Karsten Schäfer zur Vorbereitung und der aktuellen Situation

Hallo Karsten, die Mannschaft wird immer besser. Liegt das am (Co-)Trainer?

Das wäre schön, wenn es so einfach wäre. Nein, Spaß bei Seite, da kommen ganz viele Faktoren zusammen. Zunächst liegt es daran, dass die Abstimmung zwischen den Jungs mit jedem Spiel besser wird, Handball ist immer eine Teamleistung. Dazu kommt, dass die Jungs jede Woche sehr gut arbeiten und das zahlt sich natürlich am Wochenende aus. Jürgen, Frank und ich machen sicher auch einen guten Job. Am Ende stehen aber die Jungs auf demSpielfeld und es ist vor allem ihr Verdienst.

Wie oft hat die Mannschaft über die Feiertage trainiert?

Wir haben bis zum 21.12. trainiert und uns am 25.12. wieder zum gemeinsamen Training getroffen. In den Tagen dazwischen, haben die Jungs 1-2 individuelle Einheiten gemacht, sich aber auch etwas Ruhe und Gelassenheit mit ihren Familien gegönnt. Das ist wichtig und muss auch so sein, wir sind alle soziale Wesen mit Familien und Freunden.

Ihr geht im Januar ins Wintertrainingslager. Wie weit sind die Vorbereitungen dafür vorangeschritten?

Da sind wir gut vorbereitet. Wir gehen wieder mal ins Ultental, dort kommen wir zu Freunden. Die Winterpause wird ab diesem Winter eine Woche kürzer sein als bisher, daher werden wir auch schon viel in der Halle trainieren und auch zwei Testspiele in Südtirol gegen Meran und Bozen austragen. Daneben werden die Jungs jeden Tag auf dem Langlaufski sich die konditionellen Grundlagen für die Rückrunde erarbeiten. Ich freue mich darauf zu sehen wie sie das hinbekommen, bin da jedoch sehr zuversichtlich.

David Schmidt wird für EM nachnominiert

David Schmidt vom Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart wird bei der EHF EURO 2020 den gesundheitlich angeschlagenen Franz Semper auf der Rückraum rechten Position ersetzen.

Nach der Absage von Semper aus Leipzig, der aufgrund von Anzeichen einer Herzmuskelentzündung in Folge eines langwierigen grippalen Infektes mindestens drei Wochen absolutes Sportverbot verordnet bekam, reagierte Bundestrainer Christian Prokop am Silvestermorgen und nominierte David Schmidt nach. Schmidt wird gemeinsam mit Kai Häfner die Position im rechten Rückraum einnehmen.  

Damit reist der 26-jährige Linkshänder gemeinsam mit seinen Teamkollegen Johannes Bitter und Patrick Zieker zum DHB-Lehrgang nach Frankfurt und gibt wie Zieker sein Debüt in der Nationalmannschaft. In dieser Saison hat der gebürtige Karlsruher Schmidt in 15 Spielen 71 Treffer erzielt, davon zehn beim 32:33 gegen die Füchse Berlin am vergangenen Sonntag.  

„In erster Linie tut es mir Leid für Franz Semper. Ich wünsche ihm auf diesem Weg eine schnelle Genesung. Für mich ist es eine große Ehre für Deutschland spielen zu dürfen. Dementsprechend werde ich mich voll reinhängen, um der Mannschaft helfen zu können“, so der rechte Rückraumspieler des TVB, David Schmidt.

„Mit der krankheitsbedingten Absage von Franz Semper fällt uns erneut ein Rückraumrechter aus, der eine hohe Durschlagkraft besitzt. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung“, sagt Prokop. „David Schmidt wird nun mit Kai Häfner zusammen die Position Rückraumrechts ausfüllen. Ich hoffe, dass er die im Verein gezeigten Leistungen voll in die Nationalmannschaft einbringen kann.“
 
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft kommt am Donnerstag, 2. Januar, bis 11 Uhr in Frankfurt am Main zum Start der EM-Vorbereitung zusammen. Nach Länderspielen gegen Island (Mannheim, 4. Januar, 17.20 Uhr, live im ZDF) und Österreich (Wien, 6. Januar, 14.40 Uhr, live in der ARD) startet das Team in das EM-Turnier. In Trondheim treffen die Männer um Kapitän Uwe Gensheimer auf die Niederlande (9. Januar), Spanien (11. Januar) und Lettland (13. Januar, Spielbeginn jeweils um 18.15 Uhr). Die ersten beiden Teams der Vorrunde ziehen in die Hauptrunde ein, die am 16. Januar in Wien beginnt.

