Die Vorbereitung der U19 unter veränderten Rahmenbedingungen – Trainer Ulf Lindner im Gespräch

Nach einer nun sehr langen Zwangspause startet auch die Jugend des TVB wieder durch. Da durch die Corona-Pandemie im gesamten Jugendbereich keine Qualifikation gespielt wurde, war lange Zeit nicht klar, in welcher Liga sich die U19 messen wird. Vor wenigen Wochen dann die erfreuliche Nachricht: Die Young Boys spielen auch diese Saison wieder in der höchstmöglichen Liga, der Jugendbundesliga!

Wir haben mit Ulf Lindner, dem Trainer der A-Jugend, gesprochen. Im Interview erzählt er unter anderem von der anstehenden Saison und bisher noch nie da gewesenen Herausforderungen.

Hallo Ulf, lange Zeit war nicht klar, wie und wann ihr in die Vorbereitung starten könnt. Vor einigen Wochen kam dann die Erlaubnis zum Training. Wie war es für dich und die Jungs, nach der handballfreien Zeit wieder ins Training einzusteigen?

Zuerst einmal waren alle froh, wieder einmal einen Ball in den Händen zu halten, mit Harz wieder arbeiten zu dürfen und sich natürlich nach der langen Zeit wiederzusehen. Am Anfang gab es auch für uns Beschränkungen im Training und wir durften nur in 10er Gruppen pro Hallenhälfte trainieren. Die Jungs getrennt zu halten, war ein großer organisatorischer Aufwand.

Noch immer hat das Corona-Virus Einwirkungen auf das Training. Inwiefern gestaltet sich die Vorbereitung auf diese Saison anders als in den letzten Spielzeiten?

Zuerst einmal müssen wir das Hygienekonzept der Stadt Stuttgart einhalten, da wir momentan noch ausschließlich in der SCHARRena trainieren. Wenn wir dann in die Bittenfelder Halle zurückkehren, gilt es dann eben, das dort geltende Hygienekonzept einzuhalten.

Vor allem der Weg in und aus der Halle sind davon betroffen. Wir treffen uns alle zusammen vor der Halle, desinfizieren uns dort unsere Hände und ziehen dann unsere Masken auf. In der Halle angekommen, ziehen wir unsere Masken wieder ab. Nach dem Training sind wir angehalten, wenn andere Mannschaften nach uns die Halle benutzen, diese schnellst möglich zu verlassen, so dass wir den anderen Teams nicht begegnen. Wir unterliegen einer zusätzlichen Dokumentationspflicht und sind später als sonst in die Vorbereitung eingestiegen.

Auf das Handballerische bezogen, kann ich die Frage nicht so gut beantworten, da letztes Jahr Jörg Ebermann Trainer der A-Jugend war. Daher ist es für mich schwer zu sagen, was anders ist. Ich lege andere Schwerpunkte, als sie im vergangenen Jahr gelegt wurden.

Die A-Jugend der letzten Saison musste die Saison vorzeitig auf Tabellenplatz 7 beenden. Wie sind die Erwartungen, auch von Trainerseite, an die Jungs in dieser Saison?

Ich erwarte vor allem, dass sich die Jungs an die Leitlinien des TVB halten. Wir haben einen „Ehrenkodex“, welcher besagt, dass der Handball nach der Schule an erster Stelle steht. Meine Spieler sollen sich in ihrer Freizeit maximal auf unser gemeinsames Ziel, die Meisterrunde, fokussieren. Dafür erwarte ich eine gewisse Disziplin. Wenn die Jungs das verstehen und jeder seine Rolle, sowie seine Aufgaben im athletischen Bereich erfüllt, dann haben wir auch Erfolg und sehr viel Spaß zusammen.

Ab dem 26. September soll die Jugendbundesliga mit dem ersten Spieltag starten. Wie sieht der Plan für die längere Vorbereitungszeit mit der Mannschaft auf die neue Saison aus?

Wir hatten bereits zwei Trainingsspiele – ein Spiel gegen Pforzheim, einer unserer Wettbewerber aus der Jugendbundesliga, und ein Spiel gegen eine Bezirksligamannschaft der Männer. Beide Spiele haben uns gezeigt, dass wir noch sehr viel zu tun haben.

Wie jedes Jahr, gehen wir auch in diesem Jahr zu dem sehr renommierten Turnier nach Berlin zu den Füchsen. Normalerweise hat man nach dem Turnier nur noch eine Woche bis zum ersten Saisonspiel. Dieses Jahr bekommen wir in Berlin noch einmal ein Statusupdate im nationalen Vergleich und können dann nochmal drei Wochen an uns arbeiten bis zum Saisonstart.

Zur Vorbereitung bis hierhin: Wir haben sehr viel an unserer Abwehr gearbeitet. Unser Schwerpunkt liegt darin, unsere Abwehrarbeit zu stabilisieren. Bald steht noch unser Trainingslager in der Schweiz, genauer beim TV Endingen, bevor. Dort werden wir gegen zwei Schweizer Erstligisten der U19 spielen. Außerdem steht noch ein Trainingsspiel gegen einen Württemberg-Ligisten und dann eben noch das Turnier in Berlin auf dem Programm.

Wie ist der Kader für die kommende Saison aufgebaut? Gab es gravierende Änderungen in der Mannschaft?

Wir stehen vor der großen Herausforderung, dass wir einen sehr, sehr großen U19-Kader haben. Insgesamt haben wir 19 Spieler, von denen die meisten das Potenzial haben, zu spielen. Im Jugendbereich gibt es immer eine natürliche Fluktuation. Wir haben letztes Jahr sehr gute 2001er in die aktive Mannschaft entlassen, 12 Spieler des Jahrgangs 2003 sind neu in die U19 gekommen.

Wir haben auf nahezu allen Positionen einen relativ offenen Dreikampf. Da müssen wir die nächsten Wochen abwarten, um Klarheit zu bekommen. Ich denke, individuell sind wir schwächer als letztes Jahr. Deswegen müssen wir im Kollektiv stärker zusammenspielen. Wir schauen, dass wir das Maximale herausholen und das geht nur über Kampf, Einsatz, Disziplin und Wille.

Rückblick auf die abgebrochene Spielzeit 2019/20

Die letzte Saison war auf alle Fälle außergewöhnlich. Noch nie in der 55-jährigen Bundesligageschichte wurde eine Saison vorzeitig abgebrochen. Doch die Corona-Pandemie erforderte dies. Am 21.04.2020 fasste die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) nach langen Überlegungen den Beschluss, die laufende Spielzeit vorzeitig zu beenden. Somit war der 27. Spieltag zugleich auch der Letzte in dieser Runde.

Am grünen Tisch wurde der THW Kiel zum Deutschen Meister erklärt, wenngleich auch dessen Trainer Filip Jícha hinterher gegenüber der HANDBALLWOCHE bedauerte: „Ich hätte lieber nach dem 34. Spieltag den Titel geholt.“ Seine Mannschaft und die zweitplatzierte SG Flensburg-Handewitt werden in der kommenden Saison an der EHF Champions League antreten. Absteiger in die 2. Handball-Bundesliga gab es nach der vergangenen Runde keine. Darauf haben sich die HBL und die Vereine verständigt. Somit werden in der kommenden Saison, die am ersten Wochenende im Oktober starten soll, 20 Vereine am Spielbetrieb teilnehmen.

Für den TVB Stuttgart war also am 08. März 2020 nach der Partie gegen den SC Magdeburg Schluss. Damals unterlagen die WILD BOYS nach großem Kampf mit 27:29. Diese Niederlage gegen den Tabellendritten aus Sachsen-Anhalt trübte das Gesamtbild der Saison aus Sicht von Geschäftsführer und Trainer Jürgen Schweikardt allerdings nicht. „Mit dem 12. Rang haben wir das beste Saisonergebnis in der Vereinsgeschichte erreicht“, erklärte er im Interview.

Der Start war allerdings etwas holprig. Da man das Team mit sehr vielen neuen Akteuren systematisch verjüngt hatte, musste sich die Mannschaft erst finden. Elvar Asgeirsson, Rudolf Faluvégi, Adam Lönn, Patrick Zieker, Zarko Peshevski und Tim Wieling, alles ausgezeichnete Handballspieler, mussten sich erst einspielen und die notwendigen Automatismen verinnerlichen. Außerdem hatte man in der Vorbereitung mit großem Verletzungspech zu kämpfen. So liefen die ersten Begegnungen für alle Beteiligten unbefriedigend. Mit nur einem Punkt (24:24 gegen Minden) fuhr die Mannschaft zum Kellerduell nach Ludwigshafen, wo die WILD BOYS einen hervorragenden Tag erwischten und mit 27:23 den ersten Sieg feierten. Ein weiteres Glanzlicht der Vorrunde war das 23:23 gegen den damaligen Deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt. In der proppenvollen Porsche-Arena war der Jubel grenzenlos, als Adam Lönn vier Sekunden vor Schluss zum Punktgewinn traf. Danach folgte ein wichtiger Punktgewinn in Balingen beim 25:25. In den Dezember starteten die WILD BOYS dann überragend. Rechtzeitig zu Beginn der Adventszeit feierte das Team drei Siege in Folge. Wichtig war vor allem der 29:24-Erfolg über den Aufsteiger Nordhorn-Lingen, da man sich dadurch von den Abstiegsplätzen etwas absetzen konnte. Es folgte der Auswärtserfolg in Mittelhessen bei der HSG Wetzlar, ehe es erneut gegen ein Team aus Hessen einen überraschenden Heimsieg gab. Die mit einigen deutschen Nationalspielern gespickte MT Melsungen wurde mit einer 28:31-Niederlage auf die Heimreise geschickt. Mit einer starken Abwehr, die vor allem Julius Kühn nicht zur Entfaltung kommen ließ, behielten die Einheimischen stets die Oberhand. Auch weil Sascha Pfattheicher, der immer wieder bei schnellen Gegenstößen ins gegnerische Tor traf, sowie Dominik Weiß, überragend agierten und die über 6000 Zuschauer in der Porsche-Arena am Ende jubeln ließen. Einen kleinen Dämpfer gab es dann kurz vor dem Jahreswechsel, als sich die WILD BOYS ganz knapp den favorisierten Füchsen aus Berlin geschlagen geben mussten. Die Hauptstädter hatten dabei vielleicht das Glück etwas mehr auf ihrer Seite, erzielten sie doch erst eine Sekunde vor Schluss den Siegtreffer. Die Zuschauer in der erneut ausverkauften Porsche-Arena fielen in eine regelrechte Schockstarre. Innerhalb einer Sekunde wurde es totenstill im zuvor frenetisch mitgehenden großen Rund der Porsche-Arena.

