Zahnarztpraxis im Calwer Turm sucht Verstärkung

Unser medizinischer Partner, die Zahnarztpraxis im Calwer Turm, sucht zur Verstärkung ihres Teams ein/e zahnmedizinische/r Fachangestelle/r.

 

Wer wir sind: 

Wir realisieren in unserer Praxis Zahnheilkunde auf höchstem Niveau. Das Team besteht aus fünf Zahnärzten/innen, drei Zahntechniker-Meister/innen im Eigenlabor, zwei Dentalhygieniker/innen, zwei Prophylaxe-Assistentinnen sowie einem großen Abrechnungs- und Rezeptionsteam. Dadurch können wir unseren Patienten alle Vorzüge einer modernen Behandlung bieten. Wir sind ein eingespieltes Spezialisten-Team, das mit Leidenschaft und Kompetenz für eine ganzheitliche Zahnheilkunde steht.

 

Sie bringen mit:

– Abgeschlossene Berufsausbildung als ZFA

– das Interesse an einem Ausbildungsplatz, (der Sie wollen den Ausbildungsplatz wechseln)

– viel Motivation und gute Laune

– Freude an der Arbeit und am Umgang mit netten, sehr gepflegten Patienten

 

Wie bieten Ihnen:

– Ein wertschätzendes Miteinander in modernem, schönen Ambiente

– Eine übertarifliche Bezahlung und großzügige Urlaubsregelung

– Gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und optional auch Aufstiegsmöglichkeiten

Zentrale Lage im Stuttgarter Zentrum mit perfekter Erreichbarkeit – auch mit öffentlichen

Verkehrsmitteln

 

Bitte rufen Sie uns einfach an und/oder senden Ihre Bewerbungsunterlagen an die Praxis oder per E-Mail an:

dergham@praxis-im-calwerturm.de

(0711) 94544010

 

Gerne dürfen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auch persönlich in der Praxis abgeben. Unser freundliches, sympathisches Team freut sich auf Ihre Bewerbung!

 

Quelle: Angela Dergham / Zahnarztpraxis im Calwer Turm

Das Interview mit Florian Schöbinger

Florian, seit du den TVB 2016 verlassen hast, ist viel passiert. Mittlerweile lebst du in San Francisco. Wie bist du in den USA gelandet?

Es war eigentlich immer der gemeinsame Traum von meiner Frau und mir, irgendwann mal im Ausland zu arbeiten und zu leben. Ende letzten Jahres kam dann die Möglichkeit auf für Kärcher ins Silicon Valley zu gehen. Solche Chancen bekommt man nicht oft, weshalb wir unsere ursprünglichen Pläne über den Haufen geworfen haben und es Anfang Juli für mich losging. Zunächst noch ohne meine Frau, aber nach Weihnachten werden wir unseren Traum gemeinsam leben.

 

Was ist der größte Unterschied zwischen Deutschland und den USA aus der Sicht eines Menschen, der in beiden Ländern schon gelebt hat?

Auf den ersten Blick sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen, beispielsweise die breiteren Straßen, die größeren Parkplätze oder einfach die größeren Packungen im Supermarkt. Aber auch wichtige Dinge, wie Krankenversicherung und soziale Absicherung funktionieren anders als in Deutschland. Der größte Unterschied liegt allerdings in den Menschen selbst. Das Wertesystem in den Staaten unterscheidet sich doch schon gravierend von unserem. Während wir Deutschen, beispielsweise was Planungen angeht, sehr detailversessen sind, herrscht hier eher die „easy going“-Variante.

 

Den Handball hast du aber trotz deiner neuen Heimat nicht aufgegeben?

Doch, eigentlich schon. Ich hatte bereits meine gesamte Handballausrüstung verschenkt oder entsorgt. Der Handball hat mein Leben über sehr lange Zeit geprägt, aber auch bestimmt. Für mich war der Umzug ins Ausland also die perfekte Möglichkeit einen Schlussstrich zu ziehen. Daher hatte ich auch nicht vor hier handballerisch aktiv zu sein. Als es dann darum ging ein soziales Umfeld aufzubauen, bin ich über Facebook auf die San Francisco CalHeats gestoßen und habe direkt Kontakt aufgenommen. Mir ging es dabei gar nicht so sehr um den Handball an sich – viel wichtiger waren Themen wie Kameradschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl, die einem nach über 20 Jahren Mannschaftssport fehlen. Von daher bin ich ganz froh, dass ich hier durch den Handball mit super Typen aus der ganzen Welt zusammengekommen bin.

 

Die Süddeutsche Zeitung schrieb in einem Artikel, dass viele Amerikaner Handball überhaupt nicht kennen. Ist der Sport in den Staaten wirklich so unpopulär?

Ja! Viele denken bei Handball zunächst an ein Spiel, bei dem man einen kleinen Ball mir der Hand gegen die Wand schlägt. Dieses Spiel wird vor allem in Gefängnissen gespielt.

 

Woran liegt das? Was macht Deutschland in Sachen Handball besser als die USA?

Die USA hat mit American Football, Basketball, Baseball und Eishockey vier traditionelle Sportarten, welche die Sportlandschaft in den USA dominieren und denen die meiste Aufmerksamkeit zukommt. Selbst Wasserball und Lacrosse sind deutlich populärer. In Deutschland ist Handball nach dem Fußball die Mannschaftssportart Nummer zwei. Es gibt flächendeckend Vereine, sodass auch die breite Masse Zugang zu dieser Sportart bekommt. Hinzu kommt, dass in Deutschland die mediale Aufmerksamkeit in den letzten Jahren zugenommen hat. Das alles ist in den USA nicht gegeben, weshalb Handball hier nur eine Randsportart ist und wahrscheinlich auch immer bleiben wird.

 

Nachdem du den TVB verlassen hast, bist du zum Drittligisten HC Oppenweiler gewechselt. Ist das Niveau in der dritten Deutschen Liga höher als das in der ersten Liga in den Staaten?

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es hier keine richtige Liga. Hierfür sind die Entfernungen einfach viel zu groß. Über das Jahr verteilt, finden allerdings verschiedene Turniere statt, durch die man sich dann für die US Nationals im Mai qualifizieren kann. Wir hatten beispielsweise Ende Oktober unser erstes Turnier in Chicago, bei dem wir gleich den ersten Platz belegen konnten. An das Niveau der Dritten Liga kommt es definitiv nicht heran, wobei es den ein oder anderen Spieler gibt, der dort mit Sicherheit spielen könnte.

 

Was fehlt dir am meisten an Deutschland?

Am meisten fehlen mir tatsächlich die Menschen, also meine Freunde und Familie. Aber dank den modernen Kommunikationsmöglichkeiten ist es heute relativ einfach Kontakt zu halten.

 

Verfolgst du noch regelmäßig die Deutsche Handball-Bundesliga und den TVB Stuttgart?

Ich halte mich, was die Ergebnisse angeht, schon auf dem Laufen und verfolge natürlich alles was den TVB angeht etwas intensiver. Allerdings habe ich diese Saison noch kein Spiel gesehen.

 

Wie siehst du die Entwicklung beim TVB?

Wie gesagt, ich habe dieses Jahr noch kein Spiel gesehen und tue mich daher mit einer Beurteilung schwer. Ich denke die Siege zuletzt gegen Hannover und Berlin war extrem wichtig für die Mannschaft und den Trainer, um die schwierigen, anstehenden Aufgaben mit frischem Selbstvertrauen angehen zu können. Wichtig wird sein, dass der TVB in absehbarer Zeit den nächsten Schritt macht und sich im Mittelfeld der Liga etabliert.

 

Ist in naher Zukunft ein Besuch in der Heimat schon geplant? Wir würden uns freuen dich dann bei einem Heimspiel willkommen heißen zu dürfen!

Ich werde sowohl im November, als auch über Weihnachten nochmal kurz in Deutschland sein. Am 26.12. werde ich dann auch endlich mal wieder ein Spiel anschauen können.

 

 

TVB und Wohninvest verlängern Partnerschaft

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart und Co- und Trikotsponsor Wohninvest gehen den gemeinsamen Weg bis mindestens 2020 weiter.

Die Firma Wohninvest mit Sitz in Fellbach ist bereits seit 2016 Co-Sponsor (zweithöchste Sponsoringebene) beim TVB Stuttgart. Beide Parteien haben sich nun auf eine vorzeitige Verlängerung der Partnerschaft, um ein weiteres Jahr, bis zum 30. Juni 2020 verständigt. Das Fellbacher Immobilienunternehmen wird somit auch in der kommenden Saison mit seinem Logo die Trikots und Hosen des TVB zieren.

„Neben unseren zahlreichen sozialen Engagements ist es uns wichtig, dass wir unsere Region fördern. Der TVB ist ein wichtiger Bestandteil davon und bietet uns zudem, durch die große Anzahl an TV-Kontakten, eine überregionale Präsenz. Wir sind gespannt auf den weiteren gemeinsamen Weg“, sagt Michele Vulcano, Leiter PR von Wohninvest.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die Partnerschaft mit Wohninvest jetzt schon vorzeitig verlängern können. Wohninvest ist gemeinsam mit Kärcher ein regionaler, wichtiger und strategischer Partner, mit dem wir die Zukunft des TVB gestalten möchten“, so der TVB-Geschäftsführer Sven Franzen.

 

Kooperation TVB Stuttgart mit dem Berufsbildungswerk Waiblingen

Seit 2004 kooperiert der TVB mit dem Berufsbildungswerk Waiblingen. Das Berufsbildungswerk (BBW) Waiblingen gGmbH ist eines der größten Kompetenzzentren für berufliche Bildung in Baden-Württemberg mit Standorten in Waiblingen, Esslingen, Aalen und Schwäbisch Gmünd. Ziel ist die Eingliederung junger Menschen in Beruf und Gesellschaft. Die Mitarbeiter/-innen des Ausbildungsbereiches, der Sonderberufsschule und des Fachdienstes sind spezialisiert auf junge Menschen mit Lernbehinderung, Epilepsie, ADHS, psychischen Beeinträchtigungen und weiteren Einschränkungen.

Das Programm, welches in Person von Ronnie Ziegler seit 25 Jahren betreut wird, hat zum Ziel, dass Leistungssportlern die Möglichkeit gegeben wird einen Freiwilligendienst zu absolvieren, der die Arbeitszeit an den straffen Zeitplan der Sportler angepasst.  Insgesamt 50 Leistungssportler betreute Ziegler für das BBW über die Jahre, darunter auch einige des VfB Stuttgart.  Michael Schweikardt war 2004 der erste Sportler des TVB der seinen Zivildienst als Spitzensportler im BBW absolvierte. . Auf den heute 35-jährigen folgte der polnische Junioren-Nationalspieler Dennis Szczesny, der von 2012-2014 beim TV Bittenfeld spielte.

„Seit die Wehrplicht im Jahr 2011 abgeschafft wurde, werden es leider weniger Teilnehmer“, erzählt Ziegler. Aktuell macht der U-19 Spieler der Wild Boys Dominik Keim seinen Freiwilligendienst als Spitzensportler- als einziger im Moment. Dennoch ist Ziegler von dem Projekt überzeugt: „Durch das Programm findet eine Art Erdung bei den Sportlern statt, die auch einen Einblick in das Leben eines jungen Erwachsenen mit Lernschwächen gewinnen“. In dem Programm unternehmen die Athleten mit den jungen Teilnehmern in erster Linie viel Sport- und Freizeitaktivitäten, aber auch backen und kochen gehören zum Tagesablauf.

Ziegler lobt die Kooperation des TVB mit dem Berufsbildungswerk Waiblingen: „Die Zusammenarbeit mit Günter Schweikardt und dem TVB Stuttgart funktioniert seit Beginn an reibungslos. Sie sind ein wichtiger Partner für uns“.

Beiden Seiten ist es ein großes Anliegen, die Kooperation noch viele Jahre fortzusetzen.

Ein Rückschlag, aber kein Rückschritt für den TVB

Nach den zuletzt überzeugenden Spielen des Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart war die 27:40-Niederlage gegen den SC Magdeburg in dieser Höhe doch überraschend. „Solche Spiele wird es immer wieder geben“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt am Tag danach. „Man darf von uns auch nicht erwarten, dass wir immer so spielen wie gegen Hannover und Berlin.“

Mit seinen jüngsten mutigen und erfolgreichen Auftritten hat der TVB für Aufsehen gesorgt in der Liga. Auch der Tabellenzweite SC Magdeburg war mit ordentlich Respekt in die Porsche-Arena angereist. „Eine Niederlage des TVB in Berlin wäre mir lieber gewesen“, hatte Bennet Wiegert im Vorfeld der Magdeburger Volksstimme verraten. Schließlich spiele er lieber gegen eine verunsicherte Mannschaft als gegen eine, die gut drauf sei.

Schweikardt: „Wir waren alle selbst am Verzweifeln“

Zur Überraschung des Magdeburger Trainers hielt sich der Widerstand des TVB zunächst in Grenzen. Mit 23:9 führte der Favorit nach 30 Minuten – so hoch wie noch nie in der Bundesliga zur Halbzeit. Die Pfiffe der Fans in der mit 5840 gut gefüllten Porsche-Arena hat auch der TVB-Trainer vernommen. „Die konnte ich nachvollziehen“, sagt Jürgen Schweikardt. „Wir waren alle selbst am Verzweifeln, weil alles gegen uns gelaufen ist.“ Dass die Zuschauer den TVB im zweiten Spielabschnitt dennoch „super“ unterstützt haben, rechnet er ihnen hoch an. „Ich glaube, die Fans haben gesehen, dass wir die Einstellung nicht vermissen haben lassen.“

Zehn Tore Rückstand nach 20 Minuten

Auffallend allerdings war im ersten Spielabschnitt die fehlende Präzision und der schwache Abschluss. So lag der TVB nach 20 Minuten beim 5:15 bereits aussichtslos im Hintertreffen – „obwohl wir eigentlich so spielten, wie wir uns das vorgenommen hatten“, so Schweikardt. „Wir haben nur aus unseren Gelegenheiten nichts gemacht.“ Vergebene freie Chancen, ungenaue Kreisanspiele und die nicht konsequent zu Ende gespielte zweite Welle hätten die Gäste eingeladen. „Bei Magdeburg hat in dieser Phase einfach alles geklappt.“

Schweikardt sieht keinen Rückfall in alte Zeiten

Gestört indes hat Schweikardt das letzte Drittel des ersten Spielabschnitts. „Da haben die Spieler resigniert und die Köpfe hängen lassen.“ Der Rückstand wuchs zur Pause auf 14 Tore an, es gab einiges zu besprechen in der Kabine des TVB. „Die Halbzeit war noch bedeutender als die Einstimmung auf das Spiel“, sagt Schweikardt. „Wir wollten unseren Fans unbedingt beweisen, dass wir es nicht einfach über so uns ergehen lassen.“ Diese Vorgabe hätten seine Spieler sehr gut umgesetzt – mit einer Ausnahme: „Die letzten fünf Minuten hätten wir besser gestalten können.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

Der Traum des TVB endet schon nach 15 Minuten

Nach zwei Siegen in Folge sind die Erstliga-Handballer des TVB 1898 Stuttgart hart gelandet: Vor 5840 Fans in der Porsche-Arena unterlag der TVB dem SC Magdeburg nach desolaten ersten 30 Minuten mit 27:40 (9:23). Im zweiten Spielabschnitt steigerte sich das Schweikardt-Team und verhinderte ein Debakel gegen den Tabellenzweiten.

Die zuletzt starken Leistungen gegen Hannover und in Berlin hatten Hoffnung gemacht, dass der TVB auch dem Titelkandidaten zumindest ein bisschen auf die Füße treten könnte. Davon indes war der Tabellenzehnte am Donnerstagabend ziemlich weit entfernt. Nach einer Viertelstunde stand der Sieger beim 4:12 im Grunde fest.

Nach dem schnellen 1:3-Rückstand glich der TVB zum 3:3 (4.) aus. In den folgenden elf Minuten jedoch stand das Heimteam komplett neben sich. Die Angriffe wurden schlampig vorgetragen, die Anspiele an den Kreis landeten regelmäßig beim Gegner, die Abschlüsse glichen eher Rückgaben oder landeten deutlich neben oder über dem Kasten der Gäste. Wenn sich die Gelegenheiten zur schnellen Mitte oder zum Kontern ergaben, nutzten das die Magdeburger. Ansonsten bauten sie ihre Angriffe mit Bedacht auf und fanden gegen die vor allem im Mittelblock löchrige Stuttgarter Deckung stets einen freien Mann.

Der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt brachte den siebten Feldspieler, doch seine Spieler bekamen keine Sicherheit – im Gegenteil: Zweimal versenkten die Gäste den Ball im leeren TVB-Gehäuse. Auch die Auszeit beim 5:15 nach 20 Minuten verpuffte. Egal, welches Personal der Trainer aufs Feld schickte: Es klappte nichts. Die Fehlerquote blieb immens hoch, die abschlusssicheren Magdeburger hatten leichtes Spiel gegen ihren unkonzentrierten Gegner. Auch der nach 20 Minuten für Jogi Bitter eingewechselte Jonas Maier stand klar im Schatten des starken Gegenübers Jannick Green.

Der TVB schlitterte geradewegs in ein Debakel. Nach 16 Fehlwürfen und zwölf technischen Fehlern stand die Quittung nach 30 ernüchternden Minuten auf dem Anzeigenwürfel – 9:23.

Im zweiten Spielabschnitt ging’s in diesem Stil zunächst weiter. Nach 37 Minuten lagen beim 11:29 stattliche 18 Tore zwischen den beiden Teams. Schlimmer indes wurde es nimmer. Erstens, weil die Magdeburger natürlich nicht mehr mit finaler Konsequenz agierten. Zweitens aber auch, weil die TVB-Spieler ihr Herz in beide Hände nahmen und sich gegen das Desaster stemmten. In der Deckung packten sie endlich energischer zu, Maier bekam den einen oder anderen Ball zu fassen. Und vorne schloss der TVB beherzter ab. Michael Kraus, der im ersten Spielabschnitt noch unglücklich agiert hatte, näherte sich seiner Form der jüngsten beiden Spiele und war am Ende mit neun Treffern wieder der erfolgreichste Werfer.

Nach und nach kämpfte sich der TVB heran. Sieben Minuten vor dem Ende war der 18-Tore-Rückstand auf zehn Treffer reduziert, Simon Baumgarten sorgte beim 27:36 (56.) für das erträgliche einstellige Resultat. Dabei blieb’s zwar nicht, weil die Stuttgarter in der Schlussphase vier Tore in Folge kassierten zum 27:40-Endstand.

Tröstlich aber ist, dass der TVB die zweiten 30 Minuten mit einem Tor gewann, Moral bewies und die Fans einigermaßen versöhnte. Zwei Wochen hat der TVB nun Zeit, sich zu sammeln vor der Partie beim TBV Lemgo. Der hat zwar bei weitem nicht die Klasse der Magdeburger. Geschenke, wie sie der TVB am Donnerstag verteilte, dürfte er aber sicherlich gerne annehmen.

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Häfner, Weiß (3), Schagen (2/2), Schweikardt (1), Späth (1), Kraus (9/1), Markotic, Baumgarten (2), Röthlisberger, von Deschwanden (3), Burmeister, Pfattheicher (3), Schmidt (3).

SC Magdeburg: Green, Quenstedt; Musa (6), Chrapkowski (2), Musche (7/3), Kluge (1), Pettersson (7), De la Pena, Jimenez (4), Molina (2), Christiansen, Lagergren (6), O’Sullivan (1), Bezjak (2), Weber (1), Damgaard (1).

Stimmen zum Spiel gegen Magdeburg

Bennet Wiegert (Gästetrainer): Ich habe heute einen engeren Auftritt der beiden Mannschaften erwartet. Deswegen bin ich sehr zufrieden, über das, was wir hier abgeliefert haben. Wir haben heute gegen eine Mannschaft gespielt, die sehr viel Rückenwind hatte und nach zwei fantastischen Auftritten zu Recht eine breite Brust hatte. Deshalb war einfach nicht davon auszugehen, dass wir dieses Spiel von Anfang an dominieren können. Wir verlieren dann die zweite Halbzeit mit einem Tor, da kann man viel analysieren, aber das ist denke ich heute nicht nötig.

Jürgen Schweikardt: Es war eine extrem bittere erste Halbzeit. Ich wusste, dass sowas passieren kann. Wir haben bewusst gesagt, dass wir Tempo spielen und auf Risiko gehen wollen. Das hat uns gegen Hannover und Berlin die Punkte gebracht. Wir wissen aber auch, dass wir einfach nicht die Qualität von Magdeburg haben und somit unsere Fehlerquote nicht so gering halten können. Dass wir so heftig unter die Räder gekommen sind, tut mir für die Zuschauer und auch für die Mannschaft leid, weil sie ganz sicher mit einer guten Einstellung in das Spiel gegangen ist. Wir müssen mit solchen Rückschlägen leben, die Niederlage verarbeiten, unsere Fehler analysieren und gegen Lemgo neu angreifen.

Manuel Späth: Wir haben in der ersten Halbzeit komplett den Faden verloren, haben viele technische Fehler gemacht und gute Wurfchancen liegen gelassen. Magdeburg hat das einfach mit deren Tempospiel eiskalt ausgenutzt. Man kann natürlich ein Spiel verlieren, aber nicht so wie heute.

Deutliche Niederlage für die WILD BOYS

Der TVB Stuttgart unterliegt dem SC Magdeburg in der Porsche-Arena deutlich mit 27:40.

Es war kein guter Abend für die Stuttgarter. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge überrannte der haushohe Favorit SC Magdeburg das Team um Trainer Jürgen Schweikardt, vor allem in der ersten Halbzeit, vor rund 5.900 Zuschauern in der Porsche-Arena. Der TVB konnte die gute Leistung aus den Spielen bei den Füchsen und gegen Hannover nicht erneut auf die Platte bringen. Jannick Green, seines Zeichens, zumindest was die offizielle Statistik der HBL angeht, bester Torhüter der Liga, machte dem TVB das Leben schwer. Bester Feldspieler für die Gäste war Matthias Musche. Der 26-jährige Rechtsaußen traf insgesamt sieben Mal für seine Mannschaft.

Die Gäste kamen gut ins Spiel und erzielten den ersten Treffer der Partie, aber auch der TVB Stuttgart bot eine kämpferische Vorstellung. Doch nach dem Tor von Simon Baumgarten zum 4:5 in der neunten Minute, blieb der TVB Stuttgart sieben Minuten ohne eigenen Treffer, ehe Michael Kraus zum 5:12 traf. Der Versuch, durch Überzahlspiel wieder an den Gegner ranzukommen, endete in Ballverlusten, die Tempogegenstöße und Gegentreffer zur Folge hatten. Zu allem Überfluss kam dann beim TVB auch noch Pech dazu: Drei Mal innerhalb von zwei Minuten trafen die Gastgeber nur den Pfosten, beziehungsweise die Latte (26., 27., 27.). Das Halbzeitergebnis fiel dementsprechend ernüchternd aus: mit einem 9:23 gingen die beiden Mannschaften in die Pause.

Es konnte für die Gastgeber also nur besser werden im zweiten Durchgang. Der TVB kam mit mehr Mut aus den Kabinen, traf wieder öfter und auch Jonas Maier, der für den glücklosen Johannes Bitter ab der 19. Minute ran durfte, zeigte die ein oder andere Parade. Stärkster Stuttgarter auf dem Feld war wiedermal Michael Kraus, der insgesamt zehn Mal an diesem Abend traf. In der 48. Minute traf der Routinier zum 20:33, bevor Lukas von Deschwanden in der 52. Minute auf 24:34 stellen konnte. Kurz vor Ende knackten die Magdeburger die 40-Tore-Marke.

Nach der 27:40-Niederlage gegen Magdeburg geht es für den TVB Stuttgart in einer Woche beim TBV Lemgo weiter.

Mit Selbstvertrauen gegen den SCM

Nach zwei Siegen und starken Leistungen dürften die Erstliga-Handballer dem SC Magdeburg an diesem Donnerstag (08. November, ab 19 Uhr im ZVW-Liveticker) mit reichlich Selbstvertrauen begegnen. Das brauchen sie auch, wenn sie mit dem Tabellenzweiten mithalten wollen. Bis auf Tobias Schimmelbauer (Rippenprellung) tritt das Team von Trainer Schweikardt in Bestbesetzung an.

Zum ersten Mal ist es dem TVB gelungen, einen Großen der Liga auf dessen Terrain zu bezwingen. Entsprechend stolz waren die Bittenfelder nach dem 30:25-Sieg bei den Füchsen Berlin. Wohl wissend, dass der Gegner personell so ziemlich aus dem letzten Loch pfiff. „In der Deckung allerdings waren die Berliner fast mit ihrer stärksten Sechs vertreten“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Und uns sind immerhin 30 Tore gelungen.“

So viele Treffer kassierte der kommende Gegner in dieser Saison erst zweimal. Noch stärker indes ist der SC Magdeburg in der Offensive. Einmal gelangen 24, einmal 25 Tore. In den restlichen zwölf Partien traf der Tabellenzweite mindestens 28-mal. „Magdeburg spielt aktuell den schnellsten und attraktivsten Handball der Liga“, sagt Jürgen Schweikardt. Für seine Mannschaft sei der SCM eine „Riesenherausforderung, aber wir freuen uns darauf“. In sämtlichen sechs Vergleichen gab’s für den TVB nichts zu holen, in eigener Halle indes ärgerte er den Favoriten dreimal bei den knappen Niederlagen: 30:33 (2015), 31:32 (2016) und 31:32 (2017).

Nur zwei Niederlagen in zwölf Spielen

Nach Rang fünf und vier in den vorigen Spielzeiten haben die Experten den Magdeburgern vor der Saison eine ähnlich gute Platzierung zugetraut. Mindestens. Bis jetzt ist das Team von Trainer Bennet Wiegert auf Kurs: Nur zwei Niederlage gab’s in zwölf Spielen – 24:27 in Berlin und zuletzt 25:26 bei der SG Flensburg-Handewitt. Wobei der SCM beim Deutschen Meister hauchdünn an einem Punkt vorbeischrammte.

Nur eine Veränderungen gab’s im Kader der Magdeburger im Vergleich zum Vorjahr: Der Linkshänder Nemanja Zelenovic wechselte nach Göppingen. Der schwedische Nationalspieler Albin Lagergren ersetzt ihn im rechten Rückraum und spielt eine prima Saison. Das Team ist gespickt mit weiteren Top-Spielern. Im Tor ergänzen sich Jannick Green und Dario Quenstedt sehr gut. 114 Paraden stehen in Greens Statistik – kein Torhüter der Liga hat mehr Bälle gehalten. Zu den Weltbesten seines Fachs auf der Rückraum-Mitte-Position zählt der slowenische Nationalspieler Marko Bezjak. Seinen Vertreter auf dieser Position, Christian O’Sullivan, hält Jürgen Schweikardt sogar für einen der „komplettesten, aber oft unterschätzten“ Spieler überhaupt. Überragende Fähigkeiten im linken Rückraum hat der flinke Däne Michael Damgaard. „Ich denke, Magdeburg bleibt bis zum Schluss ganz vorne mit dabei“, sagt Schweikardt. „Für mich ist der SCM ein Anwärter auf den Titel.“

TVB braucht einen „nahezu perfekten“ Tag

Unter normalen Umständen wird der TVB also, selbst wenn er in guter Form ist, an diesem Donnerstag ohne Siegchance sein. „Wenn Magdeburg die Tür aber auch nur einen Spalt aufmacht, versuchen wir durchzugehen.“ Sein Team müsse dabei einen „nahezu perfekten“ Tag erwischen und vor allem Ballverluste vermeiden. „Das Rückzugsverhalten muss zu hundert Prozent passen. Dann haben wir mehr Zeit, auf die Wucht zu reagieren, die sicherlich auf uns zukommen wird.“

Aller Voraussicht nach nicht mitwirken kann Tobias Schimmelbauer. Der Linksaußen hat sich in Berlin eine schmerzhafte Rippenprellung zugezogen. Wie gegen die Füchse, ist Lukas von Deschwanden eine Alternative. Der Schweizer erledigte seine Aufgabe sehr gut. Auch Max Häfner kommt auf der Halbposition in der Abwehr infrage – und als Linksaußen sowieso.

Mimi Kraus hat Lust aufs Nationalteam

Hat der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart demnächst wieder einen deutschen Nationalspieler in seinen Reihen? Michael Kraus ist nach seinen zuletzt starken Leistungen womöglich ein Kandidat für die WM im eigenen Land im Januar. „Wenn die Anfrage kommt, sage ich: warum nicht?“, sagt der 35-Jährige und grinst. „Das lass’ ich einfach mal so stehen.“

18 Tore beim 37:34-Sieg des TVB 1898 Stuttgart gegen den TSV Hannover-Burgdorf, elf beim jüngsten 30:25-Coup am Donnerstag bei den Füchsen Berlin: Michael „Mimi“ Kraus ist aktuell nicht nur der torgefährlichste Spielmacher der ersten Handball-Bundesliga. Er ist auch einer der wenigen von internationalem Format, der einen deutschen Pass besitzt.

Nun findet im Januar die Weltmeisterschaft im eigenen Land statt – und ausgerechnet auf dem so wichtigen Regisseur-Posten herrscht eine ziemliche Flaute. Einer der Kandidaten, der Melsunger Julius Kühn, fällt mit einem Kreuzbandriss aus. Bleiben noch der Leipziger Niclas Pieczkowski und Steffen Fäth von den Rhein-Neckar Löwen. Die Not ist offensichtlich so groß, dass der Bundestrainer Christian Prokop kürzlich Martin Strobel (32) vom Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten berufen hat.

Gibt’s womöglich bald die nächste Rückhol-Aktion eines Routiniers? Nach seinen jüngsten furiosen Auftritten ist Kraus in den vergangenen Tagen oft mit der Frage konfrontiert worden, ob er denn im Fall der Fälle bereit wäre für ein Comeback. Er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er sich mit diesem Thema nicht beschäftige, sagte Kraus kürzlich. Bei der Pressekonferenz des TVB am Montag anlässlich des bevorstehenden Spiels am Donnerstag (19 Uhr) gegen den SC Magdeburg in der Porsche-Arena bekräftigte Kraus noch einmal sein Interesse. „Mein Telefon hat aber noch nicht geklingelt“, sagte er. „Deshalb mache ich mir aktuell keinen Kopf darüber.“

Sollte sich der Bundestrainer tatsächlich bei ihm melden, wäre er aber nicht abgeneigt. „Ich habe ja Erfahrungen mit Weltmeisterschaften im eigenen Land“, sagte der Weltmeister von 2007 mit einem breiten Grinsen. Gewisse Rahmenbedingungen indes müssten erfüllt sein. So werde er unter keinen Umständen kurzfristig auf den WM-Zug aufspringen, wie er es in Katar 2015 gemacht habe. „Da habe ich mich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt. Ich denke, man braucht schon drei, vier Wochen, bis man Fuß gefasst hat in der Nationalmannschaft.“

Außer Frage steht für Kraus, dass er sich in der Lage fühlt, der deutschen Nationalmannschaft in seiner aktuellen Verfassung zu helfen. Dabei war Kraus zu Saisonbeginn von allerlei Zipperlein geplagt, zudem legte ihn der Norovirus flach. Aktuell indes strotzt er vor Tatendrang – und das mit 35 Jahren. „Ich weiß, dass mein Alter für viele ein Dorn im Auge ist“, so Kraus. „Ich kann nur sagen, dass ich mich fitter fühle als mit 25.“ Seine Werte seien top, er arbeite viel individuell, um seinen Körper in Schuss zu halten, und habe seine Ernährung umgestellt. Zudem sei sein Lebenswandel mittlerweile ein anderer. „Da gilt mein Dank in erster Linie meiner Frau. Ich denke schon, dass ich noch das eine oder andere Jährchen spielen kann.“

Ob Kraus allerdings seine Karriere beim TVB beenden wird, ist längst nicht sicher. Am Ende der Saison läuft Kraus’ Vertrag aus. „Wir werden uns zum Jahreswechsel zusammensetzen und die Hinrunde analysieren“, sagte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt und lächelte. „Falls Mimi da nicht bei der WM ist und falls er noch auf dem Markt ist.“

In Sachen Vertragsverlängerung sei der TVB sein erster Ansprechpartner, so Kraus. „Aber es ist ja kein Geheimnis, dass es Anfragen gibt.“ Auch aus dem Ausland. Er könne sich jedoch gut vorstellen, in Stuttgart zu bleiben. „Ich bin nach wie vor vom Konzept überzeugt, hier ist noch mehr drin, und das ist keine Floskel.“ Ende Dezember, spätestens Mitte Januar möchte Kraus wissen, wohin seine Reise geht. „Ich bin schließlich Familienvater und brauche Planungssicherheit“, sagt er. Im Mai wird das dritte Kind zur Welt kommen.

Sollte der Bundestrainer Christian Prokop bei der WM seine Unterstützung benötigen, wäre Michael „Mimi“ Kraus bereit fürs Comeback in der Nationalmannschaft. „Ich fühle mich körperlich sehr gut“, sagte der 35-Jährige bei der Pressekonferenz des TVB vor dem Magdeburg-Spiel.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW