Luft und Lust im Abstiegskampf

Wie für jeden Sieg, so hat es auch für das 32:26 des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart gegen den HBW Balingen-Weilstetten am Sonntag logischerweise lediglich zwei Punkte gegeben. Die indes hatten einen gewissen Mehrwert, schließlich trennen den TVB nun sechs statt zwei Zähler von den Abstiegsrängen.

Entsprechend entspannt zeigt sich der TVB-Trainer dieser Tage. „Es macht natürlich Spaß“, sagt Jürgen Schweikardt. „Trotzdem ist allen bewusst, dass die 21 Zähler nicht reichen werden zum Ligaverbleib.“ Der Coach geht davon aus, dass sowohl Balingen als auch die Eulen Ludwigshafen noch sechs Punkte holen werden.

Letztere sind sogar noch mit einem Spiel in Verzug. An diesem Dienstag haben die Eulen im Heimspiel gegen den TBV Lemgo eine gute Chance, den Rückstand auf den TVB auf vier Punkte zu verringern. Die Stuttgarter sind erst am Sonntag – im vierten Heimspiel in Folge – gegen den SC Magdeburg wieder im Einsatz.

Für das Schweikardt-Team dürfte ein Eulen-Erfolg allerdings kein Grund sein, in Panik auszubrechen. „Wir tun gut daran, uns nicht mit Resultaten zu beschäftigen, die wie nicht beeinflussen können“, so Schweikardt. „Wir müssen unseren eigenen Job machen“ – und den erledigt sein Team derzeit nahezu perfekt. Das musste auch der Balinger Coach nach dem Spiel in der Porsche-Arena anerkennen. „Der TVB spielt einen routinierten, abgezockten Ball“, sagte Jens Bürkle. „Und ich glaube, es kann keiner mehr daran zweifeln, dass die Integration der neuen Spieler abgeschlossen ist.“ Tatsächlich wirkt das Spiel des TVB deutlich flüssiger als in der ersten Saisonhälfte, Nutznießer des besseren Zusammenspiels ist unter anderem der Kreisläufer Zarko Pesevski. Der mazedonische Nationalspieler hat mehr Szenen und besticht derzeit zudem mit einer traumhaften Abschlussquote. Auch in anderen Mannschaftsteilen flutscht es besser. Gegen Balingen profitierte der TVB auch von seinem mittlerweile breiten Kader. Da fiel es nicht einmal ins Gewicht, dass mit Elvar Asgeirsson (krank) und David Schmidt (Finger ausgekugelt) zwei Spieler fehlten. Während bei Balingen im Rückraum die Last auf Martin Strobel, Vladan Lipovina und Jona Schoch lag, verteilte sich die bei Stuttgart auf mehr Schultern. So waren Max Häfner und Adam Lönn, die nach der Pause für Rudolf Faluvégi und Dominik Weiß kamen, sofort im Spiel und sorgten für Impulse. Nachdem die Gäste in den ersten 30 Minuten mit enormer Laufarbeit den TVB vor Probleme gestellt hatten, „waren die Beine der Balinger irgendwann nicht mehr so schnell“. Davon profitierte Stuttgart, das auch in der Defensive immer wieder durchwechselte und nach und nach den Gegner unter Kontrolle bekam. Mit dem wieder einmal überragenden Johannes Bitter im Rücken. „Ich denke, die Abwehr ist zurzeit unser Trumpf“, sagt Schweikardt. Mit Ausnahme des Kiel-Spiels hat der TVB in den jüngsten sechs Partien nicht mehr als 26 Tore hinnehmen müssen.

So war am Ende auch der zweite Derby-Sieg einer der souveränen Art – und ein weiterer Beweis, dass der TVB an Stabilität gewonnen hat. Möglicherweise hat auch der Weckruf im ersten Spiel nach der EM-Pause seinen Anteil am Umschwung: Beim 23:27 in Lemgo zeigte das Team eine Leistung, die Anlass zur Sorge gab. Danach sammelte der TVB 9:3 Punkte. „Wir sind froh, dass vieles von dem eingetreten ist, wie wir uns das vor der Saison vorgestellt hatten“, sagt Schweikardt.

Und zu guter Letzt darf sich der Trainer und Geschäftsführer auch für die (Nach-) Verpflichtung des zweiten Weltmeisters ein klein wenig feiern lassen: Christian Zeitz spielte auch am Sonntag im Angriff wie in der Abwehr eine bedeutende Rolle. So dürften dem TVB aus den restlichen acht Spielen vier Punkte reichen zum Ligaverbleib. Sollten zwei gleich am Sonntag hinzukommen, wäre zudem ein Rekord geknackt: Vier Spiele hintereinander haben die Stuttgarter in der Bundesliga noch nie gewonnen. Die Hürde in der Scharrena wird allerdings ein paar Zentimeter höher sein als zuletzt: Es gastiert der Tabellendritte SC Magdeburg.

