TVB reist ins Trainingslager

Von Mittwoch, 23., bis Montag, 28. Januar, fährt der TVB Stuttgart für ein sechstägiges Trainingslager nach Thun in die Schweiz. Dort sollen die weiteren Grundsteine für eine erfolgreiche Rückrunde in der Handballbundesliga gelegt werden

Mit Ausdauer-, Schnelligkeits- und Sprungkrafttests ist der TVB in der vergangenen Woche in die Wintervorbereitung gestartet. Nach den beiden Siegen im Testspiel gegen die SG Weinstadt (44:22) und den Sieg im Benefizspiel zugunsten der Aktion Mensch gegen die HSG Schönbuch (43:28) geht es für die WILD BOYS am heutigen Mittwoch in die Schweiz. Auf dem Weg dorthin stattet der TVB-Tross seinem Exklusivpartner Becker Kunststofftechnik einen Besuch in Hohentengen ab.

Am Tag der Anreise ist keine Trainingseinheit eingeplant. Die Mannschaft um Kapitän Simon Baumgarten wird am Abend der Deutschen Handball Nationalmannschaft im Spiel gegen Spanien die Daumen drücken, dass die Hauptrunde als Gruppenerster abgeschlossen wird.

Ab morgen stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm. Des weiteren werden auch zwei Testspiele gegen die Schweizer Erstligisten BSV Bern Muri (25. Januar) und Wacker Thun (26. Januar) absolviert.

Tägliche Updates, Bilder und Videos gibt es auf dem Liveblog des Zeitungsverlag Waiblingen

Verteilung gespendeter Jacken vor Leonhardskirche

Am Samstag, den 19.01.2019 wurden bei eisigen Temperaturen vor der Leonhardskirche in Stuttgart, in welcher aktuell die jährliche Vesperkirche stattfindet, Jacken, Decken und Lebensmittel an bedürftige Menschen verteilt.

Beim Heimspiel gegen Bietigheim am 13.12.2018 in der Porsche-Arena konnten nicht mehr genutzte Jacken gegen Tickets für das Heimspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen den VfL Gummersbach getauscht werden. Alle Tickets, die für diese Aktion zur Verfügung standen, waren nach nur einer Stunde gegen Jacken getauscht worden und es kamen noch weitere Leute, die Jacken zum Spenden abgaben, obwohl sie keine Tickets mehr erhalten konnten. Eine riesige Menge an Jacken war an diesem Abend zusammen gekommen.

Vor der Leonhardskirche wurden die Jacken nun zusammen mit Lebensmitteln, wie Bananen und Schokolade an Obdachlose verteilt. Die Freude der Menschen über etwas Warmes zu anziehen und eine Kleinigkeit zu essen war sehr groß.
Auch Sascha Pfattheicher war vor Ort, hat geholfen die Menschen zu versorgen und ist dadurch auch mit einigen dieser ins Gespräch gekommen.

Der TVB Stuttgart möchte sich an dieser Stelle bei allen Menschen bedanken, die an dieser Aktion teilgenommen haben. Ein großes Dankeschön geht auch an diejenigen, die stundenlang vor der Kirche in Stuttgart standen und bei der Verteilung tatkräftig mitgeholfen haben.

TVB erhält Jugendzertifikat 2019

Schon immer hat die Nachwuchsarbeit beim TV Bittenfeld eine große Bedeutung. Folgerichtig hat der TVB erneut das Jugendzertifikat der DKB Handball-Bundesliga erhalten.

Im Jahr 2007 wurde das Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel von der Handball-Bundesliga (HBL) geschaffen. Einstimmig sprachen sich die Clubs für ein anspruchsvolles Vergabeverfahren aus. Seit 2008 wird es nun an Proficlubs vergeben, die für Nachwuchs-Handballer in ihren Leistungszentren entsprechend gute Rahmenbedingungen bieten. Das Jugendzertifikat setzt voraus, das Nachwuchsspieler in Club und Umfeld möglichst optimale Bedingungen vorfinden, die eine Ausbildung zum Spitzenspieler möglich machen. Im Vergabeverfahren werden Kriterien geprüft, wie z. B. ausgereifte Betreuungs- und Ausbildungskonzepte (Duale Karriere), Schulkooperationen, Qualität des Trainerstabes sowie von Team und Training. Mit der Vergabe für das Jahr 2018 wurde das Zertifikat zum elften Mal vergeben.

Sowohl mit der A-Jugend, als auch mit der B-Jugend und C-Jugend spielt der TV Bittenfeld in der jeweils höchsten Spielklasse. Die Förderung und umfassende Betreuung der Nachwuchsspieler steht dabei neben dem sportlichen Erfolg an erster Stelle.

TVB startet Wintervorbereitung

Handball-Bundesliga: Mannschaftstraining hat am Mittwoch begonnen / Am 28. Januar geht’s ins Trainingslager

„Seit dem 7. Januar trainieren die Jungs schon individuell“, sagt TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Wir legen dabei sehr viel Wert auf Athletik und Grundlagenausdauer. Mit dem Trainingslager steigen wir in die handballerische Vorbereitung ein.“ Vom 23. bis zum 28. Januar fährt der TVB für ein sechstägiges Trainingslager in die Schweiz. Dort stehen Testspiele gegen den BSV Bern Muri (25. Januar) und Wacker Thun (26. Januar) auf dem Programm. Vor dem Trainingslager bestreiten die Bittenfelder bereits ein Vorbereitungsspiel bei der HSG Schönbuch (22. Januar) und am 18. Januar ist der TVB zu Gast beim KSK Matchday der SG Weinstadt in der Beutelsbacher Halle.

Das erste Pflichtspiel des Jahres steigt am 7. Februar (19 Uhr, nachzuvollziehen am ZVW-Liveticker) beim TSV Hannover-Burgdorf. Eine Woche später kommt der TBV Lemgo in die Scharrena. Als primäres Ziel für sein viertes Jahr im Handball-Oberhaus hatte der TVB vor der Saison ausgegeben, den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen. Zwei Spiele der Rückrunde sind bereits durch – und es sieht ganz danach aus, als könnte der Verein seine Vorgaben erreichen.

Nur zwei Punkte fehlen dem TVB als Zwölftem zu Rang neun, den derzeit der TBV Lemgo einnimmt. Noch wichtiger indes ist die Distanz von neun Punkten zu den Abstiegsplätzen. Im Kampf um den Ligaverbleib sieht es also recht gut aus. In der vergangenen Spielzeit genügten sogar 15 Punkte – und die hat der TVB jetzt bereits auf dem Konto.

Ein weiteres Thema, das Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt neben der Arbeit mit der Mannschaft angehen muss, sind neun zum Saisonende auslaufende Verträge. Mit Johannes Bitter, Jonas Maier, Michael Kraus, Robert Markotic, Michael Schweikardt, Dominik Weiß, Tobias Schimmelbauer, Simon Baumgarten und Manuel Späth muss er jetzt Gespräche führen. Schweikardt: „Da sind wir dran, aber es wird sicherlich noch ein paar Wochen dauern, bis wir etwas bekanntgeben können.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Leistungstests zum Start in die Wintervorbereitung

Mit Leistungstests sind die Profis des Handball-Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart in ihre diesjährige Wintervorbereitung gestartet. Ausdauer-, Schnelligkeits- und Sprungkrafttests standen am Montag und Dienstag auf dem Programm. Am Mittwoch beginnt das Mannschaftstraining. Jürgen Schweikardt, Trainer und Geschäftsführer in Personalunion, muss sich neben der Arbeit mit dem Team auch mit auslaufenden Verträgen beschäftigen.

„Seit dem 7. Januar trainieren die Jungs schon individuell. Wir legen sehr viel Wert auf Athletik und Grundlagenausdauer“, sagt der TVB-Trainer, „mit dem Trainingslager werden wir dann in die handballerische Vorbereitung einsteigen.“ Vom 23. bis zum 28. Januar fährt der TVB für ein sechstägiges Trainingslager in die Schweiz. Dort stehen Testspiele gegen den BSV Bern Muri (25. Januar) und Wacker Thun (26. Januar) auf dem Programm. Vor dem Trainingslager bestreiten die Bittenfelder bereits ein Vorbereitungsspiel bei der HSG Schönbuch (22. Januar) und am 18. Januar ist der TVB zu Gast beim KSK Matchday der SG Weinstadt in der Beutelsbacher Halle.

Klassenverbleib schon so gut wie sicher

Das erste Pflichtspiel des Jahres steigt am 7. Februar (19 Uhr / ZVW-Liveticker) beim TSV Hannover-Burgdorf. Eine Woche später kommt der TBV Lemgo in die Scharrena. Als primäres Ziel für sein viertes Jahr im Handball-Oberhaus hatte der TVB vor der Saison ausgegeben, den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen. Zwei Spiele der Rückrunde sind bereits durch – und es sieht ganz danach aus, als könnte der Verein seine Vorgaben erreichen.

Nur zwei Punkte fehlen dem TVB als Zwölfter zu Rang neun, den derzeit der TBV Lemgo einnimmt. Noch wichtiger indes ist die Distanz von neun Punkten zu den Abstiegsplätzen. Im Kampf um den Ligaverbleib dürfte also eigentlich nichts mehr anbrennen. In der vergangenen Spielzeit genügten sogar 15 Punkte – und die hat der TVB jetzt bereits auf dem Konto. „Wir haben uns von Anfang an punktemäßig nur für die Hinrunde festgelegt“, sagt Kreisläufer Manuel Späth, „die Ziele für die Rückrunde werden wir jetzt im Laufe der Vorbereitung festlegen.“

Zum Saisonende laufen neun Verträge aus

Ein weiteres Thema das Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt neben der Arbeit mit der Mannschaft angehen muss, sind neun zum Saisonende auslaufende Verträge. Mit Johannes Bitter, Jonas Maier, Michael Kraus, Robert Markotic, Michael Schweikardt, Dominik Weiß, Tobias Schimmelbauer, Simon Baumgarten und Manuel Späth muss der 38-Jährige jetzt Gespräche führen. Schweikardt zu den laufenden Verhandlungen: „Da sind wir dran, aber es wird sicherlich noch ein paar Wochen dauern, bis wir da etwas bekannt geben können. Das Thema beschäftigt uns natürlich gerade sehr intensiv.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Handballausstellung in Winnenden

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart eröffnet in Kooperation mit dem Verein „Spielertrikot für Kinderlachen e.V.“ eine Ausstellung mit besonderen Exponaten rund um den Deutschen Handballbund und den TVB.

Der ehrenamtlich organisierte Verein hat ein kleines Museum in Winnenden, in dem er bislang nur originalgetragene Spielertrikots ausgestellt hat. Zur Handball-Weltmeisterschaft im eigenen Land kam dann die gemeinsame Idee auf das erste Museum mit Handballbezug zu eröffnen. Alle Eintrittsgelder zur Ausstellung fließen ausnahmslos an benachteiligte Kinder in der Region.

Neben Originaltrikots der Nationalmannschaft des WM-Finales 2007 von TVB-Torhüter Johannes Bitter und ARD-Experte Dominik Klein, besteht die Möglichkeit auch einige besondere Trophäen des DHB zu bestaunen. Unter anderem ist einer der ältesten WM-Pokale (der Älteste?) von 1952 sowie die EM-Schalen von 2004 sowie 2016 zu sehen. Aber auch die TVB-Fans kommen nicht zu kurz. Die matchworn-Trikots der Aufstiege von der Oberliga bis in die Bundesliga und weitere einzigartige Exponate des TVB sind ausgestellt.

Das Museum öffnet jeden Freitag (16:15 – 20:00 Uhr) und jeden ersten Sonntag im Monat
(10-14 Uhr) sowie an weiteren Terminen nach Absprache. Die Ausstellung ist bis zum
28. Februar aufgebaut.

„Es ist unglaublich, was für Schätze wir vom Deutschen Handballbund und vom TVB zur Verfügung gestellt bekommen haben! Ich bedanke mich vielmals für die Unterstützung beim TVB für die Kooperation und die Organisation der Ausstellung. Wir hoffen, wir können viele Handballbegeisterte in unser Museum locken, um möglichst viele Spenden zu sammeln“, freut sich Davide Matozzo, Gründer des Vereins Spielertrikot für Kinderlachen e.V.

„Wir freuen uns doppelt! Zum einen sind wir Teil vom, soweit ich weiß, einzigen Handballmuseum in ganz Deutschland und zum anderen helfen wir dadurch Kindern aus der Region in schwierigen Lebensphasen. Ich kann jedem nur empfehlen sich die Ausstellung anzusehen und den Verein Spieltertrikot für Kinderlachen zu unterstützen“, so TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt.

Interview mit Kapitän Simon Baumgarten

Seit 2004 ist Simon Baumgarten beim TVB. Seit 2016 ist der mittlerweile 33-jährige Kapitän unserer Mannschaft. Wie kaum ein anderer hat der Kreisläufer den Aufstieg des TVB Stuttgart begleitet und miterlebt. Was aber wenige wissen: Simon ist nicht nur Handballprofi, er leitet seit einigen Jahren auch sein eigenes Microstudio in Fellbach. Wir haben ihn für euch interviewt!

Simon, du bist nicht nur Handball-Profi, du leitest auch dein eigenes Microstudio. Wie haut das zeitlich hin?
Simon Baumgarten: Das ist natürlich nicht immer einfach und bedarf sehr viel Planung und Unterstützung durch mein nahes Umfeld.

Wie kamst du dazu ein Microstudio zu eröffnen?
Simon Baumgarten: Im Freundeskreis haben wir oft darüber diskutiert, dass es kein Studio gibt, dass meine Vorstellungen des leistungsoptimierten Trainings abdeckt. Schon kurze Zeit später ging es dann schon los.

Bist du eher ein Fitnessfreak der gerne Handball spielt oder ein Handballverrückter der gerne Fitness macht?
Simon Baumgarten: Ich habe für beides eine sehr große Leidenschaft. Aber noch lieber gebe ich mein Wissen weiter, um andere besser oder leistungsfähiger zu machen. Egal ob im Handball oder im Bewegungsmuster (Name des Microstudios). Daher passt beides!

Chef im Microstudio, Kapitän auf dem Feld. Man kann schon sagen, du bist eine Führungspersönlichkeit. Woher kommen deine Führungsqualitäten?
Simon Baumgarten: Über meine Führungsqualitäten sollen andere urteilen. Ich versuche nur so authentisch wie möglich zu sein und gebe mein Bestes.

Du bist seit 2004 beim TVB, kennst den Verein wie kaum ein anderer. Was macht den TVB Stuttgart für dich so besonders?

Simon Baumgarten: Ich konnte die Entwicklung von „Beginn“ an mitverfolgen und bin immer wieder begeistert, wie die verschiedenen Anforderungen gemeistert werden und der Verein sich in der Vergangenheit weiterentwickelt hat.

An welchen Moment mit dem TVB erinnerst du dich am liebsten zurück?
Simon Baumgarten: An das entscheidende Tor beim Heimsieg gegen die HSG Konstanz in der 3. Liga, dass uns den Sieg und den Aufstieg erst ermöglicht hat.

Nach dem heutigen Spiel geht es in die wohlverdiente Winterpause, ehe es Anfang Februar in Hannover weiter geht. Wie schätzt du den bisherigen Saisonverlauf ein?
Simon Baumgarten: Es waren wie die Jahre zuvor viele Ups and Downs dabei. Am Ende des Tages sehe ich die Saison bisher positiv mit ein paar Schritten in die richtige Richtung.

Die deutsche Nationalmannschaft tritt im Januar zur Weltmeisterschaft an. Wie stehen deiner Meinung nach die Chancen für das Team um Christian Prokop?
Simon Baumgarten: Wir müssen gut in das Turnier starten, dann ist vor heimischer Kulisse einiges möglich. Das Team muss wieder eine Euphoriewelle entfachen – ich denke dann, kann es für die deutsche Mannschaft weit gehen.

Was wünschst du den Fans für das neue Jahr?

Simon Baumgarten: Das die Fans mehr Begeisterung für Sport entwickeln und zeitnah zum Training ins Bewegungsmuster nach Fellbach kommen 😉

Vom Zipfelbach ins Silicon Valley

Golden-Gate-Bridge und Pazifik statt Murrtal-Viadukt und Zipfelbach, San Francisco Calheat statt TV Bittenfeld und HC Oppenweiler/Backnang: Seit Juli startet der Handballer Florian Schöbinger in den USA durch – allerdings nicht in erster Linie handballerisch, sondern als Start-up-Scout seines Arbeitgebers Kärcher im Silicon Valley. Über die Feiertage war er auf Heimatbesuch.

Keine Frage: Das Mannschaftsfoto des Handballclubs Calheat aus San Francisco mit 26 Spielern macht Eindruck, und auf den Einzelporträts posieren die Spieler vor der Golden-Gate-Bridge. Die Nummer 3, die Florian Schöbinger lange Jahre beim TV Bittenfeld getragen hat, ist zwar an den Franzosen Raphael Renault vergeben. Die Nummer 17 steht „Schöbi“ aber auch nicht schlecht. Die Spielpositionen sind dieselben: Pivot and Center Back. Kreisläufer und Rückraum-Mitte also – in einer Sportart, die in den USA unter ferner liefen gelistet ist.

Zweimal die Woche wird trainiert. Vorausgesetzt, die Zeit lässt es zu. Denn die Spieler der Multi-Kulti-Truppe aus Franzosen, Spaniern, Asiaten, Brasilianern, Costa Ricanern, Afrikanern, Ungarn und Deutschen tragen alle aus demselben Grund die dunkelblau-orangefarbenen Trikots der Calheat: Sie hat es beruflich in die Gegend verschlagen. Handball spielen die Jungs, weil sie es in der Heimat getan haben. Und um Kontakte aufzubauen und zu pflegen in einer fremden Welt.

Ein Angebot, dem nicht zu widerstehen war

Nicht anders lief’s bei Florian Schöbinger. 16 Jahre spielte er beim TV Bittenfeld, der Alfdorfer stieg mit dem Verein bis in die erste Bundesliga auf. Anders als manch anderer (Halb-)Profi hatte Schöbinger stets seine berufliche Entwicklung im Blick. Nach dem Betriebswirtschafts-Studium stieg er 2014 beim TVB-Hauptsponsor Kärcher ein. Zunächst, parallel zum zeitintensiven Handball-Engagement beim TVB, mit einer 50-Prozent-Stelle. Nach der Saison 2015/2016 verabschiedete sich Schöbinger aus dem Profi-Handball, nahm bei Kärcher eine Vollzeitstelle an und spielte nebenbei beim Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang.

Vermutlich hätte der 32-Jährige seine Handball-Karriere im Murrtal auslaufen lassen. Als ihm jedoch im Dezember 2017 angeboten wurde, seine Arbeitsstelle nach Kalifornien zu verlegen, war’s vorbei mit beschaulichen Weihnachten. „Wir hatten zwar schon immer mit dem Gedanken gespielt, irgendwann mal ins Ausland zu gehen, allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt“, sagt Schöbinger und lacht. Er hatte sich erst kurz zuvor mit seiner langjährigen Freundin Franziska verlobt, und die Hochzeitsplanungen für 2018 waren längst im Gange.

Lange diskutiert worden sei allerdings nicht, dazu sei die Aufgabe zu reizvoll gewesen, sagt Florian Schöbinger. „Es war nie die Frage, ob wir es machen, sondern nur, wie wir alles geregelt bekommen.“ Das Paar machte schnell Nägel mit Köpfen und zog den standesamtlichen Teil der eigentlich für November geplanten Hochzeit auf März vor. Als Ehepartner vereinfachen sich viele bürokratische Prozesse wie beispielsweise die Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis. Zunächst über drei Jahre läuft Schöbingers Arbeitsvertrag. „Wir haben nicht vor auszuwandern, sondern möchten irgendwann wieder zurückkommen.“

Im Silicon Valley dreht sich die Welt schneller

Im Juli machte sich Florian Schöbinger auf ins Silicon Valley. Alleine zunächst, seine Frau arbeitete bis Ende Dezember im Finanzbereich von Trumpf. Und irgendjemand musste auch noch die große Hochzeitsfeier im November vorbereiten. Bei den Schwiegereltern in Mundelsheim hat sich das Paar eine Einliegerwohnung als „Home Base“ eingerichtet. In diesem Monat werden die beiden in der South Bay Area bei San José, rund 30 Meilen südlich von San Francisco, ein gemeinsames Apartment beziehen. Vor Ort wird sich Franziska Schöbinger auf die Suche nach einer Arbeitsstelle begeben.

Ihr Mann hat sich diesbezüglich einen kleinen Vorsprung verschafft. „Am Anfang hatte ich schon ein wenig Bauchweh“, sagt Florian Schöbinger. Als er in Kalifornien angekommen sei, habe er niemanden gekannt. Er musste nicht nur Kontakte aufbauen, sondern sich auch in der rauen Geschäftswelt zurechtfinden. Und die dreht sich im Silicon Valley schneller als anderswo. Er sei, so Schöbinger, mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen worden. Mittlerweile habe er sich ein internationales Netzwerk aufgebaut – sowohl beruflich als auch privat.

Schöbingers Aufgabe ist es, für Kärcher nach Start-ups mit interessanten Technologien und Geschäftsmodellen zu suchen. „Man kann heute nicht mehr alles selber machen und schaut sich nach externen Partnern um, mit denen man bestimmte Dinge beschleunigen kann.“ Sehr spannend und abwechslungsreich sei die Aufgabe. Selbstredend gibt’s keine festen Bürozeiten, Arbeit und Freizeit gehen fließend ineinander über. „Ich habe meine Antennen immer ausgefahren.“

Schöbinger ist freilich nicht der Einzige, der sein Leben im Silicon Valley an der Arbeit ausrichten muss. Den meisten seiner Handball-Kollegen bei Calheat geht’s nicht anders. Erfolgreich ist das Team dennoch. Eine Runde wie in Europa gibt’s in den USA nicht, dazu sind die Entfernungen schlichtweg zu groß. Es werden Turniere gespielt, über die sich die Teams für die nationalen Meisterschaften qualifizieren können. Im vergangenen Jahr wurden die Calheat Zweiter, in diesem Jahr schätzt Schöbinger sein Team noch stärker ein. Ob’s für den Titel reichen wird, sei allerdings fraglich. „Die in New York haben eine super Mannschaft beisammen.“

Vielleicht macht am Ende auch der Trainer den Unterschied. Der Calheat-Coach Danilo Rojevic gilt als großer Fan von Rolf Brack, dem deutschen Taktik-Fuchs. „Ich musste im Training schon das eine oder andere Video von Rolf ansehen, wenn Danilo etwas erklären wollte“, sagt Schöbinger und grinst. In der deutschen vierten Liga könne sein Team eventuell mitspielen. Es gebe viele gute Handballer, das Problem sei der geringe Trainingsumfang.

Mit Vollprofis kam Schöbinger am zweiten Weihnachtsfeiertag in Kontakt, in der Porsche-Arena war er zum ersten Mal in dieser Saison live bei einer Partie des TVB dabei. Mittlerweile könne er die Spiele mit einer „gewissen Distanz“ verfolgen, zumal ja auch nicht mehr allzu viele Kollegen aus seiner Zeit dabei seien. „Ich muss aber zugeben, dass ich vor dem Spiel schon ein bisschen Gänsehaut bekommen habe.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Kräfte sammeln auf der Hütte

Simon Baumgarten (33) ist der dienstälteste Spieler und Kapitän des TVB Stuttgart. Im Interview spricht er über die erste Saisonhälfte und seine Pläne.

Herr Baumgarten, welche beiden Spiele, im positiven wie im negativen Sinne, haben sich im Rückblick aufs erste Halbjahr nachhaltig in Ihr Gedächtnis gebrannt?

Der Sieg in Berlin und die Niederlage in Minden sind die beiden, die sicher am einprägsamsten waren.

15 Punkte hat der TVB gesammelt, sechs mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Wie zufrieden sind Sie erstens mit der Ausbeute und zweitens mit dem Auftreten Ihres Teams?

Ich bin sowohl mit der Punkte-Ausbeute als auch mit dem Auftreten des Teams sehr zufrieden.

Nach dem starken Saisonauftakt mit den Erfolgen in Leipzig und gegen Wetzlar fiel der TVB in ein Loch, blieb sechs Spiele in Folge ohne Sieg. Hat der TVB womöglich seine Leistungsstärke falsch eingeschätzt oder haben Sie eine andere Erklärung für den Schwächeanfall?

Gut, wir haben sicher nicht an unserem Optimum gespielt, aber die Punkte bekommt man in der stärksten Liga der Welt nicht geschenkt. Und wenn bei uns Kleinigkeiten nicht passen, reicht das oft schon aus, um nicht punkten zu können.

Lassen wir den TVB mal außen vor. Welche Teams haben Sie in der Hinrunde überrascht, von welchen hatten Sie mehr erwartet?

Überrascht im negativen Sinne hat mich die TSV Hannover-Burgdorf, die ich mit dieser Truppe deutlich weiter oben in der Tabelle erwartet hätte. Der Bergische HC hingegen spielt als Aufsteiger bisher eine sensationelle Runde.

Herr Baumgarten, vervollständigen Sie doch bitte folgenden Satz: So isches ond so bleibt’s, …

. . . in engen Hosen reibt’s.

Die Fans, die das Spiel des TVB bei den Rhein-Neckar Löwen auf Sky verfolgten, mussten sicher schmunzeln, als sie diesen Sportlergruß hörten, den Sie vor der Partie anstimmten. Was hat es eigentlich mit diesem Brauch auf sich?

Ich weiß gar nicht, wann diese Geschichte mit dem Sportlergruß angefangen hat. Ich glaube, der Handballverband Württemberg hat das einmal eingeführt. Dies ist aber, soweit ich mich erinnern kann, schon lange her.

Wie läuft das? Wer denkt sich den Gruß aus? Ist es in jedem Spiel ein anderer?

Nein, es ist immer derselbe Spruch. Und er kam aus dem Team.

Jetzt sind erst mal ein paar Tage Pause. Ist im Hause Baumgarten Urlaub angesagt oder stehen nun Verhandlungen an? Ihr Vertrag läuft am Ende der Saison aus.

Zum Jahreswechsel bin ich mit Freunden auf einer Hütte. Danach werden wir sehen, wie es weitergeht.

Gibt’s eine Tendenz?

Da es noch keine Verhandlungen gab, gibt es auch noch keine Tendenz. Ich würde aber gerne noch ein Jahr spielen.

Sollten Sie und Manuel Späth dem TVB erhalten bleiben, hätten Sie als ältestes Kreisläuferduo der Bundesliga ein Alleinstellungsmerkmal. Das ist doch auch etwas, oder?

Gott sei Dank ist Samuel Röthlisberger noch da, der den Altersschnitt am Kreis deutlich nach oben ziehen würde.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Ein neues Gefühl: Planungssicherheit

15 Punkte und damit sechs mehr als zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison, neun statt zwei Zähler Polster zu den Abstiegsrängen: Die Bilanz des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart nach etwas mehr als der Hälfte der Saison lässt sich sehen. „Wir können alle stolz sein auf das, was wir geleistet haben“, sagt der Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt.

Als primäres Ziel für sein viertes Jahr im Handball-Oberhaus hatte der TVB ausgegeben, den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen. Zwei Spiele der Rückrunde sind durch – und es sieht ganz danach aus, als könnte der Verein seine Vorgaben erreichen. Nur zwei Punkte fehlen dem TVB als Zwölfter zu Rang neun, den derzeit der TBV Lemgo einnimmt. Noch wichtiger indes ist die Distanz von neun Punkten zu den Abstiegsplätzen.

„Wir sind jetzt zum ersten Mal in der komfortablen Situation, relative Planungssicherheit für die neue Saison zu haben“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Anders ausgedrückt: Im Kampf um den Ligaverbleib dürfte nach menschlichem Ermessen nichts mehr anbrennen. In der vergangenen Spielzeit genügten sogar 15 Punkte – und die hat der TVB jetzt bereits auf dem Konto. „Mit unserer Ausbeute sind wir sehr zufrieden“, sagt Schweikardt. „Man muss auch immer die Voraussetzungen sehen, die wir haben.“

Mit einem Etat von rund vier Millionen Euro sind die Stuttgarter zwar nicht das Armenhaus der Liga. „Wir haben aber recht hohe Spielbetriebskosten“, sagt Schweikardt. Deshalb könne der TVB nicht so viel in den Kader investieren wie andere Vereine mit einem ähnlichen Etat.

Sportlich gab’s für Jürgen Schweikardt in der Hinserie nicht viel zu meckern. Besonders gut gefallen hat ihm, dass sich die Mannschaft im Tempospiel „deutlich verbessert“ habe. „Da sind wir jetzt gefährlich.“ Die vielen Angriffe führten zu 515 Toren, in der vergangenen Saison hatten lediglich 458 zu Buche gestanden. Allerdings kassierte der TVB mit 573 Gegentreffern 42 mehr als im Vorjahr. „Da müssen wir in der Rückrunde ansetzen.“

Mehr Höhen als Tiefen hatte die erste Saisonhälfte aus Sicht des Trainers und Geschäftsführers. Wichtig sei gewesen, „dass wir die Muss-Spiele gezogen haben“. Gegen den Aufsteiger Bietigheim behielt der TVB ebenso die Punkte wie gegen Gummersbach. Überraschend waren die Auswärtssiege gegen Leipzig und Berlin. Zudem gewann der TVB gegen Wetzlar, Melsungen und Hannover.

Die 30:31-Heimniederlage gegen den zweiten, sehr starken Aufsteiger und Tabellenachten Bergischer HC relativiert der Trainer. „Da haben wir ein gutes Spiel gemacht, am Ende hat es nicht ganz gereicht.“ Beim Punktverlust gegen die Eulen Ludwigshafen seien zu viele Dinge gegen den TVB gelaufen, „solche Spiele gibt es einfach immer mal wieder“. Geärgert hat sich Schweikardt über die 25:38-Schlappe in Minden und über den Auftritt in den ersten 30 Minuten gegen Magdeburg, als der TVB zur Pause bereits mit 9:23 im Hintertreffen lag und am Ende mit 27:40 verlor.

In Erinnerung bleiben auch die spektakulären Auftritte von Michael Kraus, der bei den Siegen gegen Hannover und Berlin insgesamt 29 Mal erfolgreich war. Zwei Spiele danach brach sich der Weltmeister die Mittelhand und fiel für die restlichen sechs Partien im Kalenderjahr 2018 aus. Dass der TVB diese Schwächung verkraftete und auch ohne seinen Spielmacher sechs Punkte holte, war eine wichtige Erkenntnis.

Ein anderer Spieler trat besonders in der Schlussphase in den Vordergrund. „Dominik Weiß hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, er ist konstanter geworden“, sagt Schweikardt. „Noch schafft er es nicht in jedem Spiel, aber sonst würde er auch nicht mehr beim TVB spielen.“

Nach der erfolgreichen, jedoch auch anstrengenden ersten Saisonhälfte durften die Spieler nach Weihnachten eine Woche die Beine hochlegen. In diesen Tagen startet das individuelle Grundlagenausdauer-Training, die Mannschaft trifft sich am 14. Januar wieder. „Es tut auch mal gut, wenn sich die Spieler drei Wochen nicht sehen“, sagt Schweikardt. „Sie hängen ja sonst den ganzen Tag aufeinander.“

Mehr als eine Woche Urlaub gönnt sich auch der Trainer und Geschäftsführer nicht, schließlich stehen wichtige Vertragsverhandlungen an. „Das ist natürlich ein großes Thema, wir kommen jetzt in die entscheidende Phase.“ Die Verträge von gleich neun Spielern laufen am Saisonende aus. Gespräche geführt werden müssen mit Johannes Bitter, Jonas Maier, Michael Kraus, Robert Markotic, Michael Schweikardt, Dominik Weiß, Tobias Schimmelbauer, Simon Baumgarten und Manuel Späth.

Bis zum ersten Spiel am 7. Februar in Hannover dürfte die eine oder andere Personalie geklärt sein. Dann gilt’s, sich auf die restlichen 15 Spiele zu konzentrieren. „Wir werden uns jetzt nicht zurücklehnen, sondern weiter hart arbeiten“, sagt Schweikardt. Die Chance auf die beste Platzierung in Liga eins dürfte Anreiz genug sein.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW