Spendenaktion TVB 1898 Stuttgart beim Spiel gegen Bietigheim

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die kalte Jahreszeit hat bereits begonnen. Aus diesem Grund hat sich der TVB Stuttgart eine ganz besondere Spendenaktion überlegt.

Am Tag des Derbys gegen die SG BBM Bietigheim, Donnerstag, 13.12., haben Besucher ab 17:30 Uhr die Möglichkeit vor dem Eingang der Porsche-Arena,  ihre alten Jacken oder Mäntel (in gutem Zustand), im Tausch gegen zwei Tickets für das Spiel am 26.12. gegen den VfL Gummersbach*, abzugeben.

Im Anschluss werden die Jacken am 19.01.2019 von einer Gruppe Freiwilliger auf dem Platz vor der Leonhardskirche in Stuttgart (in welcher jährlich die Vesperkirche stattfindet) an Obdachlose gespendet.

 

*Die Aktion gilt nur solange Tickets für das Spiel verfügbar sind

 

 

 

Rekordmeister ist zu stark

Es ist zu befürchten gewesen: Der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart hat dem Tabellenzweiten THW Kiel nur 20 Minuten die Stirn bieten können und musste sich deutlich mit 19:32 (11:17) geschlagen geben. Grund zur Sorge gibt’s zudem: Der Torhüter Johannes Bitter musste nach 36 Minuten mit einer Knieverletzung vom Spielfeld. Die Diagnose steht noch aus.

Die einkalkulierte Niederlage beim derzeit so starken Titelkandidaten kann der TVB verschmerzen. Sollte allerdings nach Michael Kraus mit Jogi Bitter auch der zweite Weltmeister ausfallen, dürften schwere Zeiten anbrechen.
Die erste schlechte Nachricht hatte es bereits vor dem Spiel gegeben: David Schmidt, zuletzt gegen Melsungen in Top-Form, meldete sich mit Magen-Darm-Beschwerden ab. Damit fehlten dem TVB mit Kraus und Schmidt zwei torgefährliche und durchschlagskräftige Rückraumspieler. Also versuchte es das Team von Trainer Jürgen Schweikardt zunächst mit der spielerischen Variante – mit Lukas von Deschwanden und Michael Schweikardt. Und vorneweg: Beide erwischten vor 10285 Fans in der Kieler Sparkassen-Arena einen schwachen Tag, es gingen kaum Impulse von ihnen aus. Viele Alternativen gab’s damit nicht mehr. Die Last lag auf Dominik Weiß und Robert Markotic, bei denen allerdings Licht und Schatten wechselten.
Dennoch kam der TVB gut in die Partie. Markotic und Sascha Pfattheicher brachten ihr Team mit 2:0 in Führung. Die Gäste versuchten, mit langen Angriffen die Kieler Deckung in Bewegung zu bringen – und schickten schon nach fünf Minuten den siebten Feldspieler auf die Platte. Das funktionierte zunächst ordentlich, Schweikardt traf per Siebenmeter zur überraschenden 5:4-Führung (10.) des TVB.

Erst beim 6:5 (11.) war der Favorit im Vorteil, Rune Dahmke sorgte beim 9:6 (15.) für die erste Drei-Tore-Führung. Der TVB blieb jedoch dran, auch wenn er sich eine ganze Menge technischer Fehler leistete. Weiß verkürzte nach 19 Minuten zum 9:10, im letzten Drittel der ersten Halbzeit indes geriet der TVB klar ins Hintertreffen. Da halfen auch zwei gehaltene Siebenmeter von Bitter nichts. Die Zebras nützten die teilweise haarsträubenden Fehler der Gäste gnadenlos aus, zudem scheiterte der TVB reihenweise am überragenden Andreas Wolff. Am Ende hatte der deutsche Nationalkeeper 18 Paraden auf dem Zettel, was einer Fangquote von 50 Prozent entspricht.
Der TVB biss sich an der guten Kieler Deckung fest. Auch in Überzahl fehlten die Ideen, die Außen hingen meist in der Luft. Das 17:11 zur Pause spiegelte die Kräfteverhältnisse eindeutig wider.

Im zweiten Spielabschnitt machte der THW rasch den Deckel drauf. Der TVB hatte große Probleme im Positionsangriff und verballerte weiterhin beste Chancen. Es entwickelte sich eine sehr einseitige Partie, nach 38 Minuten führte das Heimteam mit 22:13. Für den TVB ging es in der langen Schlussphase lediglich noch um Schadensbegrenzung. Halbzeitübergreifend gelangen ihm in 27 Minuten lediglich vier Tore zwischen dem 10:9 (18.) und 25:13 (45.). Beim 27:14 (48.) führte Kiel erstmals mit 13 Treffern. Größer wurde die Differenz nicht mehr. Am Ende feierte der Tabellenzweite den 13. Bundesligasieg in Folge.
Der TVB muss schon am Sonntag (16 Uhr) in Nürnberg gegen Erlangen wieder ran. Und möglicherweise ohne Jogi Bitter: Der Torhüter prallte kurz nach der Pause mit Domagoj Duvnjak zusammen, verletzte sich am Knie und musste Platz machen für Jonas Maier. Die Untersuchung an diesem Freitag wird zeigen, wie schwer es Bitter erwischt hat. Der TVB muss wieder einmal bangen.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Schweikardts Fazit zum Auswärtsspiel

Jürgen Schweikardt: Wir wollten von Anfang an 7 gegen 6 spielen. Das hat am Anfang die ersten zehn Minuten super geklappt, die zweiten zehn Minuten noch ordentlich funktioniert, aber dann haben wir einfach zu viele Fehler gemacht. Den Halbzeitstand hätten wir auf jeden Fall geringer halten können.
In der zweiten Halbzeit haben wir uns wieder viele Chancen erspielt, aber einfach viel zu viele Freie verworfen. Deshalb wurde das Ergebnis am Ende eben sehr hoch. Wir hatten uns vorgenommen, die Differenz auf unter 10 Toren zu halten, aber dazu hat uns einfach im Angriff die Durchschlagskraft gefehlt, vor allem wenn wir in Gleichzahl gespielt haben.
Trotz allem müssen wir nun das Spiel abhaken und hoffen, dass sich Jogi nach dem Zusammenprall mit Duvnjak nicht ernsthaft verletzt hat.

TVB muss sich auswärts geschlagen geben

Am heutigen Donnerstagabend traf der TVB im Auswärtsspiel gegen den THW Kiel. Ohne die Top-Torschützen der vergangenen Spiele, Kraus (Handverletzung) und Schmidt (Magen-Darm-Krankheit), unterlagen die Stuttgarter den Kielern mit 32:19.

Nachdem es in der Sparkassen-Arena anfangs technische Probleme gab, tat sich anfangs auch der THW auf dem Spielfeld schwer. Der TVB ging mit 2:0 in Führung. Bis zur zehnten Minute hielten vor allem Markotic und Schweikardt die Stuttgarter im Spiel. Erst in der elften Minute gelang dem THW die erste Führung durch den Siebenmeter-Treffer von Ekberg.
Durch einige technische Fehler auf Seiten der Stuttgarter setzte sich der THW mit seinem starken Kreisläuferspiel in der 22. Minute bis auf 12:9 ab.
Der TVB ließ lange nicht nach. Bitter sicherte sich zwei Bälle von der 7-Meter-Linie und Weiß konnte in der Offensive wichtige Rückraumwürfe verwandeln.
Doch die Kieler machten weiterhin einfache Tore über die erste Welle oder ins leer stehende Tor des TVB.
In die Halbzeitpause ging es mit einem 17:11 durch den Abschlusstreffer von Rahmel.

Auch in der zweiten Halbzeit gab es keinerlei Überraschungen. Der THW setzte sich weiter durch ein schnelles Spiel und einfache Tore ab. Bitter sicherte sich den vierten Ball vom 7-Meter-Strich und hielt den TVB noch einige Minuten im Spiel. Anschließend traf Duvnjak für den THW in der 37. Minute zum 20:13. Große Lücken in der Abwehr des TVB ermöglichten den Kielern viel Platz zum Torabschluss. Die Stuttgarter scheiterten zu oft am gut haltenden Wolff. Zehn Minuten vor Schluss führten die Rekordmeister mit 28:16 und behielten die hohe Führung bis zum Schlusspfiff. Am Ende müssen sich die Stuttgarter mit einem 32:19 geschlagen geben. Jetzt geht es darum, die heutige Niederlage schnell zu verarbeiten, damit am Sonntag der volle Fokus auf den HC Erlangen gelegt werden kann.

Eine fast unlösbare Aufgabe für den TVB

Die Kieler Zebras haben zu alter Stärke zurückgefunden und sind seit 16 Spielen ohne Niederlage / Häfner zurück im Kader

Im zweiten Spiel der englischen Woche stehen die Erstliga-Handballer des TVB 1898 Stuttgart an diesem Donnerstag (19 Uhr) vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Der Deutsche Serienmeister THW Kiel ist ligaübergreifend seit 16 Spielen ungeschlagen und heißer Titelkandidat.

Ein klein wenig zurücklehnen durften sich die Bittenfelder nach dem wichtigen 30:26-Sieg gegen die MT Melsungen – zumal die Abstiegskonkurrenten am Wochenende ohne Erfolgserlebnis blieben.

Fünf Punkte liegt der TVB vor dem ersten Abstiegsrang. Die Chancen allerdings, dass das Team von Trainer Jürgen Schweikardt das Polster an diesem Donnerstag ausbauen wird, sind eher gering. Schließlich wartet mit dem THW Kiel ein Schwergewicht, das nach drei nicht ganz so erfolgreichen Spielzeiten zu alter Stabilität zurückgefunden hat. Lediglich zweimal musste sich das Team von Trainer Alfred Gislason in der Liga geschlagen geben, zu Beginn der Saison auswärts beim Meister SG Flensburg-Handewitt mit 25:26 und in Magdeburg (30:35). Im EHF-Pokal hat der THW mühelos die Gruppenphase erreicht, zudem steht er im Final Four des DHB-Pokals.

Die Kieler sind wieder reif für den Titel, bei zwei Pluspunkten Rückstand auf die Flensburger warten sie auf einen Ausrutscher des Tabellenführers – und dürfen sich selbst keinen erlauben. Schon gar nicht gegen den TVB. Dessen Erfolgsaussichten sind am Sonntag in Nürnberg gegen Erlangen um einiges größer. „Gegen den THW in dessen aktueller Verfassung etwas zu holen, ist ein schier unmögliches Unterfangen“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Herschenken indes möchte er nichts. Wenn sich bei hundert Spielen einmal die Chance böte, wolle sein Team parat stehen. „Aber wir müssen auch daran glauben.“ So oder so: Partien gegen Kiel seien für seine Spieler nach wie vor eine große Ehre.

Nur Fünfter wurden die Kieler in der vergangenen Saison und verpassten damit sogar die Qualifikation zur Champions League. Großes Verletzungspech und der personelle Umbruch waren dafür in erster Linie verantwortlich. Mit beiden Themen müssen sich die Zebras aktuell nicht beschäftigen, und der Kader dürfte noch eine Nuance stärker sein als im Vorjahr. Was unter anderem an einem Namen festzumachen ist: Domagoj Duvnjak, einer der weltbesten Spieler und Kopf der Kieler Mannschaft, ist verletzungsfrei. Zudem haben sich die beiden Ausnahme-Talente Nikola Bilyk und Lukas Nilsson deutlich stabilisiert.

„Kiel hat auf jeder Position Weltklassespieler“, sagt Schweikardt – und mit Niklas Landin und Andreas Wolff im Tor sowie Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek am Kreis die wohl besten Duos der Liga. Außergewöhnliche Fähigkeiten bringen außerdem unter anderem Miha Zarabec, Marko Vujin, Steffen Weinhold, Rune Dahmke und Niklas Ekberg mit.

Beim TVB wird der zuletzt angeschlagene Max Häfner wieder in den Kader zurückkehren, dafür bleiben Max Oehler und Florian Burmeister zu Hause. Damit fehlt dem TVB lediglich der an der Hand operierte Michael Kraus.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Handball is Coming Home: A-Promis engagieren sich für die Handball-WM 2019 in Deutschland

Wenige Wochen vor Anwurf der 26. Handball-Weltmeisterschaft der Männer, die vom 10. bis 27. Januar 2019 in Deutschland und Dänemark ausgetragen wird, engagiert sich ein Staraufgebot aus Spitzensport, Musik, Schauspiel und Kunst für den Handball. Ganz im Mittelpunkt steht dabei die Heim-WM des deutschen Handballs. Die A-Prominenz wirkt in kreativen Filmbeiträgen mit, die unter anderem an den deutschen WM-Standorten Berlin, München, Köln und Hamburg entstanden sind. Auch in den USA wurde eine Folge der hochwertig produzierten Serie gedreht. Das Film-Projekt ist Bestandteil der Kampagne Handball-Es lebe der Sport, die vom deutschen Handball ins Leben gerufen wurde. Mit der kreativ konzipierten Serie wollen die Kampagnen-Initiatoren das wachsende öffentliche und mediale Interesse nutzen, um die Bekanntheit der Heim-WM zu erhöhen und um einen nachhaltigen Effekt für den Handballsport zu erzielen.

Hat die deutsche Nationalmannschaft was es braucht, um wieder ganz vorne mit dabei zu sein? Diese Frage erörtern in der ersten Folge der Serie zwei Ikonen des deutschen Sports. Heiner Brand trifft mit Hans-Hubert „Berti“ Vogts einen der herausragenden Fußballspieler und -trainer Deutschlands. Gemeinsam  mit „Berti“ Vogts kehrt der bekannteste „Schnauzbart“ Deutschlands in die Kölner Lanxess Arena zurück. Dorthin, wo er als Bundestrainer mit seinem Nationalteam 2007 sensationell Weltmeister wurde. Plaudernd schlendern beide Weltmeister durch die Katakomben der Lanxess Arena, in der vom 19. bis 23. Januar des kommenden Jahres die WM-Hauptrunde ausgetragen wird. Heiner Brand und Berti Vogts machen sich in der Kabine des 2007er-Weltmeisterteams auf die Suche nach dem „WM-Spirit“ und werfen vom Dach der Multifunktionshalle einen Blick auf die Gastgeberstadt Köln, die mit dem Kampagnen-Claim „Handball is Coming Home“ bewusst die Emotionen des WM-Sieges von 2007 für die bevorstehende Weltmeisterschaft 2019 für vielfältige Werbung im Stadtbild nutzt.

Welche A-Promis treffen sich in den weiteren Folgen von Staffel 1? Soviel sei verraten: Bis zum Eröffnungsspiel am 10. Januar treffen ab heute Top-Handballer und Weltmeister, wie Pascal „Pommes“ Hens, Henning Fritz und Christian „Blacky“ Schwarzer sowie Nationalspieler Silvio Heinevetter und Andreas Wolff, wöchentlich Stars aus Spitzensport, Musik, Schauspiel und Kunst.  Jeweils zwei Protagonisten unterhalten sich launig über Erfolg, Misserfolg, Motivation, Leistung und Leidenschaft. Auch der persönliche Umgang mit wachsender Popularität, Bodenhaftung, gesellschaftliche Verantwortung und soziales Engagement werden thematisiert. Ebenso wie die Beziehung zu Fans und die Bedeutung eines sportlichen Großereignisses für das Gastgeberland. Gedreht wurde an Orten, die für den Handballsport herausragende Bedeutung besitzen oder aufgrund ihrer Außergewöhnlichkeit eine besondere, für den Zuschauer unerwartete Atmosphäre bieten. Die nächste Folge wird am 11. Dezember veröffentlicht. Zu jeder Folge erscheint eine Pressemitteilung.

Wo ist die 1. Staffel zu sehen? Der deutsche Handball nutzt für die Verbreitung der Inhalte digitale Kanäle, so zum Beispiel die eigenen reichweitenstarken Social Media-Plattformen Youtube, Facebook und Instagram. Zusätzlich profitiert die WM- Staffel von „Handball – Es lebe der Sport“ vom umfangreichen Video-Distributionsnetz des SID Marketing, der die Beiträge und das Rohmaterial den Medien kostenfrei zur Verfügung stellt. Die Bereitstellung des Bildmaterials erfolgt über das Video-Download-Center der SID-Gruppe zum kostenfreien Download.

Handball – Es lebe der Sport ist eine Non Profit-Initiative der DKB Handball-Bundesliga, des Deutschen Handballbundes (DHB) und der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Die Grundidee der  Kampagne ist es, Handball so dazustellen, wie er ist. Authentisch, Anfassbar, Bodenständig, Kameradschaftlich, Hart und mit Non Stop-Action. Die Art und Weise, wie sich hier verschiedene Verbände einer Sportart zusammengetan haben, ist in Deutschland einzigartig. Die Initiatoren werden bei Konzeption und Umsetzung von der Hamburger Agentur NORDPOL+ betreut.  Obige Serie wird in Zusammenarbeit mit dem SID Marketing realisiert. Alle bisher veröffentlichen Inhalte sowie Informationen rund um die Kampagne des deutschen Handballs bieten wir Ihnen unter www.es-lebe-der-sport.de.

 

Quelle: PM, DKBHBL

Fanbus des TVB zum Auswärtsspiel nach Erlangen

Die Mannschaft des TVB 1898 Stuttgart darf sich gegen den HC Erlangen über kräftige Unterstützung der eigenen Fans freuen. Es wird diesen Sonntag, den 9.Dezember 2018, eine organisierte Busreise zum Auswärtsspiel, bei welchem um 16 Uhr Anwurf ist, geben. Abfahrt des Fanbusses nach Nürnberg  ist gegen 12.00 Uhr in Winnenden, sowie ca. 20 Minuten später in. Die Kosten liegen bei 15€ für die Busfahrt exklusive des Tickets für das Spiel, welches vor Ort gekauft wird.

Aktuell gibt es noch freie Plätze für die Auswärtsfahrt. Wer also Lust hat die Wild Boys gegen den HC anzufeuern, kann sich ganz einfach mit einer E-Mail an  supporters@tvb1898.de anmelden.

Es geht auch ohne Kraus – aber nur mit Mut

Der fünfte Saisonsieg des Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart am Donnerstag hat ein bisschen Druck aus dem Kessel genommen. Nachdem der TVB zuletzt in Lemgo durch den Ausfall von Michael Kraus komplett aus dem Gleichgewicht gekommen war, lieferte er beim 30:26 gegen die MT Melsungen den Beweis, dass er auch ohne den Weltmeister Spiele gewinnen kann.

Es ist Fluch und Segen zugleich, wenn ein Spieler mit überragenden Leistungen aus einer Mannschaft heraussticht. Michael Kraus hatte zweifelsfrei erheblichen Anteil an den Siegen des TVB gegen Hannover und in Berlin. Auch in Lemgo war er der Führungsspieler und beste Torschütze. Bis zu seinem verletzungsbedingten Ausfall, danach ging dem Team jegliche Struktur flöten.

Die große Frage vor dem Spiel gegen Melsungen war nun, ob die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt Kraus’ Fehlen würde kompensieren können. Das hat sie – und vielleicht war der Umstand, dass gleich mehrere Spieler die Verantwortung übernahmen, letztlich der Schlüssel zum Erfolg. „Ich hatte die Befürchtung, dass es so laufen könnte“, sagte der Melsunger Trainer Heiko Grimm nach dem Spiel. „Der TVB hat als Mannschaft gespielt.“

Nicht unterkriegen lassen von Misserfolgen

Und er packte eine gute Gelegenheit beim Schopf, einen individuell stärker besetzten, aber an diesem Tag arg dezimierten Gegner zu knacken. „Wir hatten diese Situation ja schon zwei- oder dreimal in dieser Saison“, sagte der achtfache Torschütze David Schmidt. „Und dann waren wir immer da.“ In Leipzig am ersten Spieltag beispielsweise oder in Berlin. „Mich ärgert es allerdings, dass wir es bei einem Gegner wie Lemgo nicht hingekriegt haben.“

Erleichtert war auch der Trainer, dass sein Team ein komplett anderes Gesicht zeigte als in Lemgo und die Punkte im Kollektiv einsammelte. „Was das Zweikampfverhalten betrifft, waren die Spieler gegenüber dem Lemgo-Spiel wie ausgewechselt“, sagt Jürgen Schweikardt. Auch an Selbstvertrauen mangelte es nicht, von Misserfolgen ließen sich seine Spieler dieses Mal nicht aus der Bahn werfen.

Die Spieler wirkten teilweise befreit

Bestes Beispiel hierfür war Michael Schweikardt. Nach seiner Einwechslung hatte der Spielmacher die eine oder andere unglückliche Aktion, in der Schlussphase hatte er wesentlichen Anteil am Sieg. „Das ist seine Stärke“, sagt Jürgen Schweikardt. „Er kann von der Bank kommen und entscheidende Impulse setzen. Für einen Trainer ist das natürlich super.“

Auch andere Spieler präsentierten sich deutlich verbessert, wirkten teilweise wie befreit. „Das ist ein psychologisches Phänomen, das immer wieder auftritt“, sagt der Trainer. Häufig dann, wenn die Personalsituation etwas angespannt sei und die Spieler wüssten, dass sie Fehler machen dürfen, ohne die Konsequenzen zu spüren.

Lob vom Trainer

Sein bestes Spiel im TVB-Trikot machte David Schmidt, der im rechten Rückraum durchspielte. Auch, weil Robert Markotic unter der Woche Probleme mit der Schulter hatte und nicht hundertprozentig fit war.

Sehr zufrieden war Schweikardt auch mit Lukas von Deschwanden. „Es war meine große Hoffnung, dass er gut ins Spiel findet.“ Auch Dominik Weiß bekam ein Extra-Lob. „Wenn er mit dieser Dynamik ins Eins-gegen-eins geht, ist er schwer zu halten. Wir arbeiten daran, dass er das öfter so hinkriegt.“ Die Wurfquote von 40 Prozent sei zwar noch ausbaufähig, an den Toren alleine möchte Schweikardt Weiß’ Leistung allerdings nicht festmachen. Weiß habe die eine oder andere Zeitstrafe gezogen und sein Team zudem in vorteilhafte Situationen gebracht. „Außerdem musste er viel werfen, weil uns ja Mimi fehlte.“

„Unsere Fans haben uns getragen“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg war auch die Defensive um den starken Manuel Späth. „Wir haben so gut verteidigt, dass Melsungen häufig ins 7:6 musste.“ Das forderte viel Laufarbeit vom TVB, der dem Gegner immer wieder Bälle stibitzte und sehr abschlussstark war.
Was bleibt nach dem Spiel gegen Melsungen, ist die Erkenntnis, dass der TVB auch ohne Kraus für jeden Gegner zum Problem werden kann. „Die Mannschaft weiß, dass sie auch ohne Mimi und Jogi Bitter ihre Leistung bringen kann“, sagt Schweikardt. „Aber natürlich sind wir mit den beiden stärker.“ Und mit dem Publikum im Rücken. „Unser Fans haben uns in der letzten Phase des Spiels getragen.“ Schweikardt fühlte sich dabei an alte Zeiten erinnert, in denen die Zuschauer fast nichts anderes kannten als Heimsiege.

So weit ist der TVB in der ersten Bundesliga noch nicht.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Der TVB sichert sich wichtige Bonuspunkte

Handball, 1. Bundesliga, Männer: TVB 1898 Stuttgart – MT Melsungen 30:26 (14:12) / Johannes Bitter nagelt in der Schlussphase den Kasten zu

Es ist ein Handballspiel gewesen zum Zungeschnalzen und Haareraufen gleichermaßen. Am Ende hat sich der Erstligist TVB 1898 Stuttgart beim 30:26 gegen den Tabellenfünften MT Melsungen mit einem beherzten Auftritt zwei wichtige Bonuspunkte im Abstiegskampf gesichert. Linkshänder David Schmidt glänzte mit acht Toren, Torhüter Johannes Bitter war der Fels in der Brandung.

Der TVB hat die Gunst der Stunde genutzt gegen einen stark ersatzgeschwächten Top-Club der Bundesliga: Ohne vier Stammkräfte waren die Melsunger nach Stuttgart angereist, und während der Partie holten sich auch noch die beiden Kreisläufer Marino Maric und Felix Danner Blessuren ab. Der TVB musste ohne Max Häfner und den zuletzt herausragenden Michael Kraus auskommen. Anders indes als in Lemgo machten seine Mannschaftskollegen diesen Verlust dieses Mal wett. Die Sieg gegen den Tabellenfünften war ein Sieg des Kollektivs.

Lukas von Deschwanden, der in die Kraus-Rolle schlüpfte, kam sehr gut in die Partie. Er glänzte mit Spielübersicht und gute Anspielen. Der wieder genesene Tobias Schimmelbauer brachte den TVB nach acht Minuten mit 4:2 in Führung, der gute Bobby Schagen legte in der zweiten Welle zum 6:3 (11.) nach. Die Melsunger hatten große Probleme, Lösungen zu finden gegen die aufmerksame TVB-Deckung, und vorne agierte das Heimteam sehr variabel. Einzig den Linkshänder Simon Birkefeld bekam es zunächst nicht in den Griff, er hielt seine Mannschaft im Spiel (6:5/8:6).

Der TVB blieb jedoch das dominierende Team. Der sehr gute David Schmidt und Dominik Weiß sorgten beim 11:7 (21.) für die erste Vier-Tore-Führung. Die hätten die Bittenfelder bis zur Pause locker um zwei, drei Tore ausbauen können. Auch, weil Bitter gleich zwei Siebenmeter hielt. Der TVB scheiterte jedoch gleich reihenweise am für den schwachen Johan Sjöstrand eingewechselten MT-Torhüter Nebojsa Simic und leistete sich haarsträubende Konzentrationsfehler. Mit dem 12:14-Rückstand zur Pause waren die Melsunger jedenfalls gut bedient.

Entschlossen kam der TVB aus der Kabine, erhöhte durch Weiß und von Deschwanden auf 16:12 (32.). Die Gäste blieben aber dran, was sie vor allem Finn Lemke zu verdanken hatten, der sich im linken Rückraum immer wieder durchtankte. Nach dem 20:15 (38.) stellte Melsungen auf eine 5:1-Deckung um, brachte im Angriff regelmäßig den siebten Feldspieler und robbte sich zum 20:22 und 21:23 heran (45.). Zwei tolle Anspiele von Michael Schweikardt auf Simon Baumgarten vollendete der zum 25:21 (49.), eine Vorentscheidung freilich bedeutete dies nicht. Lemke ließ nicht locker und verkürzte auf 24:26 (55.). Ein Kullerball von Schmidt zum 27:24 und ein Zaubertor von Schagen aus schier unmöglichem Winkel zum 28:24 indes zogen den Gästen den Zahn. Und natürlich Jogi Bitter, der in der Schlussphase zu großer Form auflief. Endgültig durch war die Partie 72 Sekunden vor dem Ende nach Schweikardts Treffer zum 29:25. Der Spielmacher sorgte auch für das finale Tor zum 30:26-Sieg.

Den hatte sich der TVB redlich verdient. Auch wenn der Gegner personell geschwächt war: Eine durchschnittliche Leistung hätte gegen den Fünften nicht gereicht. Entsprechend glücklich war der beste Torschütze nach dem Spiel. „Wir haben unsere vielen einfachen Fehler ganz gut weggesteckt“, sagte David Schmidt.

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (4), Weiß (6), Schagen (4), Schweikardt (3), Späth, Markotic, Baumgarten (2), Röthlisberger, Oehler, von Deschwanden (3), Pfattheicher, Schmidt (8), Burmeister.

MT Melsungen: Sjöstrand, Simic; Maric, Lemke (7), Reichmann (1), Ignatow, Kunkel, Mikkelsen (5), Danner (2), Philipp Müller, Allendorf (5), Birkefeld (6).

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Die Stimmen zum Spiel TVB vs. MTM

Heiko Grimm: Ich möchte meiner Mannschaft heute ein riesen Kompliment machen. Ich denke, wir haben heute einen riesen Kampf geliefert und haben alles probiert. In einigen Momenten waren wir dann aber leider selber Schuld und haben uns zu viele leichte Fehler geleistet. Am heutigen Tag mit dem zur Verfügung stehenden Kader hätte dann alles passen müssen um hier erfolgreich zu sein. Stuttgart hat heute absolut verdient gewonnen. Sie haben sehr gut gespielt und waren vor allem im Angriff sehr beweglich. Schlussendlich haben wir am Ende dann auch gegen Jogi Bitter verloren, den wir am Ende nicht mehr bezwingen konnten.

Jürgen Schweikardt: Wir wussten, dass wir unter den heutigen Umständen eine Chance gegen Melsungen haben. Wenn sie ausgeruhter gewesen wären und vielleicht ein, zwei verletzte Spieler dabei gehabt hätten, wären wir wohl chancenlos gewesen. Man hat der Mannschaft heute angemerkt, dass sie das Spiel gewonnen wollte. Leider haben wir vor allem in der ersten Halbzeit etwas zu nervös agiert und haben dann zu viele Fehler produziert. Normalerweise hätten wir bereits vor der Halbzeit eine deutlichere Führung rausspielen müssen. Hier machen wir leider über die gesamte Saison hinweg noch zu viele Fehler. Alles in allem bin ich sehr froh, dass wir das heutige Spiel gewonnen haben.

Bobby Schagen: Das Spiel war sehr gut. Gegen Melsungen gewinnt man nicht jede Woche, das ist sehr schön. Die Mannschaft hat insgesamt ganz gut gespielt, jedoch müssen wir in der ersten Halbzeit schon mit 5-6 Toren führen. Da haben wir zu viele Fehler gemacht. Am Ende haben wir aber gewonnen und das ist das Wichtigste. Wir haben vor der Winterpause noch ein paar Spiele und schauen jetzt erstmal von Spiel zu Spiel. Vor allem bei den Heimspielen müssen wir noch punkten.