Nach der Europameisterschaft, bei der Jogi Bitter, David Schmidt und Patrick Zieker zum Kader der deutschen Nationalmannschaft gehörten, startete der TVB Stuttgart mit einer 23:27-Niederlage in Lemgo. Es folgte ein Punktgewinn im Heimspiel gegen Leipzig. Die Verletzung von David Schmidt veranlasste die Verantwortlichen die Position im rechten Rückraum zu verstärken und so wurde der ehemalige Nationalspieler Christian Zeitz für den Rest der Saison verpflichtet. Dies sollte sich als wahrer Glücksgriff erweisen. Bereits in Melsungen wurde er zu einem der Matchwinner. Es folgte die erwartete Niederlage in Kiel, bei der Zeitz als ehemaliges „Zebra“ in der Sparkassen-Arena im Rampenlicht stand. Vier Heimspiele in Folge waren Ende Februar/Anfang März angesagt. Bereits im Spiel gegen den HC Erlangen bewiesen die WILD BOYS eine starke Form, die ihnen einen klaren 30:24-Sieg gegen die besser eingeschätzten Franken einbrachte. Danach folgte der erste Heimerfolg über FRISCH AUF! Göppingen in der Handball-Bundesliga. Es war quasi ein Start-Ziel-Sieg, den die Gastgeber letztlich mit 29:26 für sich entschieden. Nach dem 32:26 im nächsten württembergischen Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten war auch der Klassenerhalt praktisch unter Dach und Fach. Zu groß war der Vorsprung gegenüber den Eulen Ludwigshafen. Dennoch hätten die WILD BOYS das letzte Heimspiel vor dem Saisonabbruch aufgrund der Corona-Pandemie natürlich gerne gewonnen.

Das unvorhergesehene Ende der Spielzeit verhinderte auch die standesgemäße Verabschiedung der drei Linkshänder Robert Markotić, David Schmidt und Christian Zeitz, sowie Routinier Manuel Späth. In der kommenden Runde werden Viggó Kristjánsson und Jerome Müller von der halbrechten Position auf Torjagd gehen. Für die Torhüterposition konnten die Verantwortlichen Primoz Prost verpflichten. Im Oktober soll es dann wieder losgehen mit der Spielzeit 2020/21. Ob mit Zuschauern oder ohne, das steht derzeit noch in den Sternen.

Quelle: J. Gröser

Der Bildermacher Sport – den Finger immer im richtigen Moment am Auslöser

Seit vielen Jahren ist Jens Körner als Toppartner mit seinem Unternehmen Körner Ingenieure beim TVB dabei und seit drei Jahren als offizieller Fotograf für den TVB unterwegs. Er lichtet die WILD BOYS nicht nur während den Heimspielen ab, sondern ist mit seiner Kamera auch bei nahezu allen anderen Veranstaltungen und Events außerhalb der Sporthalle dabei. Im Interview erzählt der Bildermacher unter anderem, wie er zur Fotografie kam und blickt auf seine Highlights mit dem TVB zurück.

Woher kommt deine Leidenschaft für das Fotografieren?

Auf Reisen habe ich schon immer gerne fotografiert. 2013 habe ich nach meiner Krebserkrankung einen neuen Ausgleich zum Beruf gesucht und bin so bei der Sportfotografie hängen geblieben. 

Wie kamst du zum TVB Stuttgart?

Ich bin bereits mit dem ein oder anderen Bittenfelder zur Schule gegangen. Meine Sommer in der Jugend habe ich im Bittenfelder Freibad verbracht und später auch ein paar Jahre in Bittenfeld gewohnt. Da gibt es dann wenig Spielraum, nicht mit dem TVB in Berührung zu kommen und so wurde ich 2007 von Jürgen Schweikardt als Sponsor quasi zwangsverpflichtet.

Seit 2007 bist du nun also schon beim TVB dabei. In 13 Jahren erlebt man gemeinsam viele Momente – auf und neben dem Spielfeld. Was war dein ganz persönliches Highlight mit dem TVB? 

Nur ein Highlight zu nennen, wäre zu schwierig. Der Sieg in Hüttenberg verbunden mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga war schon richtig emotional. Aber auch unser Pokalfight gegen die Rhein-Neckar-Löwen in unserer Gemeindehalle gehört dazu. Da schnupperten wir an der Verlängerung an der Sensation. Beeindruckend war zudem das anschließende Interview vom damaligen Löwen-Kapitän Oliver Roggisch, der überaus erstaunt war, welche Leistung mit Herz und Leidenschaft möglich ist. Weitere Highlight-Momente gab es mit der U19 in der Jugendbundesliga und auf Auswärtsreisen, im Trainingslager oder auf unseren immer perfekt organisierten Netzwerktreffen.

Wie findest du die Zeit zum Fotografieren neben deinem zeitaufwendigen Job?

Es ist wirklich nicht einfach, wenn der Tagesablauf im Unternehmen voll belegt ist. Aber für mich ist die Fotografie absolute Tiefenentspannung. Ich bin ja nicht nur für unseren TVB unterwegs, sondern habe das Glück, sehr vielfältig im Sport unterwegs zu sein. So bin ich im Winter regelmäßig beim Weltcup der Nordischen Kombination dabei. Der Sommer gehört dann ganz dem Motorsport. Auch hatte ich bereits das Privileg, bei der Handball-Europameisterschaft die deutsche Nationalmannschaft zu begleiten. Aber – und da möchte ich gerne hier meine Chance nutzen, „Danke“ zu sagen – die Familie verzichtet immer wieder, um mir die Möglichkeit zu geben, meiner Leidenschaft nachzugehen.

Was ist für dich das Schönste am Fotografieren?

Bildermacher aus Leidenschaft – das ist meine Passion seit vielen Jahren. In den letzten Jahren habe ich mich mehr und mehr der Leidenschaft des Sports verschrieben. Die Faszination besteht für mich darin, Mensch und Sportart beziehungsweise Sportgerät gemeinsam im Bild festzuhalten. Ob im Wettkampf oder in einer bestimmten Location, das ist die intellektuelle Herausforderung. Das Größte ist jedoch zu sehen, wie sich die Sportler über meine Bilder freuen und wie viel Freude sie an schönen Bildern von sich selbst haben können. Wenn mal nicht der Sport im Vordergrund steht, geht die Kamera auf Reisen. Hier gehört meine Liebe der Tier-und Pflanzenwelt in den Weiten des afrikanischen Kontinents. Ob über oder unter Wasser, hoch in den Bergen oder in den Tiefen der Ozeane: ohne Bilder geht es bei mir nicht. 

Du hast das Thema Reisen eben angesprochen. Du reist viel und sehr gerne. Wo warst du schon überall?

Meine Liebe liegt zweifelsfrei in Afrika. Hier durfte ich in den letzten Jahren unbeschreibliche Momente erleben. Mit zu den absoluten Highlights zählen hier sicherlich unsere Tour zu den Berggorillas in Uganda und Zelten in freier Wildbahn in Botswana. Der Ausgleich zu Afrika sind die Reisen nach Skandinavien. Im Sommer sind wir hier gerne mit unserem Wohnmobil und im Winter auch mal gerne mit den Schlittenhunden unterwegs. Im nächsten Jahr erfüllt sich dann hoffentlich der Traum, Alaska bereisen zu dürfen. 

Die Ergebnisse unserer Reisen finden sich inzwischen immer in einem Kalender wieder, der dieses Jahr zum ersten Mal die Auflage von 250 Stück überschritten hat… 

Der TVB spielt in der stärksten Liga der Welt!

Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist im EHF-Ranking nun offiziell wieder die stärkste Liga der Welt. In der Dreijahreswertung des Europäischen Handball Verbands, kurz EHF, verdrängt die erste deutsche Liga die französische Ligue Nationale de Handball von Rang 1.

Mit 133,67 Punkten sichert sich die LIQUI MOLY HBL nur knapp vor der französischen LNH mit 132,83 Punkten den ersten Platz in der Wertung. Die spanische Liga ASOBAL belegt mit 95,83 Punkten den dritten Rang.

Das Ranking entscheidet über die Vergabe der Europapokalplätze. Die Topnationen der Wertung erhalten einen festen Startplatz in der VELUX EHF Champions League, sowie vier Startplätze in der EHF European League, welche den bisherigen EHF-Pokal ab der kommenden Spielzeit ablösen wird. In der ersten deutschen Liga werden somit für die Saison 2020/21 fünf internationale Plätze zu vergeben sein.

Die Erstellung des Rankings erfolgt mittels Punktesystem. Dabei werden zwei Punkte für einen Sieg, ein Punkt für ein Unentschieden, sowie Bonuspunkte für die Erfolge bei internationalen Turnieren vergeben. Die Punkte aller Teams aus einer Nation werden addiert und durch die Anzahl der Wettbewerbe, bei welchen das entsprechende Land Vertreter gestellt hatte, geteilt.

Initiative Teamsport Baden-Württemberg: Mit vereinten Kräften zurück zum Spielbetrieb

Die Profi-Vereine im Land wollen mit der Initiative Teamsport Baden-Württemberg dem Sport eine Stimme geben. Seitens der Politik wird Hilfsbereitschaft signalisiert.

Sie alle haben unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden, sie alle stemmen sich mit aller Macht gegen drohende existenzgefährdende Szenarien, sie alle eint das Ziel, möglichst bald wieder in einen unter den gegebenen Umständen geregelten Spielbetrieb zurückzukehren: Profi-Sportvereine aus den Sportarten Handball, Basketball, Eishockey und Volleyball haben sich zusammengeschlossen, um mit vereinten Kräften für ihre Interessen einzutreten. Unter dem Namen Teamsport Baden-Württemberg haben sich mehr als zwei Dutzend Vereine auf Landesebene vereint, darunter der TVB Stuttgart, um gemeinsam eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes vorzubereiten und dabei in engen Austausch mit den verantwortlichen politischen Akteuren zu treten. 

Nach ersten Gesprächen mit den Ministerien auf Arbeitsebene in den vergangenen Wochen hat Baden-Württembergs Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann im Rahmen ihrer Sommertour am Dienstag die SAP-Arena besucht, um sich dort mit Vertretern der Rhein-Neckar Löwen und der Adler Mannheim über deren Sorgen und Anliegen auszutauschen. „Wir sind uns der Bedeutung der Mannschaftssportarten für unsere Gesellschaft und der Notlage, in die viele Profi-Vereine völlig unverschuldet durch die Corona-Pandemie gerutscht sind, bewusst“, sagte Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg: „Deshalb sind wir froh, dass der Spielbetrieb in allen Sportarten unter Auflagen seit dem 1. Juli wieder möglich ist.“

Laut der Corona-Verordnung Sport des Landes sind seit dem 1. August bei einer Sportveranstaltung bis zu 500 Teilnehmer erlaubt, wenn gewisse Anforderungen für den Infektionsschutz erfüllt sind. Die zahlenmäßige Aufteilung dieser 500 Personen zwischen Sportlerinnen und Sportlern sowie Zuschauern bleibt dem Veranstalter freigestellt. Trainer, Betreuer und Funktionsteams werden nicht mitgezählt. Eisenmann verdeutlichte, dass sie die Anliegen der Profi-Vereine gut nachvollziehen könne und sehr ernstnehme. Weitere Öffnungsschritte seien allerdings immer abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens, sagte die Ministerin.

Den Anstoß für das Bündnis gab eine sich stetig steigernde Kooperation der baden-württembergischen Handball-Bundesligisten. Was als erste Gespräche zwischen von der Corona-Krise unvermittelt und hart getroffenen „Leidensgenossen“ begann, wurde Schritt für Schritt zu einem dauerhaften Zusammen-wirken ausgebaut und einer gemeinsamen Linie verdichtet. Aus dieser Gruppe heraus wurde schließlich auch der Wunsch formuliert, (Profi-)Vereine anderer Sportarten mit ins Boot zu holen. Die Idee: Je breiter und vielgestaltiger aufgestellt, desto wirkungsvoller und überzeugungskräftiger würden die Initiative und ihre Anliegen zu vertreten sein. 

Drei Fokusthemen haben die Handelnden auf ihre Agenda gesetzt:

Zum einen geht es um staatliche finanzielle Hilfe, die dabei helfen soll, die durch die Pandemie verursachten Verluste abzufedern. Zweitens soll um Verständnis für die Situation der repräsentierten Sportarten geworben werden – um, drittens, die Rückkehr zum Spielbetrieb vor Zuschauern zu organisieren. Denn alle in Teamsport Baden-Württemberg organisierten Sportarten, sind in hohem Maße wirtschaftlich von Zuschauereinnahmen abhängig. Für Letzteres werden aktuell in sämtlichen Vereinen sowie auf Ebene der organisierenden Ligen entsprechende Gesundheits- und Hygienekonzepte erarbeitet.

Freier Verkauf der Dauerkarten beginnt

Nach dem Abbruch der vergangenen Saison im April bereiten wir uns auch abseits des Spielfeldes intensiv auf die kommende Spielzeit 2020/21 vor und gehen nun mit den Dauerkarten in den freien Verkauf. 

Im Juni wurde entschieden, dass der Start der Saison 2020/21 auf Oktober verschoben wird. Es ist noch unklar, ob wir dann mit vollen oder nur teilgefüllten Arenen beginnen dürfen. Wir hoffen natürlich auf ausverkaufte Hallen, rechnen aber zumindest mit einer reduzierten Kapazität. Für uns ist es überlebenswichtig, dass wir unsere Sponsoren und unsere Dauerkartenbesitzer live vor Ort dabeihaben, finanziell wie emotional. Daher haben wir, trotz vieler offener Fragen, mit dem Dauerkartenvorverkauf begonnen. 

Zunächst hatten die Dauerkartenbesitzer der vergangenen Saison die Möglichkeit, ihre Karten zu verlängern. Nachdem dieses Vorkaufsrecht am 31.07.2020 endete, beginnt nun der freie Verkauf der Dauerkarten. Dieser freie Verkauf endet dann am 06.09.2020.

Sie gehen beim Kauf einer Dauerkarte KEINERLEI RISIKO ein: 

  1. Wir berechnen Ihnen die Dauerkarten erst kurz vor Saisonbeginn, wenn wir uns sicher sind, dass die Spiele auch mit Zuschauern stattfinden können. 
  2. Sollte es während der Saison zu Spielen ohne Zuschauer kommen, haben Sie selbstverständlich die Möglichkeit, Ihr Geld zurückzuerhalten. 
  3. Dauerkarten werden, neben den Sponsorentickets, bei einer eingeschränkten Kapazität bevorzugt (vor Tagestickets) behandelt. 

Wir befinden uns in ständigem Austausch mit den Hallenbetreibern, der Stadt Stuttgart und den zuständigen Behörden, um Heimspiele vor Zuschauern wieder möglich zu machen. Es gilt jedoch immer, die gegebenen Bedingungen zu beachten und entsprechend zu reagieren. 

Die Saison 2020/21 wird mit 20 Mannschaften gespielt, was zwei weitere Heimspiele in der Saison mit sich bringt. Wir haben die Preise entsprechend auf 19 Heimspiele angepasst, da uns Kosten wie Hallenmiete, Aufbaukosten, Reinigungskosten etc. für 19 Spiele anfallen. Der durchschnittliche Tagespreis ist jedoch derselbe geblieben. Somit ergeben sich folgende Preise inklusive Mehrwertsteuer: 

Der Verkauf der Dauerkarten erfolgt nur über die Geschäftsstelle des TVB Stuttgart. Bitte kontaktieren Sie hierzu unsere neue Kollegin Simone Sigle telefonisch unter 0 71 51 / 50 00 17 0 oder per Mail (ssi@tvbstuttgart.de). Für Fragen steht sie Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.  

Baden-Württembergs Proficlubs mit eigenem Vorbereitungsturnier

BGV Handball Cup 2020 an fünf Spielorten geplant

Die Handballproficlubs aus Baden-Württemberg Rhein-Neckar Löwen, FRISCH AUF! Göppingen, TVB Stuttgart, HBW Balingen-Weilstetten, SG BBM Bietigheim und HSG Konstanz haben für die kommende Saisonvorbereitung ihr eigenes Vorbereitungsturnier ins Leben gerufen. An insgesamt fünf Spielorten wird das Turnier vom 30. August bis zum 13. September ausgetragen.

Namensgeber und Hauptsponsor des BGV Handball Cup ist die Unternehmensgruppe BGV / Badische Versicherungen mit Firmensitz in Karlsruhe. Gespielt wird in zwei Gruppen zu je drei Mannschaften. Die ersten beiden Mannschaften beider Gruppen bestreiten die Halbfinalspiele. Die beiden drittplatzierten Teams spielen um Platz 5.

„Als Namensgeber des BGV Handball Cups freuen wir uns, dass wir die Proficlubs in Baden-Württemberg in der aktuell sehr herausfordernden Zeit bei der Rückkehr zum Spielbetrieb mit diesem Turnier unterstützen können“, so Professor Edgar Bohn, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe BGV / Badische Versicherungen.

Die Vorrundenspiele des in dieser Form erstmals ausgetragenen Turniers finden in Stuttgart, Balingen und Göppingen statt. Neben der sportlichen Vorbereitung dienen die Spieltage den gastgebenden Vereinen ebenfalls als Testphase für ihr Hygienekonzept, was in Zukunft einen Bundesligaspielbetrieb mit Zuschauern ermöglichen soll. So sollen sämtliche Spieltage nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden mit Zuschauern absolviert werden. Über die genaue Zuschauerkapazität der einzelnen Spielorte sowie Informationen zum Kartenverkauf werden die Teilnehmer in Kürze informieren.

Die Halbfinalspiele und das Spiel um Platz 5 finden in der MHPArena Ludwigsburg statt, das Finale und das Spiel um Platz 3 steigen in der Stuttgarter Porsche-Arena. 

Über den Onlineauftritt des SWR werden sämtliche Spiele des BGV Handball Cup im Stream kostenfrei zu verfolgen sein. Das Finale am 13. September um 13:15 Uhr aus der Stuttgarter Porsche- Arena überträgt der SWR live im Fernsehen. „Livesport ist in Corona-Zeiten ein Luxusgut. Wir freuen uns auf diesen interessanten Piloten mit vielen regionalen Derbys und hoffen nach der langen Zwangspause viele Handballfans mit unserem SWR Sport-Livestreams und dem Finale im SWR Fernsehen ein besonderes Angebot zu machen“, so Harald Dietz, SWR Sportchef.

„Die Zusammenarbeit und der Austausch mit den anderen Handballproficlubs aus Baden-Württemberg rundum den BGV Handball Cup war und ist wirklich super. Durch die Austragung des Vorrundenspieltages in der SCHARRena sowie des Finalspieltages in der Porsche-Arena erhalten wir die Möglichkeit, unsere Hygienekonzepte bestmöglich zu testen“, berichtet Jürgen Schweikardt und schließt an: „Die Live-Berichterstattung des SWR von allen Turnierspielen ermöglicht es uns als Sportart nach knapp einem halben Jahr wieder, dass Handball online und im TV zu sehen sein wird.“

Spielplan BGV Handball Cup 2020

Gruppe A: Rhein-Neckar Löwen, TVB Stuttgart, SG BBM Bietigheim

Gruppe B: FRISCH AUF! Göppingen, HSG Konstanz, HBW Balingen-Weilstetten

1. Spieltag, Sonntag, 30. August 2020 in Stuttgart  (SCHARRena)

15:00 HSG Konstanz – HBW Balingen-Weilstetten

17:30 TVB Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen

2. Spieltag, Freitag, 4. September 2020 in Balingen (Sparkassen-Arena)

17:30 SG BBM Bietigheim – TVB Stuttgart

20:00 HBW Balingen-Weilstetten – FRISCH AUF! Göppingen

3. Spieltag, Sonntag, 6. September 2020 in Göppingen (EWS Arena)

15:00 Rhein-Neckar Löwen – SG BBM Bietigheim

17:30 FRISCH AUF! Göppingen – HSG Konstanz

Halbfinaltag, Freitag, 11. September 2020 in Ludwigsburg (MHPArena)

15:00 Spiel um Platz 5

17:30 1. Gruppe A – 2. Gruppe B

20:00 2. Gruppe A – 1. Gruppe B

Finaltag, Sonntag, 13. September 2020 in Stuttgart (Porsche-Arena)

 13:15 Finale (live im SWR Fernsehen)

16:00 Spiel um Platz drei

„Wir haben eine Truppe zusammen, die handballerisch einiges zu bieten hat.“ – Jogi Bitter im Interview

Kurz vor dem Ende des ersten Teils der Vorbereitung haben wir mit TVB-Kapitän Johannes „Jogi“ Bitter gesprochen. Er blickt auf die zurückliegende Zeit ohne gemeinsames Handballtraining zurück und gibt seine Einschätzung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Handballgeschäft in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Außerdem geht es im Interview über das Thema Olympia und die heute begonnene zweiwöchige Trainingspause.

Hallo Jogi, schön, dass man dich nach drei Monaten handballfreier Zeit wieder in der Handballhalle auf deiner Position zwischen den Pfosten sieht. Anfang Juli stieg der TVB mit Leistungstests in die Vorbereitung für die anstehende Spielzeit ein. Kurz darauf ging es für eine Woche ins Trainingslager in Zell am Ziller. Wie war es für dich, nach so langer Zeit deine Teamkameraden wiederzusehen und vor allem wieder gemeinsam zu trainieren?

Das war natürlich schön. Es war eine echt lange Zeit ohne Handball im Allgemeinen. Wenn man sich sonst täglich sieht und viel Zeit zusammen verbringt, ist das ein richtiger Bruch. Deshalb waren wir total froh, als wir dann wieder die Möglichkeit hatten, gemeinsam trainieren zu können.

Was glaubst du, welche kurz- und langfristigen Folgen hat die Corona-Pandemie auf das Handballgeschäft in der LIQUI MOLY HBL? 

Die Folgen der Corona-Pandemie sind sicherlich noch nicht so richtig abzusehen. Ich persönlich hoffe, dass die negativen Folgen möglichst klein ausfallen. Wir bekommen alle gerade am eigenen Leib mit, dass die Etats nicht so leicht zu stemmen sind. Natürlich hoffen wir, dass wir bald wieder Zuschauer in die Hallen lassen können und dort möglichst wenige Ausfälle haben. Aber es ist sicherlich so, dass es ein sehr schwieriges Jahr für die HBL wird und von daher wünsche ich mir einfach, dass alles möglichst schnell wieder in die richtigen Bahnen kommt – vermutlich durch einen Impfstoff. Aber das wird sicherlich noch ein bisschen dauern. Insgesamt glaube ich aber auch, dass es vielleicht auch ein paar positive Aspekte gibt. Man hat das Gefühl, dass der Handball gut zusammenhält und alle an einem Strang ziehen. Es gilt, den Sport weiter im Fokus zu behalten und weiterzuentwickeln und sich nicht zwischen den Clubs zu streiten.

Das letzte Ligaspiel fand im März statt. Im Oktober soll nun die neue Saison beginnen. Mit wie viel Vorfreude und welchen Erwartungen gehst du in die bereits fünfte Spielzeit mit dem TVB?

Es war wirklich eine sehr, sehr lange Spielpause von März bis Oktober. Sicherlich freuen sich all unsere Fans und Sponsoren auf die neue Saison. Es ist aber wirklich schwer im Moment, Erwartungen zu äußern, weil wir nicht wissen, mit welchen Rahmenbedingungen wir in die Saison starten. Wir haben schon viel trainiert, aber wir sind sicherlich noch nicht auf dem Leistungsstand, auf dem man direkt vor der Saison wäre. Wir haben uns gut vorbereitet bisher, aber der handballspezifische Teil kommt erst noch. Daher können wir hierzu noch gar nicht so viel sagen. Ich denke aber schon, dass wir eine Truppe zusammen haben, die handballerisch einiges zu bieten hat und hoffe, dass wir auf jeden Fall an das anknüpfen können, was wir mit der alten Mannschaft im Februar und März gezeigt haben.

Mit Primož Prošt hast du in der kommenden Saison einen erfahrenen Torwartkollegen an deiner Seite. Inwiefern könnt ihr gegenseitig voneinander profitieren? Schließlich belebt Konkurrenz ja das Geschäft.

Dass Primož jetzt dabei ist, ist für mich total gut. Jemanden zu haben, der schon sehr viel Erfahrung hat und einem dann auch immer wieder den Rücken freihalten kann, falls irgendwas passiert, ist natürlich total positiv. Ich glaube aber nicht, dass wir uns gegenseitig durch Konkurrenz das Geschäft beleben müssen, sondern genau wissen, was für Aufgaben wir haben. Wir müssen in irgendeiner Form hinten die Bude zu machen – ganz egal, wer spielt. Von daher hoffe ich, dass ich, wie in den vergangenen Jahren, eine gute Saison spielen kann und an den Tagen, an denen es nicht so läuft, Primož dementsprechend einspringt und seine Sache mindestens genauso gut macht.

Auf Grund der Corona-Pandemie wurden auch die Olympischen Sommerspiele verschoben. Inwieweit ist das Thema Nationalmannschaft und auch die Teilnahme an Olympia in Tokio aktuell bei dir im Hinterkopf?

Natürlich war es mein Ziel, in diesem Sommer nach Tokio zu reisen und dort an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Das hat sich nun verschoben auf nächstes Jahr. Für mich macht das aber keinen so einen riesigen Unterschied. Ich versuche trotzdem, weiter am Ball zu bleiben, mich für die Nationalmannschaft bereitzuhalten und mich durch gute Leistungen zu empfehlen. Vielleicht wird der Traum dann im nächsten Sommer wahr. 

Ihr habt nun noch zwei Trainingstage vor euch. Ab Samstag stehen dann zwei trainingsfreie Wochen an. Wie wirst du diese Zeit verbringen? 

Nach vier sehr intensiven Wochen haben wir uns jetzt eine kleine Pause verdient. Das ist total wichtig, damit wir nicht die komplette Zeit an einem Stück durchtrainieren. Eine kurze Pause bei dieser langen Vorbereitungsphase ist total sinnvoll. Ich werde noch ein paar Tage hier im Süden bleiben. Dann bin ich aber die meiste Zeit in Hamburg und hoffe da auf schönes Wetter.

In den vergangenen vier Wochen habt ihr hart für eures Leistungslevels gearbeitet. Was wirst du tun, um das nun erarbeitete Fitnesslevel bis zum Wiedereinstieg ins Training aufrecht erhalten zu können?

Körperlich haben wir, denke ich, schon ein sehr attraktives Niveau erreicht. Das wollen wir auch nicht verlieren in den zwei Wochen. Deshalb gilt es natürlich auch weiterhin, etwas zu tun. In Hamburg hatte ich auch schon für die Corona-Zeit einige Trainingsmittel parat, die auch jetzt wieder genutzt werden. Es gibt genug Möglichkeiten, sich auszupowern und zu trainieren. Das Schöne ist ja, dass es keine festen Zeiten für das Training gibt und man sich selbst organisieren kann. Für mich ist das schon die halbe Miete, um ein bisschen abzuschalten.

AOK und TVB erweitern ihre Partnerschaft mit der neuen Videoreihe „Leben wie Profis“ – powered by AOK

Gemeinsam mit der AOK-Bezirksdirektion Ludwigsburg-Rems-Murr starten wir eine neue Videoreihe. Unter dem Namen „Leben wie Profis powered by AOK“ wird es die Saison über Videos zu verschiedenen Themen rund um das Training und die Gesundheit eines Handballprofis geben. In Form dieses digitalen Formates weitet die AOK ihr langjähriges Engagement beim TVB aus.

Felix Lobedank, ehemaliger Handballprofi, betreut die Videoreihe seitens der AOK. Im Interview stellt er seinen Alltag abseits des Spielfelds vor und spricht außerdem über die Inhalte der neuen Videoreihe.

Hallo Felix oder eher hallo „Lobo“ – so wirst du den meisten in Handballkreisen bekannt sein. In deiner Zeit als Bundesligahandballer bist du für alle drei baden-württembergischen Erstligisten aufgelaufen. Nach 12 Spielzeiten im Oberhaus des deutschen Handballs hast du 2018 deine Profikarriere beendet und bist seither bei der AOK tätig. Wie war die Umstellung vom täglichen Handballtraining zu deinem jetzigen Job bei der AOK für dich? Welche Herausforderungen gab es?

Vor allem war ich sehr zufrieden, dass mir direkt im Anschluss an die Sportkarriere ein interessanter und abwechslungsreicher Job angeboten wurde. Nach wie vor weiß ich das zu schätzen und erachte es nicht als selbstverständlich, diesen Weg so eingeschlagen zu haben. Aber natürlich gab es enorme Umstellungen im Alltag. Als Profi arbeitet man in einem komplett anderen Rhythmus. Meistens wird zwei Mal am Tag trainiert, vormittags und am Nachmittag oder Abend. Dazwischen war ich oft zu Hause bei der Familie. Mittlerweile arbeite ich tagsüber viel länger, dafür sind die Abende oft frei. Ich habe zwar das Glück, in meinem aktuellen Beruf einen guten Wechsel zwischen Büro und Außenterminen zu haben, dennoch nahm die viele Bewegung und das regelmäßige Training natürlich schlagartig ab. Eine Herausforderung war ein neues Zeit- und Selbstmanagement und meine Sport- und Freizeitaktivitäten in Einklang mit Beruf und Familie bringen, da sie nicht mehr obligatorisch sind.

Welche Aufgaben hast du bei der AOK übernommen? Für welche Bereiche bist du zuständig? 

Die AOK legt großen Wert auf Prävention und Gesundheitsförderung. Hier gibt es verschiedene Felder, die durch meine KollegInnen und mich bedient werden. Meine Aufgaben sind zum einen das Betriebliche Gesundheitsmanagement, also die Betreuung von Betrieben und Institutionen in Sachen Gesundheit. Der zweite große Bereich sind Schulen, Kindergärten, Vereine und Verbände. Vor allem Kindern und Jugendlichen die Freude an der Bewegung und die Vorzüge eines gesunden Lebensstils zu vermitteln, sehe ich als meine Aufgabe.

Die AOK-Bezirksdirektion Ludwigsburg-Rems-Murr und der TVB sind bereits langjährige Partner. Nun gibt es das neue gemeinsame Projekt „Leben wie Profis powered by AOK“. Heute wurde die erste Folge dieses neuen Formates veröffentlicht. Was genau umfasst dieses Konzept und wie kam es dazu?

Wir haben die langjährige, intensive Partnerschaft um einen weiteren Aspekt ausgeweitet. Nicht erst seit den letzten Monaten, in denen Corona unseren Alltag bestimmt, gewinnen die sozialen Medien immer mehr an Relevanz. Im Mittelpunkt des Formats stehen – wie der Name schon sagt – die Profis. Wir möchten den Alltag der Jungs einem breiten Publikum näherbringen und Infos, Tipps und Ratschläge zu den unterschiedlichen Themen geben. Die Folgen können auf YouTube und den anderen Kanälen, die der TVB bespielt, abgerufen werden. Dabei spielt die Partizipation der Follower auch eine Rolle, wir wollen informativ unterhalten und die Community zum Mitmachen animieren. 

Worauf dürfen sich die TVB-Fans in den nächsten Folgen freuen?

In der ersten Folge war das HIIT-Training unser Thema. Die Spieler kamen ordentlich ins Schwitzen. Sport und Training sind aber nicht die einzigen Bereiche, die wir uns gemeinsam ansehen. Wie bereiten sich die Jungs auf ein wichtiges Spiel vor? Welcher Spieler schaltet wie und wo am besten ab? Was passiert eigentlich auf einer Auswärtsfahrt? All diese und viele weitere Fragen werden wir beantworten. Zunächst wird es aber kulinarisch. In der zweiten Folge werden die Spieler ihre Kochkünste unter Beweis stellen.

Drei Fragen – Drei Antworten mit Viggó Kristjánsson

Der aus Island stammende Linkshänder Viggó Kristjánsson besetzt gemeinsam mit Jerome Müller seit dieser Saison die Position des rechten Rückraums. Viggó sammelte bereits bei der HSG Wetzlar und dem SC DHfK Leipzig Bundesligaerfahrung. 

Hallo Viggó, du hast lange Zeit Handball und Fußball gespielt – Fußball sogar im professionellen Bereich. Was hat dich dazu bewegt, dich letztlich vollkommen dem Handball zu widmen? 

Naja, ich würde behaupten, eher semiprofessionell Fußball gespielt zu haben. Als ich 16 Jahre alt war, begann ich in der ersten isländischen Liga zu spielen. Mit 20 Jahren verlor ich jedoch die Lust am Fußball. Ich hatte einfach das Gefühl, meinen Traum, in Europa professionell Fußball zu spielen, nicht erreichen zu können. Deshalb bin ich dann wieder zurück zum Handball gewechselt. Die Freude am Handball ist und war immer da. Es macht mir einfach viel Spaß – sowohl selbst auf dem Spielfeld zu stehen als auch es im TV anzuschauen.

Letztes Jahr bist du mit Wetzlar auf Jerome getroffen. In dieser Saison lauft ihr nun beide für den TVB Stuttgart auf und teilt euch eine Position. Was erwartest du von dieser Konstellation und worauf freust du dich?

Ich freue mich natürlich, Jerome und auch alle Anderen kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam auf der Platte zu stehen. Zweimal haben wir letzte Saison gegeneinander gespielt und Jerome hat sehr gut für Ludwigshafen gespielt. Er ist ein richtig guter Spieler und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. 

Wie ist dein erster Eindruck von der Stadt Stuttgart?

Es ist hier wirklich sehr schön. Ich habe zwei Jahre lang in Wien gewohnt und finde, dass sich die beiden Städte ähneln – beide eben sehr schön.