Dem TVB fehlt eine Sekunde zum Punkt

Handball ist bisweilen grausam. Diese Erfahrung haben am Sonntag wieder einmal die Erstliga-Handballer des TVB Stuttgart gemacht. Nach einer engagierten Leistung standen sie gegen die Spitzenmannschaft Füchse Berlin bei der unglücklichen 32:33-Niederlage (16:13) mit leeren Händen da. Eine Sekunde vor Schluss klaute der dänische Weltmeister Hans Lindberg dem TVB mit dem finalen Treffer einen Punkt.

Am Ende jubelten die Hauptstädter und eine Handvoll Fans, die den Tabellensechsten nach Stuttgart begleitet hatten. Die TVB-Spieler standen wie ein Häufchen Elend auf dem Spielfeld und bedankten sich artig bei ihren Zuschauern. Die Schockstarre verstärkte sich noch, nachdem das Ergebnis aus Ludwigshafen die Runde gemacht hatte. Die Eulen zwangen Göppingen mit 24:23 in die Knie, damit ist die Lage für den TVB zur EM-Pause prekärer denn je: Nur noch zwei Punkte trennen die Stuttgarter von den Abstiegsrängen.

Da ist’s ein schwacher Trost, dass sich das Team von Jürgen Schweikardt im letzten Spiel des Kalenderjahres ganz anders präsentierte als beim lendenlahmen Auftritt am Donnerstag in Hannover. Entsprechend konsterniert wirkte der Trainer bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. „So ruhig habe ich die Mannschaft in der Kabine noch nie erlebt“, sagte Schweikardt. „Wir sind alle bitter enttäuscht.“

Beide Defensivreihen brauchten ein paar Minuten, um sich auf den Gegner einzustellen. 3:3 stand’s nach vier Minuten, ehe der TVB den nächsten personellen Rückschlag einstecken musste: Bei einer Abwehraktion zog sich Rudolf Faluvégi eine Platzwunde am Kopf zu. Der Ungar kehrte zwar später mit einem Turban auf die Auswechselbank zurück, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Weil Adam Lönn zudem noch nicht spielfähig war, wurde es im Rückraum schon eng.

Erschwerend hinzu kam, dass die Schiedsrichter Robert Schulze und Tobias Tönnies in strittigen Situationen eher dazu neigten, zugunsten der Berliner zu entscheiden. So sah sich der TVB nach elf Minuten mit 3:6 im Hintertreffen. Großen Anteil daran hatte auch der Gästekeeper Martin Ziemer, der nach 13 Minuten schon sechs Paraden auf dem Zettel hatte und in den ersten 30 Minuten zur Lebensversicherung der Füchse avancierte.

Der TVB kam über seine starke Defensive jedoch rasch zurück ins Spiel. Jogi Bitter hielt gut, die Berliner wirkten im Angriffsspiel – allen voran im Rückraum – reichlich phlegmatisch. Hier setzte einzig der Linkshänder Fabian Wiede Akzente. Mit einem 4:0-Lauf holte sich der TVB beim 7:6 (17.) die erste Führung. Ein Unterschied war fortan zwischen dem Abstiegskandidaten und dem Spitzenteam nicht auszumachen, so blieb es eng bis kurz vor der Pause. Mit einem Schlussspurt holte sich der Außenseiter nach dem 13:13 die Drei-Tore-Führung. Den finalen Treffer zum 16:13 erzielte Dominik Weiß mit einem spektakulären Rückhandwurf.

Diese Aktion schien dem Rückraumspieler mächtig Auftrieb gegeben zu haben. Den „Langen“ (neun Tore) und David Schmidt (zehn Tore) bekamen die Berliner nie unter Kontrolle. Der TVB kam fokussiert aus der Halbzeit, mit einem verdeckten Wurf traf Max Häfner zum 19:14 (33.) und zur Fünf-Tore-Führung. Der Berliner Trainer Velimir Petkovic tobte an der Seitenlinie, ordnete eine offensivere Abwehr an – mit Erfolg: Das Heimteam suchte nun überhastet den Abschluss und leistete sich leichte Fehler. Nach Paul Drux’ Treffer zum 19:20 (40.) war das Polster fast aufgebraucht.

