten in Waiblingen-Beinstein. Im Rahmen der Videoreihe „Leben wie Profis“ – powered by AOK duellierten sich der Kapitän und der Co-Kapitän des TVB Stuttgart am Grill.

Während bei der ersten Folge des Videoformates die Youngster des TVB bei einem High Intensity Interval Training ins Schwitzen kamen, ging es nun kulinarisch zu. Bei der zweiten stand nun der Aspekt der Ernährung im Alltag eines Profis im Vordergrund. Felix Lobedank, ehemaliger TVB-Spieler und nun im Bereich der Gesundheitsföderung bei der AOK – Bezirksdirektion Ludwigsburg-Rems-Murr tätig, begleitet die Videoreihe seitens der AOK und freut sich, einen Einblick in das Leben der Profis geben zu können.

Unterstützung am Grill gab es für die beiden Handballer von Bernd Bachofer, Sternekoch aus Waiblingen. Er hatte den Spielern im Vorfeld einen Warenkorb mit allerlei Zutaten zusammengestellt. Aus diesem galt es nun für Bitter und Weiß, ein Gericht zu kreieren.

Nach 15 Minuten Bedenkzeit hatten sich schließlich beide Spieler für ein Gericht entschieden: Bei Weltmeister Bitter sollte eine Dorade mit verschiedenem Gemüse und Guacamole auf dem Teller landen. Weiß, der „Lange“, wählte als Hauptbestandteil seines Gerichtes Lamm. Dazu sollte es diverses Gemüse sowie eine mit Ziegenfrischkäse gefüllte Tomate geben.

Im Anschluss an die Vorbereitungszeit ging es schließlich ans Werk. 45 Minuten bleiben, um die geplanten Gerichte am Feuerring zu kredenzen. Trotz der Koch- und Grillerfahrung der TVB-Spieler, war das Grillen auf dem Feuerring für beide Neuland. Gut, dass mit Bernd Bachofer ein Mann vom Fach mit Rat und Tat zur Seite stand. 

Das vorgegebene Zeitlimit von einer Dreiviertelstunde verstrich rasch und so wurde das Duell mit fortschreitender Zeit auch ein Wettbewerb gegen die Zeit. Nach stressigen letzten Minuten waren beide Teller angerichtet und konnten sich mehr als sehen lassen. Auch geschmacklich wussten die Gerichte der Handballprofis zu überzeugen.

Die Jury, bestehend aus Michael Kupka, Gastgeber und Inhaber von kupkagarten, Nicole Sdunek, langjährige Mitarbeiterin des TVB und Sternekoch Bernd Bachhofer, bewertete nach den folgenden Kriterien: Schwierigkeitsgrad, Optik und natürlich Geschmack. Am Ende konnte sich Nationaltorhüter Bitter ganz knapp gegen seinen Teamkollegen durchsetzen. Mit zwei Punkten Vorsprung gewann er den heiß begehrten Preis des Duells, eine Einladung in Bachofers Sternerestaurant. 

Hier geht es zum Video: https://bit.ly/GrillchallengeJogivsDominik

Planung: 1.200 Zuschauer bis Ende Oktober in der Porsche-Arena

Seit vergangener Woche steht fest, dass wieder mehr Zuschauer in deutschen Stadien und Hallen begrüßt werden dürfen. Der bundesweite Beschluss sieht eine Auslastung von bis zu 20 % der Kapazität der jeweiligen Sportstätten für alle Profisportligen vor. Allerdings beschränkt sich dies vorerst auf einen Zeitraum von sechs Wochen.

Für den TVB bedeutet die gefällte Entscheidung, dass zumindest bis Ende Oktober alle Heimspiele in der Porsche-Arena ausgetragen werden. Die deutlich größere Kapazität von möglichen 1.200 Zuschauern in der Porsche-Arena bildet den entscheidenden Vorteil im Vergleich zur SCHARRena. So können all unsere Dauerkarteninhaber und Sponsoren unsere Heimspiele besuchen – unter dem Vorbehalt, dass sich an der nun getroffenen Entscheidung nichts ändert. Genauere Informationen gehen unseren Dauerkartenbesitzern und Sponsoren in den kommenden Tagen zu.

Jürgen Schweikardt freut sich sehr über die getroffene Entscheidung und sieht darin einen weiteren, wichtigen Schritt hin zu einem Ligageschehen, wie wir es bisher kennen. Allerdings seien die Vereine in der Pflicht, der ihnen übertragenen Verantwortung gerecht zu werden.

Die letzten Testspiele vor dem Ligastart

Am vergangenen Wochenende testete der TVB Stuttgart gegen die beiden Ligakonkurrenten MT Melsungen und die Eulen Ludwigshafen. Gegen Melsungen musste man eine knappe Niederlage in Höhe von zwei Toren hinnehmen. Beim Spiel gegen die Eulen konnte ein klarer sechs-Tore-Sieg verbucht werden. In dieser Woche stehen die letzten beiden Testspiele vor dem Ligastart auswärts am 04.10.2020 gegen die Rhein-Neckar Löwen an.

Am vergangenen Samstag testete das Team um Trainer Jürgen Schweikardt auswärts gegen die MT Melsungen. Die Gastgeber erwischten den besseren Start in die Partie. In der 19. Minute war es Samuel Röthlisberger, der zum ersten Gleichstand der Partie einnetzte. Direkt im Anschluss traf Viggó Kristjánsson aus dem Rückraum zur ersten Führung für die WILD BOYS – 8:9. In den darauffolgenden zehn Minuten bis zur Pause konnte sich keine der beiden Mannschaften mehr absetzen. In der letzten Sekunde der ersten Hälfte gelang Adam Lönn jedoch der Treffer zur 13:14-Halbzeitführung.

Beide Teams kamen gut aus der Kabine zurück, weshalb die Partie im ersten Drittel der zweiten Hälfte sehr ausgeglichen verlief. In der 40. Spielminute gelang es der MT dann, in Führung zu gehen und sich direkt mit drei Toren abzusetzen. Der TVB ließ sich nicht abhängen und kämpfte sich in der 44. Minute wieder auf 20:19 ran. Es gelang den Gästen in der Schlussphase jedoch nicht mehr, näher als ein Tor an die MT ranzukommen, weshalb sich das Team aus Stuttgart am Ende knapp mit 29:27 geschlagen geben mussten.

Im zweiten Testspiel des Wochenendes traf der TVB Stuttgart am gestrigen Sonntag in Ludwigshafen auf die Eulen Ludwigshafen. Diese Partie konnten die WILD BOYS mit 18:24 klar für sich entscheiden. Das Spiel gegen die Eulen war der letzte Test gegen eine Mannschaft aus der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga vor dem Saisonstart.

Es stehen nun noch zwei Tests gegen Mannschaften aus der 2. Handball-Bundesliga an. Am Dienstag trifft der TVB auf den TV Großwallstadt. Am Donnerstag wird gegen die SG BBM Bietigheim getestet. Etwas mehr als eine Woche nach dem letzten Testspiel wird es dann ernst. Am 04.10.2020 um 16 Uhr startet der TVB gegen die Rhein Neckar-Löwen in seine sechste Saison im Oberhaus des deutschen Handballs.