Pokal-Aus als Stimmungskiller

Der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart hat zu knabbern am Pokal-Aus in der ersten Runde. „Das ist schon frustrierend“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Wir müssen aber jetzt die Ruhe bewahren, so kann’s nicht immer laufen.“ Auch wenn vieles nicht passte: Fünf Tage vor dem Punktspielauftakt beim SC DHfK Leipzig gab’s auch den einen oder anderen Lichtblick.

Der DHB-Pokal kann durchaus ein lukrativer Wettbewerb sein. Mit ein wenig Losglück ist sogar die Teilnahme am Final Four drin, schließlich müssen bis dahin lediglich vier Spiele gewonnen werden. In der vergangenen Saison fehlte dem TVB 1898 Stuttgart lediglich ein Sieg, im Achtelfinale scheiterte er auswärts gegen die HSG Wetzlar mit 21:25.

In dieser Spielzeit indes war’s ein kurzes Pokal-Intermezzo für das Team von Trainer Jürgen Schweikardt. In der ersten Partie beim Pokalturnier der Auftaktrunde war die DJK Rimpar Wölfe beim 26:29 (11:15) bereits Endstation. Die Wölfe bezwangen tags darauf im Finale den Drittligisten und gastgebenden TSB Heilbronn-Horkheim mit 25:23 und stehen nun als einziger Zweitligist im Achtelfinale.

Bitter sammelt Spielpraxis, Kraus macht Hoffnung

Mit einem guten Gefühl waren die Stuttgarter in die Partie gegen Rimpar gegangen. Weil’s in den Vorbereitungsspielen zuletzt wenig Erfolgserlebnisse gegeben hatte, holte sich der TVB mit dem überzeugenden 35:22-Sieg am Mittwoch gegen den Drittligisten SV Salamander Kornwestheim die nötige Sicherheit vor dem ersten Pflichtspiel.

Davon indes war in Horkheim wenig bis gar nichts zu sehen. Pomadig und ideenlos im Angriff sowie halbherzig in der Defensive agierte der TVB vor allem in den ersten 30 Minuten – und das, obwohl Jürgen Schweikardt nahezu seine Stammformation aufs Feld schickte: Johannes Bitter im Tor, auf den Außenpositionen Bobby Schagen und Tobias Schimmelbauer, Michael Schweikardt auf der Mitte, Manuel Späth am Kreis sowie Robert Markotic und Dominik Weiß auf den Halbpositionen.

Die Neuzugänge zeigen sich

In der Defensive ersetzte David Schmidt Robert Markotic – und der Neuzugang von den Eulen Ludwigshafen war nicht nur in der Abwehr einer der Lichtblicke beim TVB. In den – besseren – zweiten 30 Minuten kam der Linkshänder auch im Angriff zum Einsatz und deutete an, dass er ein wichtiger Baustein werden könnte im Team.

Mehr Probleme hatte der zweite Neuzugang. Der Rückraum-Allrounder Lukas von Deschwanden scheint noch nicht richtig angekommen zu sein in Stuttgart. Er wirkte unsicher, es fehlte die Bindung zu seinen Mitspielern. Umso wichtiger ist’s für den TVB, dass Dominik Weiß seine Schulterprobleme früher als erwartet überwunden hat. In Horkheim kam der „Lange“ sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff zum Einsatz. „Ich war zufrieden mit ihm“, sagt Jürgen Schweikardt. „Auch wenn man gegen Ende gemerkt hat, dass ihm die Spielpraxis ein wenig fehlt.“ Die sammelte Johannes Bitter, für den das Pokalspiel einen letzten Härtetest bedeutete. Der Torhüter spielte 60 Minuten durch und scheint seine Bandscheiben-Operation gut weggesteckt zu haben: 15 Paraden des Weltmeisters standen am Ende in der Statistik.

Kraus optimistisch

Der zweite Weltmeister des TVB musste das Pokal-Aus wegen einer Bänderverletzung im linken Knöchel von der Tribüne aus verfolgen. Vor ein paar Tagen schien der Einsatz von Michael Kraus am Donnerstag in Leipzig noch ausgeschlossen, doch der Spielmacher gab sich am Rande des Pokalspiels optimistisch. „Der Fuß fühlt sich ganz gut an, das könnte reichen für Leipzig“, sagte er.