Der TVB hielt, allen voran dank Weiß, den knappen Vorsprung – allerdings nur bis zum 24:23 (46.). Dann traf Ziemer ins leere Tor zum 24:24. Jakov Gojun brachte die Füchse beim 26:25 wieder in Vorteil.

Dramatisch wurden die letzten zehn Minuten. Der starke Lindberg sorgte beim 29:27 (54.) für die erste Zwei-Tore-Führung der Füchse seit dem 6:4. Doch der TVB kämpfte verbissen. Den 28:30-Rückstand egalisierten Häfner und Schmidt (57.), Häfner glich fünf Sekunden vor dem Ende zum 32:32 aus. Berlin besprach in der Auszeit den finalen und siegbringenden Spielzug: Wiede trieb den Ball durch die Mitte und bediente mustergültig den an den Kreis einlaufenden Lindberg. Der TVB pennte, Lindberg ließ Bitter keine Chance – 32:33.

Der Rest war Schweigen.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann, Häfner (4), Asgeirsson (1), Weiß (9), Faluvégi, Späth (1), Markotic, Röthlisberger, Zieker (5/4), Pfattheicher, Pesevski, Schmidt (10), Wieling (2).

Füchse Berlin: Ziemer (1), Genz; Wiede (4), Holm (3), Struck (3), Mandalinic, Gojun (1), Lindberg (8/3), Müller, Matthes (2), Kopljar (3), Koch (2), Marsenic (2), Drux (4).

Die Stimmen zur Niederlage gegen die Füchse

Jürgen Schweikardt: Wir sind bitter enttäuscht. So ruhig habe ich es in der Kabine noch nie erlebt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht unser bestes Spiel gemacht und führen trotzdem mit drei Toren. Wir kommen super aus der Halbzeit raus. Darauf folgt eine schwache Phase mit vielen einfachen Fehlern von uns. Das wirft uns nicht um – im Gegenteil wir bleiben immer dran. Wir schießen dann verdient den Ausgleich, mit dem alle zufrieden gewesen wären. Was am Ende passiert, war einfach dumm und nicht genau erklärbar. Es ist schon extrem bitter für uns

Velimir Petković: Ich möchte dazu nicht viel sagen. Wir sind einfach nur sehr froh, dass das Spiel so ausgegangen ist. Heute haben wir das Auswärtsspiel zu locker genommen. Gegen Kiel haben wir gewonnen. Wenn wir aber eine top Mannschaft sein wollen, müssen wir auch in solchen Spielen wie heute souveräner auftreten. wir haben in der ersten Halbzeit eine andere Mannschaft gesehen wie in der Zweiten. Die Einstellung verbesserte sich in der zweiten Halbzeit deutlich.

Manuel Späth: So ein Spiel ist natürlich sehr bitter und es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Wir haben über weite Strecken der Partie ein sehr gutes Spiel gemacht und liegen zwischenzeitlich sogar fünf Tore vorne. Dann geben wir den Vorsprung durch technische Fehler zu leicht her. Es ist am Ende einfach nur unglücklich, dass wir keinen Punkt zu Hause behalten können.

Tim Wieling: Das war heute extrem bitter. Ich weiß nicht was ich sagen soll nach so einem Spiel mit solchen Emotionen. Die Halle war da, die Unterstützung war da. Wir werden alles daran setzen, dass uns das nicht nochmal passiert.

Der TVB verliert im letzten Spiel des Jahres in letzter Sekunde

Verletzungsbedingt musste der TVB erneut auf Adam Lönn verzichten. Ansonsten konnte Trainer Jürgen Schweikardt auf seinen restlichen Kader voll zurückgreifen.

Das erste Tor gelang den Gästen aus Berlin nach einem technischem Fehler der Stuttgarter. Dominik Weiß konnte aber direkt ausgleichen. Paul Drux von den Gästen und David Schmidt trafen zum 2:2. Die ersten Minuten deuteten ein spannendes Spiel an. Rudi Faluvégi musste in den ersten Spielminuten bereits aufgrund einer blutenden Platzwunde am Kopf zur Behandlung in die Kabine.

Trotz einer Parade von Bitter konnten die Gäste in der 9. Spielminute mit 3:5 in Führung gehen. Durch den erfolgreichen Gegenstoß von Marko Kopljar bauten die Gäste die Führung auf drei Tore aus, ehe Zieker per Strafwurf auf 4:6 verkürzen konnte. Während Schmidt zum Anschlusstreffer einnetzte, parierte Bitter den nächsten Angriff der Gäste. Zieker traf erneut vom Siebenmeterpunkt und glich damit erneut aus. In der 17. Spielminute gingen die WILD BOYS mit 7:6 in Führung. Trotz Unterzahl traf Elvar Asgeirsson aus dem Rückraum und damit blieb die Führung bei Stuttgart.

Nach 21 gespielten Minuten zeigte die Anzeigetafel ein ausgeglichenes 9:9. Ein stark aufspielender Bitter parierte zum fünften Mal den Berliner Angriff, was Tim Wieling über die erste Welle nutzen konnte. Die Gäste zogen nach und so stand es drei Minuten vor der Halbzeit 12:12. Durch einen Doppelschlag von Zieker, einem Zauberwurf von Weiß und einer kämpferischen Abwehrleitung ging der TVB beim Spielstand von 16:13 in die Kabinen.

Der zweite Durchgang begann für den TVB mit einem Tor durch Schmidt. Nach drei gespielten Minuten führte der TVB mit 19:14. Drux konnte in Überzahl aus Sicht der Gäste erneut verkürzen. Durch Tore von Wiede und Drux gelang Berlin schließlich der Anschlusstreffer zum 20:19. Jürgen Schweikardt unterbach die Partie in der 40. Spielminute mit seiner ersten Auszeitkarte. Im Verlauf des Spiels schlichen sich auf beiden Seiten Fehler ein. Die Berliner nutzten die Phase der Stuttgarter und verkürzten erneut auf 21:20. Weiß zeigte Nervenstärke und netzte das vierte Mal in Folge zum 24:22 in der 44. Spielminute ein. Martin Ziemer, Torhüter der Gäste, traf nach Ballverlust der WILD BOYS auf das leere Tor der Stuttgarter und glich die Partie in der 48. Spielminute aus.

In der 50. Minute übernahm Berlin die Führung durch einen Tempogegenstoß, die Schmidt aus dem Rückraum gleich zweimal ausgleichen konnte. In der 54 Spielminute führten die Gäste mit 27:28. Max Häfner erzielte den Anschlusstreffer in der 57. Spielminute. Schmidt gleich mit seinem achten Treffer aus. 90 Sekunden vor Abpfiff stand es 31:31. Hans Lindberg verwandelte den Strafwurf der Gäste, die daraufhin erneut die Führung übernahmen.
Wenige Sekunden vor Schluss traf Häfner aus dem Rückraum zum 32:32. Die Anzeigetafel zeigte noch fünf Sekunden. Nach einer Auszeit von Trainer Velimir Petkovic gelang es den Gästen trotz der wenigen Zeit noch, den Ball im Tor der Stuttgarter unterzubringen.

Somit verlor der TVB Stuttgart in allerletzter Sekunde eine sehr ausgeglichene Partie mit 32:33 gegen die Füchse Berlin.


Wiedergutmachung ist angesagt im letzten Spiel

Das hat gesessen: Bei der 19:32-Pleite in Hannover am zweiten Weihnachtsfeiertag hat der Handball-Erstligist TVB Stuttgart nahezu alles vermissen lassen, was ihn zuletzt ausgezeichnet hatte: Kampfkraft, Körpersprache, Überzeugung und spielerische Klasse. Im finalen Spiel 2019 an diesem Sonntag (13.30 Uhr) gegen die Füchse Berlin möchte der TVB vor den 6211 Fans in der ausverkauften Porsche-Arena wieder ein anderes Gesicht zeigen. „Das darf uns nicht noch einmal passieren“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Zufrieden lehnte sich Sven-Sören Christophersen bei der Pressekonferenz nach dem 32:19-Sieg seiner TSV Hannover-Burgdorf gegen den TVB Stuttgart zurück – und fand doch ein Haar in der Suppe. „In der ersten Halbzeit hätte unser Vorsprung nach dem Spielverlauf viel höher sein müssen“, sagte der Sportliche Leiter.

