Stimmen zum Spiel gegen Flensburg-Handewitt

David Schmidt: Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass die Wurfquoten aus dem Rückraum heute nicht gepasst haben. Das war unser großes Problem. Zuerst hat uns Flensburg mit dem 5:1 vor Probleme gestellt. Da kamen wir nicht richtig durch. Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen aber treffen dann nicht aus dem Rückraum. Vom Einsatz her, können wir uns nichts vorwerfen. Wir haben gut gekämpft. In der letzten Zeit haben wir ein bisschen Kredit verspielt und auch schlechte Spiele gehabt. Aus den nächsten beiden Spieltagen wollen wir unbedingt noch mindestens einen Sieg mitnehmen.

Gøran Søgard Johannessen: Die ganze Mannschaft ist natürlich sehr zufrieden. Wir sind sehr gut in der Abwehr gestanden. Es war auch wichtig, dass Benjamin Buric heute wieder dabei war. Er hat der Abwehr sehr geholfen. Heute haben wir einen weiteren Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Gegen den BHC und auch gegen die Füchse wird es nochmal schwer zu punkten.

TVB unterliegt Flensburg-Handewitt

Die Überraschung blieb aus in der gut gefüllten Porsche-Arena. Knapp 6.000 Zuschauer sahen einen kämpferischen TVB, der sich am Ende aber dem haushohen Favoriten mit 20:30 geschlagen geben musste.

Die Wild Boys begannen stark und konnten den ersten Angriff der Gäste abwehren. Unter dem Druck des angezeigten Zeitspiels seitens des Schiedsrichtergespanns, verloren die Flensburger den Ball und Sascha Pfattheicher nahm Fahrt zum Tempogegenstoß auf. Nur mit einem Foul konnte der Rechtsaußen gestoppt werden, was Bobby Schagen die erste Möglichkeit an diesem Abend zu treffen verschaffte. Insgesamt vier Mal trat der Niederländer gegen Benjamin Buric im Kasten des amtierenden deutschen Meisters in der ersten Hälfte an und ging immer als Sieger aus dem Duell. Der TVB schlug sich lange gut und hielft den haushohen Favoriten lange auf Abstand. Erst nach 15 Minuten übernahmen die Gäste erstmals die Führung in der Partie – 6:7. Der TVB hielt mutig dagegen und auch Jogi Bitter half mit seinen Paraden die Flensburger auf Schlagdistanz zu halten. Doch nach einigen Fehlwürfen nutzten die Gäste die Gunst der Stunde um sich abzusetzen. Mit 9:14 ging es für die Mannschaften in die Kabine.

Der erste Treffer des zweiten Durchgangs gehörte dem TVB. Dominik Weiß traf aus dem Rückraum zum 10:14, es folgte die direkte Antwort der Gäste durch Rasmus Lauge Schmidt, der den alten Toreabstand wiederherstellte. In der 37. Verkürzte David Schmidt auf 14:17 und brachte den TVB auf drei Tore an die Flensburger ran. Mit noch knapp 18 Minuten auf der Uhr stand es 16:19 in der Porsche-Arena, die durch regelmäßigen Applaus für die Wild Boys die engagierte Leistung zu schätzen wusste. Mit dem Stand von 18:24 ging es in die Schlussphase der Partie. Dem TVB gelang es aber nicht die Partie zu seinen Gunsten zu drehen und ging am Ende mit einer 20:30-Niederlage von der Platte.

Kommenden Mittwoch müssen die Wild Boys nach Wetzlar. Das Spiel der Saison findet am 09.06. um 15:30 Uhr gegen den HC Erlangen in der SCHARRena statt.

Wichtige Verkehrshinweise für Donnerstag, den 23.05.

Liebe TVB-Fans,

da der VfB Stuttgart am Donnerstag, den 23.05.2019 im Anschluss an die Partie des TVB gegen die SG Flensburg-Handewitt das Relegationsspiel in der Mercedes-Benz Arena austrägt, kann es zu erheblichen Staus und Behinderungen, kommen.

Wichtig:

Die Anfahrt aus Richtung Waiblingen (B14) zum Betriebshof / Parkhaus Logen kann nachmittags nur noch über die B10, Ausfahrt Gaisburger Brücke / Talstraße erfolgen.

Die Zufahrt zur Benzstraße erfolgt über die Mercedesstraße. Aufgrund von Fanbewegungen (gegen 17:30 Uhr) wird  die Benzstraße für den Autoverkehr gesperrt.

 

Planen Sie daher ausreichend Zeit ein oder weichen Sie gegebenfalls auf den öffentlichen Nahverkehr in der Umgebung aus.

Wichtiger Hinweis für alle, die mit dem Shuttlebus zur Porsche-Arena kommen:

Der Bus fährt NICHT wie gewohnt an der Schillerschule vorbei, sondern startet an der Klingenstraße in Bittenfeld (Strecke 1), bzw. am Rathaus Winnenden (Strecke 2) jeweils um 17:30 Uhr. Den genauen Abfahrts- und Zeitplan entnehmen Sie bitte unter www.tvb1898.de/shuttlebus/

Viel Spaß beim Spiel und eine gute An- und Rückfahrt wünscht der TVB 1898 Stuttgart.

Meisterschaftsfavorit Flensburg zu Gast in der Porsche Arena

Nichts für schwache Nerven sind derzeit die Spiele des TVB 1898 Stuttgart in der DKB Handball Bundesliga. Dreimal unterlag das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in den letzten vier Partien mit nur einem Tor Unterschied, in Ludwigshafen gab es jüngst gegen die Friesenheimer Eulen immerhin noch einen Zähler.

 

Nun wäre TVB-Coach Jürgen Schweikardt am Donnerstag sicherlich mit einer knappen Niederlage oder gar einem Zähler gegen die SG Flensburg-Handewitt mehr als zufrieden. Doch ein Punktverlust des deutschen Meisters und Titelanwärters ist in Stuttgart eigentlich unvorstellbar. Dazu ist das Team von Trainer Maik Machulla, das man wegen seiner vielen  Akteure aus Dänemark, Norwegen und Schweden getrost als eine Skandinavien-Auswahl bezeichnen kann, einfach zu stark besetzt. Die einzigen Deutschen in der Mannschaft des Titelverteidigers sind der Halblinke Holger Glandorf, Rechtsaußen Marius Steinhauser und Kreisläufer Johannes Golla. Torhüter Nummer eins beim Spitzenreiter ist Benjamin Buric, davor hält der Schwede Tobias Karlsson die Abwehr zusammen. Regie führt sein Landsmann Jim Gottfridsson. Vom Weltmeister Dänemark kommen unter anderem Rasmus Lauge, Lasse Swan und Kreisläufer Anders Zachriassen.

 

Nicht zuletzt aufgrund dieser Spielerpersönlichkeiten spielte die SG Flensburg-Handewitt in der DKB Handball Bundesliga eine makellose Vorrunde mit 34:0 Zählern, unterlag erstmals in der Rückrunde in Magdeburg sowie vor gut einer Woche im Nordderby beim THW Kiel und führt zurzeit die Tabelle mit nur vier Minuspunkten an. Zudem erreichten die Norddeutschen das Viertelfinale in der Championsleague, wo man aber nach zwei Niederlagen (22:28 und 25:29) am ungarischen Vertreter Telekom Vezprem scheiterte.

 

Doch ob Championsleague-Aus oder nicht: Die SG Flensburg-Handewitt ist eine absolute europäische Spitzenmannschaft. Das weiß auch Jürgen Schweikardt, wenn er nach der Partie gegen Minden betonte: „Wir freuen uns auf dieses Spiel“. Da die Flensburger, deren A-Jugend jetzt auch das Finale um die deutsche Meisterschaft erreichte, nur zwei Minuspunkte weniger aufweisen als der große Nordrivale THW Kiel, werden sie in Stuttgart sicherlich Vollgas geben. Zum einen, um die zwei Punkte mit an die Ostsee zu nehmen, und zum anderen könnte es auch noch um die Tordifferenz zwischen den Meisterschaftskonkurrenten gehen (das Kieler Torverhältnis ist derzeit um elf Treffer besser). In den verbleibenden zwei Partien gegen die Berliner Füchse und beim starken Aufsteiger Bergischer HC soll dann aber doch nichts mehr anbrennen für die SG Flensburg-Handewitt, sodass man nach dem letzten Spieltag am 9. Juni die Titelverteidigung feiern kann.

 

Auch im Kampf um den Klassenerhalt ist drei Spieltage vor Rundenende noch alles offen. Geht man davon aus, dass die Eulen Ludwigshafen den Rückstand von fünf Punkten auf den VfL Gummersbach in den restlichen drei Partien nicht mehr aufholen werden, so ist mit einem Zweikampf zwischen den Oberbergischen und der SG BBM Bietigheim, die derzeit nur zwei Zähler auseinanderliegen, zu rechnen. Und am letzten Spieltag treffen die beiden Abstiegskonkurrenten in Bietigheim aufeinander. Soll es hierbei zu einem Endspiel um den Klassenerhalt kommen, müssen die Enztäler vorher aber ihre Hausaufgaben machen, denn der VfL Gummersbach hat das deutlich bessere Torverhältnis.

Interview mit Tim Wieling zu seinem Wechsel zum TVB Stuttgart

Tim Roman Wieling wechselt zur neuen Saison vom TSV Bayer Dormagen an den Neckar und wird der letzte Transfer des TVB Stuttgart sein. Der 22-Jährige wird gemeinsam mit Sascha Pfattheicher die Rechtsaußen-Position des TVB bekleiden. Wir haben vorab mit Tim über seine Beweggründe, seinen Werdegang und seinen Erwartungen gesprochen.

 

Tim, zunächst einmal dürfen wir Dich vorab willkommen heißen. Welche Argumente waren letztendlich für Dich ausschlaggebend, diesen Schritt zu gehen und Dich dem TVB anzuschließen?

Das war für mich einfach jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich habe gemerkt, dass ich in der zweiten Liga super klarkomme und dass das jetzt der richtige Schritt für meine Entwicklung ist. Ich habe mich dann mit Jürgen getroffen und ein gutes Gefühl bekommen wie der Verein aufgebaut ist. Auch dass so viele junge Spieler geholt werden, fand ich interessant. Ich denke, dass Sascha und ich auf Rechtsaußen ein gutes Team bilden werden. Die Mannschaft wird sich im Sommer neu finden müssen. Das finde ich total spannend.

 

Du hast eine beeindruckende Statistik in der zweiten Liga vorzuweisen. Wie gut hat Dir die Spielpraxis, die Du in Dormagen nach deinem Wechsel von Minden sammeln durftest, getan?

Das war überragend für mich. Ich kann das nur jedem jungen Spieler empfehlen, so viel wie möglich zu spielen. Es hat mir gut getan 60 Minuten in der zweiten Liga ohne Druck frei aufzuspielen und ich habe gemerkt, dass das sehr gut klappt.

 

Mit Sascha Pfattheicher hast du einen ebenfalls sehr jungen Mitspieler auf Deiner Position. Ist das eher ein Vorteil, weil man auf mehr Einsatzzeiten hofft, oder wäre ein erfahrener Spieler, bei dem man sich auch mal was abgucken kann, Dir lieber gewesen?

Ich finde, dass ist die perfekte Konstellation. Wie bereits erwähnt, ist Spielen das wichtigste. Wir ergänzen uns gegenseitig und können uns beide auf ein neues Level bringen.

 

Was erwartest Du Dir von deiner Zeit beim TVB Stuttgart?

Dass wir mit dem Team unsere Ziele erreichen. Persönlich erwarte ich, dass ich mich in der Stadt und dem Verein einlebe und dass ich Spielzeiten bekomme. Ich möchte zeigen, dass ich die Leistung, die ich in der zweiten Liga bringe, auch in der Bundesliga abrufen kann.

 

Du wechselst quasi „zurück“ in die stärkste Liga der Welt. Eher Vorfreude oder Anspannung?

Vorfreude, ganz klar. Als ich damals bei Minden war, habe ich sehr wenig gespielt, dementsprechend groß war meine Anspannung. Jetzt spiele ich eine andere Rolle, weiß in etwa wie das alles abläuft und kann mich auf die kommende Saison freuen.

 

Worauf freust Du Dich am meisten?

Das ist schwierig. Ich werde alles aufsaugen, die neue Aufgabe annehmen und Erfahrungen sammeln.

 

Hattest Du schon Gelegenheit die Stadt zu erkunden?

Ein bisschen. Ich bin mit dem Taxi ein wenig durch die Stadt gefahren als ich da war um meinen Vertrag zu unterschreiben. Auch auf die Königsstraße habe ich es zumindest für kurze Zeit geschafft. Stuttgart ist eine klasse Stadt mit viel Grün drum herum. Ich bin große Städte bereits gewohnt, da ich aus Köln komme. Deshalb denke ich, dass ich mich hier schnell einleben werde.

 

Interview mit Sven Franzen zum Thema Logomodifikation

Wie der TVB Stuttgart vor einigen Wochen bekannt gab, tritt der Verein ab Juli 2019 unter einem modifizierten Logo in der DKB Handball-Bundesliga an. Geschäftsführer Sven Franzen erklärt in diesem Interview den Verlauf des Prozesses und welche Überlegungen auf die Entscheidung gewirkt haben.

 

Sven, welche Überlegungen haben zu dem Schritt geführt, ein neues Logo zu entwickeln?

Für diesen Schritt haben aus unserer Sicht einige Faktoren gesprochen. Allem voran unsere Medien-Präsenz, speziell im TV. Mit der bisherigen Verbindung aus dem Logo des TV Bittenfeld und dem Namenszusatz TVB 1898 Stuttgart war eine klare Außendarstellung nicht immer und überall gegeben. Wir haben daher nach einer Möglichkeit gesucht, in sämtlichen Medien visuell einheitlich aufzutreten und dabei sowohl unserer Bittenfelder Heimat als auch unserer starken Verbindung zu Stuttgart, die wir seit 2015 in unserem Namen tragen, die entsprechende Wertschätzung entgegenzubringen.

 

Was war ausschlaggebend für die Entscheidung für dieses Logo?

Auch in den anderen Entwürfen waren interessante Aspekte dabei. In Diesem haben sich allerdings all unsere Kriterien direkt widergespiegelt. Ein modernes Design, eine gute Abbildbarkeit in sämtlichen Medien und die Außendarstellung als Verein, der Bittenfeld im Herzen trägt und für Spitzenhandball aus der Region Stuttgart steht.

 

Gab es auch Argumente, die gegen eine Veränderung des Logos sprachen?

Die Modernisierung wurde intern intensiv diskutiert und mit einem großen Personenkreis, angefangen von Gesellschaftern über Sponsoren bis hin zu Entscheidern aus dem Hauptverein, abgestimmt. Mir persönlich ist keine Stimme bekannt, die sich dabei grundsätzlich negativ gegenüber einer Logo-Modernisierung geäußert hat.

 

Was erhofft sich der TVB von diesem Schritt?

Einen einheitlichen visuellen Auftritt und Klarheit in der Außendarstellung als TVB Stuttgart.

 

Wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis?

Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und haben mit dem modernisierten Logo eine Lösung gefunden, die in sämtlichen Bereichen unseren Erwartungen entspricht. Es wurden mit dem neuen Design nicht einfach nur verschieden Einzelaspekte zusammengefügt, sondern zu einer Geschichte verschmolzen. Zudem bietet es uns neue Gestaltungsmöglichkeiten, z. B. bei den Trikots und den Kommunikationsmitteln.

 

Wie fiel das Feedback der Fans, Sponsoren und Mitarbeiter aus?

Natürlich gab es an der einen oder anderen Stelle Diskussionsbedarf. Das ist bei solchen Prozessen immer der Fall und gehört einfach dazu. Schließlich hat der Verein auf seinem bisherigen Weg einiges erlebt und dem wollen wir natürlich Rechnung tragen. In Summe sind wir uns aber alle einig, dass dies der richtige Schritt in unserer Weiterentwicklung ist und wir mit diesem Entwurf die richtige Botschaft senden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Verkehrshinweis für Donnerstag, 23.05.

Da der VfB Stuttgart am Donnerstag, den 23.05.2019 im Anschluss an die Paretie des TVB Stuttgart gegen die SG Flensburg-Handewitt das Relegationsspiel in der Mercedes-Benz Arena austrägt, kann es zu erheblichen Staus und Behinderungen, kommen.

Planen Sie daher ausreichend Zeit ein oder weichen Sie gegebenfalls auf den öffentlichen Nahverkehr in der Umgebung aus.

Viel Spaß beim Spiel und eine gute Heimreise wünscht der TVB 1898 Stuttgart.

Ärgerlicher Spannungsverlust, aber kein Drama

Als in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle die Schlusssirene ertönte, stapfte Jogi Bitter mit grimmigem Blick in Richtung Spielfeldmitte. Zum Jubeln war dem Torhüter des TVB 1898 Stuttgart nicht zumute, obwohl er soeben seinem Team einen Punkt gerettet hatte mit einer tollen Parade.

Fünf Minuten später, vor dem Mikrofon des Sky-Reporters, hatten sich Bitters Gesichtszüge wieder entspannt. „Immerhin haben wir den Fluch besiegt und nicht zum vierten Mal hintereinander mit einem Tor verloren“, sagte er. So gesehen, sei’s ein kleiner Schritt nach vorne gewesen. „Aber gefallen hat mir das Spiel nicht.“

Alles andere als begeistert war auch sein Trainer. „Wir haben es nicht geschafft, die nötige Spannung aufzubauen“, sagte Jürgen Schweikardt am Tag danach. Wenn seine Mannschaft mit nur 90 Prozent statt mit „Vollgas“ spiele, gewinne sie gegen kein Team der Liga. Ganz gleich, ob der Gegner Ludwigshafen oder Flensburg heiße. „Ich denke, die Spieler haben das inzwischen kapiert.“ Bei den Eulen hätten sie dies aber nicht umgesetzt. „So gesehen, war’s schon ein kleiner Rückschritt.“ Der absolute Siegeswille habe von der ersten Minute an gefehlt.

Geärgert hat sich Schweikardt vor allem darüber, wie ratlos seine Spieler der 5:1-Deckung des Gegners begegnet seien. Auf die hatte sich der TVB akribisch vorbereitet, Lösungen indes fand er selten. „Meine Spieler dachten wohl, es wird sich schon etwas ergeben“, so Schweikardt. Diesen Gefallen tat ihnen die Eulen-Defensive aber nicht. Dominik Weiß und David Schmidt hätten sich zu weit nach außen drängen lassen, das „Eins-gegen-Eins“ gesucht. „Wir hätten im Rücken des vorgezogenen Abwehrspielers agieren und das Spiel öffnen müssen.“

In den zweiten 30 Minuten hechelte der TVB dem Rückstand hinterher, die Probleme blieben. „Letztlich hat uns das 7:6-Überzahlspiel den Hintern gerettet – allerdings brauchten wir ein paar Angriffe, bis es funktionierte.“ Zu oft ließen die Halbspieler die Außen verhungern.

Am Ende musste der TVB mit dem einen Punkt zufrieden sein gegen einen Gegner, der in 30 Spielen lediglich zweimal als Sieger vom Spielfeld gegangen war – zu wenig für die gestiegenen Ansprüche des TVB. Drei Tage vor Saisonschluss klebt er auf dem 15. Rang fest, der keine Verbesserung gegenüber den ersten drei Erstliga-Spielzeiten bedeutet.

Mit der Platzierung ist auch der Trainer nicht zufrieden, ein optischer Makel sei sie auf alle Fälle. „Ich sehe die Lage aber wohl am entspanntesten von allen im Umfeld“, so Schweikardt. Ziel sei es vor der Saison gewesen, sich den Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld so weit wie möglich zu nähern – und das sei gelungen. Drei Punkte fehlen auf Rang neun. „Und leistungsmäßig sind wir mit Teams wie Wetzlar, Lemgo oder Hannover auf Augenhöhe. Das war so nicht unbedingt zu erwarten.“

Das eine oder andere Erfolgserlebnis möchte Schweikardt schon noch gerne sammeln in den finalen drei Partien. Im nächsten Heimspiel dürfte dies jedoch schwierig werden: Am Donnerstag (19 Uhr) kommt der Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt. „Für einige Spieler wird das der letzte Auftritt sein in der Porsche-Arena“, sagt Schweikardt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da anders auftreten werden.“

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Ex-Stuttgarter beim Handball-Schreck

Djibril M’Bengue ist vor der Saison vom Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart zum FC Porto gewechselt. Der steht am Wochenende fast sensationell im Final-Four des EHF-Cups. Der 27-Jährige hat also alles richtig gemacht.

Wenn Djibril M’Bengue in die Dragao-Caixa-Arena (die Drachen-Burg) einläuft, ist eigentlich alles wie früher beim TVB Stuttgart. Blau-weiße Trikots und eine Halle mit 2200 Plätzen. Die sich dann aber doch noch mehr in einen Hexenkessel verwandeln kann als die Scharrena. Mit ihren steil gebauten Tribünen an den Kopfseiten und den Fans im Rücken. Denn bei wichtigen Spielen bekommen die Handballer Rückendeckung von den Ultras der prominenteren Fußball-Profis, da hält die Club-Familie zusammen. M’Bengue: „Die singen 60 Minuten lang und sorgen für eine Wahnsinnsstimmung.“ Gänsehaut pur, getreu dem Motto eines Fan-Banners, der übersetzt lautet: „Überall stark, zu Hause unbesiegbar.“

In der Tat hat die Mannschaft im laufenden Wettbewerb sämtliche sieben Heimspiele gewonnen, zuletzt gegen den Vorjahresfinalisten St. Raphael. Die Kicker sind bekanntlich im Champions-League-Viertelfinale am FC Liverpool gescheitert, als Djibril M’Bengue mit einigen Teamkameraden im Stadion saß. Jetzt wollen sie selbst für Furore sorgen – eigentlich haben sie es längst getan. Der Einzug ins Final Four des EHF-Pokal am Wochenende in Kiel darf getrost als kleine Sensation bezeichnet werden, es ist der größte Erfolg des portugiesischen Club-Handballs, auch wenn Sporting Lissabon schon zweimal den Challenge Cup gewonnen hat. Doch der wird international milde belächelt, gilt bestenfalls als drittklassig – ohne Teilnehmer aus den Top-acht-Nationen.

Porto wirft Magdeburg raus

Solche Entwicklungshilfe hat der FC Porto nicht nötig, die Mannschaft ist ungeschlagen durch die Gruppenphase marschiert. Noch Fragen? „Es ist schon unglaublich, was wir bisher geleistet haben“, sagt M’Bengue. Der Rest ist Zugabe. „Wir haben nichts zu verlieren.“ Unter Druck steht im Halbfinale vielmehr der Bundesligist Füchse Berlin. Mit Velimir Petkovic, der im Trainerduell ausgerechnet auf seinen einstigen Göppinger Nachfolger Magnus Andersson trifft, was dem Duell zusätzlich Brisanz verleiht. „Er hat unheimlich geholfen, gibt sein Handballwissen an die Mannschaft weiter“, schwärmt M’Bengue fast ein bisschen von dem Schweden. Der setzt nicht nur in Unterzahl auf den siebten Feldspieler – und die Abwehr. „Wir haben im Innenblock körperlich sehr starke Spieler“, sagt der Deutsche. Das hat sich bis Berlin rumgesprochen, wo Füchse-Manager Bob Hanning schon mal warnt:. „Porto stellt für mich die beste Abwehr der verbliebenen Mannschaften, das ist das unangenehmste aller Spiele.“

Schließlich hat der FC Porto in der Qualifikation bereits den Bundesliga-Spitzenclub SC Magdeburg ausgeschaltet, das war die erste Duftmarke in Europa. Zum Erfolgsgeheimnis sagt M’Bengue, der in der Bundesliga mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte: „Wir können auf einen breiten Kader bauen.“ Aus dem dennoch der eine oder andere Spieler herausragt. Zum Beispiel der Halblinke Fabio Magalhaes, „der im Überzahlspiel schon oft die richtige Lösung gefunden hat“, so Mitspieler M’Bengue. Oder auch Alexis Borges, der viel Erfahrung aus der vergangenen Saison als Leihspieler beim FC Barcelona mitgebracht hat und 2020 den nächsten Schritt wagt und zum französischen Spitzenclub Montpellier wechseln wird.

M’Bengue nutzt seine Option

Die Erfolge wecken natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Clubs: „Aber nächste Saison bleibt der Kader meines Wissens zusammen“ sagt M’Bengue, der vor kurzem erst selbst die Option mit dem Verein für ein weiteres Jahr genutzt hat. Danach? Bundesliga, vielleicht sogar beim TVB, bei dem 2020 die Verträge mit den Linkshändern David Schmidt und Robert Markotic auslaufen? „Darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken“, sagt der 27-Jährige. „Natürlich ist die Bundesliga immer ein Thema – und meine Heimat.“

Die Trennung von Freundin und Familie ist gewissermaßen auch der einzige kleine Wermutstropfen. Doch dank der Direktflüge eines Billigfliegers lässt sich auch dieses Problem in den Griff bekommen. Die Freundin kam schon nach Porto und M’Bengue auch zwei-, dreimal nach Stuttgart, wenn Lehrgänge der Nationalmannschaft auf dem Programm standen.

Portugal besiegt Ex-Weltmeister

Apropos: Die hat zuletzt in der EM-Qualifikation ein Ausrufezeichen gesetzt und (mit vielen Porto-Akteuren) Ex-Weltmeister Frankreich zu Hause 33:27 besiegt, was beweist dass der portugiesische Höhenflug keine Eintagsfliege ist. So sieht es auch der europäische EHF-Präsident Michael Wiederer: „Portugal hat traditionell einen guten Nachwuchs.“ Wurde 1994 sogar als erste Mannschaft überhaupt Jugend-Europameister. „Und wir wussten auch, dass Porto stark ist.“ Stark genug für den Titel? „Prinzipiell kann jede Mannschaft, die im Final Four steht, auch gewinnen“, sagt Wiederer.

Das will auch der FC Porto unterstreichen, der noch auf drei Hochzeiten tanzt: Die Mannschaft steht im Pokalturnier und strebt als Tabellenführer die Meisterschaft an, denn in diesem Fall ruft nächstes Jahr nicht der EHF-Cup, sondern sogar die Champions League. Zumindest in Punkto internationaler Wettbewerb ist Djibril M’Bengue seinem Ex-Club also meilenweit voraus.

Quelle: Joachim Klumpp / StZ

TVB und Eulen Ludwigshafen teilen sich die Punkte

Der TVB Stuttgart hat bei den Eulen Ludwigshafen einen Punkt mitnehmen können. Die beiden Mannschaften trennten sich mit 23:23.

Die Partie begann wie erwartet sehr intensiv. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter und lieferten sich eine hart umkämpfte Anfangsphase. Bezeichnend dafür waren die vier Zeitstrafen, die in den ersten 20 Minuten verhängt wurden (drei für die Eulen, eine für den TVB Stuttgart in Form von Tobias Schimmelbauer). Ebenso ausdrucksvoll war die geringe Anzahl von Toren, die in der ersten Halbzeit erzielt wurden. Nach sechs Spielminuten in der Friedrich-Ebert-Halle führten die Wild Boys mit 1:2 und kamen für lange Zeit nicht mehr in Rückstand. Großen Anteil daran hatten Jogi Bitter, der mit seinen Paraden den TVB in Front hielt, sowie Bobby Schagen, welcher in der 15. Minute seinen bis dato dritten Treffer des Abends zum 3:4 erzielte. Das erste Mal wirklich absetzen, konnte sich der TVB Stuttgart in der 19. Minute, als Dominik Weiß zum 3:6 traf. Lange Zeit halten konnten die Wild Boys den Vorsprung zunächst nicht, nach 24 Minuten stand es 7:7. Trotz Unterzahl ging der TVB durch Bobby Schagen aber wieder mit 8:7 in Führung. Kurz darauf drehten die Hausherren die Partie zu ihren Gunsten – 9:8. Den Eulen gelang es die Führung mit in Kabine zu nehmen. Mit 11:9 ging es in die Halbzeit.

Auch in der zweiten Hälfte lieferten sich beide Mannschaften einen heißen Tanz auf der Platte. Simon Baumgarten brachte die Wild Boys in der 35. Minute auf ein Tor an die Gastgeber heran (13:12), doch die Eulen konnten in der 38. Minute wieder auf 15:12 erhöhen. Mit noch weniger als zwanzig Minuten auf der Uhr hatte die Mannschaft von Jürgen Schweikardt einen 18:15-Rückstand aufzuholen und gab nochmal Gas. Es folgten knapp fünf torlose Minuten auf beiden Seiten. Allen voran Eulen-Keeper Matej Asanin zog der TVB-Offensive aber immer wieder einen Strich durch die Rechnung. In der 46. Minute platzte dann der Knote, als Dominik Weiß zum 18:16 traf. Mit dem Stand von 20:18 ging es dann in die Schlussphase der Partie – noch zehn Minuten. Max Häfner war es, der die Wild Boys in der 56. Minute auf 22:21 an die Eulen heranbrachte. In der 59. Minute parierte Jogi Bitter und gab Dominik Weiß die Möglichkeit für den 23:23-Ausgleich zu sorgen. Die letzte Aktion gehörte den Eulen, aber Jogi Bitter konnte Jerome Müllers Wurf parieren und den Auswärtspunkt fest machen.

Am Donnerstag, 23.05., empfängt der TVB Stuttgart den amtierenden Meister und Tabellenführer, die SG Flensburg-Handewitt, in der Porsche-Arena. Tickets für die Partie gibt es noch zu kaufen unter http://bit.ly/TicketsTVBSGFH