HBL terminiert weitere Spieltage

Vorverkauf startet am Dienstag, 17.12.

Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hat weitere Spieltage der laufenden Saison 2019/2020 terminiert. Der TVB Stuttgart startet am Sonntag, den 02.02.2020 beim TBV Lemgo Lippe ins neue Jahr. Eine Woche später, am 09.02.2020, empfängt die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt den SC DHfK Leipzig zum ersten Heimspiel 2020 in der Porsche-Arena. Auch die beiden Derbys gegen Frisch AUF! Göppingen und HBW Balingen-Weilstetten am 23.02.2020, bzw. am 01.03.2020, werden in der Porsche- Arena ausgetragen.

Das letzte Heimspiel des TVB im laufenden Jahr gegen die Füchse Berlin am 29.12.2019 in der Porsche-Arena ist indes mit 6.211 Zuschauern restlos ausverkauft. Für die Partie gegen den THW Kiel am kommenden Sonntag gibt es noch vereinzelt Karten zu erwerben.

Der Vorverkauf für die bereits fix terminierten Heimspiele startet am kommenden Dienstag (17.12.2019). Tickets hierfür gibt’s unter easyticket.de oder direkt in der Geschäftsstelle des TVB Stuttgart (Steinbeisstraße 13, 71332 Waiblingen oder unter 07151 / 5000170).

Historisch: Dritter Erstliga-Sieg in Serie

Darauf hat der TVB Stuttgart viereinhalb Jahre warten müssen: Mit dem verdienten 31:28-Sieg (13:10) gegen die MT Melsungen hat er zum ersten Mal drei Spiele in der ersten Handball-Bundesliga hintereinander gewonnen. Die Protagonisten in der mit 2251 begeisterten Fans ausverkauften Scharrena waren der Torhüter Johannes Bitter, der neunfache Torschütze Sascha Pfattheicher und Dominik Weiß (8 Tore). Dem „Langen“ gelang zwar nicht alles, er erzielte aber wichtige Treffer in entscheidenden Phasen.

Aus dem Bruderduell zwischen Kai und Max Häfner wurde nichts: Der Melsunger trat die Reise nach Stuttgart wegen einer Grippe ebenso erst gar nicht an wie sein Mannschaftskollege Felix Danner. Vor allem Häfners Ausfall schmerzte den Favoriten. Häfners Vertreter, der Ex-Bittenfelder Stefan Salger, erwischte keinen guten Tag.

Doch auch der TVB trat nicht in Bestbesetzung an: Die Schulter von Adam Lönn machte einen Einsatz unmöglich. Dessen Vertreter Dominik Weiß ersetzte den Schweden aber insgesamt gut. Die Melsunger versuchten, mit einer 5:1-Deckung den Stuttgarter Spielaufbau zu stören. Das funktionierte ordentlich: Der TVB tat sich schwer, suchte die Lücken am Kreis, fand sie aber selten. In der zunächst torarmen Partie brachte der beste Melsunger, der Spielmacher Lasse Mikkelsen, sein Team nach acht Minuten mit 3:2 in Führung.

Die währte allerdings nicht lange, weil der TVB in der Defensive sehr gut arbeitete. Die Shooter Salger und Julius Kühn kamen nicht in Position und leisteten sich zudem etliche Fehler. Allen voran der deutsche Nationalspieler stand zunächst neben sich. Mit drei Toren in Folge setzte sich der TVB nach 17 Minuten zum 7:4 ab – es folgte die Auszeit von Gästetrainer Heiko Grimm. Der stellte seinen Rückraum um, ohne Erfolg jedoch. Pfattheicher stellte mit dem 9:5 die erste Vier-Tore-Führung für den TVB her (20.).

