Jürgen Schweikardt im Interview zur Blauen Brücke

Kurz vor der Jahreswende hat der TVB nicht nur sportlich eine Schippe draufgelegt: Der Verein hat sich auch auf sozialer Ebene weiterentwickelt.

Inspiriert von der „Common Goal“-Bewegung, spendet jeder Angestellte des TVB Stuttgart geschlossen jeweils 1% seines Gehaltes. Wie seid ihr auf die Idee gekommen Teil dieser Bewegung zu werden?

Zunächst einmal möchte ich meine Hochachtung vor der Mannschaft aber auch vor unseren Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle ausdrücken, die sich alle dazu bereiterklärt haben, auf einen Teil ihres Gehaltes der guten Sache wegen zu verzichten. Das ist alles andere als selbstverständlich. Schon immer fördern wir soziale Projekte in unserer Region und sind durch die Veröffentlichung der bekannten Common Goal-Mitglieder (u.a. Jürgen Klopp, Serge Gnabry, Mats Hummels) auf die Idee der 1%-Spende aufmerksam geworden. Wir haben uns dann in den letzten Monaten regelmäßig mit unseren Spielern und Mitarbeitern über die Idee ausgetauscht und haben es gemeinsam geschafft, dass ALLE zu 100% hinter der Idee stehen.

Der TVB engagiert sich auch abseits der Platte sehr stark. Welche Beweggründe hat der Verein, sich nicht ausschließlich auf Handball zu konzentrieren?

Wir haben als Verein ganz unten angefangen und sind mittlerweile seit einigen Jahren fester Bestandteil der besten Handball-Liga der Welt. Auch privat geht es uns sehr gut, deshalb empfinden wir es als ein Muss etwas an die Gesellschaft zurückzugeben. Mit der Blauen Brücke möchten wir in Zukunft soziale Projekte noch stärker unterstützen.

Alle sozialen Projekte des TVB laufen ab sofort unter dem Namen die Blaue Brücke. Weshalb sind diese Projekte so wichtig?

Wir wollen als Verein unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und wollen den Menschen, denen es nicht so gut geht, eine Freude bereiten. Bereits in der Vergangenheit haben wir viele sozialen Projekte unterstützt. Die Jackensammel-Aktion, welche wir vergangenes Jahr in der Porsche-Arena hatten, ist nur ein Beispiel. Damals sind rund 200 Winterjacken für Obdachlose in Stuttgart zusammengekommen, die ein Spieler dann persönlich verteilt hat.

Welcher Gedanke steckte hinter der Idee, sich Share & Play anzuschließen?

Share & Play engagiert sich bereits seit Jahren im Bereich Handballförderung für Kinder und Jugendliche. Wir möchten gerne Teil daran haben, jungen heranwachsenden Menschen durch das Handballspielen ein Gefühl von „Miteinander“ zu vermitteln. Die Werte, die der Handball und auch der Sport allgemein vermitteln, sind essenziell für eine gute Persönlichkeitsentwicklung. Mit dem ehemaligen spanischen Nationalspieler Carlos Prieto, der Share & Play gegründet hat, haben wir einen absoluten Fachmann an der Seite, der bereits in einigen Schulen das Projekt erfolgreich durchgeführt hat.

Wir stehen kurz vor dem Jahreswechsel. Wie ist dein sportliches Fazit für das vergangene Jahr 2019?

Wir haben die zurückliegende Saison mit der erfolgreichsten Punktzahl der Vereinsgeschichte abgeschlossen. In der laufenden Spielzeit hatten wir Startschwierigkeiten, aufgrund des großen Umbruchs, aber auch den vielen Verletzten zu Saisonbeginn. Mittlerweile hat die Mannschaft in die Spur gefunden und harmoniert von Woche zu Woche immer besser. Der Prozess ist aber noch nicht am Ende, in der Mannschaft steckt noch mehr Potenzial, das es immer weiter zu entfalten gilt. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Rückrunde. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unserer sportlichen und auch wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2019.

TVB-Geschäftsstelle bleibt über die Feiertage Geschlossen

Die Geschäftsstellen des TVB Stuttgart in Waiblingen und Bittenfeld bleiben über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr zwischen dem 23. Dezember 2019 und dem 06. Januar 2020 geschlossen. Ab Dienstag, den 7. Januar 2020, haben wir wieder wie gewohnt offen und stehen Euch gerne zur Verfügung.

Die Mitarbeiter des TVB Stuttgart wünschen allen eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr!

Bitter und Zieker im 17er-Kader für die Europameisterschaft

Die TVB-Spieler Johannes Bitter und Patrick Zieker wurden von Bundestrainer Christian Prokop in den 17er-Kader für die Europameisterschaft in Norwegen, Schweden und Österreich berufen. Bis zum Turnierstart wird die Auswahl um einen weiteren Spieler reduziert.

Der Torhüter und der Linksaußen sind die ersten Spieler in der Clubgeschichte des TVB Stuttgart, die bei einem großen internationalen Turnier im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft stehen. Die Europameisterschaft startet am 10. Januar 2020 und endet mit dem Finale am 29. Januar 2020 in Stockholm. Der ebenfalls vornominierte TVB-Profi David Schmidt wurde von Prokop hingegen nicht berücksichtigt.

Johannes Bitter absolvierte bereits 144 Spiele für die Nationalmannschaft und gewann 2007 die Weltmeisterschaft. In der laufenden Saison führt der 2,05 Meter große Bitter mit 172 Paraden die Torhüter-Statistik des deutschen Handball-Oberhauses an.

Linksaußen Patrick Zieker gelangen in 17 Partien in der aktuellen LIQUI MOLY-HBL-Saison bisher 99 Tore. Insgesamt weist der 26-Jährige eine Trefferquote von 78% auf. Für die deutsche Juniorennationalmannschaft lief Zieker bereits 40 Mal auf (120 Tore) und gewann mit ihr auch die Juniorenweltmeisterschaft 2011.

„Als der Bundestrainer anrief war ich erstmal sprachlos. Die Nominierung ist wie ein erstes Weihnachtsgeschenk. Ich freue mich riesig, bei der EM dabei zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Truppe haben und einiges erreichen können“, so der Kapitän des TVB Johannes Bitter über seine Nominierung.

„Diese Nominierung bedeutet mir sehr viel. Für einen Sportler ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis, sein Land bei einem großen Turnier vertreten zu dürfen. Ich freue mich über das Vertrauen, das mir der Bundestrainer entgegenbringt. Dennoch ist mir bewusst, dass ich auch in den letzten beiden Spielen des Jahres für den TVB alles aus mir rausholen muss, um eine Chance zu haben, auch die letzte Hürde bis zur Europameisterschaft zu nehmen“, weiß Linksaußen Patrick Zieker.

TVB Stuttgart spendet 1% der Gehälter

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart spendet als kompletter Club mit all seinen Angestellten jeweils 1% des Gehaltes. Inspiriert von der „Common Goal“-Bewegung werden die Wild Boys ab Januar 2020 1% ihres Gehaltes für eine soziale Einrichtung spenden. Darüber hinaus ruft der TVB seine eigene Sozialinitiative „Blaue Brücke“ ins Leben.

Die Wild Boys werden mit den Spendengeldern die Organisation Share & Play unterstützen, welche vom ehemaligen spanischen Handball-Nationalspieler Carlos Prieto ins Leben gerufen wurde. Share & Play und der TVB werden an einer Schule in der Region in Verbindung mit Handball unter anderem auf Werte wie Integration, Teamgeist und Inklusion eingehen und diese vermitteln.

Das Ziel des TVB ist es, dass auch weitere Clubs und Spieler sich der 1%-Giving-Bewegung im Handball anschließen werden und so gemeinsam viele weitere soziale Projekte unterstützt werden können.  
Die Spendeninitiative „Common Goal“ wurde 2017 von der internationalen Non-Profit-Organisation streetfootballworld ins Leben gerufen. Prominente Unterstützer der Bewegung sind unter anderem Serge Gnabry, Mats Hummels und Jürgen Klopp.  

Des Weiteren hat der TVB Stuttgart seine eigene Sozialinitiative „Blaue Brücke“ gegründet. Hierunter werden außer der 1%-Spende auch alle bisherigen sozialen Engagements und neue soziale Projekte laufen, die die Stuttgarter unterstützen.  

„Wir finden es großartig, dass mit dem TVB Stuttgart und Share & Play zwei Akteure zueinander finden, die sich inspiriert durch Common Goal und das Wachstum der 1& Spenden-Bewegung im Fußball dafür einsetzen, dass Handball einen systematischen Beitrag zu sozialer Entwicklung leistet“, so Co-Founder von Common Goal Thomas Preiß und erklärt weiter: „Handball und Fußball haben als Mannschaftssportarten Teamplay in Ihrer DNA und können durch ihre enorme Strahlkraft dazu beitragen, dass wir auch mit Bezug auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit lernen, zusammenzuarbeiten. Und genau darum geht es bei der 1%-Gehaltsspende letztenendes.“  

„Es freut mich ungemein, dass es mit dem TVB Stuttgart einen Handball-Club gibt, der sich mit allen Spielern und Mitarbeitern komplett dazu bekennt, 1% der Gehälter zu spenden. Schon seit längerem sind wir mit Common Goal im engen Austausch und dürfen nun ein gemeinsames Projekt mit Handballbezug und dem TVB in Stuttgart starten“, so Share & Play Gründer Carlos Prieto.  

„Das Commitment mit Common Goal und Share & Play spiegelt unseren großen Zusammenhalt als Team wider und zeigt, dass wir etwas bewegen wollen. Ich kenne Carlos und Share & Play schon einige Jahre und bin überzeugt, dass wir gemeinsam ein super Projekt aufbauen werden. Wir glauben daran, dass wir erst der Anfang sind und uns noch hoffentlich weitere Spieler und Clubs folgen werden“, so der TVB-Kapitän und Weltmeister von 2007 Johannes Bitter.  

„Wir sind stolz darauf, dass wir als kompletter Club 1% der Gehälter für soziale Projekte spenden. Ein großer Dank geht hierbei an Common Goal und Share & Play für die Unterstützung unseres Vorhabens in den letzten Monaten. Aber vor allem gilt der Dank all unseren Spielern und Mitarbeitern, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und sich bereiterklärt haben, 1% ihres monatlichen Einkommens zu spenden“, erklärt TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt und fügt hinzu: „Unter dem Namen „Blaue Brücke“ möchten wir zukünftig unsere sozialen Engagements und Projekte in der Region bündeln.“

Der TVB ist stets offen für neue Ansätze und Ideen. Sollten Sie solche haben, melden Sie sich gerne per Mail an marketing@tvbstuttgart.de.

Ein paar Tage Erholung für Körper und Geist

Fünf Spiele binnen 15 Tagen haben deutliche Spuren hinterlassen beim Handball-Erstligisten TVB Stuttgart. In der Schlussviertelstunde bei der 21:29-Niederlage gegen den THW Kiel taumelten die Stuttgarter in den Seilen. Nach zwei Tagen Durchatmen beginnen die Vorbereitungen auf die letzten beiden Spiele in diesem Jahr – am zweiten Weihnachtsfeiertag in Hannover und am 29. Dezember gegen Berlin.

„Wir hatten ein Programm, das selbst für Champions-League-Teilnehmer nicht normal ist“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt am Tag nach der Niederlage gegen den Tabellenführer. Dreimal hatte sich sein Team nach einem Sechs-Tore-Rückstand bis auf einen Treffer herangepirscht, gegen Ende musste es Kiel doch ziehen lassen. „Irgendwann war der Kampfgeist gebrochen, der in den vergangenen Wochen überragend war“, so Schweikardt.

Zudem fehlten die Alternativen im Rückraum. Hätte der TVB den Zebras womöglich bis zur 60. Minute Paroli bieten können, wenn Adam Lönn und David Schmidt spielfähig gewesen wären? Bei der 34:35-Pokalniederlage gegen den THW erzielten sie zusammen elf Tore. „Diese Frage ist hypothetisch, deshalb stellt sie sich mir nicht“, sagt Schweikardt. „Aber es wäre sicherlich ein anderes Spiel geworden mit den beiden.“ So sei die Verantwortung auf zu wenigen Schultern verteilt gewesen. Und die von Dominik Weiß und Robert Markotic waren nicht breit genug, um die Kieler in noch größere Nöte zu bringen. In die Karten gespielt hat den Zebras auch die schwache Wurfquote der Stuttgarter, die etliche freie Chancen vergaben. „Wir haben zu viele Momente ausgelassen, um Nadelstiche zu setzen.“ Hier und da haderten die Stuttgarter auch mit der Regelauslegung der Schiedsrichter Sebastian Grobe und Adrian Kinzel. Die meisten 50:50-Entscheidungen fielen zugunsten des Favoriten aus. „Das hat den Kielern schon ein bisschen geholfen, in den entscheidenden Phasen wegziehen.“

Unterm Strich war der Trainer dennoch zufrieden. „Wir waren handballerisch nicht so weit weg von den Kielern.“

Info

Das letzte Heimspiel in diesem Jahr gegen Berlin am Sonntag, 29. Dezember (13.30 Uhr), in der Porsche-Arena ist ausverkauft. „Wir hätten 8000 Karten verkaufen können“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Dem TVB fehlen Wurfqualität und Kraft

Die nächste Überraschung ist ausgeblieben: Nach drei Siegen hat sich der Handball-Erstligist TVB Stuttgart vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena dem Rekordmeister THW Kiel mit 21:29 (7:13) geschlagen geben müssen. Der TVB wehrte sich lange, war in der 45. Minute bis auf ein Tor herangekommen. Letztlich indes scheiterte er, ohne die verletzten Adam Lönn und David Schmidt angetreten, an seiner mangelnden Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Zudem machte dem Team von Trainer Jürgen Schweikardt die schwache Wurfqualität zu schaffen. Und in der Schlussviertelstunde ging den geschlauchten Spielern die Kraft aus.

Nachdem die Stuttgarter im Pokalwettbewerb gegen die Zebras nur knapp die Sensation verpasst hatten, träumte der eine oder andere TVB-Fan von der Revanche. Die Voraussetzungen indes waren am Sonntag deutlich schlechter als vor eineinhalb Wochen: Mit Lönn und Schmidt fehlten zwei torgefährliche und zweikampfstarke Rückraumspieler, die dem TVB gegen die robuste Kieler Deckung gutgetan hätten. So bekamen Dominik Weiß und Robert Markotic viele Spielanteile – und bei beiden wechselten Licht und Schatten. Elvar Asgeirsson, der zuletzt wenig zum Einsatz kam, war die fehlende Matchpraxis anzumerken.

Der TVB kam gut in die Partie, Rudolf Faluvégi und der erneut starke Patrick Zieker trafen zum 2:0 (2.). Bis zum 3:2 hielt die Führung, ehe das Heimteam durch ein paar unglückliche Aktionen ins Hintertreffen geriet. Der Torhüter Johannes Bitter parierte drei Würfe in Folge, die Abpraller landeten jedoch in den Händen des Gegners. Miha Zarabec brachte die Gäste beim 5:4 (12.) in Vorteil, der wie schon im Pokal überragende Rechtsaußen Niclas Ekberg legte zum 6:4 nach.

Beim TVB häuften sich nun die technischen Fehler und Fehlabspiele, zudem scheiterte er gleich reihenweise am Kieler Keeper Niklas Landin – entweder mit schwach platzierten Schüssen aus dem Rückraum oder mit freien Würfen von außen. Der Favorit hatte so leichtes Spiel, sich nach 21 Minuten auf 9:4 abzusetzen. Zieker beendete die zwölfminütige Torflaute des TVB mit dem Treffer zum 5:9.

Es blieb eine ziemlich zähe Angelegenheit. Die Stuttgarter Deckung stand meist gut, die Kieler sprühten allerdings auch nicht gerade vor Einfallsreichtum. Das Problem des Schweikardt-Teams war die Offensive. Aus dem Rückraum kam zu wenig, also brachte der Trainer den siebten Feldspieler. Der Erfolg war bescheiden: Kiel setzte sich zur Pause locker auf 13:7 ab – und das, ohne zu glänzen.