Der Trainer des TVB Stuttgart – und die Statistik – zeichnen jedoch ein anderes Bild: „Zur Pause hätte es unentschieden stehen müssen“, sagt Jürgen Schweikardt am Tag nach der Pleite. Allein sechs vergebene freie Chancen zählte der Coach bis dahin. Hinzugekommen seien unzählige schlechte, unvorbereitete und mit zu wenig Wucht abgeschlossene Würfe. „Ich kann mich auch an kein Spiel erinnern, in dem ein Torhüter 25 Bälle gehalten hat.“ So viele entschärfte Urban Lesjak binnen 60 Minuten. Besonders verheerend war die Ausbeute des TVB aus dem Rückraum: Von 36 Würfen fanden lediglich zehn den Weg ins Tor, allein siebenmal war David Schmidt erfolgreich.

„Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir nicht hundertprozentig da waren, da kann ich keinen Spieler ausnehmen“, so Schweikardt. „Außerdem haben wir hinten raus zu schnell resigniert. Das sind Eigenschaften, die wir in den vergangenen Wochen nicht gezeigt haben.“ Möglicherweise haben die Stuttgarter auch eine große Möglichkeit ausgelassen, die nächsten Bonuspunkte einzusammeln. Schließlich wirkte der Tabellenzweite lange Zeit nicht souverän. Darüber möchte sich Schweikardt aber keine Gedanken machen. „Das ist spekulativ, Hannover musste ja gar nicht alles zeigen.“

Außer Frage steht, dass sich der TVB im finalen Spiel in diesem Kalenderjahr anders präsentieren muss. Erstens, um die 6000 Fans nicht zu enttäuschen. Zweitens, weil das Team jeden Punkt dringend benötigt in dieser so engen Saison. Sollte der TVB gegen den Tabellensechsten aus Berlin verlieren, könnte sich der Abstand auf die Abstiegsränge auf zwei Punkte verringern. Der Vorletzte Eulen Ludwigshafen hat im Heimspiel gegen FA Göppingen gute Chancen auf den vierten Saisonsieg.

„Natürlich sind wir gegen die Füchse klarer Außenseiter“, sagt Schweikardt. „Aber wir haben nichts zu verschenken.“ Individuell seien die Füchse, die nur vier Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze haben, sehr gut besetzt. Im Rückraum beispielsweise mit den deutschen Nationalspielern Fabian Wiede und Paul Drux oder auch auf rechtsaußen mit dem dänischen Weltmeister Hans Lindberg. „Wie in den meisten Spielen müssen wir das übers Kollektiv regeln“, sagt Schweikardt.

Nicht mithelfen kann Adam Lönn (Schulterverletzung). Bei Sascha Pfattheicher (Sprunggelenksverletzung) dagegen besteht Hoffnung auf einen Einsatz.

Info

Das Spiel zwischen dem TVB und den Füchsen ist mit 6211 Zuschauern ausverkauft.

Die Stimmen nach der Niederlage gegen die Recken

Jürgen Schweikardt: „Die Höhe des Ergebnisses haben wir uns am Ende in den letzten 10 Minuten selber zuzuschreiben. In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass heute nicht unser bester Tag ist. Wir haben viele Chancen liegen gelassen und sind deshalb mit einem Rückstand in die Pause gegangen, was nicht hätte sein müssen. Die zweite Hälfte beginnt nicht gut, wir haben aber dann sogar nochmal die Chance auf drei Tore ranzukommen, bis dahin war auch noch alles in Ordnung, aber das wir dann so zusammenbrechen in den letzten 20 Minuten, können wir so nicht stehen lassen.“

Antonio Carlos Ortega: „Ich glaube, das heute war ein super Spiel vor ausverkauftem Haus. Wir hatten viele dumme Aktionen in der ersten Halbzeit. Aber wir haben von der Leistung und Erfahrung von Lesjak profitiert. In drei Tagen erwartet uns ein schweres Spiel in Minden!“

TVB verliert Weihnachtsspiel in Hannover

Der TVB war an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag  bei der TSV Hannover-Burgdorf in der TUI Arena zu Gast. Schmidt, welcher zuletzt gegen den THW Kiel aufgrund einer Wadenverletzung gefehlt hatte, war wieder mit von der Partie. Schweikardt musste jedoch weiterhin auf Adam Lönn verzichten und auch Pfattheicher, der zwar mit nach Hannover gereist war, sich aber eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte, stand nicht zur Verfügung. 