Beim Heimteam ging zwar auch mancher Pass ins Leere, die Fehlerquote der Gäste war aber noch höher. So hielt der TVB seinen Vorsprung bis zum 11:7, nachdem Bitter ins leere Melsunger Tor getroffen hatte. Dann brachten die unsicheren Schiedsrichter Thomas Kern und Thorsten Kuschel Hektik ins Spiel, trotzdem ging der TVB mit der 13:10-Führung in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt war damit zu rechnen, dass die Melsunger eine andere Leistung an den Tag legen würden. Und so kam es auch. Kühn übernahm Verantwortung, verkürzte zum 11:14 und 14:16 aus Sicht der Gäste. Die Fehler im Angriff stellten sie allerdings nicht ab, der TVB schnappte sich immer wieder Bälle. Und die verwandelte Pfattheicher eiskalt. Beispielsweise mit drei Toren in Folge zum 20:15 (38.). Bei diesem Polster blieb’s bis zum Siebenmeter-Heber von Patrick Zieker zum 22:17 (43.). Der TVB hatte den Rückraum der Gäste weiterhin im Griff, sie mussten es über die Außen versuchen und hatten damit auch einige Male Erfolg. So verkürzte der Nationalmannschafts-Außen Tobias Reichmann zum 20:23 (48.). Zu schnell kassierten die Stuttgarter nun Gegentreffer, immer wieder fand Mikkelsen eine Lücke. Auf der anderen Seite überzeugte Weiß mit einer starken Wurfquote und hielt mit seinen Toren den Gegner auf Abstand.

Dennoch blieb die Partie bis zum Ende spannend. Michael Allendorf brachte Melsungen beim 25:27 (53.) nach langer Zeit auf zwei Tore heran. Beim TVB schlichen sich nun auch Konzentrationsfehler ein. Mikkelsens Treffer zum 26:28 läutete die dramatischen letzten fünf Minuten ein. In denen lief Bitter richtig heiß. Der Weltmeister hatte zuvor zwar auch schon sehr gut gehalten, doch nun war er kaum mehr zu überwinden. Drei freie Würfe hielt er hintereinander, den 27:28-Abschluss konnte aber auch er nicht verhindern.

Eineinhalb Minuten vor dem Ende sicherte ausgerechnet Robert Markotic, der zuvor kaum Spielanteile hatte, mit dem 29:27 zumindest einen Punkt. Es wurden zwei daraus, weil Max Häfner 32 Sekunden vor Schluss den Ball zum 30:28 ins Netz hämmerte. Nach einer weiteren fantastischen Parade von Bitter war es Manuel Späth vorbehalten, den 31:28-Endstand zu erzielten.

Mit diesen beiden Bonuspunkten hat der TVB den Abstand auf die Abstiegsränge auf sechs Punkte vergrößert.

TVB Stuttgart: Bitter (1), Lehmann; Häfner (2), Asgeirsson, Weiß (8), Faluvégi (1), Späth (3), Markotic (1), Röthlisberger, Zieker (4/3), Pfattheicher (9), Pesevski (1), Schmidt (1), Wieling.

MT Melsungen: Simic, Sjöstrand; Maric (1), Kühn (4), Lemke, Reichmann (5), Ignatow, Kunkel, Mikkelsen (10/4), Schneider (2), Allendorf (4), Sidorowicz, Salger (2), Pavlovic

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Die Stimmen zum Sieg gegen Melsungen

Jürgen Schweikardt: Das war heute wieder ein sehr nervenaufreibendes Spiel! Wir haben heute richtig gut verteidigt und haben es geschafft, Julius Kühn von Beginn an aus dem Spiel zu nehmen. In den letzten Spielen sind wir oft schlecht aus der Halbzeit gekommen, dass haben wir uns heute vorgenommen besser zu machen. Das war heute wirklich besser, als in den vergangenen Spielen. In den letzten 20. Minuten scheitert Melsungen häufig am überragend aufgelegten Jogi. Durch einfachste Fehler auf unserer Seite halten wir Melsungen lange am Leben. Häfner und Markotic erzielen am Ende ganz wichtige Tore, sodass wir als Gewinner von der Platte gehen.

Heiko Grimm: Wir sind sehr enttäuscht über die Niederlage, der Stachel sitzt sehr tief. Ich glaube kämpferisch kann man meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn meine Mannschaft hat alles versucht. Wir haben in der ersten Hälfte kein gutes Offensivspiel gehabt – 10 Tore sind natürlich viel zu wenig. In der Crunchtime, als wir die Chance hatten nochmals ranzukommen, scheitern wir zu oft an Bitter. So konnten wir das Spiel dann nicht mehr drehen. Das passiert uns jetzt zum wiederholten Male. Wenn wir unsere Wurfquote wieder steigern, werden wir die Spiele auch wieder gewinnen.

Sascha Pfattheicher: Wenn man sich den Spielverlauf anschaut, dann haben wir das Spiel total verdient gewonnen. Ich weiß noch gar nicht, was ich zu diesem geilen Spiel sagen soll. Heute habe ich mal viele Gegenstoßpässe bekommen und dass ich dann alle treffe, ist natürlich super. Ich freue mich aber vor allem für die Mannschaft. Wir wussten, dass wir einen kleinen Lauf haben nach den Spielen gegen Nordhorn und Wetzlar. Heute haben wir diese Leistung wieder auf die Platte gebracht. Am Sonntag geht es jetzt gegen Kiel. Im Pokal haben wir gegen Kiel schon gezeigt, dass wir da auch mithalten können. Natürlich ist Kiel nochmal eine Nummer größer als Melsungen. Wir werden aber alles geben und werden sehen, was möglich ist.

Robert Markotic: Zunächst vielen Dank an dieses tolle Publikum! Das war heute eine geile Atmosphäre in der SCHARRena, wir haben die zwei Punkte heute alle zusammen geholt. Die Mannschaft hat super gekämpft. Wenn wir kämpfen, ist alles möglich. Ich hoffe, dass wir am Sonntag wieder so stark spielen wie gegen Melsungen.

TVB siegt gegen den Favoriten aus Melsungen

Aufgrund einer Schulterverletzung musste der TVB heute auf Adam Lönn verzichten.
Anspiel und damit auch den ersten Angriff des Spiels hatten die Gäste. Sascha Pfattheicher gelang nach vier gespielten Minuten das erste Tor der Partie. Auch die MT Melsungen traf durch Marino Maric und so stand es in der achten Spielminute 2:2. Lasse Mikkelsen brachte die Gäste per Strafwurf erstmals in Führung. Nach einer Parade von Jogi Bitter gelang Pfattheicher per Gegenstoß sein zweites Tor. Damit markierter er die Führung für den TVB zum 4:3.

Durch eine stabile Abwehr gelang es dem TVB mit drei Toren in Führung zu gehen, ehe Trainer Heiko Grimm eine Auszeit nahm. Pattheicher netzte kurz darauf zum vierten Mal ein und so stand es nach 20 gespielten Minuten 9:5.
Trotz Überzahl konnten die Stuttgarter die Führung nicht weiter ausbauen und Mikkelsen verkürzte mit einem Doppelschlag auf 11:8 und 12:10. Zieker traf im Gegenstoß kurz vor der Pause und Bitter konnte den letzten Wurf im ersten Durchgang entschärfen. So gingen die Teams beim Stand von 13:10 in die Kabinen.

