Dem TVB fehlen Wurfqualität und Kraft

Die nächste Überraschung ist ausgeblieben: Nach drei Siegen hat sich der Handball-Erstligist TVB Stuttgart vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena dem Rekordmeister THW Kiel mit 21:29 (7:13) geschlagen geben müssen. Der TVB wehrte sich lange, war in der 45. Minute bis auf ein Tor herangekommen. Letztlich indes scheiterte er, ohne die verletzten Adam Lönn und David Schmidt angetreten, an seiner mangelnden Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Zudem machte dem Team von Trainer Jürgen Schweikardt die schwache Wurfqualität zu schaffen. Und in der Schlussviertelstunde ging den geschlauchten Spielern die Kraft aus.

Nachdem die Stuttgarter im Pokalwettbewerb gegen die Zebras nur knapp die Sensation verpasst hatten, träumte der eine oder andere TVB-Fan von der Revanche. Die Voraussetzungen indes waren am Sonntag deutlich schlechter als vor eineinhalb Wochen: Mit Lönn und Schmidt fehlten zwei torgefährliche und zweikampfstarke Rückraumspieler, die dem TVB gegen die robuste Kieler Deckung gutgetan hätten. So bekamen Dominik Weiß und Robert Markotic viele Spielanteile – und bei beiden wechselten Licht und Schatten. Elvar Asgeirsson, der zuletzt wenig zum Einsatz kam, war die fehlende Matchpraxis anzumerken.

Der TVB kam gut in die Partie, Rudolf Faluvégi und der erneut starke Patrick Zieker trafen zum 2:0 (2.). Bis zum 3:2 hielt die Führung, ehe das Heimteam durch ein paar unglückliche Aktionen ins Hintertreffen geriet. Der Torhüter Johannes Bitter parierte drei Würfe in Folge, die Abpraller landeten jedoch in den Händen des Gegners. Miha Zarabec brachte die Gäste beim 5:4 (12.) in Vorteil, der wie schon im Pokal überragende Rechtsaußen Niclas Ekberg legte zum 6:4 nach.

Beim TVB häuften sich nun die technischen Fehler und Fehlabspiele, zudem scheiterte er gleich reihenweise am Kieler Keeper Niklas Landin – entweder mit schwach platzierten Schüssen aus dem Rückraum oder mit freien Würfen von außen. Der Favorit hatte so leichtes Spiel, sich nach 21 Minuten auf 9:4 abzusetzen. Zieker beendete die zwölfminütige Torflaute des TVB mit dem Treffer zum 5:9.

Es blieb eine ziemlich zähe Angelegenheit. Die Stuttgarter Deckung stand meist gut, die Kieler sprühten allerdings auch nicht gerade vor Einfallsreichtum. Das Problem des Schweikardt-Teams war die Offensive. Aus dem Rückraum kam zu wenig, also brachte der Trainer den siebten Feldspieler. Der Erfolg war bescheiden: Kiel setzte sich zur Pause locker auf 13:7 ab – und das, ohne zu glänzen.

Die Hypothek war also groß für den zweiten Durchgang. Doch der TVB wehrte sich, erhöhte das Tempo und spielte mehr in die Tiefe. Nach drei Zieker-Toren war der Außenseiter beim 15:17 (38.) wieder dran. Nun leisteten sich auch die Kieler manchen leichten Fehler, doch das Heimteam stand sich selbst zunächst im Weg: Erst kassierte Weiß eine Zeitstrafe, dann spielte Markotic unbedrängt den Ball ins Nirwana.

Nach dem achten Tor von Zieker war in der 42. Minute beim 17:18 der Anschluss hergestellt. Kiel wackelte, und der Trainer Filip Jicha nahm eine Auszeit. Harald Reinkind versetzte die TVB-Defensive zum 17:19, Weiß traf zum 18:19, Zarko Pesevski zum 19:20 (46.). Nach diesem dritten Anschluss kippte das Spiel recht schnell in Richtung des Tabellenzweiten. Auch, weil der für Niklas Landin eingewechselte Torhüter Dario Quenstedt glänzend ins Spiel fand.

Der TVB fand keine Lösungen mehr im Positionsangriff, und plötzlich schwächelte auch die Deckung. Die Kieler kamen immer wieder über ihre einlaufenden Außenspieler zum Erfolg. Vom 20:19 setzte sich der Gast zum 25:20 ab (52.). Auch die Auszeit brachte dem TVB die Power und Konzentration nicht mehr zurück, die Zebras spielten clever ihre individuelle Klasse aus und siegten letztlich – um ein paar Tore zu hoch – mit 29:21. Der THW holte sich damit die Tabellenführung zurück. Der TVB kann jetzt zehn Tage durchschnaufen, ehe beim Tabellendritten TSV Hannover-Burgdorf die nächste schwere Aufgabe ansteht.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (2), Faluvégi (3), Späth (1), Markotic (3), Röthlisberger, Zieker (8/1), Pfattheicher, Pesevski (2), Wieling (1).

THW Kiel: Niklas Landin, Quenstedt; Duvnjak (4), Reinkind (2) Magnus Landin (1), Weinhold (1), Wiencek (4), Ekberg (10/4), Rahmel (1), Dahmke (1), Zarabec (1), Horak, Bilyk (1), Pekeler (3).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

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