Der TVB verschafft sich sechs Punkte Polster

Einen gewaltigen Schritt in Richtung Ligaverbleib hat der Handball-Erstligist TVB Stuttgart gemacht: Vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena zwang das Team von Trainer Jürgen Schweikardt den württembergischen Rivalen HBW Balingen-Weilstetten verdientermaßen mit 32:26 (16:15) in die Knie. Mit dem dritten Sieg in Folge vergrößerte der TVB den Abstand auf die Abstiegsränge auf sechs Punkte. Magere zwei wären es bei einer Niederlage gewesen. Die Balinger bleiben damit Vorletzter.

Der Druck war beiden Teams anzumerken vor der stimmungsvollen Kulisse. Dabei hatte der TVB, der auf den erkrankten Elvar Asgeirsson verzichten musste, nicht nur mit dem zunächst klug agierenden Aufsteiger zu kämpfen. Die Stuttgarter Fans mussten sich dem lautstarken und zahlreichen Balinger Anhang erwehren. Der feierte vor allem seinen Torhüter Mike Jensen, der in seinem ersten Spiel nach einer Verletzungspause zu großer Form auflief und etliche freie Chancen der Stuttgarter zunichte machte. Zum gewinnbringenden Vorteil für die Gäste wurde Jensen allerdings nicht, weil auf der anderen Seite Johannes Bitter seine zuletzt überragende Form bestätigte und nach 60 Minuten sogar ein paar mehr Bälle pariert hatte.

Nach einer Doppelparade Bitters trafen der erneut starke Manuel Späth und Sascha Pfattheicher beim 6:4 (10.) zur ersten Zwei-Tore-Führung des TVB. Die war jedoch rasch wieder verbraucht, weil er zu verschwenderisch mit seinen Chancen umging – und in der Deckung mit den Balingern seine liebe Müh’ und Not hatte. Die Gäste zogen die Stuttgarter Deckung mit schnellen Ballpassagen auseinander und fanden immer wieder eine Lücke. Allen voran Vladan Lipovina bekam der TVB nicht in den Griff, der rechte Rückraumspieler war am Ende mit acht Toren der erfolgreichste Werfer der Partie.

Das war jedoch zugleich auch ein wenig das Problem der Balinger. Von den anderen Positionen strahlten sie weit weniger Gefahr aus, den gewitzten Kreisläufer Marcel Niemeyer hatte die TVB-Deckung komplett im Griff. Wenn etwas ging, dann über den trickreichen Linksaußen Tim Nothdurft. Die Gäste blieben dem TVB dennoch auf den Fersen, weil sie ihre Angriffe mit Bedacht zu Ende spielten und sich wenige Fehler erlaubten – bis zur 22. Minute: Nach dem 11:11 unterliefen dem Team von Trainer Jens Bürkle drei Missgeschicke in Folge, die der TVB zur 14:11-Führung nutzte (25.). Doch auch das Heimteam schwächelte kurz, kassierte den 13:14-Anschluss und sah sich beim 15:13 mit zwei Spielern in Unterzahl. Die Weltmeister von 2007, Bitter und Christian Zeitz, hielten den Schaden in Grenzen.

Nach dem sechsten Treffer von Lipovina rettete der TVB die knappe Führung (16:15) in die Pause. Adam Lönn, der nach seiner Einwechslung mit einer hundertprozentigen Wurfquote bestach, eröffnete den zweiten Durchgang mit dem 17:15 – und musste bei der nächsten Abwehraktion auf die Strafbank. Weil kurz darauf Dominik Weiß Nothdurft regelwidrig stoppte, sah sich der TVB erneut in doppelter Unterzahl. Fünf Zeitstrafen gegen Stuttgart standen zu diesem Zeitpunkt einer gegen Balingen gegenüber. Mit seinem siebten Tor stellte Lipovina auf Remis (17:17/33.). Doch nach und nach bekam die TVB-Deckung besseren Zugriff auf die Gäste.

Späth traf zum 21:18 (37.), Weiß zum 22:18 (39.). Plötzlich war das Spiel der Gäste fehleranfälliger, der TVB ließ sich nicht zweimal bitten. Max Häfner dirigierte klug sein Team, bediente Samuel Röthlisberger – 23:18 (40.). Mit einer Auszeit versuchte Bürkle, wieder Struktur in die Angriffe seines Teams zu bringen. Das fand kaum mehr Lösungen gegen den Stuttgarter Block und fulminanten Bitter. Es dauerte allerdings, ehe die Balinger entscheidend ins Hintertreffen gerieten, weil die Stuttgarter nach wie vor zu viele klare Chancen liegenließen und Lipovina weiterhin Spaß am Spiel hatte. Beim 26:22, elf Minuten vor dem Ende, durften sich die nimmermüden Balinger noch Hoffnungen machen auf wenigstens einen Zähler. Die indes schwanden nach einem Doppelpack des energischen Lönn und einem Treffer von Zarko Pesevski zum 29:22 (52.). Die Balinger versuchten ihr Heil in einer offenen Deckung. Davon ließ sich der TVB aber nicht mehr irritieren. Zeitz, der lange Zeit dem guten Robert Markotic den Vortritt lassen musste, war da, als er gebraucht wurde. Zeitz’ 30:23 (57.) beseitigte die letzten Zweifel am Sieg.