Dominik Weiß markierte nach Wiederanpfiff den ersten Treffer. Julius Kühn und Tobias Reichmann verkürzten binnen einer Minute auf 14:12. Nach 36 Spielminuten führte der TVB mit 20:15 durch drei Tore in Folge von Pfattheicher. Mikkelsen verkürzte vom Siebenmeterpunkt auf 21:17. Der TVB blieb konsequent im Angriff und behielt die vier-Tore-Führung in der 47. Spielminute. Durch einen Schlagwurf von Mikkelsen und einem Treffer von Außen durch Allendorf verkürzten die Gäste auf 27:25 sechs Minuten vor dem Schlusspfiff. Weder der TVB noch die MT Melsungen konnte in dieser Phase das Spiel entscheiden. So konnten die Gäste durch Timm Schneider den Anschlusstreffer zum 28:27 zwei Minuten vor dem Ende erzielen. Doch Robert Markotic, Max Häfner und Manuel Späth zeigten Nervenstärke und trafen zum 31:28.

Durch eine geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung gewann der TVB gegen die MT Melsungen zuhause und damit das dritte Ligaspiel in Folge.

Kleine Chance auf Rekord gegen Melsungen

Vier schwer verdauliche Brocken bekommen die Erstliga-Handballer des TVB Stuttgart bis zum Jahresende vorgesetzt, zum Auftakt gastiert an diesem Donnerstag (19 Uhr) die MT Melsungen in der Scharrena. Mit einem Sieg hätte der TVB Historisches geschafft: Noch nie hat er in der ersten Liga drei Spiele in Serie gewonnen.

Nach den beiden Siegen gegen Nordhorn und Wetzlar hat der TVB mit zehn Punkten sein Minimalziel für die Hinrunde erreicht. Den einen oder anderen Bonuspunkt indes gegen Melsungen (6. Platz), Kiel (1.), Hannover (4.) und Berlin (7.) könnte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt noch gut gebrauchen – schließlich ist den nur vier Zähler schlechter platzierten Eulen Ludwigshafen derzeit alles zuzutrauen. Bei den heimstarken Balingern holten sie ein Unentschieden, in Magdeburg führten sie bis kurz vor Schluss. Und der kommende TVB-Gegner MT Melsungen rettete mit einem glücklichen Freiwurf mit der Schlusssirene beide Punkte.

Melsungen ist gut im Rennen

Das zeigt zum einen die Unberechenbarkeit der Eulen – und zum anderen, dass die Melsunger durchaus in die Bredouille zu bringen sind. In Balingen musste sich die Mannschaft von Trainer Heiko Grimm sogar mit 23:36 geschlagen geben. Ansonsten jedoch spielt der Vorjahresfünfte so, wie es die Experten vor der Saison erwartet hatten: wie ein Spitzenteam. Mit drei Punkten Rückstand auf Rang zwei ist Melsungen gut im Rennen, zudem hat es sich für die Gruppenphase im EHF-Cup und das DHB-Final-Four-Turnier in Hamburg qualifiziert.

„Individuell ist Melsungen überragend besetzt“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Es gehört für mich unter die ersten vier.“ Mit dem Shooter Julius Kühn, dem Abwehrchef Finn Lemke, dem Ex-Bittenfelder und Neuzugang Kai Häfner sowie dem Rechtsaußen Tobias Reichmann spielt die halbe deutsche Nationalmannschaft bei der MT. Sehr stark besetzt ist sie auch im Tor mit Nebojsa Simic und Johan Sjöstrand sowie am Kreis mit dem kroatischen Nationalspieler Marino Maric. Ein Wiedersehen gibt es mit dem ehemaligen TVB-Spieler Stefan Salger, der zur aktuellen Saison aus Ludwigshafen zur MT stieß. Außerdem begegnen sich die Brüder Kai und Max Häfner. „Um eine Chance zu haben, müssen die Melsunger einen schwächeren Tag erwischen“, sagt Schweikardt. „Wir müssen gut verteidigen und vorne entschlossen spielen.“ In Wetzlar war dies, trotz des Sieges, nicht immer der Fall. Unterschätzen, da ist sich der Trainer sicher, werde Melsungen sein Team nicht. Zumal es in den vergangenen beiden Spielzeiten eine negative Bilanz gegen Stuttgart hatte: In vier Vergleichen ging der Favorit nur einmal als Sieger vom Spielfeld, in der vergangenen Saison setzte sich der TVB mit 30:26 und 26:24 durch.