Hannover startete mit Ballbesitz in die Partie, den Olsen durch einen Schlagwurf direkt in das erste Tor ummünzen konnte. Doch auch dem TVB gelang es durch ein Tor von Späth den ersten Angriff erfolgreich zu gestellten. Die erste Führung für Stuttgart gelang nach 4 Minuten durch Schmidt, dieser fing den Ball in der Abwehr ab und netzte dann auch vorne ein. 

Durch mehrere Fehler im Angriff der Gäste bekamen die Recken nach 11 Minuten erstmals die Chance mit 3 Toren davonzuziehen, welche sie nutzen konnten. Zieker gelang mit seinem Treffer zum 5:3 in der 12. Minute sein 100. Treffer in dieser Bundesligasaison. Nachdem der Recken-Torhüter Lesjak einen Steilpass von Bitter auf Zieker mitten auf dem Feld abgefangen hatte, konnten die Gastgebern auf 10:5 stellen und somit das erste Mal mit 5 Toren in Führung gehen. Auch Bitter gelang es kurz vor der Pause einen Ball in Mitten des Feldes abzufangen, die Stuttgarter konnten den darauffolgenden Angriff jedoch nicht mehr in ein Tor verwandeln, weshalb es mit 13:8 in die Pause ging. 

Die zweite Halbzeit begann mit Ballbesitz Stuttgart, doch direkt der erste Wurfversuch wurde von Lesjak gehalten, was im Gegenzug + 6 Tore für Hannover hieß. Röthlisberger unterband in der 35 Minute einen Recken-Angriff und setzte daraufhin Zieker in Szene, welcher den TVB wieder auf 15:11 ran brachte. 

In der folgenden Phase gelang den Stuttgartern kein sauberer Angriff mehr, was auch mit den vielen Paraden von Hannover-Torhüter Lesjak zu tun hatte. Die Gastgeber wussten dies auszunutzen, weshalb sie nach 44 Minuten das erste Mal mit 10 Toren in Führung gingen. Nach 7 Minuten ohne Tor für den TVB traf Faluvegi kurz darauf zum 24:14. 

In den letzten 10 Minuten gelang es dem Team um Jürgen Schweikardt dann nicht mehr, noch mal ranzukommen. Es folgte eine erneut längere Phase ohne Tor für die Stuttgarter, welche von Schmidt mit seinem Tor zum 32:19 Endstand beendet wurde. 

Am Sonntag empängt der TVB die Füchse Berlin. Im Vorfeld der Partie haben Besucher von 12.00 Uhr an die Möglichkeit, vor dem Eingang der Porsche-Arena ihre alten Jacken oder Mäntel – in gutem Zustand – im Tausch gegen ein Ticket für das erste Heimspiel im neuen Jahr am 09. Februar 2020 in der Porsche-Arena gegen den SC DHfK Leipzig abzugeben.

Die Aktion ist begrenzt auf 50 Tickets. Die zur Verfügung gestellten Jacken werden von einer Gruppe Freiwilliger auf dem Platz vor der Leonhardskirche in Stuttgart, in welcher jährlich die Vesperkirche stattfindet, an Obdachlose gespendet.

TVB beim Überraschungs-Titelkandidaten

Während die meisten Sportler längst den Weihnachtsurlaub angetreten haben, müssen die Erstliga-Handballer die letzten Körner zusammenkratzen. Zweimal noch in diesem Kalenderjahr muss der TVB Stuttgart ran – und das auch noch gegen Top-Clubs. Am zweiten Feiertag geht’s zum Überraschungsteam nach Hannover, drei Tage später kommen die Füchse Berlin in die ausverkaufte Porsche-Arena.

Was ist das für eine verrückte Bundesliga-Saison? Prognosen sind kaum möglich, die vermeintlichen Underdogs drehen den Etablierten Woche für Woche eine lange Nase. Vergangenen Donnerstag zwang der Vorletzte Eulen Ludwigshafen den Deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt in die Knie, wodurch sich das Polster des TVB Stuttgart auf die Abstiegsplätze von sechs auf vier Punkte verringerte.

Am Sonntag blamierte das Mittelfeldteam HSG Wetzlar den Spitzenreiter THW Kiel, ließ den Zebras in deren Halle beim 27:20-Sieg keine Chance. Weil auch der TBV Lemgo und der TSV GWD Minden gewannen, sind die Teams im letzten Tabellendrittel vor Weihnachten noch kuscheliger zusammengerückt. „Es ist unglaublich“, sagt der Stuttgarter Trainer Jürgen Schweikardt. „Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als weiterzumachen und auch zu punkten.“

Im besten Fall noch 2019. Nach der Niederlage gegen Kiel hatte der TVB nun zehn Tage Zeit, die Akkus wieder aufzuladen. Ob sie indes stark genug sein werden, um mit dem Überraschungsteam der Bundesliga Schritt zu halten? Hatte die TSV Hannover-Burgdorf in der vergangenen Saison schon so manchem Spitzenteam das Fürchten gelehrt, scheint sie in dieser Saison selbst eines zu sein.

Mit 14:0 Punkten startete das Team von Trainer Carlos Ortega in die Spielzeit, dennoch nahm die Hannoveraner zu diesem Zeitpunkt noch keiner so richtig ernst. Nach dem Remis in Wetzlar und den Niederlagen in Kiel und Leipzig stürzten die Recken auf Tabellenplatz fünf ab. In einen Bereich, in dem viele Experten die „Recken“ auch sahen. Doch Hannover rappelte sich schnell wieder auf, durch die überraschende Pleite der Kieler und den eigenen Sieg in Balingen am Sonntag verhindert lediglich die schlechtere Trefferdifferenz die Tabellenführung. „Es sieht ganz danach aus, als gehöre Hannover dort oben hin“, sagt Schweikardt. „Es spielt jedenfalls wie ein Spitzenteam.“ Die Mischung im Kader stimme, Hannover sei „super aufgestellt“. Beispielsweise am Kreis mit Evgeni Pevnov und Iljja Brozovic, das für Schweikardt nach Patrick Wiencek/Hendrik Pekeler beste Duo der Liga. Der dänische Weltmeister Morten Olsen ist ein Ausnahmekönner, mit Fabian Böhm und Timo Kastening stellt der Club zwei deutsche EM-Teilnehmer.

„Für uns ist das die maximale Herausforderung“, sagt Schweikardt. Zumal die Hannoveraner als extrem heimstark gelten: Nur einen Punkt, beim 29:29 gegen die Rhein-Neckar Löwen, haben sie in der TUI-Arena abgegeben. „Aber wir werden wieder unsere Chance suchen.“ Bei der 23:28-Hinspielniederlage spielte der TVB ordentlich mit, die miserable Wurfquote verhinderte ein besseres Resultat.

David Schmidt, der gegen Kiel wegen einer Wadenverletzung passen musste, kehrt zurück in den Kader. Der Einsatz von Adam Lönn indes ist noch nicht sicher: Die Schulter macht nach wie vor Probleme.

Nach dem Abschlusstraining um 13.30 Uhr am ersten Weihnachtsfeiertag setzte sich die TVB-Belegschaft um 17 Uhr in den ICE, morgen steht um 14 Uhr das Spiel an. Weihnachten hat sich für den TVB also schnell erledigt, es blieb nur der Heilige Abend zur Besinnung.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Blaue Brücke sammelt Jacken für Obdachlose

Der TVB Stuttgart hat sich, wie bereits im Vorjahr, für die kalte Jahreszeit einer besondere Spendenaktion angeschlossen: Im Vorfeld der Partie gegen die Füchse Berlin am Sonntag, 29.12.2019, haben Besucher von 12.00 Uhr an die Möglichkeit, vor dem Eingang der Porsche-Arena ihre alten Jacken oder Mäntel – in gutem Zustand – im Tausch gegen ein Ticket für das erste Heimspiel im neuen Jahr am 09. Februar 2020 in der Porsche-Arena gegen den SC DHfK Leipzig abzugeben.

Die Aktion ist begrenzt auf 50 Tickets. Die zur Verfügung gestellten Jacken werden von einer Gruppe Freiwilliger auf dem Platz vor der Leonhardskirche in Stuttgart, in welcher jährlich die Vesperkirche stattfindet, an Obdachlose gespendet.