Ausverkaufte Arena gegen HSV Hamburg

Volles Haus gegen Hamburg! Der TVB Stuttgart empfängt am Sonntag vor über 6.000 Zuschauern in der Porsche-Arena den HSVH. Die Mannschaft um Kapitän Patrick Zieker will vor heimischer Kulisse die Auswärtsniederlage beim ThSV Eisenach (33:28) vergessen machen. Anpfiff der Partie vom 30. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist am morgigen Sonntag um 15 Uhr.

Die Gäste aus der Hafenstadt spielten zuletzt 33:33-Unentschieden gegen den VfL Gummersbach. Nationalspieler Julian Köster erzielte mit der Schlusssirene den Ausgleich und half dem VfL einen Punkt aus Hamburg zu entführen. Dennoch lässt sich die Bilanz des HSVH mehr als sehen: Die Hanseaten sind seit sieben Spielen ungeschlagen und holten in diesem Zeitraum fünf Siege. Verstecken müssen sich die WILD BOYS dennoch nicht. Im Hinspiel in der Hansestadt holten die Stuttgarter einen souveränen 36:31-Auswärtssieg. Trainer Michael Schweikardt wird am Sonntag weiterhin nicht auf die langzeitverletzten Max Häfner, Lukas Laube und Jonas Truchanovičius zurückgreifen können.

Beim HSVH stechen besonders zwei Akteure hervor: Linksaußen Casper Mortensen und der langjährige Nationalmannschafts- und TVB-Torwart Johannes Bitter. Der 34-jährige Mortensen, der in seiner Karriere unter anderem für den FC Barcelona aktiv war, ist mit 196 Treffern erfolgreichster Werfer der Hamburger und liegt auf Platz drei der Torjäger-Liste der HBL. Für “Jogi” Bitter ist es einmal mehr die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Zwischen 2016 und 2021 bewachte er fünfeinhalb Jahre das Tor des TVB Stuttgart. 

Nach der Partie am Sonntag geht es für die Stuttgarter in der kommenden Woche zur SG Flensburg-Handewitt. Zum nächsten Heimspiel erwartet den TVB das Derby gegen die Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten. Tickets für das Duell in der Porsche-Arena am 17. Mai gibt es unter www.tvbstuttgart.de/tagestickets oder an der Abendkasse.

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Im Gespräch mit Marino Marić

Seit Februar 2023 spielt der Routinier Marino Marić für den TVB Stuttgart. In dieser Saison hat der 33-jährige Kroate bisher 55 Tore erzielt. Wir haben in der spielfreien Woche vor dem Auswärtsspiel in Eisenach mit „Mara“ gesprochen. Unter anderem erzählt er in dem Interview, wie er seine Erfahrungen an die jüngeren Spieler im Team weitergibt und was ihm an der Arbeit mit den Youngsters Spaß macht.

Hallo Marino, du hattest in deiner gesamten Laufbahn entweder die Nummer „3“ oder die „33“ als Rückennummer, welche Bedeutung hat dies? 

Ich bin zum ersten Mal zur Nationalmannschaft gekommen und die Nummer 3 war frei, somit habe ich die Nummer 3 genommen. Danach bin ich nach Zagreb und zur Nationalmanschaft Senioren und auch hier hatte ich die ganze Zeit die Nummer 3 und dann habe ich gesagt: Ja, das ist meine Nummer. Sie hat eigentlich keine große Bedeutung. Als ich dann nach Stuttgart gekommen bin, hatte natürlich Max Häfner die Nummer 3. Ich habe ihn gefragt, ob er die Nummer verkaufen will, aber es war zu teuer (lacht). Deshalb habe ich die Nummer 33 genommen.

Was benötigt es, um als Kreisläufer in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga erfolgreich zu sein? 

Das ist schwer zu beantworten. Ich denke, dass jeder Kreisläufer seinen eigenen Style und sein eigenes Spiel hat. Natürlich ist es für einen Kreisläufer immer wichtig, mitzuspielen. Das bedeutet, dass du richtig gut mit allen Rückraumspielern und allen deinen Mitspielern funktionieren musst und dann baust du deinen eigenen Stil fürs Spiel mit ein. Ich kann sagen, dass der Kreisläufer schon traditionell ist. Alle verbinden einen Kreisläufer mit Kraft und mit Gewicht. Aber die Position des Kreisläufers ist auch eine technische Position, wo man immer einen schwachen Punkt in der Abwehr suchen muss. Mein Style ist es zu versuchen, die Abwehr in zwei Teile zu teilen und dadurch den Job für die Rückraumspieler einfacher zu machen. Das ist eigentlich mein Hauptziel. Du musst kräftig sein, kämpferisch gut und du musst ein gutes Spielverständnis haben. Es gibt manchmal Spiele, da bekommst du nur einen oder gar keinen Ball, manchmal gibt es viele Bälle. Aber du bist einfach da, wie ein wichtiger Teil in der Kette.

Mit 33 Jahren gehörst du zu den älteren Spielern des TVB Stuttgart. Wie gibst du deine Erfahrung an die jüngeren Spieler im Team weiter? 

Ja, ich bin mit 33 Jahren schon ein erfahrener Spieler, aber ich fühle mich jung. Natürlich versuche ich, mit den jüngeren Spielern immer zu kommunizieren und ihnen zu sagen, was ich mit meinen Augen merke und sie dann durch meine Erfahrung eventuell besser machen zu können. Manchmal rede ich so viel, dass ich weiß, dass ich ihnen damit auf die Nerven gehe, aber sie sind sehr korrekt zu mir. Sie zeigen mir Respekt und das ist schön für mich. Ich mag es, mit allen Spielern zu kommunizieren und ich versuche aus jeder Kommunikation immer eine gute Sache herauszufinden. Das macht mir Spaß.

Du befindest dich mittlerweile in deiner zehnten Saison in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Findest du, der Handball hat sich in dieser Zeit verändert? 

Wenn ich jetzt Handball anschaue, hat sich der Handball in den letzten Jahren sicher verändert. Jetzt ist er attraktiver geworden, weil es ein modernes, dynamisches und schnelles Handballspiel geworden ist mit vielen individuellen Leistungen und 1-gegen-1 Situationen. Das ist auch für die Zuschauer interessanter. Auch die Abwehr ist modern geworden und die Abwehrspieler haben sich verbessert. Früher konnte man einfach sagen, flache Abwehr, starke Abwehr. Das geht heute nicht mehr. Auch die Angriffsspieler sind besser geworden, zum Beispiel sind Rückraumspieler nicht mehr so groß und schwer. Die sind jetzt alle kleiner und schneller. Das ist einfach dieser moderne Handball momentan. Auch die Schiedsrichter-Kriterien sind fester geworden. Früher war der Handball brutaler und härter. Jetzt sind die Spieler mehr geschützt und für meinen Geschmack ist das Spiel jetzt sogar ein bisschen zu weich. Es geht in die Richtung, dass Fouls schneller bestraft werden, aber Handball ist ein Kontaktsport. Deswegen wird es interessant zu beobachten sein, in welche Richtung der Handball in den nächsten 5-10 Jahren weitergeht.

Deine Profikarriere hat bei RK Zagreb begonnen, kannst du dir vorstellen in deine Heimat im aktiven Bereich zurückzukehren? 

RK Zagreb war mein erstes richtiges Profiteam. Mal schauen, was noch passiert und in welche Richtung meine Karriere noch geht, aber alles ist möglich. Das kann eine Option sein, aber wer weiß, was die Karriere noch bringt. Ich habe eigentlich keine großen Pläne, ich lasse mich überraschen.

Aktuell befindet sich der TVB Stuttgart nicht in den Top 10 der Liga. Was hat deiner Meinung nach in dieser Saison bisher dazu gefehlt? 

Momentan sind wir nicht in den Top 10, aber wir spielen noch gegen einige Gegner aus der unteren Tabellenhälfte und wenn wir nach den Spielen noch ein paar Punkte mehr haben, sind wir in der Top 10. Wenn ich auf das Thema zurückgehe, dass Handball sich geändert hat, dann sind Kleinigkeiten jetzt noch wichtiger. Kleinigkeiten machen im modernen Handball einen großen Unterschied und bedeuten manchmal richtig viel. Ich finde der TVB Stuttgart hat ein richtig gutes Team und ich finde, dass wir in die Top 10 gehören, aber wir müssen das auch zeigen. Es gibt noch einige Spiele bis zum Saisonende und alles ist noch offen. Wir haben eine gute Qualität im Kader, deshalb bin ich mir zu 100% sicher, dass wir das schaffen können.

Wie schätzt du die beiden Heimspiele gegen den HSV Hamburg im April und gegen den HBW Balingen-Weilstetten im Mai ein? 

Hamburg hat gerade eine Siegesserie, aber wir haben schon ein paar Mal gezeigt, dass wir gegen Hamburg gut spielen können. Gleiches gilt für Balingen. Die sind auf dem letzten Platz, sind aber auch gefährlich. Vom ersten bis zum letzten Platz ist jedes Spiel für sich schwierig. Ich finde, wir sind besonders gefährlich, wenn wir Zuhause spielen. Mit so einer guten Stimmung in der Halle, die ich schon oft erlebt habe hier, werden wir es schaffen, vier Punkte in diesen zwei Spielen zu holen. Wir haben dafür genug Qualität und müssen das einfach abliefern. Ich hoffe, dass wir diese Siege einfahren und das zusammen mit unseren Zuschauern genießen können.

Das nächste Spiel in der Ferne steht an!

An diesem Sonntag, am 07.04.202, geht es für die WILD BOYS gegen den SC Magdeburg. Nach dem letzten Heimsieg des TVB und somit zwei enorm wichtigen Punkten, geht es darum, auch in den nächsten Partien Punkte zu sammeln und sich somit weiterhin abzusetzen. Gegen den amtierenden Champions-League-Sieger und Tabellenzweiten der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga wird dies aber eine Mammutaufgabe werden.

Der SC Magdeburg konnte die letzten fünf Spiele gewinnen und steht mit 44:6 Punkten zurecht an der Verfolgerposition der Tabelle. Der TVB Stuttgart steht auf der anderen Seite mit 20:34 Punkten auf Tabellenplatz 14.

Im Hinspiel mussten sich die Stuttgarter nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen bis Mitte der zweiten Halbzeit in der heimischen Porsche-Arena am Ende doch deutlich mit 25:31 geschlagen geben. Weiterhin fehlen dem TVB die Langzeitverletzten Max Häfner und Lukas Laube, die im Hinrundenspiel zusammen neun Tore warfen, sowie Jonas Truchanovičius. Anpfiff in der GETEC Arena ist um 16:30Uhr. 

Nach den beiden Auswärtsspielen gegen den SC Magdeburg und den ThSV Eisenach, am 20. April um 19:00 Uhr, trifft der TVB Stuttgart in der heimischen Porsche-Arena auf den HSV Hamburg. Tickets für die Partie am 28. April um 15 Uhr, gibt es unter www.tvbstuttgart.de/tagestickets oder an der Abendkasse.

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Zwei Punkte in Gummersbach im Visier

Der nächste Kracher in der Ferne steht an! Nach zuletzt vier Partien gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte, reist der TVB Stuttgart als nächstes zum VfL Gummersbach. Das Team um Trainer Michael Schweikardt trifft am diesem Sonntag auf den Siebtplatzierten der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Anpfiff in der SCHWALBE arena ist um 16:30 Uhr. 

Die formstarken Gummersbacher konnten vier ihrer letzten fünf Spiele gewinnen und befinden sich vor dem 26. Spieltag auf dem siebten Rang der Tabelle. Mit einem Sieg könnte der TVB um Kapitän Patrick Zieker an den Rhein-Neckar Löwen vorbeiziehen und sich um bis zu fünf Punkte von den Abstiegsplätzen absetzen.

Im Hinspiel mussten sich die Stuttgarter in der heimischen Porsche-Arena knapp mit 29:31 geschlagen geben. Dennoch dürfte Daniel Fernández gute Erinnerungen an die Partie vom 6. Spieltag haben: Der Spanier erzielte sieben Treffer mit einer Wurfquote von 100 Prozent. Nach zuletzt starken Auftritten der WILD BOYS verspricht auch das Duell in Gummersbach ein echter Kracher zu werden. Für die anstehende Aufgabe stehen dem Cheftrainer der Schwaben, Michael Schweikardt bis auf die Langzeitverletzten Jonas Truchanovičius, Lukas Laube und Max Häfner ein erholter Kader zur Verfügung.

Nach dem Gastspiel in Gummersbach steht für den TVB Stuttgart bereits am Donnerstag das wichtige Heimspiel gegen den Bergischen HC auf dem Plan. Tickets für die Partie am 28. März um 19 Uhr, gibt es unter www.tvbstuttgart.de/tagestickets oder an der Abendkasse. 

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