Fraglich ist, ob Adam Lönn mitwirken kann: Der Schwede hat sich in Wetzlar eine Zerrung in der Schulter zugezogen. Robert Markotic kränkelte zuletzt, auch sein Einsatz ist unsicher.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW


Jubeltänze des TVB nach verrücktem Spiel

Mucksmäuschenstill wurde es in der mit 3964 Fans besetzten Wetzlarer Rittal-Arena, nachdem der finale Freiwurf von Stefan Cavor im Block der Stuttgarter Abwehr hängengeblieben war. Dann gab’s kein Halten mehr für die TVB-Spieler und -Verantwortlichen: Mit dem 28:27-Sieg (15:15) sammelte der TVB die Punkte neun und zehn in der Handball-Bundesliga. „Es hat Spaß gemacht heute mit der Mannschaft“, sagte hernach der starke TVB-Torhüter Johannes Bitter. „Ich hätte das Spiel gerne als Zuschauer verfolgt, es gab viele Fehler, aber auch gute Aktionen von beiden Seiten.“

In der Tat. Es war eine Begegnung mit vielen Höhen und Tiefen. Kaum hatten die Fans ihre Mannschaft abgeschrieben, rappelte sie sich wieder auf, und der Gegner schwächelte. Am Ende behielt der TVB die Nerven, profitierte vom durch die jüngsten Auftritte gewonnenen Selbstvertrauen. Und er konnte sich wieder auf den überragenden Linksaußen Patrick Zieker verlassen, der bei neun Torabschlüssen ohne Fehlwurf blieb.

Von Beginn an ging’s flott dahin in der Rittal-Arena. Der TVB kam gut aus den Startlöchern, führte nach fünf Minuten mit 5:2. Dann fasste sich Adam Lönn an die Schulter, setzte sich auf die Auswechselbank und kam nur noch sporadisch zum Einsatz. Der TVB verlor etwas die Ordnung, mit einem 3:0-Lauf holte sich Wetzlar beim 5:4 (8.) die erste Führung. Die holte sich der TVB während einer Zeitstrafe gegen Lenny Rubin wieder zurück: Zieker und Manuel Späth trafen zum 9:7 jeweils ins leere HSG-Tor (15.).

Das Heimteam wirkte nun verunsichert, leistete sich viele leichte Fehler. Späth und erneut Zieker brachten die Stuttgarter mit 11:8 in Vorteil. Der HSG-Trainer Kai Wandschneider versuchte, den Lauf des TVB mit einer Auszeit zu stoppen und seine Mannschaft aufzumuntern. „Behaltet eure Linie bei, eigentlich sind wir besser.“

Das war Wetzlar zwar nicht, obgleich auch dem TVB etliche Aktionen missglückten. Der Rückraum mit Dominik Weiß, Rudolf Faluvégi und David Schmidt kam nicht in die Gänge. Nach 20 Minuten brachte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt Max Häfner für den glücklosen Faluvégi auf der Spielmacher-Position. Zarko Pesevski und Häfner mit einem tollen Unterarmwurf sorgten für die 13:8-Führung (21.).

Dieses Polster gaben die Gäste rasch und leichtfertig aus der Hand. Wetzlar nutzte die technischen Fehler und glich mit einem 7:2-Lauf binnen neun Minuten zur Pause zum 15:15 aus.

Auch im zweiten Spielabschnitt agierte der TVB unsicher und unkonzentriert. Wetzlar hatte wenig Mühe, auf 19:16 (37.) davonzuziehen. Den Gästen, die acht Minuten ohne Tor blieben, schien die Partie vollends zu entgleiten. Nach dem 20:17 (40.) versuchte es der TVB mit dem siebten Feldspieler. Diese Maßnahme funktionierte jedoch nicht, weil das Team seine Fehler nicht abstellte und aus dem Rückraum zu wenig Druck entwickelte.