Noch gedulden dagegen muss sich Max Häfner, der sich nach einer Rückenoperation im Aufbautraining befindet. Die Linksaußenposition könnte damit zur neuen Baustelle werden, da auch Tobias Schimmelbauer angeschlagen ist: Er bekam im Spiel gegen Rimpar einen Schlag auf den Oberschenkel. Sollte er ausfallen, muss Schweikardt zudem die Deckung umstellen. Eine gute Option wäre hier Samuel Röthlisberger, der in Horkheim erst in den zweiten 30 Minuten zum Einsatz kam.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Der TVB verweigert an der ersten Hürde

Dem Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart ist der Saisonauftakt gründlich misslungen: In der ersten Runde des DHB-Pokalwettbewerbs scheiterte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in Horkheim am Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe. Bei der 26:29-Niederlage (11:15) präsentierte sich der TVB allen voran in den ersten 30 Minuten äußerst schwach.

Mit dem Einzug in die zweite Pokalrunde wollte der TVB fünf Tage vor dem ersten Punktspiel in Leipzig noch einmal Selbstvertrauen sammeln. Der über weite Strecken nicht erstligataugliche Auftritt in der Horkheimer Stauwehrhalle indes stimmt eher bedenklich. Selbst der redegewandte Jürgen Schweikardt hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden. „Ich kann’s immer noch nicht richtig glauben“, sagte der Trainer unmittelbar nach der Schlusssirene. „Nach 15 Minuten war das Spiel für uns mental gegessen, wir haben uns von dem Rückstand und ein paar Pfiffen gegen uns total verunsichern lassen und sind da nicht mehr rausgekommen.“

Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als schlecht. Dominik Weiß feierte nach einer langwierigen Schulterverletzung sein überraschendes Comeback, damit fehlte lediglich Michael Kraus (Bänderverletzung). Deutlich größere personelle Sorgen dagegen hatte der Zweitligist, doch von einem Klassenunterschied war von Beginn an nichts zu sehen – im Gegenteil: Die Wölfe aus Rimpar kämpften in der Abwehr leidenschaftlich und suchten vorne geduldig ihre Chancen. Und der TVB? Der agierte schläfrig in der Defensive sowie inspirationslos und behäbig im Angriff.

Nach elf Minuten traf der starke Linkshänder Steffen Kaufmann zum 6:3 für den Außenseiter, Max Bauer legte zum 7:4 (15.) und 9:6 (19.) nach. Die deutliche Ansage des TVB-Trainers Jürgen Schweikardt in der Auszeit fruchtete nicht. Sein Team wirkte weiterhin unkonzentriert, kam in der Deckung meist einen Schritt zu spät gegen die flinken Wölfe, leistete sich etliche leichte Fehler und diskutierte viel mit den Schiedsrichtern Christoph Immel und Ronald Klein.

Michael Schulz brachte Rimpar nach 22 Minuten mit 12:6 in Führung, bis vier Minuten vor der Pause hielt es den TVB auf Distanz (14:8). Dann blitzte so etwas wie Spielwitz auf beim TVB: Weiß bediente Simon Baumgarten am Kreis, Johannes Bitter war dreimal zur Stelle, und in Überzahl trafen die Außen Bobby Schagen und Tobias Schimmelbauer zum 11:15-Halbzeitstand.

Mit einem Fehlabspiel startete der TVB in die zweiten 30 Minuten, packte nun jedoch in der Defensive deutlich energischer und früher zu und versuchte, aufs Tempo zu drücken. Samuel Röthlisberger stabilisierte die Deckung, der Neuzugang David Schmidt gefiel im rechten Rückraum mit beherzten Aktionen.

Mit seinem fünften Strafwurftreffer sorgte Schagen nach 37 Minuten beim 16:17 für den Anschluss. Nachdem Schimmelbauer bei einem Konter frei am Wölfe-Keeper Max Brustmann gescheitert war und den Ausgleich vergab (40.), machte es der Linksaußen bei der nächsten Aktion besser und traf 18:18. Ein schönes Anspiel von Schmidt auf Manuel Späth bedeutete beim 19:18 (42.) die erste Führung des TVB im Spiel – allerdings keinesfalls die Wende. Nach Weiß’ Treffer zum 20:19 stieg die Fehlerquote wieder an. Bei Rimpar zog nun Benjamin Herth geschickt die Fäden. Der Ex-Balinger glich zum 20:20 aus, dann düpierte Lukas Siegler die TVB-Deckung gleich zweimal, und der Favorit musste erneut einem Rückstand hinterherrennen.

Nach Schmidts Anschlusstreffer zum 22:23 (50.) kam auch noch Pech hinzu: Wölfe-Linksaußen Finn Backs nutzte eine Fehlentscheidung der Unparteiischen zum 24:22, Herth legte zum 25:22 nach. Nach dem tollen Tor von Siegler zum 26:23 hatten die Wölfe sechs Minuten vor dem Ende alle Trümpfe in der Hand. Der TVB stellte auf eine 4:2-Deckung um, doch Rimpar ließ sich davon nicht beindrucken. Patrick Gempp machte mit dem 27:23 (57.) alles klar, Michael Schweikardts Treffer zum 25:27 eine Minute vor dem Ende kam viel zu spät. Am Ende musste sich der TVB nach einer insgesamt enttäuschenden Leistung mit 26:29 geschlagen geben.

Während die Wölfe die Überraschung ausgiebig feierten, schlichen die Spieler des Erstligisten ratlos in die Kabine. „Wir haben Rimpar nicht unterschätzt“, sagte der TVB-Kreisläufer Manuel Späth. „Aber wir haben nicht die nötige Bereitschaft gezeigt, so ein Spiel zu gewinnen.“

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (1), Weiß (4), Schweikardt (5), Späth (1), Markotic (2), Baumgarten (1), Röthlisberger, von Deschwanden (1), Pfattheicher, Schmidt (5), Schagen (6/1)

DJK Rimpar Wölfe: Brustmann, Wieser; Böhm (1), Karle, Gempp (1), Schmidt (3), Kaufmann (5), Siegler (4), Meyer, Bauer (3), Schulz (2), Backs (2), Brielmeier , Herth (7/4), Sauer (1)

Reichlich Redebedarf hatte Jürgen Schweikardt in den Auszeiten im Spiel gegen Rimpar. „Wir haben nie Sicherheit gekriegt, auch nicht, nachdem wir in Führung gegangen sind“, sagte der TVB-Trainer. In der ersten Runde des DHB-Pokals musste der Erstligist überraschend die Segel streichen.

 

Quelle: ZVW/Thomas Wager

TVB verliert im DHB-Pokal

Der DHB-Pokal ist bereits in der ersten Runde für den TVB Stuttgart beendet. Nach einer durchwachsenen Leistung musste sich der TVB dem Zweitligisten DjK Rimpar Wölfe mit 26:29 geschlagen geben. 

Der Pflichtspielauftakt in die Saison 2018/2019 führte den TVB Stuttgart in die Stauwehrhalle nach Heilbronn-Horkheim zur ersten Runde des DHB-Pokals. Der TVB traf im zweiten Spiel des Tages auf den Zweitligist DjK Rimpar Wölfe. Nach zerfahrenem Beginn mit vielen Fehlabschlüssen und technischen Fehlern auf Seiten des TVB, konnte sich Rimpar ab Mitte der ersten Hälfte kontinuierlich absetzen. Nach zwanzig gespielten Minuten führte das Wolfsrudel aus Rimpar mit 6:10. Trotz zweimaliger Auszeit im ersten Durchgang, stockte vor allem das Offensivspiel der WILD BOYS. Rimpar baute den Vorsprung weiter aus – erst gegen Ende der ersten Hälfte agierte der TVB zielstrebiger und kam durch leichte Tore zum Halbzeitstand von 11:15.
Die Halbzeitansprache von Jürgen Schweikardt schien gefruchtet zu haben. Der TVB kam deutlich aggressiver und zielstrebiger aus der Kabine. Bobby Schagen konnte nach 37. Minuten auf 16:17 verkürzen. Nach 40. Minuten glich Tobias Schimmelbauer zum 18:18 aus. In der Folge verpasste es der TVB sich abzusetzen und vergab mehrere aussichtsreiche Konter, sodass die Führung permanent wechselte. 7. Minuten vor Ende der Partie konnte sich Rimpar mit 23:25 erstmals wieder etwas absetzen. Als besonders starker Rückhalt in dieser Phase erwies sich DJK-Keeper Max Brustmann, der zahlreiche Bälle parieren konnte. Nach 60. Minuten musste sich der TVB mit 26:29 geschlagen geben. Am morgigen Sonntag kämpfen die TSB Heilbronn-Horkheim und DjK Rimpar Wölfe um den Einzug in die zweite Runde.

 

Es spielten: Bitter, Maier, Schimmelbauer, Weiß, Schagen, Schweikardt, Späth, Markotic, Baumgarten, von Deschwanden, Röthlisberger, Pfattheicher, Schmidt

 

Jürgen Schweikardt: „Ich kann es noch gar nicht glauben. Das war ein Spiel, in dem von unserer Seite überhaupt nichts gut lief. Für uns war das Spiel nach 15. Minuten gelaufen, zumindest auf mentaler Ebene. Wir haben uns durch viele fragwürdige Entscheidungen und Fehler und den hohen Rückstand sehr verunsichern lassen. Wir sind dann zwar nochmal zurückgekommen, aber die Sicherheit hat uns dennoch gefehlt.“

Detailarbeit statt Systemvielfalt

Im vierten Erstligajahr möchte der TVB 1898 Stuttgart den Anschluss ans Mittelfeld schaffen / Mit einem klaren Konzept zur ersehnten Beständigkeit

In allen drei Spielzeiten in der ersten Handball-Bundesliga kämpfte der TVB 1898 Stuttgart gegen den Abstieg, im vierten Jahr sollen andere Teams zittern: Der TVB möchte den Anschluss an Mittelfeld der Tabelle schaffen. „Wir wissen aber natürlich, dass auch die anderen Mannschaften ihre Hausaufgaben machen“, sagt der Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. In seiner Doppelfunktion steht der 38-Jährige vor einer besonderen Herausforderung.

Herr Schweikardt, die Kaderplanung für die neue Saison war mit den Verpflichtungen von Lukas von Deschwanden und David Schmidt bereits Anfang Januar so gut wie abgeschlossen. Hatten Sie es vor Ihrer vierten Erstliga-Saison besonders eilig?

Es war klar, dass wir nicht so viele Veränderungen haben werden wie im Jahr zuvor, etliche Spieler haben Zweijahres-Verträge. Deshalb ging es dieses Mal zügiger.

Mit der Verpflichtung von Sascha Pfattheicher, der per Zweitspielrecht schon beim TVB spielte, schien der Kader im März fix zu sein. Dann gab’s im rechten Rückraum einen überraschenden Wechsel: Der TVB gab mit Stefan Salger einen talentierten, jungen deutschen Spieler an die Eulen Ludwigshafen ab und verlängerte dafür den Vertrag mit Robert Markotic, den der TVB eigentlich nur für die Rückrunde verpflichtet hatte.

Zunächst einmal war das keine einfache Entscheidung. Wir bekamen eine Anfrage aus Friesenheim und haben uns Gedanken gemacht, Pros und Contras gegenübergestellt. Obwohl Robert schon 28 Jahre alt ist, sehen wir bei ihm noch Entwicklungspotenzial – vor allem, wenn er körperlich fit ist. Das hat er in der Vorbereitung auch schon bewiesen. Sein Vorteil gegenüber Stefan ist die Abwehrstärke, dadurch sind wir flexibler. Für Stefan hat der Wechsel natürlich auch Vorteile, weil er bei den Eulen auf Halbrechts wahrscheinlich die Nummer eins sein wird und mehr Spielzeit bekommen wird als bei uns, wo er mit David Schmidt einen starken Konkurrenten gehabt hätte. Hinzu kam, dass Friesenheim bereit war, eine Ablöse zu zahlen.

Auffallend war, dass sich Markotic in den letzten Spielen der vergangenen Saison richtig reingehängt hat, obwohl zu der Zeit klar war, dass er beim TVB keine Zukunft haben wird. Hat dies auch eine Rolle gespielt bei der Vertragsverlängerung?

Robert tut der Mannschaft mit seiner Art zweifellos gut. Er hat diese kroatische Mentalität, die die Fußballer bei der WM in Russland bis ins Finale geführt hat.

Unterm Strich müssen Sie lediglich zwei Spieler integrieren, die Mannschaft ist eingespielt. Das dürfte die Vorbereitung erheblich erleichtert haben.

Im Grunde schon, allerdings hatten wir das Problem, dass nie alle Mann an Bord waren. Doch das kennen wir ja leider schon.

Die am Rücken operierten Jogi Bitter und Max Häfner liegen in der Reha im Plan. Wie groß sind die Sorgen um Dominik Weiß, der sich seit dem Ende der vergangenen Saison mit einer hartnäckigen Schulterverletzung herumplagt?

Es ist schwer zu sagen, wie lange das noch dauern wird. Deshalb geben wir hier auch nicht ständig Wasserstandsmeldungen heraus. Klar ist: Dominik ist in unserem System ein ganz zentraler Spieler ist – im Angriff wie in der Abwehr. Sollte er tatsächlich länger ausfallen, sind wir fast gezwungen, etwas zu unternehmen. Ob wir das hinkriegen, ist eine andere Frage.

Andererseits ist jede Position im Kader doppelt besetzt . . .

Jein. Lukas von Deschwanden ist kein typischer Halblinker, er kann auch auf der Mitte spielen. Für seine Spielfähigkeit haben wir uns bewusst entschieden. Auf der anderen Seite brauchen wir auch Spieler, die ihre Stärke im Wurf haben. Salger und Orlowski hatten dies, wenn jetzt auch noch Dominik ausfällt, würde uns das schon weh tun.

Mit 29 Jahren zählt Dominik Weiß zu den erfahrenen Akteuren im Kader, aber bei weitem nicht zu den ältesten. Gleich fünf Spieler – Bitter, Kraus, Schweikardt, Späth und Baumgarten –, haben die 30 längst überschritten. Am Ende dieser Saison laufen 13 Verträge aus. Wird die Mannschaft in der Saison 2019/2020 ein komplett anderes Gesicht bekommen?

Wir beschäftigen uns tatsächlich schon seit zwei, drei Monaten parallel mit den Planungen für die übernächste Saison. Wir sondieren den Markt, führen Gespräche. Wir müssen aber auch die Entwicklung unserer Spieler abwarten.

Im ersten Teil der Vorbereitung, im Trainingslager in Südtirol, bekamen die Spieler kaum einen Ball zu sehen. Beim anschließenden Testspiel gegen Gummersbach lief’s prompt nicht so gut.

In den Testspielen geht es nicht um Ergebnisse, sondern um Erkenntnisse, die wir aus den Spielen mitnehmen können. Wir hatten bisher gute Spiele, aber auch schlechte. In der ersten Phase haben wir viel Wert auf Athletik gelegt, sie bildet die Basis für die lange Saison. Taktisch arbeiten wir das ganze Jahr über. Wir arbeiten in der Vorbereitung auch nicht wie ein Leichtathlet auf einen speziellen Tag hin und müssen auch nicht im ersten Spiel unseren Jahreshöhepunkt erreicht haben. Entscheidend ist, dass wir über die Saison hinweg konstante Leistungen bringen.

Konstanz scheint das große Zauberwort zu sein. Was verstehen Sie darunter?

Ziel muss es sein, möglichst oft nah an unsere Leistungsgrenze heranzukommen. Es gibt immer Tage, an denen es einfach nicht läuft. Blöd wird’s aber, wenn man seine Leistung nur in jedem vierten Spiel bringt. Leipzig hat’s vorletztes Jahr geschafft, sehr oft an seine Leistungsgrenze zu gehen, Wetzlar auch, in der vergangenen Saison hat das Lemgo sehr gut gemacht. An diesen Vorbildern sollten wir uns orientieren.

Das hört sich recht einfach an. Bleibt die Frage: Wie lässt sich diese Beständigkeit erreichen?

Es ist alles andere als einfach, sonst würde es ja jedes Team schaffen. Es gibt sicherlich verschiedene Philosophien. Meine ist, dass man sich auf ein klares Konzept stützt, von dem man überzeugt ist und an dem man festhält und nicht, wenn’s einmal nicht funktioniert, sofort in ein anderes Konzept wechselt. Man sollte an den Details innerhalb seines Konzepts arbeiten, um es besser, stabiler und auch variabler zu machen. Es geht darum, immer wieder an kleinen Stellschrauben zu optimieren. Die Summe der Kleinigkeiten macht später im Spiel den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus.

Ist eine Mannschaft aber nicht zu leicht auszurechnen, wenn sie nur ein System parat hat?

Nicht, wenn es innerhalb des Systems verschiedene Varianten gibt. Wenn man an mehreren Systemen im Detail arbeiten würde, wäre das deutlich schwieriger, die Spieler müssten auch in stressigen Spielsituationen realisieren und umsetzen, in welchem Konzept wir uns gerade befinden und wie sie die Situation hier zu lösen haben. Das ist die hohe Kunst, die nur wenige Mannschaften beherrschen.

Gilt das auch für die Defensive?

Wir spielen auch hier im Wesentlichen nur ein System – natürlich mit den angesprochenen Varianten, um nicht ausrechenbar zu sein. Darüber hinaus gibt es ein „Notfallsystem“, das, wie es der Name schon sagt, dann eingesetzt wird, wenn wir mit unserem Stammsystem überhaupt nicht weiterkommen.

In der vergangenen Saison hat die Defensive meist gut funktioniert. Lag der Schwerpunkt in der Vorbereitung eher auf der Offensive?

Man darf nicht davon ausgehen, dass das, was gut war, automatisch gut bleibt, dafür ist unser Sport zu komplex. Wir müssen ständig an der Abwehr arbeiten. Ein Vorteil ist, dass wir mit Lukas von Deschwanden und David Schmidt zwei defensivstarke Spieler hinzubekommen haben, die unser Konstrukt noch stabiler machen können.

Wo kann der TVB sonst noch zulegen?

Ich denke, wir brauchen ein gutes Umschaltspiel und müssen schauen, dass wir hieraus Tore machen. Mit Salger und Orlowski haben wir, wie erwähnt, Wurfqualität aus der Distanz verloren. Deshalb müssen wir mit einem risikoreicheren Tempospiel versuchen, zu einfachen Toren zu kommen. Mit Mimi Kraus, Robert Markotic, David Schmidt und Dominik Weiß haben wir aber auch weiterhin Spieler in unseren Reihen, die aus neun Metern Tore werfen können.

Wie schätzen Sie die Konkurrenz in dieser Saison ein?

Ich denke, der Bergische HC ist kein typischer Aufsteiger. Er kann direkt ins Mittelfeld vorstoßen. Mannschaften wie Gummersbach, Erlangen, Minden, der BHC, an guten Tagen auch Leipzig und Lemgo, das sind Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe sind.

Und die der TVB hinter sich lassen sollte, wenn er sich in Richtung Mittelfeld orientieren will.

Ich teile den Wunsch, dass es weiter nach oben gehen soll. Aber wir müssen wissen, dass wir immer noch in der stärksten Liga der Welt spielen. Die anderen Mannschaften machen auch ihre Hausaufgaben und entwickeln sich weiter. Die Aufgabe, einige der eben genannten Mannschaften hinter sich zu lassen, ist eine echte Herausforderung, der wir uns aber mit viel Elan stellen werden.

Der Etat des TVB liegt wie im Vorjahr bei rund vier Millionen Euro. Das sieht eher nach einer Stagnation aus.

Wir sind zufrieden. Wir haben unseren Etat seit dem Aufstieg mehr als verdoppelt, es war klar, dass wir diese Steigerungsraten nicht jedes Jahr realisieren können. Für uns ist es ein Erfolg, den Etat auf diesem Niveau stabilisieren zu können. Er gibt uns die Möglichkeit, uns in der ersten Liga zu etablieren. Und das ist nach wie vor unser übergeordnetes Ziel.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Deutlicher Sieg im letzten Testspiel

Die Generalprobe für das bevorstehende Pokalwochenende ist geglückt: Im letzten Vorbereitungsspiel konnte sich Bundesligist TVB 1898 Stuttgart am Mittwochabend beim Drittligisten SV Kornwestheim standesgemäß mit 35:22 (19:13) durchsetzen.

Mit einer ersatzgeschwächten Truppe dominierte der TVB bereits in der Anfangsphase. Gegen die massive Abwehr mit Torhüter Johannes Bitter, der zum zweiten Mal nach seinem Comeback beim Turnier in Ehingen zwischen den Pfosten stand, gab es für die Kornwestheimer kein Durchkommen. Deren einfachen Ballverluste nutzten die Gäste ein ums andere Mal, zeigten den Klassenunterschied deutlich auf und schraubten den Vorsprung nach 11 Minuten bereits auf 9:1. In der Folge fand der SVK dann etwas besser ins Spiel, nutzte selber ein paar Nachlässigkeiten des Bundesligisten zu Gegenstößen und verkürzte bis zur Pause immerhin auf 19:13.

Nach dem Seitenwechsel konnte der Drittligist zunächst wieder mithalten und den Spielverlauf zumindest bis zur 43.Minute etwas ausgeglichener gestalten. Da aber TVB-Rückhalt Bitter einige Glanzparaden zeigte, kamen die Hausherren im zweiten Durchgang nur noch auf neun geworfene Tore. Auf der Gegenseite gelangen den Bittenfeldern zahlreiche einfache Treffer, so dass am Ende ein deutliches 35:22 auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Ost stand.

Am Samstag wird es ernst für den TVB

Das Endresultat vom Mittwochabend hat angesichts des klar erkennbaren Klassenunterschieds nur geringe Aussagekraft und wird spätestens am Wochenende Makulatur sein. Dann nämlich startet der TVB mit der ersten Runde im DHB-Pokal in die Pflichtspielsaison. In der Stauwehrhalle Horkheim trifft das Team von Trainer Jürgen Schweikardt zunächst auf den Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe (Samstag, 20 Uhr). Im Erfolgsfall würde man am Sonntag an gleicher Stelle gegen den Sieger der Partie TSB Heilbronn-Horkheim – HG Oftersheim-Schwetzingen (beide 3.Liga Süd) um den Achtelfinaleinzug spielen.

„Mit Rimpar steht uns ein starker und schwer zu spielender Zweitligist gegenüber“, warnt Jürgen Schweikardt. „Aber trotzdem wollen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und im Pokal eine Runde weiterkommen.“

Quelle: Nico Schoch, ZVW

Bittenfelder Urgestein ist gestorben

Im Alter von 84 Jahren ist der Bittenfelder Horst Jung gestorben.

Horst Jung hat die Vereinsarbeit des TV Bittenfeld über Jahrzehnte hinweg geprägt, im Sport sowie als Ortschafts- und Stadtrat in der Kommunalpolitik hat er viel bewegt. 24 Jahre lang war Jung Vereinsvorsitzender, 1960 führte er die Handballer des TVB als Trainer in die höchsten Spielklassen im Feld- und Hallenhandball. Bis zuletzt kümmerte er sich um die Pressearbeit beim TVB, schrieb unter anderem die Berichte für die Fachzeitschrift Handballwoche.

Wir sind unendlich dankbar für seine unermüdliche Arbeit und sind in Gedanken bei seiner Familie und seinen Angehörigen.

TVB startet ohne Kraus in die Saison

Spielmacher erleidet Bänderanriss

Kurz vor dem Pflichtspielstart am kommenden Wochenende im Pokal gegen Rimpar, muss der TVB Stuttgart auf Michael Kraus verzichten. Kraus zog sich beim Testspiel, im Rahmen des Sparkassen-Cup in Ehingen, gegen seine ehemaligen Teamkollegen von Frisch Auf! Göppingen einen Anriss des Bandes im linken Sprunggelenk zu und fällt rund zwei Wochen aus. Ein Einsatz im Pokal sowie beim Bundesligaauftakt in Leipzig kommt für den Weltmeister von 2007 noch zu früh. Ob der Spielmacher beim Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am 30. August einsatzfähig sein wird, ist bislang noch offen.

„Der Ausfall von Mimi nimmt uns eine weitere Möglichkeit im Angriff. Am Wochenende steht uns gegen Rimpar ein starker und schwer zu spielender Zweitligist gegenüber. Aber trotzdem wollen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und eine Runde weiterkommen“, fordert der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Tickets für das Derby gegen den Vizemeister sowie für alle weiteren Partien bis zur Winterpause gibt es bei Easyticket.de oder direkt bei der Geschäftsstelle des TVB in Waiblingen (Steinbeisstr. 13, 71332 Waiblingen). Der Vorverkauf für die weiteren Heimspiele ist am 13. August 2018 gestartet.

Quelle: PM TVB

Gelungener Abend mit allen Sponsoren

Bei gutem Wetter feierte der TVB am vergangenen Freitag mit all seinen Sponsoren die Saisoneröffnung in der Schwabengarage in Stuttgart. Der Verein lud zusammen mit Exklusivpartner Avalon Premium Cars Stuttgart und Toppartner Mash Event alle Unterstützer der kommenden Saison zu einem Grillfest und gemütlichem Beisammensein ein. 

Neben den Hauptsponsoren, Exklusiv-, Premium- und Toppartnern waren auch das TVB Netzwerk Wirtschaft, sowie die Fundamentsponsoren und die Kooperationspartner vor Ort. Nach der offiziellen Begrüßung gab es am Foodtruck von Bayer&Scholz gegrillte Burger und andere Leckereien, am Buffet gab es vielerlei leckere Salate als Beilage und die Fellacher Weingärtner sorgten für den passenden Wein. Beim Stand von Stefan Egger vom Hotel Theresa aus dem Zillertal gab es zum Abschluss den wohl besten Kaiserschmarrn im Umkreis.
Bei gemütlicher Stimmung wurde auf der Bühne den rund 260 anwesenden Sponsoren nach und nach das neue Team für die Saison 2018/2019 vorgestellt. Für gute Stimmung sorgte ein DJ von Radio Energy, welcher den Abend optimal ausklingen ließ.

Wir danken Avalon Premium Cars Stuttgart für eine einzigartige Location und allen anderen Gästen für einen tollen und gelungenen Abend.

Der Comebacker im Interview

Jogi Bitter hat am Wochenende beim S-Cup in Ehingen sein Comeback gegeben. Im Interview spricht er über die Vorbereitung, sein Comeback und die nächsten Wochen!

Jogi, du hast beim Turnier in Ehingen nach 4,5 Monaten dein Comeback gefeiert – wie hast du es erlebt?

Das was natürlich ein schönes Gefühl – vor allem weil ich gemerkt habe, dass sich die harte Arbeit im Sommer gelohnt hat. Natürlich fehlt es hier und da noch, aber dass ist denke ich vollkommen normal. Für mich es nun wichtig in meine Routinen zu kommen und in den nächsten Wochen in den einzelnen Bereichen, wie z.B. der Geschwindigkeit, zuzulegen. Ganz wichtig ist aber erstmal keine Schmerzen mehr zu spüren und mit Spaß wieder im Tor stehen zu können.

Wie hast du die Zeit während deiner Verletzung verbracht. Konntest du Teile der Vorbereitung gemeinsam mit der Mannschaft absolvieren oder hast du ausschließlich individuell trainiert?

Im Grunde genommen habe ich einen Tag nach dem Wetzlarspiel mit meiner Reha begonnen. Während die anderen Jungs in den Urlaub gegangen sind, habe ich im Sommer täglich an meinem Comeback gearbeitet. Zu Beginn der Vorbereitung hatte ich dann bereits ein Niveau, dass es mir ermöglicht hat diverse Teile mit der Mannschaft zu trainieren. Das Training mit dem Handball bestreite ich nun seit gut 3 Wochen, davor habe ich größtenteils individuell trainiert.

Wie bewertest du den aktuellen Stand der Vorbereitung?

Natürlich ist es nicht schön, dass wir in Ehningen keinen Sieg einfahren konnten. Wir hatten damit gerechnet, dass wir das ein oder andere Spiel gewinnen – so ist unser Anspruch und das wollen wir auch in jedem Spiel zeigen. Ein Sieg gegen Nantes war sicherlich nicht einzuplanen, aber gerade in den anderen beiden Partien wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen. Man hat schon auch gemerkt, dass wir noch nicht da sind, wo wir hin müssen, um in der Bundesliga erfolgreich zu sein. Letztlich sollten die Ergebnisse auch nicht überbewertet werden. Schließlich hatten wir in den Tagen davor sehr viel trainiert und waren teilweise dementsprechend etwas müder als die anderen Teams. Ich denke aber, dass wir bald aus diesem Loch rauskommen und beweisen werden, dass wir anderen Mannschaften überlegen sein können.

Ein Blick nach vorn – am kommenden Wochenende steht der Pflichtspielauftakt im DHB-Pokal gegen Rimpar an, bevor es dann in Leipzig um die ersten Punkte in der Bundesliga geht. Was habt ihr euch für die kommenden Wochen vorgenommen?

Das Pokalwochenende wird mit Sicherheit eine spannende Angelegenheit. Rimpar ist ein Gegner, den ich überhaupt nicht kenne und auch noch nie gegen sie gespielt habe. Natürlich haben wir uns schon ausgiebig über sie informiert und haben festgestellt, dass das eine gute Mannschaft ist, die wir auf keinen Fall unterschätzen dürfen. Trotzdem müssen wir aber auch so selbstbewusst sein, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen und auch werden, um eine Runde im Pokal weiterzukommen. In Leipzig geht es dann richtig los und da wollen wir natürlich direkt auswärts bei einem direkten Konkurrenten punkten. In den nächsten Wochen geht es vor allem darum, dass die angeschlagenen Spieler möglichst schnell zurückkommen und wir dann mit voller Mannschaftsstärke auf dem Feld stehen können. Wie lange das dauert, kann ich jedoch nicht abschätzen.

Kartenvorverkauf für die Hinrunde startet

Am kommenden Wochenende steht das erste Pflichtspiel des TVB Stuttgarts an. Am Pokalwochenende müssen sich die Mannen um Kapitän Simon Baumgarten in Horkheim gegen die DJK Rimpar Wölfe behaupten. Bei einem Sieg träfe man dann auf den Sieger der Begegnung TSB Heilbronn-Horkheim vs. HG Oftersheim / Schwetzingen und würde um den Einzug ins DHB-Pokal Achtelfinale spielen.

Bereits eine Woche später sind zum Ligastart die Rhein-Necker Löwen zu Gast in Stuttgart. Anwurf in der Porsche-Arena ist am 30.08.2018 um 19:00 Uhr. Für das Spiel gegen den Pokalsieger und Vizemeister der vergangenen Saison sind derzeit noch Tickets verfügbar.

Auch für das darauffolgende Heimspiel in der SCHARRena gegen die HSG Wetzlar gibt es noch Karten.

Bisher waren nur für diese ersten beiden Heimspieltage der WILD BOYS Tickets erhältlich. Heute startet der Vorverkauf der restlichen Spiele bis zur Winterpause. Diese gibt es bei Easyticket.de oder direkt bei der Geschäftsstelle des TVB in Waiblingen (Steinbeisstr. 13, 71332 Waiblingen).