Handball-Bundesliga GmbH rüstet alle Erstligisten mit hochmoderner Analyse-Technologie von KINEXON aus

Innovatives Chip- und Sensoren-Netzwerk von KINEXON liefert wertvolle Echtzeit-Daten für hochpräzise Leistungsanalyse in Wettkampf und Training, Medien profitieren stark 

  • Technologie schafft neue Erlebniswelt für Fans und Medien
  • Hochpräzise Belastungs-Analyse optimiert Leistung
  • Ligaweiter Einsatz weltweit einmalig

Köln/München, 07. Mai 2019 – Die KINEXON Sports & Media GmbH wird  Technologie-Partner der Handball-Bundesliga GmbH. Beide Unternehmen vereinbarten eine langfristige Zusammenarbeit mit einer Laufzeit von vier Jahren bis zum 30. Juni 2023. Nach einem erfolgreichen Test beim diesjährigen All Star Game des deutschen Handballs in Stuttgart wird der führende Anbieter von intelligenten Sportdaten und -analysen nun bis zum Start der Saison 2019/20 alle Erstligaklubs umfassend mit der sensor-basierten Hardware ausrüsten, so dass alle 306 Begegnungen in der DKB Handball-Bundesliga  entsprechend unterstützt werden. Die Analyse-Technologie wird auch bei den HBL-Events Pixum Super Cup, All Star Game und dem Pokalfinalevent des deutschen Handballs „REWE Final4“ eingesetzt. Die ganzheitliche Implementierung der Analyse-Technologie ist im professionellen Ligasport weltweit einmalig.

Dazu Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH: „Der Bedarf, Daten in Echtzeit verfügbar zu machen ist bereits heute enorm und wird weiter wachsen. Daher ist das Echtzeit-Tracking für unsere Bundesliga und für den modernen Handballsport ein wichtiger und notwendiger Schritt in die digitale Zukunft. Gemeinsam mit KINEXON eröffnen wir unseren Fans, Medienpartnern und Sponsoren zusätzliche faszinierende Blickwinkel und schaffen neue Erlebniswelten und innovative Angebote. Diese Technologie wird die außerordentlichen Leistungen der Spieler in der DKB Handball-Bundesliga noch spannender, aufschlussreicher und werthaltiger machen.“

Bereits ab 21. August 2019 werden im Wettkampf- und Trainingsbetrieb alle Klubs der DKB Handball-Bundesliga hochpräzise, zentimetergenau Bewegungen der Handballprofis und des Spielballs in Echtzeit erfassen, analysieren und durch eine webbasierte Software-Applikation vielfältig verwenden können. Das Tracking erfolgt durch einen wenige Gramm leichten Chip, der in den Trikots der Spieler sowie in einer speziell entwickelten Ballblase im Inneren des SELECT-Spielballs integriert ist. Per Funk werden die Leistungsdaten jedes Spielers in Echtzeit und vollkommen automatisiert aus dem Wettkampf- oder Trainingsspiel heraus verfügbar gemacht. Das Tracking des Spielballs beschränkt sich zu Beginn der Kooperation bis dato auf den Spielball von SELECT. Der HBL-Partner wird zum Saisonstart bis dato sechs Erstligaclubs ausrüsten.

Dazu Maik Machulla, Trainer des amtierenden Deutschen Meisters und aktuellen Tabellenführers SG Flensburg-Handewitt: „Durch das Tracking haben wir im Wettkampf und Training einen präzisen, kontinuierlichen Einblick in die Leistungsparameter jedes Spielers. Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten, die dabei unterstützen, Spieler und Teams athletisch weiterzuentwickeln. Auch bei der Belastungssteuerung erhoffe ich mir einen Mehrwert, so kann die Verfügbarkeit zusätzlicher Daten die Früherkennung unterstützen und Spieler vor Verletzungen schützen.“                          

Der moderne Handballsport, dynamisch, schnell und athletisch, der in der DKB Handball-Bundesliga jede Woche auf Topniveau gespielt wird, ist durch die Verfügbarkeit der KINEXON-Echtzeitinformationen auch für Fans noch greif- und nachvollziehbarer. Für sie macht die KINEXON-Technologie die Leistungen ihrer Idole und die Non Stop-Action auf dem Spielfeld noch erlebnisnaher. Durch den Mehrwert der Daten in Echtzeit werden das TV-Bild und die Berichterstattung deutlich facettenreicher, die KINEXON-Technologie wird auch die Social Media-Plattformen durch zusätzliche Statistiken attraktiver und werthaltiger machen.

KINEXON-Geschäftsführer Maximilian Schmidt: „Wir freuen uns außerordentlich, mit der Handball-Bundesliga als erster Liga weltweit in eine neue digitale Zukunft zu starten. Unsere Technologie ermöglicht einzigartige Einblicke in den faszinierenden Handballsport – und das in Echtzeit und voll automatisiert. Ich bin mir sicher, dass alle Beteiligten seitens Bundesliga, Vereinen, Medien und natürlich vor allem die Fans von dieser Kooperation profitieren werden.“

Diese Daten können u. a. erhoben werden, hier die  Top 10-Metriken und  Daten anhand eines Beispiels „Spieler XY“:

  • Geschwindigkeit 27,9 km/h
  • Verbrauchte Energie 607 kcal
  • Sprunghöhe 96 cm
  • Airtime 0,72 sec
  • Zeit auf dem Spielfeld 48:34 Minuten
  • Wurfdistanz 8,9 m
  • Anzahl der Pässe 87
  • Ballbesitz 51 %
  • Zurückgelegte Distanz 4,56 km
  • Wurfgeschwindigkeit 114 km/h

 

Kontakte:

Frank Bohmann, Geschäftsführer
Handball-Bundesliga GmbH
Tel.: 0049 2203 9896711
bohmann@dkb-handball-bundesliga.de

Oliver Lücke, Geschäftsleitung Kommunikation & Medien
Handball-Bundesliga GmbH
Telefon: 02203 98967-17
E-Mail: luecke@dkb-handball-bundesliga.de

Tanja Biesinger, Senior Manager Marketing & Communications KINEXON GmbH

Tel. 0049 151 22 28 10 06

E-Mail: tanja.biesinger@kinexon.com

 

Über KINEXON: Das Unternehmen mit Hauptsitz in München, wurde 2012 von Wissenschaftlern der TU München gegründet und entwickelt innovative Lösungen zur Echtzeitlokalisierung, Übertragung und Auswertung von Daten. Das Unternehmen gliedert sich in die zwei Bereiche „Sports & Media“ und „Industries“. Der Bereich „Sports & Media“ bietet Lösungen zur präzisen, automatisierten Echtzeit- Leistungsanalyse im Sport. Das System umfasst zwei Kernelemente: eine funkbasierte Sensor-Technologie und eine Analysesoftware zur intelligenten Auswertung und Visualisierung der Daten. Die Sensor-Netzwerk-Technologie enthält eine analytische Plattform, um die daraus resultierende Menge an großen Daten in wertvolle Erkenntnisse umzuwandeln. Für seine Produkte und Dienstleistungen wurde das Unternehmen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Weitere Infos: kinexon.com.

 

Quelle: PM DKB HBL

Stimmen zum Spiel gegen den Bergischen HC

Jürgen Schweikardt: Ich habe eben Jogi Bitter gefragt, ob er es in seiner Karriere schon einmal erlebt hat, zwei Spiele hintereinander in der letzten Sekunde zu verlieren. Wir beide können uns nicht daran erinnern und ich hoffe, dass wir das nie wieder erleben müssen. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben es auf Augenhöhe gestalten können. Am Ende kippt in den letzten zehn Minuten das Momentum sogar auf unsere Seite und wir haben mit dem Wurf von David Schmidt die Chance, das Spiel zu entscheiden. Das wäre die Zwei-Tore-Führung für uns gewesen und wahrscheinlich der Sieg. Nach der Erfahrung aus dem Spiel gegen Berlin wollten wir uns den letzten Wurf erst ganz zum Schluss nehmen. Dominik geht dann halbherzig rein nachdem der Arm der Schiedsrichter relativ früh kommt. Es tut extrem weh und ist extrem schade für meine Spieler, dass wir hier wieder keine Punkte mitnehmen konnten.

Sebastian Hinze: Ich bin sehr glücklich, dass wir das Spiel am Ende doch noch gedreht haben. In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr ausgeglichenes Spiel gesehen. Wir hatten unsere Probleme in der Abwehr, konnten uns dann aber doch mit vier Toren absetzen. Diesen kleinen Vorsprung halten wir dann bis zur Halbzeit. Ich finde, dass wir in der zweiten Hälfte gut agieren. Wir decken gut. Mit fünf oder sechs verworfenen Würfen in Folge bringen wir Jogi Bitter ins Spiel und uns damit aus dem Spielfluss. Wir bekommen unsere Chancen nicht mehr und dann ist das Momentum sicherlich auf Seiten des TVB Stuttgart. Trotzdem hat Nervenstärke bewiesen und dass das Spiel dann so endet, passiert sicherlich nicht so oft.

Erneute Niederlage für den TVB in den letzten Sekunden

Nach den beiden Niederlagen vor heimischem Publikum gegen Leipzig und Berlin, musste der TVB Stuttgart auswärts gegen den Bergischen HC ran. Der Aufsteiger spielt eine überragende Saison und ist Anwärter auf einen Europapokalplatz.

Die Partie startete ausgeglichen, so stand es nach vier gespielten Minuten 2:2. Beide Tore für den TVB erzielte Schagen vom 7-Meter-Strich. Nach dem 4:4 in der 10. Minute gelang es dem BHC erstmals, sich mit zwei Toren abzusetzen (6:4; 12.). Doch der TVB ließ sich nicht abschütteln und konnte innerhalb kürzester Zeit durch zwei Tore von Späth wieder ausgleichen. Von Deschwanden war es, der die erste Führung in der 19. Minute für die WILD BOYS markierte (9:8). Diese Führung sollte bis zur 55. Minute die Letzte des TVB gewesen sein. Knapp zehn Minuten vor der Halbezeitpause agierten die Stuttgarter über einige Minuten unkonzentrierter und weniger konsequent. Dem Bergischen HC gelang es in dieser Phase des Spieles sich zwischenzeitlich mit bis zu vier Toren abzusetzen (14:10; 26.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte sich der TVB aber wieder fangen und unter anderem durch zwei Tore Schimmelbauer (29. & 30.) wieder in Schlagdistanz bringen. Beim Spieltand von 16:14 gingen die Mannschaften in die Kabinen.

Die zweite Hälfte gehörte auf Seiten der Stuttgarter Johannes Bitter. Er entzauberte viele Würfe der Gastgeber und konnte sich am Ende des Spiels mit insgesamt 14 Paraden auszeichnen. Mit Bitter im Rücken gelang es dem TVB in der 38. Spielminute wieder mit dem BHC gleichzuziehen (18:18). Bis zur 54. Minute nahm das Spiel stets den folgenden Verlauf: der Bergische HC legte ein Tor vor und der TVB Stuttgart hatte die passende Antwort parat. Besonders Schmidt, der am Ende auf acht Tore kam, setzte im Angriff entscheidende Akzente. Auch Bitters Gegenspieler Rutschmann wurde besonders in dieser Phase des Spiels immer stärker. Schweikardt netzte nach 55 gespielten Minuten ein und brachte den TVB damit erstmals seit dem 9:8 im ersten Durchgang wieder in Führung (27:26). Wieder war es Schweikardt, der nach dem darauffolgenden Ausgleich durch Boomhouver, den TVB in Führung brachte (28:27; 57.). Anderthalb Minuten vor dem Schlusspfiff hatte der TVB sogar die Möglichkeit, die Führung auf zwei Tore zu erhöhen. Schmidt scheiterte bei angezeigtem Zeitspiel aber an Rutschmann. So konnte der Bergischer HC durch Kotrc 45 Sekunden vor Schluss nochmals ausgleichen und das Spiel war wenige Sekunden vor Schluss wieder offen. Wie auch schon im letzten Spiel verlor der TVB mit dem Schlusspfiff; nach einem Stürmerfoul von Weiß konnte Darj zum Endstand von 29:28 einnetzen. Mit diesem Sieg hat die Mannschaft von Sebastian Hinze einen weiteren Schritt in Richtung der Europaplätze gemacht.

Das nächste Spiel steht für den TVB Stuttgart bereits am kommenden Donnerstag an. Dann geht es gegen den TSV GWD Minden vor heimischer Kulisse in der Stuttgarter SCHARRena.

Schweikardt ist „mächtig stolz“ auf sein Team

Handball, 1. Liga: Der Siebenmeter, der zur 33:34-Niederlage gegen die Füchse Berlin führte, ärgert den TVB-Trainer allerdings auch am Tag danach noch

Das Videostudium ist sowohl in der Spielvorbereitung wie auch in der Spielnachbereitung ein elementares Instrument. Die Konserve der Partie gegen die Füchse Berlins indes würde sich Jürgen Schweikardt am liebsten schenken. Nicht, weil er sich über den Auftritt seiner Mannschaft aufregen würde – ganz im Gegenteil: Der war gegen ein Top-Team der Liga über weite Strecke erste Sahne. „Ich habe von vielen Seiten gehört, dass es ein Spiel auf hohem Niveau war“, sagt der Trainer und Geschäftsführer des TVB. „Und das ist ein gutes Zeichen für uns, dass wir da mithalten können.“

Nicht das Niveau des Spiels erreichten dagegen die Schiedsrichter Fabian vom Dorff und Christian vom Dorff. Vor allem der finale Pfiff der beiden liegt Schweikardt auch am Tag danach noch schwer im Magen. Nachdem Lukas von Deschwanden beim Spielstand von 33:33 den Ball neben das Berliner Tor gesetzt hatte, gehörte den Füchsen der letzte Angriff. Der TVB-Torhüter Jogi Bitter parierte gegen Johan Koch, der TVB jubelte über den Punktgewinn – allerdings nur zwei Sekunden. Die Schiedsrichter hatten ein Foul von Manuel Späth gesehen und entschieden zum Entsetzen der Stuttgarter auf Strafwurf, den Hans Lindberg zum Siegtreffer nutzte.

Eine Entscheidung, die bei den beiden Geschäftsführern dieselben Erinnerungen wach werden ließ. „Der Siebenmeterpfiff ist mit dem Elfmeterpfiff bei Bremen gegen Bayern zu vergleichen“, sagte Bob Hanning von den Füchsen Berlin in Anspielung auf das Tor, das Bayern München ins DFB-Pokalfinale brachte. Es war eine falsche, zumindest aber äußerst fragwürdige Entscheidung. „Wenn’s ein klarer Siebenmeter war, sollen sie ihn pfeifen“, so Schweikardt. In dieser Situation habe jedoch das Fingerspitzengefühl gefehlt. „Lassen sie’s laufen, geht das Spiel unentschieden aus und alle wären zufrieden gewesen.“

Auch die klar favorisierten Berliner hätten sich nicht beklagen dürfen, waren sie doch fast über die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterhergelaufen. Unter anderem, weil der taktische Kniff des TVB die Gäste vor Probleme stellte: Dominik Weiß blieb zunächst auf der Bank, die spielstarken und flinken Lukas von Deschwanden und Max Häfner sollten den großgewachsenen, aber nicht allzu beweglichen Mittelblock Mijajlo Marsenic/Jakov Gojun aushebeln. „Außerdem sparte Dominik so Körner“, sagt Schweikardt. „Und so, wie er zu Beginn der zweiten Halbzeit gespielt hat, ist er nicht zu verteidigen.“

Dass in der Schlussphase nicht nur bei Weiß die Kräfte schwanden, sei eine Folge des „unglaublich hohen Tempos“ gewesen. So feierten die Berliner den ersten Sieg nach vier Liga-Niederlagen in Serie und bleiben im Rennen um die Europapokalplätze, der TVB rutschte auf Rang 13 ab. Dass sein Team durch den Punktverlust der Bietigheimer den Ligaverbleib sechs Spiele vor Schluss sicher hat, ist für Schweikardt nicht mehr als eine Randnotiz nach diesem emotionalen Spiel. „Statt null Punkten aus den Spielen gegen Leipzig und Berlin hätten wir auch vier holen können“, sagt Schweikardt. „Aber bei allem Ärger: Ich bin mächtig stolz auf unsere Mannschaft.“

Ziemlich sauer auf die Schiedsrichter war Jürgen Schweikardt auch noch am Tag nach der unglücklichen Niederlage gegen die Füchse Berlin. „Es fehlte in dieser Situation am Fingerspitzengefühl“, sagt der Trainer des TVB 1898 Stuttgart.

 

Quelle: Thomas Wagner/ZVW

Schimmelbauer wechselt zum HSV Hamburg

Tobias Schimmelbauer wechselt nach der Saison 2018/2019 zum Zweitligisten HSV Hamburg.

2010 wechselte der 1,99 Meter große Schimmelbauer von der HSG FrankfurtRheinMain an den Neckar und war auch Teil der Aufstiegsmannschaft von 2015. Der 31-Jährige verlässt den TVB damit nach neun Jahren und über 200 Partien. In dieser Saison stand der Linksaußen bereits 23 Mal für den TVB auf der Platte und erzielte dabei 60 Treffer. Insgesamt traf der gebürtiger Hesse 215 Mal in der Bundesliga für den TVB Stuttgart.

Tobias Schimmelbauer unterschreibt bei den Hanseaten einen Kontrakt über zwei Jahre. Außerdem übernimmt  der Linksaußen das Amt des Cheftrainers der U13 des HSV Hamburg.

Fantastisches Spiel des TVB mit traurigem Ende

Nur hauchdünn ist der Handball-Erstligist TVB 1898Stuttgart gegen den zweifachen Vereinsweltmeister Füchse Berlin an einer Überraschung vorbeigeschrammt. In der 53. Minute führte der TVB mit 31:27 und musste sich mit 33:34 geschlagen geben. Der Zorn richtete sich dabei gegen die schwachen Schiedsrichter Christian vom Dorff und Fabian vom Dorff.

Gerechtigkeit gibt’s im Sport oft nicht, sonst hätte sich der TVB von den 2251 Fans in der ausverkauften Scharrena zumindest mit einem Unentschieden verabschiedet. Nachdem der dänische Weltmeister Hans Lindberg mit der Schlusssirene den finalen Siebenmeter zum glücklichen 34:33-Sieg der Füchse versenkt hatte, kickte der TVB-Keeper Jogi Bitter den Ball enttäuscht ins Seitenaus. Seinem Trainer Jürgen Schweikardt genügten die 20 Minuten zwischen Spielende und Pressekonferenz nicht, um seine Nerven zu beruhigen. Er fühlte sich von den Schiedsrichtern um den Lohn gebracht (siehe Stimmen zum Spiel rechts).

Die Taktik, die sich Schweikardt für sein Team zurechtgelegt hatte, war klar: Mit Tempohandball sollte den Berlinern das Leben schwer gemacht werden – und dies funktionierte von Beginn an hervorragend. Der TVB ließ sich vom 2:4-Rückstand und der nach fünf Minuten bereits vierten Parade des Nationaltorhüters Silvio Heinevetter nicht aus der Ruhe bringen und nützte jede Gelegenheit, die Füchse durch die Scharrena zu scheuchen. Protagonisten waren vor allem der wie schon gegen Leipzig überragende Bobby Schagen und der mutige und spielstarke Max Häfner.

Schagen glich mit einem Doppelpack zum 4:4 aus (7.), Häfner brachte sein Team erstmals in Front (5:4/9.). Die Füchse holten sich anschließend jedoch die knappe Führung zurück, wobei sie zunächst Vorteile auf der Torhüterposition hatten. Heinevetter hielt stark, Bitter kam nicht so richtig auf Betriebstemperatur. Einen größeren Vorsprung erspielte sich der Favorit aber nicht, weil er sich im Angriff zu viele technische Fehler leistete. Nach 18 Minuten lag der TVB beim 10:9 wieder vorne – und legte sogar noch zwei Treffer nach durch Häfner und Simon Baumgarten zum 12:9 (20.). Der Füchse-Coach Velimir Petkovic bat seine offensichtlich vom Tempo und variablen Spiel des TVB überraschten Spieler zur Besprechung, doch das Heimteam blieb am Drücker. Häfner düpierte Heinevetter zum 14:11 und 15:11 (26.), Schagen konterte zum 16:12 (27.) und 17:13 (29.). Für die Füchse ging’s mitunter viel zu schnell, mit der verdienten 18:15-Führung ging der TVB in die Halbzeit.

Mit einer etwas offensiveren Deckung versuchte Berlin, nach der Pause das Tempo aus dem Spiel des Gastgebers zu nehmen. Der spielte aber weiterhin mutig drauflos. Die Berliner schafften es zunächst nicht, näher heranzurücken – und sie wurden nervös und ungeduldig. So musste Heinevetter, der sich zuvor bereits mehrfach beschwert hatte, für zwei Minuten auf die Bank – allerdings auch Michael Schweikardt (39.). Der TVB kam nun etwas aus dem Tritt, weil auch Manuel Späth eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam. Lindberg verkürzte zum 24:25.

Den Ausgleich indes schafften die Füchse nicht – auch, weil Bitter nach 45 Minuten besser ins Spiel kam. Nach dem 28:27 gelangen dem TVB durch Dominik Weiß, bei den sich starke mit unglücklichen Szenen abwechselten, David Schmidt und Schweikardt drei Tore in Folge zum 31:27. Sieben Minuten vor Schluss wackelte der Favorit gewaltig. Allerdings nutzte er in der hitzigen Schlussphase seine individuelle Klasse – allen voran in Person von Mattias Zachrisson und Fabian Wiede. Die beiden verkürzten nach einem Fehlwurf und einem technischen Fehler des TVB zum 29:31, Simon Baumgarten lupfte den Ball gut vier Minuten vor dem Ende zum 32:29 ins Tor. Häfner zielte anschließend über den Kasten, Zachrisson besorgte das 30:33 und den 31:32-Anschluss. Dann scheiterte Weiß, Lindberg egalisierte im Gegenzug zum 32:32. Schmidts 33:32 ließ den TVB noch einmal träumen, doch Wiede glich aus und zog zudem eine Zeitstrafe gegen Weiß. Die letzte Chance zum Ausgleich vergab Lukas von Deschwanden. Bitter parierte den finalen Wurf von Johan Koch zwar, doch die Schiedsrichter hatten ein Foul gesehen und gaben Strafwurf. Lindberg blieb kühl und sicherte den Füchsen beide Punkte.

Der Frust war immens beim TVB. Einen kleinen Trost jedoch gab’s: Durch das Bietigheimer Remis gegen Wetzlar ist der Ligaverbleib auch theoretisch sicher.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Stimmen zum Spiel gegen die Füchse Berlin

Jürgen Schweikardt: Ich kann dieses Spiel nicht sachlich analysieren. Ich war selten so aufgebracht nach einem Spiel wie heute. Die Mannschaft hat nach diesem Spielverlauf alles andere als eine Niederlage verdient. Was die letzten Minuten abgelaufen ist, war absolut nicht ok. Dominik Weiß bekommt 2 Minuten für ein Foul, was in diesem Spiel hintenraus ständig und immer wieder passiert. Warum pfeift man dieses Foul am Ende und bringt uns so in den Nachteil? Warum pfeift man jede enge Entscheidung, wenns hintenraus drauf ankommt, für eine Mannschaft? Kann ich nicht nachvollziehen, es tut einfach unendlich weh, weil wir diese Niederlage heute nicht verdient haben.

Velimir Petkovic: Ich bin ziemlich froh, dass wir hier zwei Punkte geholt haben. Ehrlich gesagt habe ich mit diesen Punkte gerechnet, ich wusste aber nicht, dass es so schwer werden würde. Wir müssen Jürgen Schweikardt und seine Mannschaft loben. Sie haben ein großes Spiel gemacht, sie haben wie Löwe gekämpft und in der ersten Halbzeit von unserer schlechten Wurfquote und unseren technischen Fehlern profitiert. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht über die Abwehr wieder ins Spiel zu kommen. Das hat einigermaßen gut funktioniert. Kurz vor Schluss waren wir vier Tore hinten und haben das Spiel praktisch schon verloren. Wir haben aber gekämpft bis zum Schluss und haben dann doch noch gewonnen.

Bob Hanning: Ich glaube, dass Stuttgart in den letzten fünfzehn Minuten nicht mehr das unglaubliche Niveau des restlichen Spiels halten konnte. In der ersten Hälfte haben wir unterirdisch gespielt und haben viele technische Fehler gemacht. In der zweiten Hälfte war es im Allgemeinen besser, aber auch da haben wir immer wieder Bälle hergeschenkt. Was am Ende geschieht ist fast nicht zu erklären. Der Siebenmeterpfiff ist mit dem gestrigen Elfmeterpfiff bei Bremen gegen Bayern zu vergleichen. Als Hans kurz vor dem Schlusspfiff an Bitter im Tempogegenstoß scheiterte, war das Spiel eigentlich verloren. Doch es hat heute noch geklappt und natürlich sind die beiden Punkte extrem wichtig für uns. 

TVB muss sich gegen Füchse geschlagen geben

Nach der 25:30-Sensation aus der Hinrunde, als der TVB Stuttgart die Füchse Berlin in der Max-Schmeling-Halle schlug, unterliegt die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Schweikardt vor 2.251 Besuchern in der ausverkauften SCHARRena den haushohen Favoriten in einer dramatischen Partie mit 33:34.

Die Zuschauer sahen ein unterhaltsames Spiel, das schon in der ersten Halbzeit heiß umkämpft war. Nachdem die Gäste direkt mit ihrem ersten Angriff in Führung gingen und auch nach 5 Minuten mit 4:2 vorne lagen, drehte der TVB auf. Drei Tore in Folge bedeuteten die erste Führung für die Wild Boys nach knapp neun Minuten. Der starke Max Häfner traf gegen Silvio Heinevetter zum 5:4. Es entwickelte sich ein Torwartduell zwischen Jogi Bitter und Silvio Heinevetter, die beide mit zahlreichen Paraden zu glänzen wussten und ihre Mannschaften immer wieder im Spiel hielten. Insbesondere der überragende Bobby Schagen war es aber, der durch Tore und Assists der Mann der ersten Hälfte für den TVB war.

Nachdem sich das Spiel lange Zeit auf Messers Schneide abspielte (15. Minute 8:8, 17. Minute 9:9), erwischten die Wild Boys die Füchse eiskalt und gingen in der 20. Minute durch Kapitän Simon Baumgarten erstmals in dieser Partie mit vier Toren Abstand in Führung – 12:9. Mit einer überzeugenden Leistung und einer 18:15-Führung ging es für den TVB unter tosendem Applaus in die Halbzeitpause.

Der TVB kam ähnlich stark wie im ersten Durchgang aus der Kabine und erhöhte direkt auf 19:15, ehe die Füchse kurz darauf wieder verkürzen konnten. Dennoch kamen die Wild Boys immer wieder stark zurück und bauten den Abstand nach 33 Minuten erneut auf vier aus (21:17). Der zentrale Abwehrverbund, bestehend aus Manuel Späth und Samuel Röthlisberger, stellte die Gäste auch im zweiten Durchgang vor zahlreiche Probleme, sodass die Berliner immer wieder zu Ballverlusten und Offensivfouls gezwungen wurden. Den Füchsen gelang es in der 39. Minute zwar auf 24:22 zu verkürzen, Bobby Schagen erhöhte aber per 7-Meter wieder auf 25:22. Kurz vorher wurden sowohl Silvio Heinevetter, als auch Michael Schweikardt nach einem kurzen Wortgefecht für zwei Minuten von der Platte geschickt. Zwei Zeitstrafen für die Wild Boys hatten allerdings zwei Gegentore zur Folge – 25:24 nach 41 Minuten. Es entwickelte sich eine hitzige Partie mit vielen Zeitstrafen und gelben Karten, unter anderem für Füchse-Trainer Petković. Inzwischen blieb Malte Semisch im Kasten der Berliner und Silvio Heinevetter saß bis zur 59. Minute des Spiels auf der Bank der Gäste. 15 Minuten vor Ende lag der TVB weiter mit 27:25 in Führung. David Schmidt war es, der in der 50. Minute nach Jogi Bitters Parade die 30-Punkte-Marke knackte und auf 30:27 erhöhte. In der 52. Minute sah Bjarki Mar Elisson, nachdem er Jogi Bitter beim 7-Meter den Ball an den Kopf warf, die rote Karte. Michael Schweikardt traf kurz darauf von der Linksaußenposition zum 31.28. Zu diesem Zeitpunkt stand die Halle Kopf und die Zuschauer sorgten für eine unglaubliche Atmosphäre, die die Mannschaft weiter nach vorne peitschte. Es entwickelte sich eine knappe Partie, denn die Füchse glichen in der 58. Minute zum 32:32 aus. Die letzten zwei Minuten musste der TVB mit einem Mann weniger über die Zeit bringen, da Dominik Weiß beim 33:33-Ausgleichtstreffer der Gäste eine Zeitstrafe bekam. Jogi Bitter parierte zwar den letzten Wurf der Partie, das Schiedsrichtergespann entschied allerdings auf 7-Meter. Hans Lindberg war es, der den entscheidenden Wurf gegen Jogi Bitter verwandelte und den Füchsen damit den Sieg bescherte.

Der TVB Stuttgart unterliegt damit den Füchsen trotz überragender Leistung in einer Partie, in der mit Sicherheit viel mehr drin gewesen wäre. Das nächste Heimspiel des TVB Stuttgart findet am 09.05. in der SCHARRena statt. Es sind noch frei Plätze verfügbar.

Spiel gegen Füchse Berlin ausverkauft

Das Spiel am kommenden Donnerstag gegen die Füchse Berlin in der SCHARRena ist vollkommen ausverkauft!

2.250 Tickets wurden im Vorfeld der Partie bereits verkauft. Somit steht bereits zwei Tage vor dem anstehenden Duell gegen die Füchse fest, dass die SCHARRena bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird. Der Tabellensiebte aus Berlin kommt zwar als Favorit nach Stuttgart, im Hinspiel gelang dem TVB aber eine echte Überraschung: In der Max-Schmeling-Halle bezwingten die Wild Boys die Füchse mit 25:30.

Der TVB Stuttgart freut sich über die Unterstützung der Fans in der kommenden Partie gegen die Top-Mannschaft aus Berlin.

Jonas Maier wechselt nach Bietigheim

Nun ist auch klar, wohin es Torhüter Jonas Maier nach der Saison verschlägt. Der 25-Jährige wechselt zur SG BBM Bietigheim und verlässt somit den TVB Stuttgart nach zwei Jahren.

Jonas Maier spielte in der Vergangenheit bereits für die Rhein-Neckar Löwen, mit denen er auch 2013 den EHF Europa Pokal gewann. Nach seinem Wechsel zu den Kadetten Schaffhausen, zog es Maier 2015 nach Lemgo, eher er 2017 an den Neckar wechselte. Für die Jugendnationalmannschaft stand der gebürtige Schwetzinger 27 Mal auf der Platte, gewann mit ihr 2012 die U-18-, sowie die U-20-Europameisterschaft

Beim TVB war der 1,87 Meter große Torhüter in dieser Saison 26 Mal im Aufgebot und kam dabei auf fast fünf Stunden Spielzeit. Insgesamt absolvierte Maier 60 Spiele für den TVB und erzielte dabei auch einen Treffer.