Doch plötzlich waren die Stuttgarter wieder zurück. Bitter wurde immer stärker, hielt einen Strafwurf von Maximilian Holst. Die Abwehr schuftete, und vorne nutzten die Gäste ihre Chancen. Häfner, Tim Wieling per Konter und der unglaubliche Zieker von Linksaußen glichen zum 20:20 aus (45.). Der starke Späth klaute dem Gegner einen Ball und versenkte ihn zum 21:20, Weiß legte zum 22:20 nach (48.). Späth blieb hellwach und traf zum 25:22 ins verwaiste Wetzlarer Tor (51.).

Es passte zum Spiel, dass es noch längst nicht entschieden war. Nach drei Toren der HSG zum 25:25 (55.) blieb Zieker cool, er brachte sein Team mit einem Doppelpack zum 27:25 wieder in Vorteil. Doch auch nach Zarko Pesevskis Treffer zum 28:26 zwei Minuten vor dem Ende hatte der TVB den Sieg noch nicht in der Tasche. Anton Lindskog verkürzte zum 27:28, im Gegenzug scheiterte Häfner am Block. So blieben dem Heimteam nach einer Auszeit noch 26 Sekunden zum Ausgleich. Doch auch mit dem siebten Feldspieler schaffte es die HSG Wetzlar nicht, gegen die unermüdliche Stuttgarter Abwehr zum Abschluss zu kommen.

Damit war der dritte Saisonsieg des TVB unter Dach und Fach.

HSG Wetzlar: Klimpke (1), Ivanisevic; Feld (1), Björnsen (3), Mirkulowski (2), Torbrügge, Weißgerber, Öfers, Holst (5/2), Schefvert (3), Rubin (2), Lindskog (4), Kristjansson (2), Cavor (4),

TVB Stuttgart: Bitter, Hummel; Häfner (3), Asgeirsson, Weiß (2), Faluvégi (2), Späth (3), Lönn (1), Markotic (1), Röthlisberger, Zieker (9/2), Pfattheicher (1), Pesevski (3), Schmidt (2), Wieling (1).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Die Stimmen zum Sieg gegen die HSG Wetzlar

Jürgen Schweikardt: Wir sind natürlich überglücklich, dass wir heute hier zwei Punkte mitgenommen haben, die für uns sehr bedeutend sind. Wir hatten wie so oft heute ein Handballspiel mit vielen Phasen, sind gut in das Spiel reingekommen und waren in der ersten Hälfte dann auch schon mal ein paar Tore weg. Das haben wir aber sehr schnell wieder abgegeben und laufen sogar vor der Pause noch Gefahr, den Anschluss ein bisschen zu verlieren, was wir aber verhindern können. Es wundert mich jedoch, dass wir kurz nach der Pause haben abreißen lassen und auch ein wenig den Glauben verloren haben, hier etwas mitzunehmen. Wir haben uns jedoch dann wieder ran gekämpft und am Ende wird es ein ganz enges Spiel, was am Ende endlich auch mal zu Gunsten von uns ausgegangen ist.

Kai Wandschneider: Ich finde, Stuttgart hat heute sehr gut gedeckt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir haben, als wir mit drei Toren (19:16) geführt haben, keine Lösung gefunden und machen dann einfache Fehler, wodurch wir Stuttgart in so einer entscheidenden Phase wieder aufgebaut haben. Wir lagen in der ersten Halbzeit schon mal mit fünf Toren hinten, da haben wir echt Moral bewiesen und zur Pause ausgeglichen. Ich denke, es hat bei uns am Angriff gelegen und Stuttgart hatte hinter einer guten Abwehr noch einen starken Jogi Bitter stehen.