Die Hypothek war also groß für den zweiten Durchgang. Doch der TVB wehrte sich, erhöhte das Tempo und spielte mehr in die Tiefe. Nach drei Zieker-Toren war der Außenseiter beim 15:17 (38.) wieder dran. Nun leisteten sich auch die Kieler manchen leichten Fehler, doch das Heimteam stand sich selbst zunächst im Weg: Erst kassierte Weiß eine Zeitstrafe, dann spielte Markotic unbedrängt den Ball ins Nirwana.

Nach dem achten Tor von Zieker war in der 42. Minute beim 17:18 der Anschluss hergestellt. Kiel wackelte, und der Trainer Filip Jicha nahm eine Auszeit. Harald Reinkind versetzte die TVB-Defensive zum 17:19, Weiß traf zum 18:19, Zarko Pesevski zum 19:20 (46.). Nach diesem dritten Anschluss kippte das Spiel recht schnell in Richtung des Tabellenzweiten. Auch, weil der für Niklas Landin eingewechselte Torhüter Dario Quenstedt glänzend ins Spiel fand.

Der TVB fand keine Lösungen mehr im Positionsangriff, und plötzlich schwächelte auch die Deckung. Die Kieler kamen immer wieder über ihre einlaufenden Außenspieler zum Erfolg. Vom 20:19 setzte sich der Gast zum 25:20 ab (52.). Auch die Auszeit brachte dem TVB die Power und Konzentration nicht mehr zurück, die Zebras spielten clever ihre individuelle Klasse aus und siegten letztlich – um ein paar Tore zu hoch – mit 29:21. Der THW holte sich damit die Tabellenführung zurück. Der TVB kann jetzt zehn Tage durchschnaufen, ehe beim Tabellendritten TSV Hannover-Burgdorf die nächste schwere Aufgabe ansteht.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (2), Faluvégi (3), Späth (1), Markotic (3), Röthlisberger, Zieker (8/1), Pfattheicher, Pesevski (2), Wieling (1).

THW Kiel: Niklas Landin, Quenstedt; Duvnjak (4), Reinkind (2) Magnus Landin (1), Weinhold (1), Wiencek (4), Ekberg (10/4), Rahmel (1), Dahmke (1), Zarabec (1), Horak, Bilyk (1), Pekeler (3).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Die Stimmen zum Spiel gegen Kiel

Jürgen Schweikardt: Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft und was sie heute geleistet hat. Wenn man von den letzten zehn Minuten absieht, war es eine sehr gute Leistung. Ohne Adam und David hat es natürlich an Durchschlagskraft aus dem Rückraum gefehlt. Es gab aber dann in der 43. Minute die Phase, in der wir wieder rankommen. Wenn wir da noch länger dranbleiben, ist der Druck für Kiel natürlich noch größer. Da mussten wir dann aber leider abreißen lassen. Am Ende mussten wir der hohen Belastung Tribut zollen – wir sind es einfach nicht gewohnt, fünf Spiele in zwei Wochen zu absolvieren. Es haben uns am Ende die Waffen gefehlt, um länger dagegen zu halten. Jetzt müssen wir uns mental und körperlich regenerieren, um dann wirklich topfit in die letzten zwei Spiele zu gehen.

Filip Jicha: Ich bin wirklich sehr froh, dass wir heute in Stuttgart siegen konnten. Im Vorfeld der Partie hatten wir riesengroßen Respekt vor diesem Spiel, weil Stuttgart einen Lauf hatte und sich die letzten Erfolge wirklich verdient hatte. Deshalb standen wir heute auch unter Druck nach der Niederlage gegen die Füchse Berlin. In der ersten Hälfte haben wir sehr gut gearbeitet. Bis auf kleine Ausnahmen, hatten wir das Spiel im Griff. Nachdem wir aus der Kabine kommen, haben wir ein paar Fehler gemacht. Das hat Stuttgart sofort bestraft. Trotz dieser Drucksituation konnten sich die Jungs nochmal pushen und letztendlich siegen. Dario Quenstedt hat uns am Ende sehr geholfen und fast keine Stuttgarter Tore mehr zugelassen.

Dominik Weiß: Heute können wir einfach nicht zufrieden sein. Wir haben über das gesamte Spiel zu viele Chancen liegen gelassen. Immer wieder haben wir Kiel abreisen lassen. Kiel war heute einfach einen Tick besser und wir waren heute nicht bei 100 %. Es waren zu viele Fehler und Unaufmerksamkeiten und das bestraft eine Mannschaft wie Kiel natürlich sofort. Deshalb hat es heute nicht gereicht.

Robert Markotic: Es ist schwierig, zu diesem Spiel gleich die Worte zu finden. Bis zur 50. Minute war alles offen – wir sind nochmal gut rangekommen aber dann hat es nicht gereicht. Danke an die ausverkaufte Porsche-Arena und die Unterstützung.

THW Kiel wird Favoritenrolle gerecht

Ohne die Verletzten Adam Lönn und David Schmidt trat der TVB Stuttgart gegen den THW Kiel an. Nach dem Aufeinandertreffen im Pokal, war dies bereits das zweite Spiel gegen den Rekordmeister im Dezember.

Erster Torschütze der Partie war Rudolf Faluvégi aus dem Rückraum. Patrick Zieker legte per Gegenstoß direkt nach und brachte den TVB mit 2:0 in Führung. Die Zebras zogen sofort nach, glichen in der fünften Spielminute aus und konnten durch Niclas Ekberg erstmals in Führung gehen. Nach 12 gespielten Minuten zeigte die Anzeigetafel 4:5 für die Gäste.
Der Stuttgarter Angriff blieb erfolglos, so dass der THW die Führung nach 18 Minuten auf drei Tore ausbauen konnte. Wieder netzte Ekberg per Strafwurf zum 4:9 ein.
Durch einen Doppelschlag von Zieker kam der TVB wieder auf drei Tore heran. Aufgrund einiger Fehlwürfe des Stuttgarter Angriffs gelang es den Gästen drei Minuten vor Halbzeitpfiff auf sechs Tore davon zuziehen. Beim Stand von 7:13 gingen beide Teams in die Kabinen.

Der zweite Halbzeit begann für den TVB mit zwei Toren. Dennoch fand der Kieler Angriff weiter Lösungen gegen die Stuttgarter Abwehr. Nach 35 gespielten Minuten führten die Gäste mit 10:15. Durch eine Parade von Jogi Bitter und einem Dreher von Zieker verkürzte der TVB. Zieker war es wieder, der den Anschlusstreffer zum 17:18 erzielte. Filip Jicha, der Trainer der Gäste, unterbrach aus diesem Grund die Partie mit einer Auszeit.

Ekberg brachte Kiel mit 18:20 wieder mit zwei Toren in Führung. Nach 48 gespielten Minuten stand es 19:22 für die Zebras. Zehn Minuten vor Schluss musste Steffen Weinhold nach drei Zeitstrafen bis Spielende vom Feld, allerdings konnte der TVB die daraus resultierende Überzahl nicht nutzen. In der 51. Spielminute führten die Gäste mit 20:24. Durch zu viele Fehler im Angriff und in der Abwehr fand der TVB nicht mehr zurück in die Partie.

Leider konnte der TVB nicht an die Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen. Aus diesem Grund gewann der THW Kiel verdient mit 21:29 und nahm damit beide Punkte mit in den Norden.

Nach kritischer Phase ist der TVB in der Spur

Etwas überspitzt ausgedrückt, wiegt Sascha Pfattheicher halb so viel wie Zarko Pesevski. Am Donnerstagabend jedoch war nicht der Kreisläufer, sondern der Rechtsaußen des TVB mit dem feinen linken Händchen das Schwergewicht. Seine neun Tore beim 31:28-Sieg gegen die MT Melsungen kommentierte der 22-Jährige trocken: „Heute habe ich die Bälle mal bekommen. Dass ich sie alle reinmache, ist natürlich super. Gegen Kiel am Sonntag wäre ich auch mit zwei oder drei Toren zufrieden – wenn wir gewinnen.“

Pfattheichers Aussage zeugt vom neuen Selbstbewusstsein, mit dem der TVB nach den jüngsten Siegen und vielen überzeugenden Auftritten derzeit zu Werke geht. Und der junge Rechtsaußen ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Stuttgarter ihren Kader zusammenstellen (müssen). Groß war der Aufschrei, nachdem der TVB den niederländischen Nationalspieler Bobby Schagen nach der vergangenen Spielzeit gen Lemgo ziehen ließ und auf das junge Duo Sascha Pfattheicher/Tim Wieling setzte. „Natürlich hätten wir Bobby gerne behalten“, sagte der TVB-Trainer und -Geschäftsführer Jürgen Schweikardt am Tag nach dem Triumph über Melsungen.

Ein Verein wie der TVB könne sich jedoch keine Spieler leisten, die am Zenit ihrer Schaffenskraft seien. „Wir müssen welche holen, die sich bei uns dahin entwickeln können.“ Es sei ein Trugschluss zu denken, der TVB bewege sich mit seinem Etat unter den ersten zehn und müssen sich auch in der Tabelle in diesem Bereich wiederfinden. „Wir gehören immer noch zum unteren Drittel.“ Stuttgart sei zwar eine Großstadt mit viel Wirtschaftskraft, doch die Konkurrenz sei groß. „Deshalb darf man von unsrer Mannschaft keine Wunderdinge erwarten.“

Wunder hat der TVB auch keine vollbracht, allerdings in den vergangenen Wochen mit starken Darbietungen reichlich Anerkennung gewonnen – und endlich auch Spiele. Spürt da der Geschäftsführer und Trainer womöglich ein bisschen Genugtuung gegenüber den Personen, die den großen Umbruch harsch kritisierten? „Nein, die empfinde ich nicht“, sagt Schweikardt. „Wir haben ja auch noch nichts erreicht.“ Es freue ihn allerdings zu sehen, dass der TVB auf dem richtigen Weg sei. „Ich habe immer daran geglaubt, weil ich jeden Tag sehe, wie die Spieler im Training arbeiten.“ Für ihn sei die Situation eher Motivation, weiter hart zu arbeiten, um die Mannschaft zu verbessern.

Eine stärkere Leistung als am Donnerstag gegen die teilweise indisponierten Melsunger wird der TVB am Sonntag benötigen. Nach eineinhalb Wochen gibt’s bereits ein Wiedersehen mit dem THW Kiel. Im Viertelfinale des DHB-Pokals schubste der TVB die Zebras bei der 34:35-Niederlage beinahe aus dem Wettbewerb. Gibt’s also in der Porsche-Arena die Revanche?

Am Donnerstag verloren die Kieler nicht nur mit 28:29 bei den ersatzgeschwächten Füchsen Berlin, sondern auch die Tabellenführung. Ob das gut oder schlecht ist für den TVB, ist schwer zu sagen. An den Kräfteverhältnissen ändert sich sowieso nichts. „Wir werden wieder versuchen, den Kielern einen großen Kampf zu bieten“, sagt Schweikardt, der am Freitag noch im Erholungsmodus war. Mit den sechs Punkten Polster zu den Abstiegsrängen hat sich der TVB ein wenig befreit, „jetzt müssen wir mal kurz durchschnaufen“. Deshalb stand am Freitag auch lediglich Auslaufen und Fußballtennis auf dem Trainingsplan.

Und beim einen oder anderen Spieler war Schonung angesagt. David Schmidt spürte in der Schlussphase gegen Melsungen ein Ziehen an der Wade. Adam Lönn saß in Zivil hinter der Auswechselbank. Ob die Zerrung an der Schulter am Sonntag einen Einsatz des Schweden zulässt, ist fraglich. „Wir haben nach Kiel noch zwei Spiele in diesem Jahr“, so Schweikardt. „Wir werden unter keinen Umständen zu viel riskieren.“

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

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