Schweikardt erwartet feuriges Schwaben-Duell

Was verbindet die Handball-Erstligisten TVB Stuttgart und HBW Balingen-Weilstetten? Einiges: Beide stecken im Abstiegskampf, beide kehrten kürzlich mit einer Schlappe aus Kiel zurück. Und: Die Partien zwischen den württembergischen Rivalen waren stets spannend und hochintensiv. „Es wird wieder Feuer drin sein“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Alleine schon aufgrund der Tabellensituation.“

Und dann gibt’s da ja noch die alte Männerfreundschaft zwischen den Trainern. Sie besteht, seit der Kreisläufer Jens Bürkle und der Rückraumspieler Jürgen Schweikardt beim TV Bittenfeld gemeinsam auf dem Spielfeld standen. Zeit für Sentimentalitäten wird’s allerdings nicht geben am Sonntag in der Porsche-Arena. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Mit einem Erfolg gegen Balingen würde der TVB nicht nur seinen Bundesligarekord von drei Siegen in Serie einstellen, sondern einen weiteren Schritt in Richtung Ligaverbleib machen.

Der Aufsteiger von der Schwäbischen Alb kam nach einem überraschend starken Saisonstart und 13:17 Punkten zwischenzeitlich etwas aus der Balance. 2:16 Zähler standen bis zum Spiel gegen den SC Magdeburg am gestrigen Donnerstag zu Buche – und gegen den neuen Tabellendritten kamen zwei weitere Minuszähler hinzu: Nach großem Kampf unterlag das Bürkle-Team dem SCM mit 32:34. Weil die Eulen Ludwigshafen gleichzeitig mit 27:23 in Erlangen gewannen, rutschte Balingen aufgrund der schlechteren Trefferdifferenz auf den vorletzten Tabellenplatz.

Für Überraschungen waren die Balinger in dieser Saison schon öfter gut. Am vierten Spieltag schickten sie die MT Melsungen mit einer 36:23-Packung nach Hause, die Füchse Berlin mussten sich in Balingen mit 30:31 beugen. Und auch FA Göppingen musste den Galliern von der Alb in eigener Halle beim 26:32 beide Punkte überlassen.

Ungeachtet der jüngsten Negativserie der Balinger: Jürgen Schweikardt weiß, was auf sein Team zukommen wird am Sonntag. „Wir werden auf enorme Gegenwehr stoßen“, sagt er. „Mehr, als zuletzt von Göppingen kam.“ Große Stärke des Teams um Nationalspieler Martin Strobel sei dessen immenser Einsatzwille. „Darauf müssen wir vorbereitet sein.“ Und darauf, dass rund 500 Balinger Fans ihre Mannschaft in der wahrscheinlich ausverkauften Porsche-Arena unterstützen werden. „Wir müssen mit unseren Zuschauern zusammen wieder eine Einheit bilden.“

Die Leistung der Balinger am Donnerstag gegen Magdeburg beeindruckte Schweikardt. Die Offensive um die wurfgewaltigen Halbspieler Vladan Lipovina und Jona Schoch bereitete der Magdeburger Deckung ebenso große Schwierigkeiten wie der Kreisläufer Marcel Niemeyer. Ein klasse Spiel machte auch der erst 22-jährige Torhüter Mario Ruminsky, der die angeschlagenen Stammkeeper Mike Jensen und Vladimir Bozic glänzend vertrat. „Ich denke, ausschlaggebend wird wieder unsere Abwehr sein“, sagt Schweikardt. „Wie die meisten Spiele in dieser Runde, wird es ein Spiel auf Augenhöhe sein.“

Noch ziemlich frisch sind Schweikardts Erinnerungen ans kuriose Hinspiel, das mit einem 25:25-Remis endete. „Diesem Punktverlust trauern wir bis heute nach“, sagt der Trainer. „Wir haben damals etliche Matchbälle vergeben.“ Die Stuttgarter hatten 55 Minuten das Derby bestimmt, führten mit 25:23. Es folgten zwei Fehlwürfe und zwei technische Fehler – und ein Ende, das für reichlich Diskussion sorgte: 18 Sekunden vor Schluss, der TVB führte mit 25:24, donnerte Adam Lönn bei angezeigtem Zeitspiel den Ball aufs Tor. Die Schiedsrichter sahen in dieser Aktion eine Verhinderung eines Konters, zückten die Rote Karte gegen Lönn und entschieden auf Siebenmeter, den die Balinger zum Ausgleich verwandelten.

Spannend waren auch die vier anderen Erstliga-Duelle der Kontrahenten in den Spielzeiten 2015/2016 und 2016/2017: Zwei Siegen (25:21 und 25:24) stehen eine Niederlage (19:23) und ein weiteres Remis gegenüber (22:22). „Wichtig wird sein, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, falls wir mal eine schlechtere Phase haben sollten“, so Schweikardt. Zuletzt ist das dem TVB gut gelungen, er überzeugte vor allem mit Teamgeist und geschlossenem Auftreten. „Es macht gerade großen Spaß“, sagte der Vize-Kapitän Manuel Späth nach dem jüngsten 29:26-Sieg gegen Göppingen. „Wir kommunizieren sehr gut, jeder kämpft für jeden.“

Der TVB-Kader fürs Derby steht noch nicht fest. David Schmidt ist nach seiner Fingerverletzung wieder ins Training eingestiegen. Gut möglich, dass er sein Comeback feiern wird.

Info: Fürs Derby gibt’s noch Restkarten. Die Tageskarte öffnet am Sonntag um 14.30 Uhr. Auch der Vorverkauf für die folgenden beiden Heimspiele in der Scharrena gegen den SC Magdeburg am Sonntag, 8. März (16 Uhr), und die Eulen Ludwigshafen am Sonntag, 29. März (13.30 Uhr), läuft sehr gut. Es gibt jeweils noch wenige Tickets.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

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