Patrick Zieker: Es war heute ein wildes Hin und Her. Gefühlt hatten beide Mannschaften Phasen, wo sie nicht das auf die Platte bringen konnten, was sie sich vorgenommen hatten. Wir waren nicht damit zufrieden, wie wir die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte aufgetreten sind. Das haben wir aber zum Glück wieder in den Griff bekommen und uns dann dieses zwei Tore Polster herausarbeiten können. Zum Schluss haben wir es dann auch abgezockt runtergespielt.

TVB erkämpft sich zwei Punkte in Wetzlar

Die WILD BOYS besiegen die HSG Wetzlar in einer spannenden mit Partie mit 27:28 in der Rittal Arena und feiern ihren dritten Saisonsieg.

Die HSG Wetzlar startete mit Ballbesitz in die Partie, Bitter parierte direkt den ersten Wurf und so fiel das erste Tor des Spiels für den TVB Stuttgart durch Faluvégi. In der 5. Spielminute netzte Pfattheicher zur ersten zwei Tore Führung für Stuttgart ein, nachdem zuvor Mirkulovskis Wurf neben das Tor von Bitter ging. Dann kam auch Wetzlar besser ins Spiel und Peshevski beendete in der 9. Minute einen 3:0 Lauf der Gastgeber durch seinen Treffer zum 5:5. 

Nach einer kurzen ausgeglichenen Phase unterliefen der HSG dann zu viele Fehler, welche die WILD BOYS ausnutzen konnten. Dies bedeutete nach 21 Minuten eine Fünf-Tore-Führung für das Team von Jürgen Schweikardt. Wetzlar jedoch kämpfte sich wieder ran und bekam kurz vor der Halbzeit sogar noch die Chance auf eine Führung, welche Feld jedoch nicht nutzen konnte. Mit 15:15 ging es in die Pause.

Die Hausherren kamen besser zurück aus der Pause. Vom 7-Meterstrich netzte Holst in der 37. Minute zum 19:16 ein, was die bis zu diesem Zeitpunkt höchste Führung für Wetzlar bedeutete. Durch eine 7-Meterparade von Bitter konnte Wetzlar nicht mit vier Toren davon ziehen und der TVB blieb dran. 

Der TVB nutzte die wieder vermehrt auftretenden Fehler der HSG, so stand nach 48. Minuten ein 6:1 Lauf und eine erneute zwei Tore Führung für die Stuttgarter auf der Anzeigetafel – 20:22.  Entsprechend dem Verlauf der gesamten Partie gelang es dem TVB nicht die Führung zu halten, weshalb es Wetzlar nach 55. Minuten gelang auf 25:25 zu stellen. 

In einer spannenden Schlussphase waren die Gäste immer wieder mit zwei Toren vorne, Wetzlar gelang es aber immer wieder ranzukommen. Beim Stand von 27:28 ertönte die Sirene schon, es gab aber noch einen letzten direkten Freiwurf für die Heimmannschaft, der aber vom TVB-Block abgewehrt wurde. So konnten die WILD BOYS das Spiel am Ende knapp für sich entscheiden. 

Bitter, Schmidt, Zieker im DHB-Kader

Nach dem spektakulären Pokal-Match gegen den THW Kiel geht’s für den Handball-Erstligisten TVB Stuttgart am Samstag (20.30 Uhr) in der Liga bei der HSG Wetzlar weiter – mit Selbstvertrauen. Auch, weil die jüngsten Leistungen nun von höchster Stelle belohnt worden sind: Am Donnerstag hat der Bundestrainer Christian Prokop seinen 28-Mann-Kader für die Europameisterschaft im Januar bekanntgegeben. Vom TVB sind Torhüter Jogi Bitter, Linksaußen Patrick Zieker und Rückraumspieler David Schmidt dabei.

„Das ist ein Riesenerfolg für unseren Verein und die Spieler“, sagt der Trainer Jürgen Schweikardt. „Es zeigt, dass wir in unserer Entwicklung auf dem richtigen Weg sind.“ Bis zum Start der EM-Vorbereitung am 2. Januar muss Prokop zehn Spieler aus dem Aufgebot streichen – und zwei weitere bis zum Start der Vorrunde.

Auch wenn die Berufenen von der Nominierung für den endgültigen Kader träumen: Die Konzentration liegt auf den letzten fünf Spielen bis zur EM-Pause. Gilt die Tabelle als Maßstab, stehen die Chancen auf den dritten Saisonsieg beim Tabellenzehnten HSG Wetzlar am besten. Theoretisch, denn die Erfahrungen des TVB mit dem Team von Trainer Kai Wandschneider sind nicht besonders gut: In der Saisonvorbereitung kassierte Stuttgart eine deftige 21:37-Packung.

Die Wetzlarer spielen seit Jahren eine gute Rolle in der Bundesliga. Trotz eines recht bescheidenen Etats gerieten sie nie in Abstiegsgefahr. „Wetzlar hat das Potenzial für einen Platz unter den ersten zehn“, sagt Schweikardt. Wie der TVB, so klaute auch die HSG den Flensburgern einen Punkt. Den SC Magdeburg zwangen sie mit 29:28 in die Knie, zuletzt überzeugten sie beim 31:25-Sieg in Erlangen. „Wetzlar ist Favorit, aber wir fahren nicht hin, um die Punkte abzuliefern.“ Nach wie vor angeschlagen ist Adam Lönn (Fersenprellung). Mit einem Sieg in Wetzlar könnte der TVB den Abstand auf die Abstiegsplätze auf vier Punkte vergrößern.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Drei TVB-Spieler im Aufgebot der Nationalmannschaft

Bundestrainer Christian Prokop hat gleich drei Spieler des TVB Stuttgart in den vorläufigen 28er-Kader für die bevorstehende Europameisterschaft in Norwegen, Schweden und Österreich berufen. Torhüter Johannes Bitter, Rückraumspieler David Schmidt und Linksaußen Patrick Zieker wurden von Prokop berücksichtigt.

Damit stellt der TVB zum ersten Mal in seiner Klubgeschichte drei deutsche Nationalspieler auf einmal ab. Das Turnier startet am 10. Januar 2020 und endet mit dem Finale am 29. Januar 2020 in Stockholm. Die Bekanntgabe des endgültigen 16er-Kaders für die Europameisterschaft erfolgt am 8. Januar beim Technical Meeting in Trondheim.

Patrick Zieker hat in der bisherigen LIQUI-MOLY HBL-Saison 78 Tore in 14 Spielen erzielen können und weist dabei eine Trefferquote von 76% auf. David Schmidt verpasste aufgrund einer Verletzung aus der Vorsaison zwar den Rundenstart, ist aber seit 11 Spielen auf der rechten Rückraum-Position gesetzt und traf seither 52 Mal. Insgesamt war Schmidt in 43 Partien für den TVB 184 Mal erfolgreich.

Johannes Bitter, der bereits in der Vergangenheit 144 Spiele für die Nationalmannschaft absolvierte und 2007 die Weltmeisterschaft gewann, kehrt somit nach seiner letzten Nominierung im Dezember 2017 wieder in die Auswahl des DHB zurück. In der laufenden Saison führt der 2,05 Meter große Bitter mit 138 Paraden die Torhüter-Statistik des deutschen Handball-Oberhauses an.  

„Wir freuen uns sehr für Patrick, David und Jogi. Diese Nominierung bestätigt ihre konstant guten Leistungen in den vergangenen Monaten. Darüber hinaus macht es auch uns als Verein stolz, gleich drei Spieler des Nationalmannschaftskaders stellen zu dürfen. Das ist ein beeindruckendes Indiz für die Entwicklung, die dieser Verein in den letzten Jahren genommen hat. Wir drücken unseren Jungs die Daumen und wünschen ihnen, dass sie den Sprung in den endgültigen Kader schaffen“, so TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt.