Interview mit Gästetrainer Jamal Naji

Im Vorfeld der heutigen Partie gegen TUSEM Essen haben wir mit dem Trainer der Gäste gesprochen. Jamal Naji bekleidet das Traineramt in Essen seit Juli 2020 und ist damit der Nachfolger von Jaron Siewert.

Herr Naji, Sie sind nun seit fast genau drei Monaten Cheftrainer eines der zwanzig Bundesligisten in Deutschland. Wie sieht Ihr persönliches Fazit dieser drei Monate aus?

Wir haben eine außergewöhnlich lange Vorbereitung gehabt, welche mir als Trainer die Möglichkeit gegeben hat, sehr umfangreich mit der Mannschaft zu arbeiten. Dies haben wir genutzt, um viel Zeit in die individuelle Weiterentwicklung der Spieler zu investieren. Erst gegen Ende der Vorbereitung haben wir dann an taktischen Themen gearbeitet. Ich denke wir haben die Zeit insgesamt gut genutzt.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft vor allem auch in Anbetracht der herausfordernden Situation mit der Corona-Pandemie?

Wir haben in der ersten Phase der Vorbereitung sehr viel individuell gearbeitet. Mit jungen Spielern kann man natürlich noch größere Entwicklungsschritte erzielen. Mit der schrittweisen Anpassung der Regularien konnten wir dann auch mehr in Gruppen trainieren. Insgesamt denke ich, dass wir eine gute Entwicklung mit einem großen Schritt nach vorne gemacht haben.

Eine Saison, welche keiner anderen zuvor gleichen wird, steht bevor. 38 Spiele sind zu absolvieren, welche erst im Oktober beginnen. Zuschauer sind zumindest zu Beginn nur sehr limitiert zu den Spielen zugelassen. Was sehen sie als größte Herausforderung dieser Saison?

Wir sollten uns nicht zu viele Gedanken machen, wie uns Corona einschränkt, sondern sollten uns damit beschäftigen, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten tun können, damit uns Corona in unserer sportlichen Leistung so wenig wie möglich beeinflusst. Trotzdem wird die Pandemie die Saison prägen und verlangt jedem Team viel Disziplin ab. Ein sehr disziplinierter Umgang mit dem Geschehen kann im Laufe der Saison durchaus dazu führen, dass Teams Vor- oder Nachteile erfahren werden. Somit sehe ich dies als wichtige Herausforderung.

Befürchten Sie eine mögliche Wettbewerbsverzerrung?

Wie bereits angedeutet könnten personelle Konsequenzen aus Quarantäne oder Erkrankungen durchaus die Saison beeinflussen. Wenn bei einer Mannschaft die drei besten Individualisten fehlen, wird es für sie schwerer, Spiele zu gewinnnen. Trotzdem möchte ich diesen Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt nicht überbewerten.

Die WILD BOYS haben sich in den letzten Jahren in der 1. Bundesliga etabliert. Vor der letzten Saison gab es einen großen Umbruch im Team. Zu Beginn dieser Saison gibt es die wichtigsten Änderungen im rechten Rückraum. Wie schätzen sie das Team des TVB in dieser Saison ein?

Ich denke, dass Stuttgart mit Viggó Kristjánsson und Jerome Müller im rechten Rückraum sehr gut aufgestellt ist. Beide Spieler ergänzen sich sehr gut. Besonders Kristjánsson ist zusätzlich im Überzahlspiel ein sehr guter Entscheider. Mit Primož Prošt hat der TVB zusätzlich hinter Jogi Bitter einen Spieler dazu bekommen, der sich in der Liga nicht mehr beweisen muss. Alle anderen Neuzugänge des letzten Jahres haben eine Saison mehr Erfahrung in der 1.Liga gesammelt. Ich schätze den TVB somit stärker ein als in der Vorsaison.

Was muss Ihrem Team gelingen, um in Spielen gegen erfahrene Bundesligisten eine Chance zu haben?

Zunächst dürfen wir nicht in Ehrfurcht erstarren. Die Mannschaft hat sich in der vergangenen Saison sportlich für diese Liga qualifiziert. Nun dürfen wir uns mit den stärksten Teams in Deutschland messen. Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga und somit noch viel Entwicklungspotential. Ich hoffe, dass wir weiterhin schnelle Fortschritte machen und weiteres Entwicklungspotential ausschöpfen.

Sie haben zuletzt als Referent am Handball Online Kongress teilgenommen. Was für eine Erfahrung war das für sie und halten sie Online Formate im Handball für ein geeignetes Mittel um Inhalte zu vermitteln?

Ich habe an beiden der bisherigen Kongresse teilgenommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Unter den aktuellen Bedingungen ist es eine sehr gute Möglichkeit, sich mit anderen Trainern auszutauschen und auch Inhalte zu vermitteln, was mir in der Vergangenheit teilweise etwas gefehlt hat. Trotzdem kann ein Event in der Halle natürlich dadurch nicht ersetzt werden. Ich denke, dass in der Zukunft die Mischung ein guter Weg sein wird.

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