TVB holt gegen Wetzlar keine Punkte

Nachdem der TVB am vergangenen Samstag beim Rekordmeister in Kiel gastiere, war heute die HSG Wetzlar in Stuttgart zu Gast. Das Team von Kai Wandschneider stand vor diesem Spieltag mit 24:22 Punkten auf Rang 9 der Tabelle der LIQUI MOLY HBL. Seitens der Gastgeber kehrten einige zuvor verletzungs- oder krankheitsbedingt ausgefallene Spieler in den Kader zurück. So waren Sascha Pfattheicher, Tim Wieling und Adam Lönn wieder mit an Bord. 

Die Partie startete zunächst ausgeglichen. Dominik Weiß markierte das erste Tor des Spiels. Bis zum 3:3 in der 5. Minute legten die WILD BOYS jeweils einen Treffer vor und Wetzlar zog nach. Nach Ballverlusten und Fehlwürfen auf beiden Seiten gelang es der HSG durch einen Treffer von Stefan Cavor, erstmals in Führung zu gehen (7. Minute). Max Häfner stellte den Ausgleich kurzfristig wieder her (4:4, 9. Minute), dann zog Wandschneiders Team mit einem 3:0-Lauf davon. So stand es nach zwölf Minuten 4:7.

Bei den Gästen dominierten in der Anfangsphase insbesondere Lenny Rubin, Anton Lindskog und allen voran Stefan Cavor. Aber auch HSG-Torhüter Tibor Ivanisevic kam nach rund zehn Minuten ins Spiel und parierte einige Bälle ab. Mit ihm im Rücken baute Wetzlar die Führung weiter aus und so sah sich Jürgen Schweikardt nach 16 Minuten beim Stand von 5:10 gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen.  

Aber auch nach der Auszeit kam der TVB nicht näher als mit vier Toren an die HSG heran. Cavor gelang nahezu alles und traf ein ums andere mal. Die TVB-Abwehr fand einfach keinen Zugriff. So stand es nach 20 Minuten 8:12. Bis zur Pause unterliefen beim TVB Stuttgart weitere Fehler. Dies eröffnete Wetzlar die Chance, die Führung weiter auszubauen. Nach 30 Minuten zeigte die Anzeigetafel 12:18. Dabei ist zu erwähnen, dass allein auf das Konto von Cavor acht der gegnerischen Treffer gingen. Er blieb in acht Wurfversuchen fehlerfrei. 

Die Kabinenansprache von Jürgen Schweikardt schien direkt nach der Halbzeit gefruchtet zu haben, denn der TVB startete mit einem 3:0-Lauf in den zweiten Durchgang. Trotz Unterzahl konnten die WILD BOYS zwei Ballgewinne feiern und auf 15:18 verkürzen (34. Minute). Dabei war einer der Torschützen der 17-Jährige Fynn Nicolaus, dem sein erster Treffer in der LIQUI MOLY HBL gelang. 

Das erste Tor der Gäste in der zweiten Spielhälfte fiel per 7-Meter, den Maximilian Holst verwandelte und damit auf 15:19 in der 35. Minute stellte. Den zweiten Strafwurf, der den 20. Treffer der HSG bedeutet hätte, entschärfte Primož Prošt allerdings. Nichtsdestotrotz fand Wetzlar von da an wieder zurück ins Spiel und ließ nichts mehr anbrennen. Auch die zweite Auszeit von Jürgen Schweikardt beim Stand von 20:25 in der 50. Minute und das anschließende taktische Mittel des 7 gegen 6 gefährdete den Sieg der Gäste nicht mehr entscheidend. Das 21:28 in der 54. Minute nach einem 3:0-Lauf der HSG bedeutete die Vorentscheidung. Letztlich endete die Partie mit 24:31.


Gästetrainer Kai Wandschneider im Interview

Kai Wandschneider, Trainer der HSG Wetzlar, stellt sich unseren Fragen im Vorfeld des Aufeinandertreffens mit dem TVB Stuttgart. Die Partie findet am morgigen Sonntag statt. Anpfiff ist um 16 Uhr in der SCHARRena.

Herr Wandschneider, bis zum Ostersonntag hat das Jahr 2021 für die HSG Wetzlar bisher einen recht schwierigen und sehr engen Verlauf genommen. Es gab bisher lediglich einen Sieg gegen Hannover, drei Unentschieden und zwei knappe Niederlagen gegen Göppingen und Kiel. Wie ist der grandiose Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen in die bisherige Serie einzuordnen? 

Wir konnten seit Wochen zum ersten Mal wieder mit der gesamten Mannschaft, bis auf Alexander Feld, trainieren. Wir brauchen gemeinsames Training und dies hat dann immer positive Auswirkungen. Davor hatten wir permanent Verletzungen von wichtigen Spielern, die bei uns nicht 1 zu 1 ersetzbar sind. Wenn jedoch alle an Bord sind, sind wir immer gut für positive Überraschungen. Der Sieg ist eine Bestätigung für unsere gemeinsame Arbeit und gut für das Selbstbewusstsein.

Was ist Ihrer Mannschaft gegen die Truppe von Martin Schwalb sehr gut gelungen, was vielleicht vor allem bei den Unentschieden gegen die Teams aus dem unteren Tabellendrittel gefehlt hat?

Wir haben in allen Bereichen, im Tor, in der Abwehr, beim Gegenstoß, im Rückzugsverhalten und auch im Positionsangriff, konstant auf einem guten Niveau gespielt. Außerdem haben wir kein Loch im Spiel gehabt und diese Leistung komplett durchgezogen. So gelingt dann am Ende auch eine Sensation.

Es ist bereits April und ihr Team hat noch 15 Spiele zu absolvieren. Wie blicken sie auf die nächsten drei Monate voraus und welche Ziele hat die HSG für das letzte Drittel der Saison?

Wir können nur von Tag zu Tag vorausschauen, da jeden Tag etwas passiert. Das können Verletzungen sein oder es können auch Corona-Fälle sein, vor denen niemand gefeit ist, wie die bisherige Saison gezeigt hat. Somit denken wir nur von Spiel zu Spiel.

Der TVB Stuttgart hat in den Heimspielen der letzten Wochen mit Ausnahme gegen Balingen keine guten Leistungen gezeigt. Was erwarten sie von der Stuttgarter Mannschaft am nächsten Sonntag?

Stuttgart hat eine tolle Entwicklung genommen und war zu Beginn der Saison die Mannschaft der Stunde. Sie haben jetzt auch viele Verletzungen, was die Situation aktuell unberechenbar macht. Stuttgart ist für uns eine Mannschaft auf Augenhöhe. Beim TVB wird von Jürgen Schweikardt sowohl im sportlichen als auch im wirtschaftlichen Bereich sehr gute Arbeit gemacht. Für mich ist das Spiel ein Mittelfeldduell auf Augenhöhe.

Reiseaktivitäten in einer Gruppe gestalten sich in der Corona-Pandemie deutlich komplizierter, da es viele Einschränkungen hinsichtlich Abstand und genereller Möglichkeiten gibt. Wie haben sie den Ablauf für ein Auswärtsspiel am Sonntag angepasst, um optimal vorbereitet zu sein?

Für uns ändert sich beim Spiel in Stuttgart nichts. Der Wochenaufbau im sportlichen Bereich bleibt identisch. Ansonsten halten wir uns natürlich an die Sicherheitsmaßnahmen. Eine Übernachtung haben wir nicht geplant. Das Prozedere ist mittlerweile sehr gut eingespielt und kostet keine Energie mehr.

Handball im Amateurbereich liegt nun seit einem Jahr überwiegend brach. Welche Rolle des Spitzenhandballs sehen sie für die Amateurvereine und welche Befürchtungen haben sie für Ihren Sport als Folge der Pandemie?

Die Rolle des Profisports ist es, den Handball am Leben zu halten und sichtbar zu machen. So gibt es für die Kinder und Jugendlichen zumindest am Fernseher noch die Möglichkeit, sich für den Handball zu begeistern, inspiriert zu werden und Motivation zu generieren, wenn sie ihre Vorbilder sehen. Jetzt kommt die andere Seite, dass die Kinder das Gesehene möglichst sofort in der Halle selbst umsetzen wollen und ihren Idolen nacheifern wollen. Das geht aktuell vollständig verloren. Es wird ein harter Kampf für alle im Handball auch noch in der nächsten Saison hier das Feuer wieder zu entfachen. Trotzdem glaube ich, dass wenn alle geimpft sind, wir wieder in den normalen Betrieb zurückkehren können. Bis dahin wird von den Ehrenamtlichen in den Vereinen weiterhin alles getan um die Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten.

Bildquelle: Oliver Vogler

TVB will Punktekonto gegen Wetzlar aufbessern

Die SG Flensburg-Handewitt strebt mit Macht der Meisterschaft in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga entgegen. Auch der SC Magdeburg, der zuvor in 20 Pflichtspielen ungeschlagen geblieben war, musste sich der Klasse dieser Mannschaft beugen. Und das, obwohl der Spitzenreiter schon früh auf Spielmacher Jim Gottfridsson, der die rote Karte sah, verzichten musste. Was sich eigentlich zum Nachteil für den Tabellenführer entwickeln sollte, wurde aber zum Vorteil für den Meisterschaftsaspiranten. „Die rote Karte für Jim Gottfridsson hat uns total aus dem Konzept gebracht“, gestand Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert hinterher. So gewann die SG Flensburg-Handewitt am Ende mit 29:32 in der GETEC Arena.

Auch der Tabellenzweite THW Kiel gab sich am vergangenen Wochenende keine Blöße und siegte gegen die arg dezimierten WILD BOYS mit 33:28. Dennoch zeigte sich Trainer Jürgen Schweikardt mit der Leistung seines Teams an der Ostsee sehr zufrieden. Der Coach des TVB Stuttgart musste auf Nationaltorhüter Johannes „Jogi“ Bitter, der sich kurzfristig einer Meniskusoperation unterziehen musste und damit rund vier Wochen nicht zur Verfügung steht, verzichten. Länger fällt dagegen Rudolf Faluvégi aus, der sich im Heimspiel gegen den SC Magdeburg einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Er wird dem TVB damit definitiv nicht mehr zur Verfügung stehen. Wann Adam Lönn, Tim Wieling und der in Kiel ebenfalls nicht einsetzbare Sascha Pfattheicher wieder spielen können, steht noch nicht fest. Trotz dieser Hiobsbotschaften konnten die WILD BOYS in der Wunderino Arena hervorragend mithalten, hatten in der 26. Minute die Kieler Führung egalisiert und Sky-Kommentator Petrzika lobte: „Eklig, unangenehm, effektiv und leidenschaftlich.“ Zur Halbzeit war der klare Favorit nur mit 16:15 vorn. Als die Kieler nach Wiederanpfiff schnell auf 22:19 stellten, schien die Partie ihren erwarteten Weg zu gehen. Der TVB Stuttgart kämpfte sich aber mit beeindruckender Moral wieder auf 27:26 heran und so bedurfte es in der Schlussphase zweier Glanzparaden von weltklasse Torhüter Niklas Landin, um die WILD BOYS endgültig in die Schranken zu weisen.

Auch im Heimspiel gegen den SC Magdeburg war der Gastgeber nicht so viel schlechter, als es das 22:32 aussagt, was auch Handball-Ikone Heiner Brand als Sky-Co-Kommentator bestätigte. Aber ein in großer Form aufspielender SCM-Schlussmann Yannick Green vereitelte ein ums andere Mal die sehr gut herausgespielten Möglichkeiten der WILD BOYS. „Die Chancen sind da“, meinte auch Markus Götz am Sky-Mikrofon. Und auch Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert räumte hinterher ein: „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen.“ Dennoch ärgerte sich TVB-Coach Jürgen Schweikardt: „Wir haben zehn freie Möglichkeiten nicht genutzt. Das muss definitiv besser werden.“

Und das möglichst im jetzigen Heimspiel am Sonntag, 11.04.2021, gegen die HSG Wetzlar, die nach ihrem 34:32-Erfolg gegen die viertplatzierten Rhein-Neckar Löwen mit ganz breiter Brust anreisen. Besonders beachten müssen die WILD BOYS dabei den ausgezeichneten Rückraum der Mannschaft des zum Saisonende scheidenden Trainers Kai Wandschneider. Stefan Cavor, Lenny Rubin, Magnus Frederiksen, Ivan Sršen und Olle Forsell stellten die Löwen-Abwehr im Zusammenspiel mit Kreisläufer Anton Lindskog immer wieder vor unlösbare Probleme. Dabei sind die HSG-Spieler besonders im „Eins-gegen-Eins“-Verhalten ausgezeichnet geschult. Auch auf der Torhüter-Position hat Torwarttrainer Jasmin Camdzic bei Till Klimpke ganze Arbeit geleistet. Der Schlussmann der HSG steht bei Bundestrainer Alfred Gislasson auf der Liste. Daneben glänzt Linksaußen Maximilian Holst von der Siebenmeter-Linie und bei Tempogegenstößen. Besonders gefährlich sind die Mittelhessen mit ihrer zweiten Welle und den Kreisanspielen.

„Gegen die HSG Wetzlar muss besonders unsere Abwehr gut stehen“, warnt daher auch TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Er hofft insbesondere auf das Mitwirken von Sascha Pfattheicher, der sich in Kiel beim Aufwärmen verletzte, und Rückraumspieler Adam Lönn. Ansonsten müssten eben die anderen im Rückraum eingesetzten Akteure, insbesondere der in Kiel gut auftrumpfende Dominik Weiß, Verantwortung übernehmen und für die nötigen Tore sorgen. Ein Erfolg der WILD BOYS wäre für deren Selbstvertrauen und das Punktekonto gut, zumal sich die auf den hinteren Rängen befindenden Teams kräftig punkten. TUSEM Essen bezwang GWD Minden mit einer beindruckenden Vorstellung mit 29:20, wobei besonders die Abwehr des Traditionsvereins aus dem Ruhrgebiet dominierte. Einen Kantersieg fuhr auch der HBW Balingen-Weilstetten ein, der sich gegen die HSG Nordhorn-Lingen mit 35:24 durchsetzte. Ganz spannend ging es hingegen im Spiel der Göppinger gegen die Füchse Berlin zu. FRISCH AUF! gewann mit 25:24, wobei der vermeintliche Berliner Ausgleich erst nach der Schlusssirene fiel. Wermutstropfen für das Team aus dem Filstal ist sicherlich die erneute Verletzung von Sebastian Heymann, der sich zuletzt in ausgezeichneter Verfassung präsentierte.

„Wir wollen noch Spiele gewinnen“, sagte TVB-Torhüter Johannes „Jogi“ Bitter nach der Niederlage gegen den SC Magdeburg. Am besten seine Mannschaftskameraden beginnen gleich am Sonntag gegen Wetzlar damit.

Freuen Sie sich auf ein spannendes und faires Handballspiel.

Quelle: Joachim Gröser, Bildquelle: Oliver Vogler 

Return to Court: Die neue Folge “Leben wie Profis“ – powered by AOK

Der Zeitpunkt für den Re-Start im Breiten- und Amateursport ist weiterhin ungewiss. Nichtsdestotrotz ist die Vorbereitung auf die Rückkehr in die Sporthallen und auf die Sportplätze der Nation sehr wichtig. Schließlich gilt es, mit gezieltem Training im Vorfeld größere Verletzungen zu verhindern. Laut einer Studie des Deutschen Handballbundes dauert diese Vorbereitung auf handballspezifisches Training sogar bis zu acht Wochen. 

Daher dreht sich die neue Folge „Leben wie Profis“ – powered by AOK um das Thema Return to Court. Nach einer Einheit HIIT, gesundem Grillen und Gehirnfitnesstraining zeigt Felix Lobedank nun Übungen zur Vorbereitung auf die hoffentlich baldige Rückkehr aufs Spielfeld. Unterstützt wird der ehemalige TVBler, der nun für die AOK in der Gesundheitsförderung tätig ist, von unserem Rückraumspieler Max Häfner.

Im Fokus stehen dabei insbesondere Übungen zur Schulter- und Kniestabilisation. Sie sind darauf ausgelegt, auch alleine und in der frischen Luft absolviert werden zu können. „Es lässt sich super zu Hause mit den einfachsten Gegenständen umsetzen“, findet Max Häfner, den das Training sichtlich angestrengt hat. Selbstverständlich gibt es für die einzelnen Übungen verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, sodass diese für Klein und Groß geeignet sind.

Felix Lobedank, sieht vor allem die Trainerinnen und Trainer in der Pflicht, ihre Teams wieder optimal auf den Re-Start vorzubereiten. Er erklärt: „Es ist die Verantwortung der Trainerinnen und Trainer, die Athletinnen und Athleten präventiv vorzubereiten, sodass diese ihre Leistungen nachhaltig bringen können.“ Es gilt, langsam wieder ins Training einzusteigen und die Intensität dann Stück für Stück zu steigern.

Die vierte Folge „Leben wie Profis“ – powered by AOK gibt es auf den Social Media-Kanälen des TVB zu sehen. 

Gewinnspiel zu Ostern

Das gesamte Team des TVB wünscht frohe und erholsame Ostern! Genießt die Feiertage und bleibt gesund!

Um euch eine kleine Freude zu machen, haben wir gleich drei Gewinnspiele vorbereitet. Dazu haben wir auf unserem neusten Posting auf unserer Instagram- und Facebook-Seite einige Ostereier versteckt. Schaut genau und schreibt uns in die Kommentare unter den Beiträgen, wie viele Ostereier ihr findet. Zu gewinnen gibt es jeweils ein TVB-Fanpaket.

Am Montag erwartet euch dann ein exklusives Newsletter-Gewinnspiel, bei welchem ihr ein Trikot der aktuellen Saison gewinnen könnt. Um 13 Uhr wird dazu der entsprechende Fan-Newsletter versendet. Wenn ihr diesen nicht verpassen wollt, dann meldet euch noch heute über unsere Homepage oder durch eine Mail an newsletter@tvbstuttgart.de an!

„Natürlich bin ich heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.“

Jürgen Schweikardt: „Natürlich bin ich heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Trotzdem sind wir Sportler und auch wenn wir gegen den THW Kiel gespielt haben, am Ende fühlt es sich nach einer Niederlage einfach nicht gut an. Ich glaube, dass wir am Anfang vor allen Dingen in der Abwehr Probleme hatten. Wir waren ein bisschen zu passiv und haben die Räume zu groß werden lassen, was wir aber nach ca. 15 Minuten in den Griff bekommen haben. Im Angriff haben wir heute deutlich weniger Fehler gemacht als in den letzten Spielen, weshalb wir heute ganz lange dran geblieben sind. Wir wären gerne auch noch länger dran geblieben, bekommen jedoch, als wir mit einem Tor hinten lagen, einen Ball, der eigentlich geblockt wurde, oben ins Tor rein. Im 7 gegen 6 haben wir dann zwei freie Bälle, die wir verwerfen und dann geht es dahin. Natürlich muss alles perfekt laufen, damit wir hier etwas mitnehmen können, aber wie schon gesagt sind wir Sportler und hätten das am Ende gerne auch getan. Wir sind aber zufrieden und müssen jetzt schauen, dass wir mit den wenigen Leuten, die wir aktuell haben, nächste Woche gegen Wetzlar eine ähnliche Leistung zeigen.“

Filip Jícha: „Ich muss sagen, dass war heute ein klassisches Bundesligaspiel. Wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft, dann sagt man voraus, das wird eine klare Angelegenheit, aber das ist in dieser Liga überhaupt nicht so. Wir mussten heute tatsächlich alles reinwerfen, um starke Stuttgarter in eine Situation zu zwingen, in der wir dann ein paar mehr Tore auf dem Konto hatten. Ich muss in einer Phase auch sehr kritisch mit meiner Mannschaft sein. Im Angriff haben wir in der ersten Hälfte eine ordentliche bis gute Leistung gezeigt, wir haben aber keinen Zugriff in der Abwehr bekommen. In der zweiten Halbzeit ging es gleich weiter, nur das wir nicht immer konsequente Entscheidungen im Angriff getroffen haben und deshalb haben wir uns da etwas schwer getan. Am Ende hatten wir hinten raus einen 4:0-Lauf, durch welchen wir den Sieg dann geholt haben. Wir mussten heute aber tatsächlich alles gegen sehr starke Stuttgarter investieren. Ich freue mich über diese beiden Punkte.“

Fynn Nicolaus: „Es hat heute einfach als Team unheimlich viel Spaß gemacht, weil wir, trotz der vielen Verletzten, gut zusammen gespielt haben und gut aufgetreten sind, was uns nochmal zusammen geschweißt hat. Es macht einfach Spaß, wenn man weiß, dass der Nebenmann immer 100 % für einen mit gibt und jeder für den anderen kämpft und das war heute unsere Stärke. Wir wollten heute nicht mit dem Druck der vergangenen Spiele in die Partie gehen, sondern mit einer gewissen Lockerheit und haben uns deshalb gar nicht so sehr auf taktische Mittel versteift, sondern eher versucht frei aufzuspielen, was uns gerade vorne auch ganz gut gelungen ist.“


TVB muss sich nach starkem Kampf in Kiel geschlagen geben

An diesem Samstagabend musste der TVB Stuttgart beim amtierenden deutschen Meister in Kiel antreten. Nach großem Kampf und bis zur 55. Minute nie mehr als drei Toren Rückstand mussten sich die WILD BOYS am Ende mit 33:28 geschlagen geben.

Verletzungsbedingt musste der TVB auf Jogi Bitter, Adam Lönn und Rudolf Faluvégi verzichten. Zudem fiel Tim Wieling mit Mandelentzündung aus und Sascha Pfattheicher hatte sich beim Warm-Up verletzt, weshalb unter anderem Jerome Müller und Viggó Kristjánsson auf Rechtsaußen ranmussten. Als zweiter Torhüter war Joshua Scheiner, der normalerweise für die U19 des TVB aufläuft, mit in den hohen Norden Deutschlands gereist.

Der THW begann konzentriert und konnte sich nach neun Minuten das erste Mal auf plus drei Tore absetzen. Doch der TVB ließ sich nicht abschütteln und blieb dran. In der Abwehr leisteten die Gäste überzeugende Arbeit, im Angriff wurden wenige eigene Fehler produziert. In der 23. Minute traf Weinhold nur den Pfosten, daraufhin wussten die Stuttgarter die Wechselphase der Kieler zu nutzen und Weiß traf zum 13:12. Kurz darauf gab eine Parade von Primož Prošt dem TVB dann die Möglichkeit, auszugleichen. Diese wusste Schulze zu nutzen und traf zum 14:14, was den ersten Gleichstand seit dem 1:1 bedeutete.

Wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene gewann der TVB den Ball in der Abwehr und hatte noch einmal die Chance auszugleichen, jedoch wurde der Ball dann von den Kielern abgefangen und so ging der THW mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Pause – 16:15 zur Halbzeit in der Wunderino Arena.

Durch einen Distanzwurf von Weiß konnten die WILD BOYS den Ausgleich kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit beim 17:17 wieder herstellen. Prošt war nun komplett in der Partie angekommen und hatte in der Anfangsphase der zweiten Hälfte direkt zwei Paraden vorzuweisen. Stuttgart stellte im Angriff auf 7 gegen 6 um, doch in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen unterliefen dem TVB technische Fehler und zweimal konnte der THW den Ball im leeren Tor der Gäste versenken. So gelang es Kiel, wieder auf plus drei Tore zu stellen. Doch der TVB ließ sich auch dieses Mal nicht abschütteln und kämpfte sich nach 45 Minuten wieder auf 22:21 heran. Auch wenn es den Kielern gelang, sich zwischenzeitlich mit zwei oder drei Toren abzusetzen, das Team von Trainer Schweikardt ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

Fünf Minuten vor Schluss rutschte Häfner im Angriff weg, verlor den Ball und die Kieler erhielten die Chance beim 30:27 den Deckel drauf zu machen, Sagosen traf jedoch nur die Latte. Im anschließenden Angriff wurde der Torwurf von Weiß druch Landin geblockt und daraufhin gelang es dann dem THW drei Minuten vor Schluss mit vier Toren davonzuziehen und den Deckel drauf zu machen. Am Ende stand ein 33:28-Heimsieg für den THW Kiel auf der Anzeigetafel und der TVB musste die Heimreise trotz großem Kampfgeist und guter Leistung ohne Punkte antreten.


Verletzungsgeschwächter TVB zu Gast in Kiel

Samstagabend Bundesliga in Flensburg, Mittwochabend das Achtelfinale der Champions-League im ungarischen Szeged und am Samstagabend (20.30 Uhr) Heimspiel gegen den TVB Stuttgart. So sieht derzeit der Spielplan vom Deutschen Meister THW Kiel aus. Und die Kieler werden sich auch am Samstagabend mächtig ins Zeug legen, um bei einer möglichen Niederlage von Tabellenführer Flensburg in Magdeburg wieder an die Spitze zurückkehren zu können. Dabei werden sie auch wieder von Weltklasse Torhüter Niklas Landin unterstützt.

Beim TVB Stuttgart geht es zunächst einmal darum, nach dem Kreuzbandriss von Rudolf Faluvégi und der Verletzung von Adam Lönn, einen starken Rückraum in der Wunderino Arena zu bilden. Außerdem fällt Torhüter Jogi Bitter verletzt aus. Er musste sich kurzfristig am Meniskus operieren lassen.

„Das Spiel gegen den amtierenden Sieger der Champions-League können wir ohne Druck angehen“, stellt TVB-Trainer Jürgen Schweikardt fest, um im gleichen Atemzug aber darauf hinzuweisen, dass man die Partie an der Förde auf gar keinen Fall herschenken will. „Wenn Kiel eine Schwäche zeigt, müssen wir da sein“, so der Coach.

Quelle: Joachim Gröser

Bitter musste sich Meniskus-OP unterziehen

Der Torhüter des TVB Stuttgart, Johannes Bitter, wurde gestern am Meniskus operiert. Nachdem beim Nationaltorwart bereits in den vergangenen Wochen Probleme am rechten Knie auftraten, wurde Bitter am Donnerstag eingehend in der Sportklinik Stuttgart untersucht. Um die Ausfallzeit zu minimieren, erfolgte der kurze Routineeingriff umgehend. 

Die genaue Ausfalldauer kann noch nicht benannt werden. Es wird momentan von einem Ausfall von rund vier Wochen ausgegangen.

     

Saisonaus für Rudolf Faluvégi nach Kreuzbandriss

Der Mittelmann des TVB Stuttgart, Rudolf Faluvégi, erlitt im gestrigen Spiel gegen den SC Magdeburg einen Kreuzbandriss. Bei einer Angriffsaktion riss sich der Ungar das Kreuzband des rechten Knies. Prognostiziert wurde eine Ausfalldauer von rund sechs Monaten. Faluvégi wird dem Club bis zum Saisonende somit nicht mehr zur Verfügung stehen.

Damit muss der TVB am Samstag beim Rekordmeister in Kiel mit einem sehr dezimierten Rückraum antreten. Schließlich fällt momentan auch der Rückraumlinke Adam Lönn verletzungsbedingt aus.

„Das ist eine erschütternde Nachricht für uns alle. Rudi war in dieser Saison schon so oft vom Pech verfolgt und jetzt muss er einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Das ist wirklich unglaublich bitter“, so Trainer Jürgen Schweikardt.