Am Ende feierte Stuttgart mit dem 32:26 den dritten Sieg in Folge und stellte damit seinen Bundesligarekord ein. Viel wichtiger jedoch sind die sechs Punkte, die der TVB zwischen sich und dem ersten Abstiegsrang gesetzt hat.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Weiß (3), Faluvégi (1), Späth (3), Lönn (4), Markotic (2), Röthlisberger (1), Zeitz (4), Zieker (6/1), Pfattheicher (3/1), Pesevski (3), Wieling (1)

HBW Balingen-Weilstetten: Jensen, Ruminsky; Zobel, Niemeyer (1), Lipovina (8), Kirveliavicius, Taleski (1), Thomann, Nothdurft (5), Meschke, Gretarsson (6/4), Strobel, Foth, Schoch (5), Saueressig, Strosack

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Die Stimmen zum Sieg über Balingen

Jürgen Schweikardt: Wir sind sehr froh über den Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir noch nicht den Zugriff bekommen. Wenn Jogi in der Anfangsphase nicht so gut hält, hätten wir vielleicht hier schon ein bisschen abreißen lassen müssen. In der zweiten Halbzeit ist uns dann besser gelungen, den Zugriff zu bekommen und den Raum in der Mitte zuzumachen. Es macht mich stolz, wie unaufgeregt wir das dann zu Ende gespielt haben. Das war dann nicht mehr so spektakulär für die Zuschauer aber letztlich waren diese Punkte einfach enorm wichtig. Auch diese 21 Punkte werden uns am Ende nicht reichen. Mit 9:5 Punkten aus den Spielen im Februar, inklusive heute, stehen wir vernünftig da. Das feiern wir heute ein bisschen und greifen dann nächste Woche das Spiel gegen Magdeburg an.

Jens Bürkle: Glückwunsch an Stuttgart zum absolut verdienten Sieg. Wir hatten in der Startphase die Chance, ein wenig davonzuziehen. Bis zum 1:1 alleine haben wir schon fünf freie Bälle verschossen. Es war die ganze Zeit eng und bis zum 17:17 machen wir ein vernünftiges Spiel. Dann steht es zwei Minuten später 21:18 und das Spiel ist eigentlich schon durch. Hintenraus versuchen wir natürlich auf Risiko zu gehen aber wir sind nicht mehr in der Lage an Ballgewinne zu kommen. Damit ist der Sieg heute auch in der Höhe verdient. Stuttgart hat das wirklich sehr, sehr abgezockt gespielt und ich glaube, es kann keiner mehr daran zweifeln, dass die Integration ist abgeschlossen.

Manuel Späth: Es ist sensationell, dass wir nach dem Derbysieg gegen Göppingen heute nachlegen konnten und den nächsten Derbysieg feiern können. Jetzt haben wir uns Einiges nach hinten an Luft verschafft. Momentan läufts und ich hoffe, dass wir noch den einen oder anderen Punkt in den nächsten Partien holen können.

Tim Wieling: Es war überragend und eine wahnsinnige Mannschaftsleistung – der zweite Derbysieg in Folge. Jetzt nehmen wir den Schwung mit und schauen was gegen Magdeburg geht. Es freut mich persönlich, dass ich gespielt und getroffen habe aber am wichtigsten ist, dass wir gewonnen haben.

Zwei Punkte im Derby gegen Balingen

Nothdurft brachte die Gäste im ersten Angriff in Führung. Darauf folgten einige Fehlwürfe auf beiden Seiten bis Sascha Pfattheicher die Porsche-Arena in der vierten Spielminute mit dem ersten Tor für den TVB erlöste. Nachdem Jogi Bitter überragend in die Partie startete, konnte der TVB durch das Tor von Zeitz erstmals in Führung gehen. Doch die Führung hielt nicht lange und so lagen die Gäste in der siebten Minute mit 2:3 vorn. Die Wurfversuche der Stuttgarter fanden nun das Tor des HBW und führten mit 6:4 und 7:5. Doch die Gäste hielten den Anschluss und glichen per Strafwurf in der 16. Spielminute zum 8:8 aus. Von einer ungewohnten Position – von Halbrechts – netzte Zieker erneut zur Führung ein. Die Partie schien ausgeglichen. Der TVB konnte durch eine aufmerksame Abwehrarbeit mit stark aufspielendem Schlussmann Bitter in der 26. Minute mit drei Toren wegziehen.

Durch Fehler im Stuttgarter Angriff erzielten die Gäste den Anschlusstreffer zum 14:13 wenige Minuten vor der Halbzeit. Dominik Weiß war es, der dem TVB wieder eine zwei-Tore-Führung verschaffte. Trotz doppelter Unterzahl konnte Stuttgart mit 16:14 den Vorsprung halten. Lipovina verkürzte nochmal, bevor sich beide Teams zur Halbzeit beim Spielstand von 16:15 in die Kabinen verabschiedeten.

Nach der Halbzeit kam der TVB nur schwer ins Spiel. Mit erneut einer doppelten Unzahl konnten die Gäste drei Minuten nach Anpfiff ausgleichen. Häfner und Zieker sorgten durch ihre Tore für eine erneute zwei-Tore-Führung. Danach folgte eine stärkere Phase des TVB. Bitter parierte und leitete dadurch das zweite Tor in Folge von Späth ein. Stuttgart führte in der 38. Spielminute 21:18, 23:18 (40. Minute). Die Gäste fanden keine Lösungen mehr gegen die stabile Abwehr des TVB. Stuttgart baute im Gegenzug die Vorsprung weiter aus. Schoch verkürzte zum 24:20. Der eingewechselte Wieling netzte zur 5-Tore-Führung. Auch in den letzten Spielminuten der Partie lies der TVB nicht nach und baute sechs Minuten vor Ende die Führung auf 29:22, 30:23 (56.) aus.

Der TVB gewinnt heute zwei weitere wichtige Punkte im Kampf und den Klassenerhalt und geht verdient mit 32:26 als Sieger vom Platz.

Schweikardt erwartet feuriges Schwaben-Duell

Was verbindet die Handball-Erstligisten TVB Stuttgart und HBW Balingen-Weilstetten? Einiges: Beide stecken im Abstiegskampf, beide kehrten kürzlich mit einer Schlappe aus Kiel zurück. Und: Die Partien zwischen den württembergischen Rivalen waren stets spannend und hochintensiv. „Es wird wieder Feuer drin sein“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Alleine schon aufgrund der Tabellensituation.“

Und dann gibt’s da ja noch die alte Männerfreundschaft zwischen den Trainern. Sie besteht, seit der Kreisläufer Jens Bürkle und der Rückraumspieler Jürgen Schweikardt beim TV Bittenfeld gemeinsam auf dem Spielfeld standen. Zeit für Sentimentalitäten wird’s allerdings nicht geben am Sonntag in der Porsche-Arena. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Mit einem Erfolg gegen Balingen würde der TVB nicht nur seinen Bundesligarekord von drei Siegen in Serie einstellen, sondern einen weiteren Schritt in Richtung Ligaverbleib machen.

Der Aufsteiger von der Schwäbischen Alb kam nach einem überraschend starken Saisonstart und 13:17 Punkten zwischenzeitlich etwas aus der Balance. 2:16 Zähler standen bis zum Spiel gegen den SC Magdeburg am gestrigen Donnerstag zu Buche – und gegen den neuen Tabellendritten kamen zwei weitere Minuszähler hinzu: Nach großem Kampf unterlag das Bürkle-Team dem SCM mit 32:34. Weil die Eulen Ludwigshafen gleichzeitig mit 27:23 in Erlangen gewannen, rutschte Balingen aufgrund der schlechteren Trefferdifferenz auf den vorletzten Tabellenplatz.

Für Überraschungen waren die Balinger in dieser Saison schon öfter gut. Am vierten Spieltag schickten sie die MT Melsungen mit einer 36:23-Packung nach Hause, die Füchse Berlin mussten sich in Balingen mit 30:31 beugen. Und auch FA Göppingen musste den Galliern von der Alb in eigener Halle beim 26:32 beide Punkte überlassen.

Ungeachtet der jüngsten Negativserie der Balinger: Jürgen Schweikardt weiß, was auf sein Team zukommen wird am Sonntag. „Wir werden auf enorme Gegenwehr stoßen“, sagt er. „Mehr, als zuletzt von Göppingen kam.“ Große Stärke des Teams um Nationalspieler Martin Strobel sei dessen immenser Einsatzwille. „Darauf müssen wir vorbereitet sein.“ Und darauf, dass rund 500 Balinger Fans ihre Mannschaft in der wahrscheinlich ausverkauften Porsche-Arena unterstützen werden. „Wir müssen mit unseren Zuschauern zusammen wieder eine Einheit bilden.“

Die Leistung der Balinger am Donnerstag gegen Magdeburg beeindruckte Schweikardt. Die Offensive um die wurfgewaltigen Halbspieler Vladan Lipovina und Jona Schoch bereitete der Magdeburger Deckung ebenso große Schwierigkeiten wie der Kreisläufer Marcel Niemeyer. Ein klasse Spiel machte auch der erst 22-jährige Torhüter Mario Ruminsky, der die angeschlagenen Stammkeeper Mike Jensen und Vladimir Bozic glänzend vertrat. „Ich denke, ausschlaggebend wird wieder unsere Abwehr sein“, sagt Schweikardt. „Wie die meisten Spiele in dieser Runde, wird es ein Spiel auf Augenhöhe sein.“

Noch ziemlich frisch sind Schweikardts Erinnerungen ans kuriose Hinspiel, das mit einem 25:25-Remis endete. „Diesem Punktverlust trauern wir bis heute nach“, sagt der Trainer. „Wir haben damals etliche Matchbälle vergeben.“ Die Stuttgarter hatten 55 Minuten das Derby bestimmt, führten mit 25:23. Es folgten zwei Fehlwürfe und zwei technische Fehler – und ein Ende, das für reichlich Diskussion sorgte: 18 Sekunden vor Schluss, der TVB führte mit 25:24, donnerte Adam Lönn bei angezeigtem Zeitspiel den Ball aufs Tor. Die Schiedsrichter sahen in dieser Aktion eine Verhinderung eines Konters, zückten die Rote Karte gegen Lönn und entschieden auf Siebenmeter, den die Balinger zum Ausgleich verwandelten.

Spannend waren auch die vier anderen Erstliga-Duelle der Kontrahenten in den Spielzeiten 2015/2016 und 2016/2017: Zwei Siegen (25:21 und 25:24) stehen eine Niederlage (19:23) und ein weiteres Remis gegenüber (22:22). „Wichtig wird sein, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, falls wir mal eine schlechtere Phase haben sollten“, so Schweikardt. Zuletzt ist das dem TVB gut gelungen, er überzeugte vor allem mit Teamgeist und geschlossenem Auftreten. „Es macht gerade großen Spaß“, sagte der Vize-Kapitän Manuel Späth nach dem jüngsten 29:26-Sieg gegen Göppingen. „Wir kommunizieren sehr gut, jeder kämpft für jeden.“

Der TVB-Kader fürs Derby steht noch nicht fest. David Schmidt ist nach seiner Fingerverletzung wieder ins Training eingestiegen. Gut möglich, dass er sein Comeback feiern wird.

Info: Fürs Derby gibt’s noch Restkarten. Die Tageskarte öffnet am Sonntag um 14.30 Uhr. Auch der Vorverkauf für die folgenden beiden Heimspiele in der Scharrena gegen den SC Magdeburg am Sonntag, 8. März (16 Uhr), und die Eulen Ludwigshafen am Sonntag, 29. März (13.30 Uhr), läuft sehr gut. Es gibt jeweils noch wenige Tickets.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

TVB und Kempa setzen Zusammenarbeit fort

Der TVB Stuttgart und Ausrüster Kempa haben den gemeinsamen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert. Damit wird der Handball-Bundesligist sowie seine Amateur- und Jugendmannschaften mindestens bis 2022 von der Handballmarke des Balinger Unternehmens (uhlsport GmbH) ausgestattet.

Bereits seit der Saison 2007/2008 arbeiten der TVB und die zur uhlsport GmbH zugehörige Marke Kempa erfolgreich zusammen und konnten einige Meilensteine in der Geschichte der WILD BOYS gemeinsam erreichen. Beide Seiten haben sich darauf geeinigt den aktuellen Vertrag um zwei weitere Jahre, bis Sommer 2022, zu verlängern.  

„Die Verlängerung der Partnerschaft mit dem TVB Stuttgart unterstreicht nicht nur den Stellenwert des Handballs für die Marke Kempa, sondern ist auch das Ergebnis einer gut funktionierenden Zusammenarbeit mit dem Verein. Den Weg des TVB dürfen wir seit vielen Jahren begleiten und nehmen die Entwicklung des Projektes sehr positiv wahr. Abschließend ist die Verlängerung der Kooperation auch ein Zeichen für den Spitzensport in der direkten Umgebung der uhlsport GmbH“, so Melanie Steinhilber, Geschäftsführerin der uhlsport GmbH.  

Tim Grothaus, Leiter Sponsoring von Kempa, betont: „Die tägliche Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Personen des TVB macht uns die Entscheidung der Vertragsverlängerung sehr einfach. Viele gemeinsame Projekte und Veranstaltungen außerhalb des Handballfeldes, werden vom Club angestoßen. Hiervon profitieren wir als Ausrüster und bringen ebenfalls Ideen und Netzwerk mit ein, sodass die Marke Kempa auch vertrieblich von dem Vereinsengagement profitieren kann.“   

„Kempa war in den erfolgreichsten Zeiten des Vereins unser Partner und hat uns über all die Jahre während unserer Entwicklung bestens begleitet. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit und freuen uns auf die weitere gemeinsame Partnerschaft“, so Philipp Klaile, Leiter Vertrieb & Kommunikation des TVB Stuttgart.

Christian Zeitz im Interview

Doch nochmal Bundesliga. Damit hast du nicht mehr gerechnet, oder?

Nein, auf keinen Fall. Vor allem nach den letzten zwei Jahren habe ich nicht damit gerechnet und umso glücklicher bin ich natürlich, wieder Bundesliga spielen zu dürfen.

Wie ist dein erster Eindruck?

Es hat sich alles ein bisschen verändert. Es gibt jetzt Mikrochips, die man anziehen muss. Das war ein bisschen ungewohnt, aber im Großen und Ganzen ist es immer noch die gleiche Liga und die Gegner sind größtenteils auch gleich geblieben.

Wie fit fühlst du dich für den Abstiegskampf in der stärksten Liga der Welt?

Ja, ich habe natürlich nicht damit gerechnet, dass ich diese Saison noch mal aktiv Handball spielen werde und habe mich eigentlich schon auf die nächste Saison vorbereitet. Ich habe viel Muskelaufbau-Training gemacht und damit weniger auf die läuferischen Aspekte wert gelegt. Auf den langen Läufen lag eher der Schwerpunkt. Da merkt man natürlich ein bisschen, dass die Kondition noch fehlt aber ich glaube, das wird sich von Woche zu Woche verbessern.

Welche Rolle hat Jogi Bitter gespielt?

Jogi war nach dem letzten Spiel gegen Leipzig Initiator der ganzen Sache. Nachdem sich David Schmidt verletzt hat, kam durch Jogi mein Name ins Spiel und dadurch hat sich das Ganze dann entwickelt.

Wie groß ist die Vorfreude auf die drei aufeinander folgenden Heimspiele Erlangen, Göppingen, Balingen?

Das sind natürlich die drei wichtigsten Spiele, die wir jetzt vor der Brust haben. Ich glaube, die drei müssen wir gewinnen, um nicht ganz nach unten zu rutschen. Das ist auf jeden Fall wichtig und deshalb werden wir alles geben, um möglichst viele Punkte aus diesen Spielen mitzunehemen.

„Oldies“ Bitter, Späth und Zeitz in Topform

Mit 39 Jahren rennt kein Erstliga-Handballer 60 Minuten die Halle rauf und runter. Das Zauberwort heißt Belastungssteuerung, wenn sich Jürgen Schweikardt mit den Einsatzzeiten von Christian Zeitz beschäftigen muss. Am Sonntag, nach dem historischen ersten Heimspielsieg gegen FA Göppingen, ging’s für Zeitz in die Verlängerung. Noch lange nach Spielschluss kritzelte er in der Porsche-Arena Autogramme auf Hallenhefte, Poster, Klatschpappen und Trikots.

Zuvor hatte der Weltmeister von 2007 mit einigen klugen Aktionen seinen Teil zum Erfolg der Bittenfelder beigetragen – wie schon bei den Siegen in Melsungen und gegen Erlangen. Es scheint so, als ob Zeitz’ Aura den einen oder anderen Mitspieler beflügelt. Wäre Zeitz also nicht ein Spieler über die Saison hinaus? „Das war in den Verhandlungen mit ihm nie ein Thema“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Schließlich sei die rechte Rückraumposition durch die beiden Neuverpflichtungen Jerome Müller und Viggo Kristjansson längst besetzt.

Ein Plätzchen frei dagegen wäre auf der Kreisläuferposition. Nach drei Jahren beim TVB wird der Vertrag mit Manuel Späth (34) nicht mehr verlängert. Unverständlich ist das für den einen oder anderen Betrachter angesichts der sehr guten Leistungen, die „Urmel“ seit Wochen zeigt. Auch beim 29:26-Sieg gegen seinen ehemaligen Club FA Göppingen zählte Späth zu den besten Spielern.

„Es ist beeindruckend und herausragend, wie sich Manu reinhängt“, sagt Schweikardt. Späth habe großen Anteil daran, dass es so gut läuft derzeit beim TVB. Nichtsdestotrotz trennen sich die Wege am Ende der Spielzeit. „Wir haben im Januar 2019 ein Konzept vorgestellt, wie wir uns für die Zukunft aufstellen wollen, und haben das Manu zeitnah mitgeteilt“, so Schweikardt. Nach dem großen Schnitt zur aktuellen Saison soll der Kader weiter verjüngt werden. „An der Situation hat sich nichts geändert.“

So sieht’s auch der Spieler. „Ich habe immer gesagt, dass ich gerne noch ein Jahr oder zwei Jahre spielen möchte“, sagt Manuel Späth. „Ich bin auch der Meinung, dass ich dem TVB weiterhelfen könnte.“ Er müsse nun damit leben, dass der Verein andere Pläne habe. „Ich werde in den restlichen Spielen mein Bestes geben, damit wir so viele Punkte wie möglich holen. Ich denke, derzeit gelingt das ganz gut.“ Noch sei keine Entscheidung gefallen, wo und wie es für ihn weitergeht. Er habe ein paar Optionen, in der Region in der dritten oder vierten Liga zu spielen – in Verbindung mit einer Arbeitsstelle. Er sei auch in Gesprächen mit ausländischen Vereinen. „Das könnte ich mir schon noch für zwei Jahre vorstellen. Allerdings muss ich das mit meiner Familie zusammen genau überlegen.“

Der dritte Oldie des TVB, der sich seit Wochen wie ein Jungbrunnen präsentiert, ist Johannes Bitter. Bei der Leserwahl des Fachmagazins Handballwoche zum „Handballer des Jahres“ landete Bitter hinter Timo Kastening auf Rang zwei. Gegen Göppingen avancierte der 37-Jährige mit 17 Paraden – inklusive zwei gehaltenen Siebenmetern – zum Matchwinner. „Er ist in einer super Form“, sagt Schweikardt, der den Weltmeister von 2007 unbedingt ein weiteres Jahr an den TVB binden möchte. Noch indes fehlt die Unterschrift, das wachsende Punktekonto und der nahende Klassenverbleib dürften jedoch die Chancen des TVB erhöhen. „Wir werden uns im März zusammensetzen“, sagt Schweikardt.

