Erstes Heimspiel steht vor der Tür

Erst vergangenen Donnerstag sicherte sich der TVB Stuttgart die ersten zwei wichtigen Punkte in der neuen Saison 2018/2019. Nun steht auch das erste Heimspiel am 30.08. um 19 Uhr in der Porsche-Arena gegen die Rhein-Neckar Löwen an. 4800 Tickets sind verkauft.

Nach dem misslungenen Pokalspiel als Saisonauftakt, folgte nun das erste Erfolgserlebnis. Der TVB Stuttgart holte sich am Donnerstag den 26:27-Sieg gegen den SC DHfK Leipzig. Trainer Jürgen Schweikardt blickt nun auf das schwere Heimspieldebüt gegen den deutschen Vizemeister: „Die Rhein-Neckar Löwen sind eine Spitzenmannschaft, weil es ihnen fast immer gelingt, auf ein sehr hohes Niveau zu kommen. Immer gelingt es ihnen aber auch nicht, und auf sowas müssen wir am Donnerstag hoffen.“

Auch Torhüter Johannes Bitter, der nach seiner Rückenverletzung seit zwei Wochen wieder einsatzbereit ist, freut sich auf die Porsche-Arena: „Wir freuen uns alle auf das erste Heimspiel, das ist immer etwas Besonderes. Das setzt Kräfte frei, welche wir gegen die Rhein-Neckar Löwen auf jeden Fall brauchen werden. Letztes Jahr haben wir etwas Großes geschafft und das schließen wir auch dieses Mal nicht aus. Je voller die Halle, desto besser!“

Für das erste Saisonspiel gibt es noch rund 1.400 Tickets. Eintrittskarten für das Spiel bekommt man noch über die Geschäftsstelle in Waiblingen (Steinbeisstraße 13, 71332 Waiblingen) oder an der Abendkasse, welche zwei Stunden vor Spielbeginn öffnet. Tickets für alle weiteren Spiele der Hinrunde können über easyticket erworben werden.

Mit David Schmidt im Gespräch

Besser hätte die vergangene Saison für David Schmidt kaum laufen können: Der 24-Jährige hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Aufsteiger Eulen Ludwigshafen den sofortigen Wiederabstieg aus der ersten Handball-Bundesliga abgewendet hat. Und sein neuer Club, der TVB 1898 Stuttgart, blieb auch in der Liga.

Es ist zweifellos ein Risiko, im Januar bei einem abstiegsgefährdeten Club einen Zweijahresvertrag zu unterschreiben. David Schmidt hätte es durchaus so ergehen können wie Marian Orlowski. Der wechselte – wenn auch nicht ganz freiwillig – vom TVB 1898 Stuttgart zum TuS Nettelstedt-Lübbecke, der den Gang in Liga zwei antreten musste. Schmidt indes war sich seiner Sache sicher. „Als ich unterschrieben habe, war für mich klar, dass der TVB drinbleiben wird“, sagt der Linkshänder.

Nur einmal fühlte sich David Schmidt nicht ganz wohl in seiner Haut. Am 22. Spieltag, beim direkten Aufeinandertreffen der Eulen Ludwigshafen und des TVB. Eine Niederlage im ersten Spiel unter dem Interimstrainer Jürgen Schweikardt hätte den TVB auf einen Abstiegsrang gespült, und die Eulen wären über dem Strich gestanden. „Vor dem Spiel war ich schon nervös, das war nicht so einfach“, sagt Schmidt. „Ich wollte mir ja nichts nachsagen lassen.“ Anders ausgedrückt: Mit angezogener Handbremse zu spielen sei für ihn nicht infrage gekommen. „Zu diesem Zeitpunkt habe ich mein Geld bei den Eulen verdient, also habe ich mich da voll reingehängt.“

Sechs Tore des künftigen Stuttgarters reichten jedoch zum Sieg der Eulen, der TVB hatte knapp mit 25:24 die Nase vorn. Für Schweikardt war’s ein perfekter Einstand, und Schmidt empfahl sich mit einer starken Leistung nachträglich für seinen neuen Club. Am Ende der Saison waren alle glücklich, schließlich schafften beide Clubs den Ligaverbleib – und Schmidt hat in der kommenden Spielzeit gleich zweimal die Gelegenheit, gegen Ex-Kollegen antreten.

In der Jugend spielte der gebürtige Karlsruher bei den Rhein-Neckar Löwen. Später in der zweiten Mannschaft, und in der Saison 2012/2013 gehörte er zum Erstliga-Kader der Mannheimer. „Da habe ich aber keine tragende Rolle gespielt“, sagt er. „Ich kam nur zum Einsatz, wenn wir zehn Tore vorne oder hinten waren.“ Dennoch habe er viel gelernt bei den Löwen, „die Zeit als junger Spund möchte ich nicht missen“. Spielpraxis bekam Schmidt nach seinem Wechsel zu den Eulen Ludwigshafen, er hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Friesenheimer – und geriet in den Fokus der Konkurrenz. Auch der TVB nahm Kontakt auf mit dem wurfkräftigen, spiel- und kampfstarken Linkshänder, der ebenso über Defensivqualitäten verfügt und keinen Zweikampf scheut. Der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt charakterisiert Schmidt als „kernigen“ Spieler.

Schmidt entschied sich schließlich für den TVB. Ausschlaggebend seien die „positiven Gespräche“ gewesen mit Markus Baur, Jürgen und Günter Schweikardt, sagt Schmidt. „Und mir gefällt das Konzept, wie der Handball hier gelebt wird.“ Trotz relativ kurzer Zugehörigkeit zur Ersten Liga sei der Verein „beeindruckend weit“ in seiner Entwicklung. „Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht, die Infrastruktur ist sehr gut.“

Überrascht habe ihn das hohe Maß an Professionalität im Verein. Auf der Geschäftsstelle seien dreimal so viele Leute zugange wie in Ludwigshafen, auch die akribische trainingswissenschaftliche Arbeit hat Eindruck hinterlassen beim neuen Mann – wie auch das Trainingslager in Südtirol. „Das war schon hart.“ Wobei Schmidt zu Beginn der Vorbereitung noch mit den Folgen einer Verletzung zu kämpfen hatte: Nach Saisonschluss ließ er sich in Kaiserslautern an der Leiste operieren. Mittlerweile ist er wieder voll belastbar – und heiß auf den Saisonstart.

Im ersten Heimspiel geht’s am 30. August ausgerechnet gegen die Rhein-Neckar Löwen. „Das freut mich natürlich riesig“, sagt Schmidt. „Und dann auch noch in der Porsche-Arena.“ Den Zuschauern verspricht er einen großen Kampf: „Jeder Fan muss sehen, dass wir dem Gegner wehtun möchten. Ich glaube auch nicht, dass die Löwen so super gerne nach Stuttgart fahren werden.“

An Selbstbewusstsein scheint es David Schmidt nicht zu mangeln, und er hat einiges vor bei seinem neuen Club. „Den Abstiegskampf brauche ich eigentlich nicht mehr.“

Von der badischen Metropole Karlsruhe in die schwäbische: Im Stuttgarter Westen hat David Schmidt eine Wohnung bezogen – in unmittelbarer Nachbarschaft von Tobias Schimmelbauer, was die außersportliche Integration erleichtern dürfte.

Quelle: ZVW, Thomas Wagner

„Jeder hatte seinen Anteil“

Am ersten – halbierten – Spieltag der Handball-Bundesliga haben die schwäbischen Teams überrascht: Frisch Auf Göppingen schlug Berlin, der TVB Stuttgart klaute Leipzig die Punkte. „Besonders gefreut hat mich, dass jeder Spieler seinen Anteil daran hatte“, sagte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach dem 27:26-Sieg. „Der Sieg war für uns alle enorm wichtig.“

15-mal waren sich der SC DHfK Leipzig und der TVB 1898 Stuttgart bis Donnerstag in der ersten und zweiten Liga begegnet. Neunmal gewannen die Sachsen, fünfmal der TVB, in der vergangenen Saison gab’s in Leipzig keinen Sieger. Nur einmal haben die Bittenfelder die Arena als Sieger verlassen. Allzu viele Experten und Fans dürften also nicht auf den TVB gesetzt haben zum Liga-Auftakt, zumal das Team von Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt nach dem schwachen Pokal-Auftritt gleich heftige Kritik einstecken musste.

„Es ging uns schon viel durch den Kopf vor dem Spiel“, so Schweikardt. Beispielsweise die beiden schwachen letzten Heimspiele, mit denen sich der TVB aus der vergangenen Saison verabschiedet hatte. Oder die holprige Vorbereitung auf diese Spielzeit mit dem einen oder anderen alarmierenden Testpielresultat. „Das war für mich aber nicht so dramatisch, weil ich die richtigen Schlüsse daraus gezogen habe“, sagt Schweikardt. „Ich muss aber zugeben, dass uns das Spiel gegen Rimpar schon nachdenklich gestimmt hat.“

Bescheidene Chancenverwertung

In Leipzig indes war wenig zu spüren von einer Verunsicherung. Die Defensive des TVB vor dem starken Johannes Bitter präsentierte sich von Beginn an hellwach und unterband die Abläufe im Leipziger Angriffsspiel geschickt. Die Abstimmungsprobleme beim SC, der gleich auf fünf Stammspieler verzichten musste, waren offensichtlich. Der Rückraum um die deutschen Nationalspieler Philipp Weber und Niclas Pieczkowski kam selten in gute Positionen.

Im eigenen Angriff suchte der TVB mit geduldigem Spiel die Lücken in der drittbesten Defensive der vergangenen Spielzeit. Die fand er auch, was sich in der Vier-Tore-Führung nach 20 Minuten widerspiegelte. Ein Problem aber hatten die Bittenfelder: Die Chancenverwertung war bescheiden. Neun Fehlwürfe und fünf technische Fehler spielten Leipzig in die Karten, das sich so in die Partie kämpfte und elf Minuten vor dem Ende mit 22:20 in Führung lag. Der Spielverlauf ähnelte dem der vergangenen Saison, als Leipzig den 9:14-Pausenrückstand drehte und sich der TVB beim 24:24 mit einem Punkt begnügen musste.

Kurios: Drei Zeitstrafen gegen die „Bankangestellten“

Mit einem Remis hätte er auch am Donnerstag gut leben können, schließlich lagen die Vorteile in der Schlussphase auf Leipziger Seite. Beim 20:21-Rückstand rutschte der Leipziger Franz Semper aus, die Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski sahen ein Foul von Tobias Schimmelbauer und schickten ihn für zwei Minuten vom Feld. Damit nicht genug: Weil sich Jürgen Schweikardt nach Ansicht der Unparteiischen zu sehr darüber echauffierte, verhängten sie zusätzlich eine Zeitstrafe gegen die Bank. Eine Entscheidung, die Schweikardt auch am Tag danach nicht nachvollziehen kann. „Das hätte das Spiel entscheiden können“, sagte er. „Ich habe mich das gesamte Spiel über zurückgehalten. Wenn man in so einer Situation keine Emotionen mehr zeigen darf, wann dann?“

Auch die Leipziger hatten zuvor zu kämpfen gehabt mit der bisweilen kleinlichen Regelauslegung der Schiedsrichter. Bereits nach sechs Minuten verhängten sie eine Strafe gegen den SC-Co-Trainer André Haber, den Chef-Coach Michael Biegler erwischte es nach 38 Minuten. Der zeigte dafür in der Pressekonferenz nach dem Spiel ebenso wenig Verständnis wie für die Rote Karte, die Blümel/Loppaschewski kurz vor der Pause dem Leipziger Routinier Thomas Oehlrich nach einem Zweikampf mit Robert Markotic unter die Nase hielten.

Nicht immer nachvollziehbar waren die Entscheidungen, Jürgen Schweikardt durfte dies am Ende egal gewesen sein. Es überwog die Freude über die Punkte. „Das war im wahrsten Sinne des Wortes ein Mannschaftserfolg“, sagte er. Ganz gleich, wen er aufs Spielfeld geschickt habe, jeder habe seinen Teil zum Sieg beigetragen.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Nervenstarker TVB erkämpft sich Auftaktsieg

Auf die bittere Pokalpleite gegen den Zweitligisten Rimpar Wölfe hat der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart zum Liga-Auftakt eine starke Reaktion folgen lassen: Vor 3367 Fans setzte er sich beim SC DHfK Leipzig in einem dramatischen Spiel mit 27:26 (12:11) durch. In der hitzigen Schlussphase behielt das Team die Nerven.

Nachdem der Leipziger Lukas Binder zwei Sekunden vor der Schlusssirene den überragenden TVB-Keeper Johannes Bitter überwunden hatte, jubelten in der Leipziger Arena lediglich die Bittenfelder: Der Treffer des Linksaußens zum 26:27 war belanglos, der TVB hatte die beiden – überraschenden – Auftaktpunkte schon sicher. Das Aus in der ersten Pokalrunde hatte für Verunsicherung gesorgt, doch zum Liga-Start zeigte der TVB sein anderes Gesicht. Spielerisch lief’s zwar erwartungsgemäß noch nicht immer ganz rund, kämpferisch indes war’s eine Glanzleistung.

Außer dem Rekonvaleszenten Max Häfner musste beim TVB wie befürchtet Michael Kraus passen. Das war zweifellos eine Schwächung, doch den Gegner plagten deutlich größere Sorgen: Bei Leipzig fehlten der Torhüter Jens Vortmann (Kreuzbandriss) sowie die drei Linkshänder Lucas Krzikalla (Mittelfußbruch), Gregor Remke (Knorpelschaden) und Andreas Rojewski (Knie-Operation).
Der SC-Trainer Michael Biegler brauchte also Ideen – und blickte zunächst ziemlich ratlos drein: Der TVB nahm das Heft von Beginn an in die Hand und war im ersten Spielabschnitt die eindeutig bessere Mannschaft. Der gute Robert Markotic und Lukas von Deschwanden sorgten für die schnelle 2:0-Führung (2.), die dem Team sogleich Sicherheit gab.

Leipzig hatte riesige Probleme, Lösungen zu finden gegen die aufmerksame TVB-Deckung vor dem guten Johannes Bitter im Kasten. Vorne versuchten die Gäste, mit langen und bedächtigen Angriffen die Leipziger Deckung auseinanderzuspielen. Das funktionierte häufig sehr gut, nach 18 Minuten führte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt mit 7:3, bis zum 8:4 (20.) hatte es alles im Griff. Dann rächte es sich, dass der TVB im Abschluss das eine oder andere Mal etwas unglücklich agierte. Spätestens nach Patrick Wiesmachs tollem Treffer zum 7:9 (25.) war Leipzig im Spiel. In der Schlussphase der ersten 30 Minuten tat sich der TVB im Positionsspiel gegen die aggressive Leipziger Deckung schwer und scheiterte des Öfteren am Torhüter Milos Putera. Nach zwei frechen Toren von Rechtsaußen Sascha Pfattheicher rettete der TVB die knappe 12:11-Führung in die Halbzeit.

Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischte Leipzig, das nun mit mehr Druck im Angriff agierte. Angeführt vom deutschen Nationalspieler Philipp Weber glich der SC beim 12:12 erstmals aus, der bullige Kreisläufer Alen Milosevic besorgte umgehend die Führung. Beim TVB spielte der Neuzugang David Schmidt, der im ersten Durchgang eine prima Leistung in der Deckung zeigte, nun auch im Angriff. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes Match, in dem Leipzig zunächst leicht im Vorteil war – auch, weil der TVB bei einigen Abprallern Pech hatte oder nicht energisch genug war.

Nach 43 Minuten hatte sich Leipzig beim 19:17 die erste Zwei-Tore-Führung erspielt, die auch beim 20:18 (44.) und 21:19 (46.) noch Bestand hatte. Der TVB kämpfte jedoch verbissen um den Anschluss, den Tobias Schimmelbauer per Konter zum 21:20 herstellte. In der nächsten Aktion schickten die kleinlichen Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski den Linksaußen für zwei Minuten vom Feld. Der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt regte sich darüber auf und kassierte ebenso eine Zeitstrafe. Der TVB musste also zwei Minuten mit zwei Mann in Unterzahl agieren.

Die überstand er nahezu schadlos. Der sehr gute Schmidt verkürzte zum 21:22, Michael Schweikardt traf acht Minuten vor dem Ende zum 22:22. Weber brachte Leipzig beim 23:22 per Kempa letztmals in Führung. Schmidt knallte den Ball zum 23:23 und 24:23 unter die Latte, Bitter parierte einen freien Wurf. Der TVB lief heiß und ließ sich auch nach dem 24:24 und von der erneut umstrittenen Zeitstrafe gegen Schimmelbauer (56.) nicht aus der Ruhe bringen. Bobby Schagen brachte sein Team zwei Minuten vor dem Ende per Siebenmeter mit 26:25 in Vorteil, Bitter blieb anschließend wieder Sieger im Duell mit Weber.
Den Auftaktsieg perfekt machte Simon Baumgarten 15 Sekunden vor dem Ende.

SC DHfK Leipzig: Putera, Guretzky; Semper (7), Weismach (6/2), Jurdzs, Baumgartl (1), Binder (1), Pieczkowski (1), Roscheck, Weber (5), Hellmann, Gebala, Milosevic (3), Oehlrich, Loser, Santos (2/1).
TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (1), Weiß (3), Schagen (4/3), Schweikardt (2), Späth (1), Markotic (4), Baumgarten (3), Röthlisberger, von Deschwanden (2), Schmidt (4), Pfattheicher (3), Burmeister.

Stimmen nach dem Leipzig-Sieg

Die Stimmen nach dem Überraschungssieg gegen Leipzig gibts hier:

Michael Biegler: „Ich denke, wir können am Ende nicht zufrieden sein. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die alles versucht hat – trotz angespannter Personalsituation. Wir haben, vor allem in der Anfangsphase, etwas gebraucht um ins Spiel zu kommen, gerade wenn ich mir die Abschlüsse in der ersten Halbzeit ansehe. In der Schlussphase sind wir dann zu oft an Jogi Bitter gescheitert. Am Ende macht das denke ich den Unterschied von einem Tor aus.“

Jürgen Schweikardt: „Es war ein sehr intensives und heißes Spiel, nicht nur wegen den Temperaturen in der Halle. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben gehofft, dass es durch die vielen Verletzten bei Leipzig noch nicht ganz so rund läuft. Bis zur zwanzigsten Minute lief es ganz gut. Dennoch gehen wir dann aber nur mit einem Tor Führung in die Halbzeit. Vom Gefühl her, war das eigentlich einen Tick zu wenig. Wir geraten in der zweiten Halbzeit mit zwei Toren in Rückstand, was für uns eine kritische Phase war. Ich bin froh das wir das überstanden haben. Aufgrund des Pokalaus standen wir heute unter Druck – das die Jungs heute nach dem Rückstand nicht eingebrochen sind und dagegen gehalten haben, zollt mir großen Respekt ab. Wir sind für unseren kämpferischen Auftritt belohnt worden und fahren nun überglücklich nach Hause.“

Philipp Weber: Ich glaube am Ende war dann einfach die Kraft weg. Wir mussten das gesamte Spiel mit vier Spielern im Rückraum agieren, während Stuttgart hier mehrere Variationsmöglichkeiten hatte. Am Ende hat dann die Kraft gefehlt und wir haben zu viele einfache Würfe liegen lassen. Auch in der Abwehr hatten wir heute unsere Probleme und sind oftmals zu spät zum Zugriff gekommen. Zusammenfassend haben heute viele Kleinigkeiten zu Saisonbeginn gefehlt. Jetzt müssen wir die Köpfe hochnehmen und uns auf die kommenden Aufgaben vorbereiten.“

Jogi Bitter: Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht und sofort den Ton angegeben. Leipzig hat dann im Spielverlauf aber auch noch zurecht geführt, weil wir einige Bälle weggeschmissen haben.
Wir haben gemerkt, dass heute was drin ist, haben daran geglaubt und in den entscheidenden Momenten Rückraum Tore gemacht, was uns auch oft gefehlt hat. Natürlich muss man auch beim Halten ein wenig Glück haben und dann geht eben ein Ball auch mal nicht rein.

Überraschung in Leipzig

Der TVB Stuttgart gewinnt am ersten Saisonsieg knapp mit 26:27 in Leipzig. Die Mannen von Trainer Jürgen Schweikardt sind gut in die Partie gestartet. Mit einem starken Jogi Bitter im Tor und einem guten Abwehrverbund konnte zwischenzeitlich eine 5 Tore herausgespielt werden. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde der Gastgeber stärker und konnte den Abstand zur Halbzeit auf ein Tor verkürzen (11:12).
In der zweiten Hälfte fiel das erste Tor für die Hausherren (12:12). Die erste Führung im Spiel folgte prompt (13:12).
Fortan ging es im Gleichschritt hin und her mit leichten Vorteilen zugunsten der Leipziger. In der 50. Minute bekam der TVB eine doppelte Zeitstrafe aufgebrummt. Doch die Hausherren konnten davon nicht profitieren, vielmehr drückten die WILD BOYS auf den Ausgleich und kamen auf 1 Tor heran (22:21). In der 52. Minute gelang der Ausgleich durch Michael Schweikardt (22:22).
In der Crunchtime blühte David Schmidt mit 2 Toren in Folge für den TVB auf. 2 Minuten vor Ende gingen Stuttgarter durch einen 7-Meter durch Schagen in Führung (25:26). Im direkten Gegenangriff der Leipziger parierte Bitter einen Ball von Weber stark.
30 Sekunden vor Schluss versenkt Baumgarten den Ball zur 2-Tore Führung in den Kasten (25:27). Den Schlusspunkt setzt Binder mit dem letzten Treffer der Partie (26:27).

Public Viewing in Bittenfeld

Heute steht das erste Spiel der neuen Runde an. Um 19 Uhr geht es gegen den SC DHfK Leipzig um die ersten wichtigen 2 Punkte. Nach einem holprigen Start im Pokalspiel vergangenen Samstag, wollen die Stuttgarter nun versuchen, im ersten Punktspiel auswärts zu überzeugen.

Wer das Spiel nicht in Leipzig verfolgen kann, darf gerne im Bistro RED Dart & Drinks in Bittenfeld (Schillerstraße 88) vorbeischauen! Hier findet erstmals ein Public Viewing statt. Bringt eure Freunde und Bekannte mit, denn die Mannschaft spendiert den ersten 30 Besuchern ein Freibier! Also… nichts wie hin da, um die WILD BOYS zu unterstützen.

Berappelt sich der TVB nach Pokal-Aus?

Das Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Rimpar Wölfe könnte als Betriebsunfall gewertet werden, an diesem Donnerstag gilt’s nun für den Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart. Der Punktspiel-Auftakt indes hat es in sich: Mit dem SC DHfK Leipzig wartet eines der kampfstärksten Teams auf den TVB, der voraussichtlich erneut auf Michael Kraus verzichten muss.

Keine Frage: Die 26:29-Niederlage in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen den Underdog aus Rimpar war ein kleiner Schock für den TVB. „Wir waren individuell einfach zu schwach, um ein gutes Mannschaftsergebnis zu erzielen“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach der intensiven Videoanalyse. Ein Sonderlob allerdings gab’s für den Neuzugang David Schmidt, der als einziger Spieler sein Leistungsvermögen abgerufen habe. Wichtig sei zudem gewesen, dass Johannes Bitter und Dominik Weiß Spielpraxis sammelten. „Man hat allerdings auch gesehen, dass beide noch nicht bei hundert Prozent sind.“

Haarsträubende Fehler seien seinem Team unterlaufen – „und wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir uns durch die Schiedsrichterentscheidungen aus der Ruhe bringen haben lassen“. Irgendwann habe seine Mannschaft gemerkt, dass sie das Spiel auch verlieren könne, und sei nervös geworden. „Außerdem hatte Rimpar, als wir dran waren, auch richtig gute Aktionen, da muss man auch mal Respekt zollen.“

TVB wird als Abstiegskandidat gehandelt

Dass die Niederlage Auswirkungen habe, sei nicht von der Hand zu weisen. „Wir werden sicherlich nicht mit dem allergrößten Selbstbewusstsein nach Leipzig fahren“, sagt Schweikardt. Freilich sei es viel zu früh, alles infrage zu stellen nach nur einem Spiel. Selbst wenn der TVB das Pokal-Wochenende unbeschadet überstanden hätte, hätte er zum Auftakt in Leipzig und – erst recht – acht Tage später gegen den Vizemeister Rhein-Neckar Löwen die Außenseiterrolle eingenommen.

In der vergangenen Saison klaute der TVB den Leipzigern beim 24:24 einen Punkt, verspielte dabei sogar einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Vorsprung. Mit einem Unentschieden könnte der TVB auch an diesem Donnerstag sicherlich gut leben. Zum einen brächte es den Glauben an die eigene Stärke zurück, zum anderen beruhigte es die Gemüter im Umfeld: Der eine oder andere sieht im TVB bereits einen heißen Abstiegskandidaten.

Verein kann sich keine weitere Zittersaison leisten

Dass sich der Verein eine weitere Zittersaison kaum leisten kann, machte unlängst auch Hartmut Jenner in einem Interview mit dieser Zeitung deutlich. Zuletzt habe die Entwicklung ein wenig stagniert, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Hauptsponsors Kärcher – und wünschte sich für die kommende Saison eine Platzierung „in Richtung Rang zehn“.

In ruhigeren Gewässern möchte auch der Trainer und Geschäftsführer in der vierten Erstligasaison schippern, an Platzierungen jedoch möchte Jürgen Schweikardt eine Weiterentwicklung nicht festmachen. „Wir wollen den Anschluss ans Mittelfeld herstellen“, sagt er. Ein Ziel, das Interpretationsspielraum zulässt. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand Platz zehn von uns erwartet. Wir müssen ja auch schauen, wie sich die anderen Teams verhalten.“

Leipzig weiter in der Entwicklung

Ein bisschen weiter in seiner Entwicklung ist der Auftaktgegner und damalige Mitaufsteiger des TVB: Der SC DHfK Leipzig wurde im ersten Jahr Elfter und belegte in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils den achten Rang. Für Schweikardt ist der SC in gewisser Weise „ein Vorbild“ – wobei er mit einem Etat von 4,9 Millionen Euro rund 900 000 über dem des TVB liegt.

„Leipzig hat ein gutes Team und war nicht zu Unrecht zweimal unter den ersten zehn“, sagt Schweikardt. Wie beim TVB, so gab’s auch im Kader der Leipziger wenig Bewegung. Auf drei Positionen haben sie sich gezielt verstärkt: Vom THW Kiel kommt der schnelle Linksaußen Raul Santos. Auf der anderen Außenbahn spielte der zweite Neue, der Däne Patrick Wiesmach, eine starke Vorbereitung. Für den Kreis verpflichtete Leipzig den Polen Maciej Gebala. Alle drei sind Nationalspieler.

Beim SC fehlen die Langzeitverletzten

Ganz sorgenfrei indes startet auch das Team von Trainer Michael Biegler nicht in die Saison: Verletzungsbedingt den Start verpassen werden der Torhüter Jens Vortmann, Andreas Rojewski, Gregor Remke und Lucas Krzikalla. In der ersten Pokalrunde, die Leipziger hatten beim 26:25-Sieg gegen den Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV ebenfalls ihre Probleme, fehlten zudem Aivis Jurdzs und Maximilian Janke. Der deutsche Nationalspieler Philipp Weber wurde aufgrund von Rückenproblemen lediglich in der Deckung eingesetzt. Nationalmannschaftserfahrung bringen außerdem unter anderem Niclas Pieczkowski, Bastian Roscheck und der slowakische Keeper Milos Putera mit.

Schweikardt geht davon aus, dass der SC bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord haben wird. „Wenn Leipzig keinen so guten Tag erwischt und wir einen guten, haben wir eine Chance.“ Fraglich ist der Einsatz von Tobias Schimmelbauer (Pferdekuss im Oberschenkel). Michael Kraus (Bänderverletzung am Knöchel) nahm zwar schon wieder am Mannschaftstraining teil, sein Einsatz ist aber eher unwahrscheinlich.

Quelle: ZVW, Thomas Wagner

Im Gespräch mit Lukas von Deschwanden

Mit Lukas von Deschwanden hat sich der TVB einen der besten Schweizer Handballer geangelt – den zweiten nach Samuel Röthlisberger. Der 29-Jährige hat sich schnell eingelebt in seinem neuen Team. „Es heißt ja, die Schwaben und die Schweizer würden sich ähneln“, sagt von Deschwanden und grinst. „Das kann ich bestätigen, nur einer passt da nicht richtig rein.“

Der Stuttgarter Neuzugang ist erst der sechste Schweizer Handballer, der den Sprung ins Ausland gewagt hat. Fünf spielen in der neuen Saison in der deutschen Bundesliga – vorneweg natürlich Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen, einer der weltbesten Spielmacher. Schnell einen Namen gemacht hat sich auch der junge Samuel Röthlisberger (22), der zur vergangenen Spielzeit aus Bern zum TVB gewechselt war und sich gleich zur festen Größe entwickelt hat.

Die Verantwortlichen des TVB hoffen, dass der Rückraum-Allrounder von Deschwanden ähnlich gut einschlagen wird wie der Abwehrspezialist. Die Referenzen des Nationalspielers sind jedenfalls ausgezeichnet: Zweimal wurde er Torschützenkönig in der Ersten Schweizer Liga, zweimal wurde er zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt. Martin Rubin, von Deschwandens Trainer bei Wacker Thun, adelte den Rückraumspieler in der Luzerner Zeitung, nachdem dessen Wechsel zum TVB im Januar bekanntgegeben wurde: „Wir verlieren einen großartigen Menschen und begnadeten Handballer.“

„Als Fußballer wäre ich vielleicht früher ins Ausland gegangen.“

Von Deschwandens Qualitäten kennt allerdings nicht nur sein Ex-Coach. Lukrative Angebote, unter anderem aus Deutschland und Frankreich, hat von Deschwanden bisher stets abgelehnt. Fast zehn Jahre blieb er Wacker Thun treu. „Mein Bauchgefühl sagte mir, dass jetzt der richtige Zeitpunkt da ist für einen Wechsel“, sagt er – und fügt grinsend hinzu. „Als Fußballer wäre ich vielleicht früher ins Ausland gegangen, wir Handballer aber müssen irgendwann noch mal etwas arbeiten.“ Parallel zur Handball-Karriere trieb von Deschwanden deshalb seine Ausbildung voran. Auch, weil er die Abwechslung zum Handball gebraucht habe. Nun hat er sein Master-Studium der Sportwissenschaften abgeschlossen und kann sich beim TVB komplett auf den Sport konzentrieren. Es ist eine ganz neue Situation für ihn.

Nicht leichtgefallen ist „Uri“, so von Deschwandens Spitzname in Anlehnung an seinen Geburtsort Altdorf im Kanton Uri, auch der Abschied aus der Heimat. Dass die Wahl letztlich auf den TVB fiel, hatte mehrere Gründe. Zum einen kannte von Deschwanden den (Ex-) TVB-Trainer Markus Baur noch aus dessen Zeit bei den Kadetten Schaffhausen – „und wir hatten gute Gespräche“.

In vier Stunden in der Heimat

Zum anderen habe Andy Schmid den TVB wärmstens empfohlen, und selbstverständlich habe er sich bei Samu Röthlisberger über den TVB informiert. „Da habe ich nur Positives gehört.“ Von Deschwandens Berater spielte beim Wechsel übrigens keine Rolle – er hat schlichtweg keinen. Was ziemlich ungewöhnlich ist in der Branche. „Ich brauche keinen, ich kann ja Deutsch“ sagt von Deschwanden. „Der Andy hilft mir hier und da ein bisschen, das ist alles.“

Auch die geografische Lage sprach für den TVB, in rund vier Stunden ist von Deschwanden in der Heimat. „Außerdem wird den Schweizern ja nachgesagt, sie hätten eine vergleichbare Mentalität wie die Schwaben, sie seien bodenständig und zurückhaltend.“ Gewisse Ähnlichkeiten habe er tatsächlich festgestellt, sagt von Deschwanden mit breitem Grinsen und schiebt nach: „Nur auf Mimi Kraus trifft das nicht ganz zu.“

„Klar, die Berge vermisse ich schon ein wenig“

Nicht schwergefallen sei ihm die Integration ins Team, sagt der neue Mann. Das Trainingslager in Südtirol habe einen Teil dazu beigetragen, die Kollegen schnell „und von einer anderen Seite“ kennenzulernen. Wobei sogenannte Teambuildingsmaßnahmen wie die gemeinsame Wanderung für den Schweizer freilich kein Neuland waren. Da kamen schnell Heimatgefühle auf. „Klar, die Berge vermisse ich schon ein wenig“, sagt er.

Nun freut sich von Deschwanden riesig auf die neue Herausforderung in der Ersten deutschen Bundesliga. Das Niveau wird höher sein als in der Schweiz, er wird beim TVB öfter mit Niederlagen konfrontiert werden als in Thun, wo er mit seinem Team stets vorne mit dabei war in der Liga und in der vergangenen Saison maßgeblich beteiligt war an der zweiten Meisterschaft der Thuner nach 2013. Bei seinem Herzensverein war von Deschwanden der prägende Akteur, beim TVB wird er nicht ganz so im Fokus stehen. Nichts ändern dürfte sich an der Spielweise des Schweizers, der zwar über einen harten Wurf verfügt, sich aber eher als einen „spielerischen, schnellen und variablen“ Spieler charakterisiert.

Im besten Handballalter

Rolf Brack setzte von Deschwanden in der Schweizer Nationalmannschaft häufig im rechten Rückraum ein, später spielte er aber auch auf der Mitte. Beim TVB dürfte „Uri“ vornehmlich auf Halblinks zum Einsatz kommen. „Der moderne Handball kommt mir entgegen“, sagt er. „Ich mag das Spiel mit dem Kreisläufer und versuche, immer torgefährlich zu sein.“

Von Deschwanden glaubt, dass er noch eine Schippe drauflegen kann. „Ich komme ja jetzt schließlich ins beste Handballalter“, sagt der 29-Jährige, der für zwei Jahre beim TVB unterschrieben hat.

Eine passende Wohnung in Stuttgart hat der Schweizer mittlerweile auch gefunden – und in der richtigen Größe. In ein paar Wochen zieht von Deschwandens langjährige Freundin Jasmin ein, aktuell sucht sie noch einen Job in der IT-Branche. Dann kann die Lieblingsspeise wieder gemeinsam gebrutzelt werden: Rösti mit Bratwurst.

Quelle: ZVW, Thomas Wagner

Fanshop-Mitarbeiter (m/w) gesucht

Unser Fanshop-Partner, die EasyMerchandising GmbH, sucht zur Verstärkung deren Teams für die neue Saison ab September 2018 eine/n Mitarbeiter/in für die Leitung des Fanshops, sowie den Verkauf in Stuttgart auf 450€-Basis (Abrechnung nach Einsatztagen).

Anforderungen:
– mindestens 25 Jahre alt
– Lust und Spaß am Verkauf 
– verantwortungsvoll
– serviceorientiert
– Handeln aus Eigeninitiative 

Aufgabengebiete:
– Verkauf von Fanartikeln bei allen Heimspielen des TVB

 

Das Team freut sich bei Interesse auf zahlreiche Rückmeldungen, die du bitte mit einem kurzen Lebenslauf per E-Mail an ute@easymerchandising.de sendest.