Gästetrainer Kai Wandschneider im Interview

Kai Wandschneider, Trainer der HSG Wetzlar, stellt sich unseren Fragen im Vorfeld des Aufeinandertreffens mit dem TVB Stuttgart. Die Partie findet am morgigen Sonntag statt. Anpfiff ist um 16 Uhr in der SCHARRena.

Herr Wandschneider, bis zum Ostersonntag hat das Jahr 2021 für die HSG Wetzlar bisher einen recht schwierigen und sehr engen Verlauf genommen. Es gab bisher lediglich einen Sieg gegen Hannover, drei Unentschieden und zwei knappe Niederlagen gegen Göppingen und Kiel. Wie ist der grandiose Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen in die bisherige Serie einzuordnen? 

Wir konnten seit Wochen zum ersten Mal wieder mit der gesamten Mannschaft, bis auf Alexander Feld, trainieren. Wir brauchen gemeinsames Training und dies hat dann immer positive Auswirkungen. Davor hatten wir permanent Verletzungen von wichtigen Spielern, die bei uns nicht 1 zu 1 ersetzbar sind. Wenn jedoch alle an Bord sind, sind wir immer gut für positive Überraschungen. Der Sieg ist eine Bestätigung für unsere gemeinsame Arbeit und gut für das Selbstbewusstsein.

Was ist Ihrer Mannschaft gegen die Truppe von Martin Schwalb sehr gut gelungen, was vielleicht vor allem bei den Unentschieden gegen die Teams aus dem unteren Tabellendrittel gefehlt hat?

Wir haben in allen Bereichen, im Tor, in der Abwehr, beim Gegenstoß, im Rückzugsverhalten und auch im Positionsangriff, konstant auf einem guten Niveau gespielt. Außerdem haben wir kein Loch im Spiel gehabt und diese Leistung komplett durchgezogen. So gelingt dann am Ende auch eine Sensation.

Es ist bereits April und ihr Team hat noch 15 Spiele zu absolvieren. Wie blicken sie auf die nächsten drei Monate voraus und welche Ziele hat die HSG für das letzte Drittel der Saison?

Wir können nur von Tag zu Tag vorausschauen, da jeden Tag etwas passiert. Das können Verletzungen sein oder es können auch Corona-Fälle sein, vor denen niemand gefeit ist, wie die bisherige Saison gezeigt hat. Somit denken wir nur von Spiel zu Spiel.

Der TVB Stuttgart hat in den Heimspielen der letzten Wochen mit Ausnahme gegen Balingen keine guten Leistungen gezeigt. Was erwarten sie von der Stuttgarter Mannschaft am nächsten Sonntag?

Stuttgart hat eine tolle Entwicklung genommen und war zu Beginn der Saison die Mannschaft der Stunde. Sie haben jetzt auch viele Verletzungen, was die Situation aktuell unberechenbar macht. Stuttgart ist für uns eine Mannschaft auf Augenhöhe. Beim TVB wird von Jürgen Schweikardt sowohl im sportlichen als auch im wirtschaftlichen Bereich sehr gute Arbeit gemacht. Für mich ist das Spiel ein Mittelfeldduell auf Augenhöhe.

Reiseaktivitäten in einer Gruppe gestalten sich in der Corona-Pandemie deutlich komplizierter, da es viele Einschränkungen hinsichtlich Abstand und genereller Möglichkeiten gibt. Wie haben sie den Ablauf für ein Auswärtsspiel am Sonntag angepasst, um optimal vorbereitet zu sein?

Für uns ändert sich beim Spiel in Stuttgart nichts. Der Wochenaufbau im sportlichen Bereich bleibt identisch. Ansonsten halten wir uns natürlich an die Sicherheitsmaßnahmen. Eine Übernachtung haben wir nicht geplant. Das Prozedere ist mittlerweile sehr gut eingespielt und kostet keine Energie mehr.

Handball im Amateurbereich liegt nun seit einem Jahr überwiegend brach. Welche Rolle des Spitzenhandballs sehen sie für die Amateurvereine und welche Befürchtungen haben sie für Ihren Sport als Folge der Pandemie?

Die Rolle des Profisports ist es, den Handball am Leben zu halten und sichtbar zu machen. So gibt es für die Kinder und Jugendlichen zumindest am Fernseher noch die Möglichkeit, sich für den Handball zu begeistern, inspiriert zu werden und Motivation zu generieren, wenn sie ihre Vorbilder sehen. Jetzt kommt die andere Seite, dass die Kinder das Gesehene möglichst sofort in der Halle selbst umsetzen wollen und ihren Idolen nacheifern wollen. Das geht aktuell vollständig verloren. Es wird ein harter Kampf für alle im Handball auch noch in der nächsten Saison hier das Feuer wieder zu entfachen. Trotzdem glaube ich, dass wenn alle geimpft sind, wir wieder in den normalen Betrieb zurückkehren können. Bis dahin wird von den Ehrenamtlichen in den Vereinen weiterhin alles getan um die Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten.

Bildquelle: Oliver Vogler

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