Bis zum Ende des nächsten Monats könnte der TVB endgültige Planungssicherheit haben – vorausgesetzt, er konserviert seine Form. „Wir sind noch nicht durch“, sagt Schweikardt. „19 Punkte werden nicht reichen.“ Die Chance, das Konto auf 21 zu erhöhen, bietet sich dem TVB am Sonntag im dritten Heimspiel in Folge gegen den Abstiegskonkurrenten HBW Balingen-Weilstetten in der Porsche-Arena.

Nach dem kräftezehrenden Spiel gegen Göppingen hat Schweikardt seinen Spielern erst mal zwei Tage freigegeben. „Die sind unbedingt notwendig“, sagt er. Nicht nur die fünf Nationalspieler bräuchten eine „Kopfpause“. Auch der Rest der Mannschaft habe in den „intensiven Spielen“ im Februar, „in denen wir viel Druck hatten, immer geliefert“.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

U 19 des TVB besucht Ludwigsburger Vesperkirche

Am vergangenen Samstag war für die U19-Bundesligaspieler des TVB ein ganz besonderer Tag. Die gesamte Jugendmannschaft arbeitete in der Ludwigsburger Vesperkirche und half bei der Bedienung der Gäste und im Transportteam mit.

Seit 2010 öffnet die Ludwigsburger Friedenskirche im Winter für einige Wochen lang ihre Türen. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten dann täglich den etwa 500 Gästen im Rahmen der Vesperkirche ein „Miteinander für Leib und Seele“.

TVB-Kapitän Andreas Maier und seine Mannschaftskollegen hatten alle Hände voll zu tun. Zum einen waren sie als Bedienung eingeteilt, das Mittagessen an die Gäste auszugeben. Zum anderen standen sie vielen Besuchern Rede und Antwort zu ihren Beweggründen, sich als Jugendliche und als Handballmannschaft bei der Vesperkirche zu engagieren. Und es gab natürlich auch rege Gespräche zu ihrem Abschneiden in der Handball-Jugendbundesliga. Unermüdlich erfüllten die Young Boys alle Wünsche. „Wir freuen uns, wenn wir hier ein wenig helfen dürfen und den Menschen in der Ludwigsburger Vesperkirche eine Freude machen können“, sagte der TVB-Kapitän.

Auch seine Mannschaftskollegen waren mit viel Eifer und Einsatz dabei. Bereits am Morgen kamen die Young Boys zum gemeinsamen Tagesauftakt und erfuhren von Pfarrerin Gisela Vogt von der Evangelischen Friedenskirchengemeinde Beweg- und Hintergründe der Ludwigsburger Vesperkirche. Unter dem Motto „Gast- und Rasthaus“ gibt es nicht nur täglich ein warmes Mittagessen für Bedürftige, sondern insbesondere die Möglichkeit, miteinander am Tisch zu sitzen, ins Gespräch zu kommen und dabei Unterschiedlichstes voneinander zu erfahren. Für die Young Boys waren es ganz neue Eindrücke, die sie aus der Vesperkirche mitnahmen.

Auch U 19-Trainer Jörg Ebermann ließ es sich nicht nehmen, in der Ludwigsburger Vesperkirche dabei zu sein und half auch bei der Bedienung der Gäste. „Es gibt viele Menschen, denen es nicht so gut geht. Es ist gut, wenn man das mitbekommt“, sagte er nach dem ganztägigen Einsatz der Young Boys im Rahmen der Sozialinitiative „Die Baue Brücke“ des TVB Stuttgart.

Erster Heimsieg gegen Göppingen

Es ist vollbracht: Nach vier vergeblichen Anläufen hat der Handball-Erstligist TVB Stuttgart ein Heimspiel gegen FA Göppingen für sich entschieden. Der 29:26-Erfolg (14:11) vor 5833 Fans in der Porsche-Arena ging in Ordnung. Der TVB, mit dem erneut überragenden Torhüter Johannes Bitter im Rücken, dominierte das Derby von der ersten Minute an und lag stets in Führung. Den ersatzgeschwächten Göppingern fehlten vor allem die Mittel aus dem Rückraum, um den Stuttgartern gefährlich zu werden.

Die machten im Nachbarschaftsduell dort weiter, wo sie am Donnerstag beim 30:24-Sieg gegen den HC Erlangen aufgehört hatten. Die Mannschaft wirkt derzeit sehr gefestigt, die kleineren Formschwächen einzelner Spieler scheinen verschwunden. Verlassen kann sich der TVB auf seine Defensive. Johannes Bitter präsentiert sich, abgesehen vom Kiel-Spiel, in prächtiger Verfassung. Und in der Abwehrzentrale hat der Trainer Jürgen Schweikardt mit Manuel Späth, Dominik Weiß, Samuel Röthlisberger und Adam Lönn diverse Variationsmöglichkeiten. Zupass kommt dem TVB, dass der Schwede nach seinem Comeback auch im linken Rückraum wieder wichtige Akzente setzt.

Der TVB erwischte einen blendenden Start: Nach sechs Minuten parierte Bitter den vierten Wurf der Göppinger, nach dem 4:1 für das Heimteam bat der Gästetrainer Hartmut Mayerhoffer seine Mannen bereits zur Besprechung. FA fand kaum eine Lücke im Stuttgarter Abwehrverband. Die Rückraumspieler Tim Kneule, Ivan Sliskovic, der angeschlagene Nicolai Theilinger und der nachverpflichtete Puoya Norouzinezhad kamen selten in aussichtsreiche Positionen.

Der TVB hielt seine Zwei- bis Drei-Tore-Führung bis zum 7:4 (15.). Marcel Schiller von linksaußen und Kneule mit einem Gewaltwurf verkürzten zum 6:7 (16.). Doch das Schweikardt-Team blieb ruhig. Max Häfner, der wie schon gegen Erlangen starke Szenen hatte, traf zum 10:7 (21.). Zarko Pesevski, wieder mit einer hundertprozentigen Quote, legte zum 11:7 nach. Am Kreis und auf der Torhüterposition hatte der TVB die größten Vorteile. Nach 24 Minuten rückte bei den Gästen Urh Kastelic für den unglücklichen Daniel Rebmann zwischen die Pfosten.

An den Kräfteverhältnissen änderte dieser Wechsel ebenso wenig wie die Umstellung auf zwei Kreisläufer. Der TVB hatte das Derby im Griff. Zwei Minuten vor der Halbzeit hielt Bitter beim 13:11 seinen zweiten Strafwurf, per direkten Freiwurf markierte Lönn die 14:11-Pausenführung. Die war allerdings phasenweise mühsam erarbeitet, weil sich die Göppinger in der Deckung gesteigert hatten.

Nach Wiederbeginn mussten die Stuttgarter zwei Zeitstrafen binnen fünf Minuten verkraften. Christian Zeitz, der vor der Pause zweimal gescheitert war, sorgte mit seinem ersten Tor für das wichtige 16:13 (33.). Sascha Pfattheicher, der seine gute Form vom Donnerstag bis zum Sonntag konservierte, stellte mit dem 19:15 die erste Vier-Tore-Führung her. Es folgte die nächste Auszeit der Göppinger (41.).

Bei den Gästen bemühte sich Norouzinezhad nach Kräften, der Iraner war aber mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Seinen Kollegen fehlte weiterhin die Durchschlagskraft. Nach Lönns 22:16 (45.) stellten die Göppinger nach der nächsten Auszeit ihre Deckung um und versuchten, mit einer 4:2- und 3:3-Formation den TVB zu Fehlern zu zwingen. Das indes funktionierte nur ansatzweise, die Stuttgarter spielten ihre Angriffe meist mit Bedacht zu Ende – und sie behielten auch in der Deckung den Überblick.

Leise Hoffnungen durften sich die Gäste acht Minuten vor dem Ende machen: Theilinger verkürzte zum 21:25. Auch nach Norouzinezhads 23:26 war für die Göppinger zumindest ein Punktgewinn noch möglich – theoretisch allerdings nur. Der TVB überstand auch eine Zeitstrafe gegen Robert Markotic drei Minuten vor Schluss unbeschadet. Pfattheicher machte mit seinem siebten Tor zum 28:24 endgültig den Deckel drauf aufs Derby, das der TVB völlig verdient mit 29:26 für sich entschied.

Weiter geht’s am Sonntag (16 Uhr) mit dem dritten Heimspiel in Folge gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Die Punkte gegen den direkten Abstiegskonkurrenten wären mindestens so wichtig wie die gegen Göppingen. Schließlich dürfte das Gerangel in den Niederungen der Liga noch eine Weile andauern. Der Vorletzte Eulen Ludwigshafen holte am Sonntagabend beim 25:25 gegen die MT Melsungen den nächsten unerwarteten Punkt.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (3), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvégi, Späth (3), Lönn (5), Markotic (1), Röthlisberger, Zeitz (3), Zieker (2/2), Pfattheicher (7), Pesevski (4), Wieling.

FA Göppingen: Rebmann, Kastelic; Neudeck, Theilinger (3), Kneule (4), Bagersted (1), Sliskovic (5), Sörensen (3/1), Schiller (3/2), Rentschler, Hermann (2), Kozina, Norouzinezhad (5).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW