Stimmen zum Pokalspiel

Jürgen Schweikardt: Wir sind einfach froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. In unserer Situation geht es darum, jedes Spiel zu nutzen, um uns weiter zu entwickeln. Wir haben heute fast 60 Minuten gut verteidigt, die Jungs haben tollen Einsatz gezeigt. Dafür haben wir uns heute endlich belohnt. Unsere Abwehr stand in der ersten Viertelstunde schon gut, machen vorne trotzdem noch viele Fehler und lassen zu viele Chancen liegen. Durch die stabile Abwehr blieben wir aber in Schlagdistanz und haben dann das Momentum kurz vor der Halbzeit auf unserer Seite. Jetzt sind wir imViertelfinale. Da weiß man nie, wer einen erwartet. Aber wir müssen uns weiterentwickeln und Woche für Woche Fortschritte machen.

Aðalsteinn Eyjólfsson: Der TVB ist heute verdient ins DHB-Pokal-Viertelfinale eingezogen. Gewonnen hat heute die Mannschaft, die länger an sich geglaubt hat und mehr investiert hat. Wir fingen eigentlich ganz gut an, sind gut in der Deckung gestanden und der Torhüter war da. Leider fehlte uns heute komplett die zweite Welle, mit der wir in der ersten Halbzeit einige Bälle gewinnen konnten. Damit konnte sich Stuttgart immer wieder in Schlagdistanz halten. Technische Fehler von uns geben dem TVB dann die Konterchancen, die diese verwandeln. Zudem stand in der zweiten Hälfte unsere Abwehr nicht mehr gut und dann fangen wir an zu schwimmen. Am Ende sind wir dann von der besseren Mannschaft verdient geschlagen worden.

Robert Markotić: Es war ein richtig interessantes Spiel heute. Die 710 Zuschauer heute waren exzellent, sie haben eine gute Atmosphäre geschaffen. Danke an alle, die heute gekommen sind. Jetzt geht es am Sonntag wieder weiter mit dem Derby gegen Göppingen.

TVB zieht ins Viertelfinale des DHB-Pokals ein

Das erste DHB-Pokal-Achtelfinale der laufenden Saison stand an. Gegner des TVB war der HC Erlangen, dem man sich beim Saisonauftakt vor vier Wochen auswärts noch geschlagen geben musste.

Der erste Treffer gelang den Gästen aus Erlangen, den Adam Lönn mit einem Rückraumwurf sofort egalisieren konnte. Nach einem Strafwurf, den Johannes Bitter direkt ins Gesicht traf, war das Spiel für Florian von Gruchalla bereits in der vierten Spielminute vorzeitig beendet. Durch einige Fehlwürfe auf beiden Seiten zeigte die Anzeigetafel nach acht gespielten Minuten 2:2 unentschieden. Durch einen Konter von Johannes Sellin gingen die Gäste mit zwei Toren in Führung. Doch der TVB ließ sich nicht abschütteln und glich durch Zharko Peshevski und Lönn zum 6:6 aus. Daraufhin sah sich Adalsteinn Eyjolfsson, Trainer des HC Erlangen, in der 18. Spielminute zu einer Auszeit gezwungen.

Diese zeigte direkt Wirkung und die Gäste konnten sich erneut mit zwei Toren in Führung spielen. Jogi Bitter parierte den Erlanger Angriff und so erzielte Elvar Asgeirsson den Anschlusstreffer aus dem Rückraum zum 7:8 in der 21. Spielminute. Daraufhin netzte David Schmidt gleich zwei Mal in Folge für den TVB ein. Auch Max Häfner kam nun besser in die Partie und konnte zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 11:11 ausgleichen. Nach einem Ballgewinn und dem daraus resultierenden Konter einige Sekunden vor der Halbzeit, erzielte Sascha Pfattheicher den Führungstreffer. So trennten sich beide Teams mit einem 13:12 nach 30 Minuten.

Das erste Tor nach der Pause erzielte Lönn und somit die erste Zwei-Tore-Führung des TVB Stuttgart. Sellin traf in Überzahl zum 15:14, worauf der TVB mit einem Kempa-Trick von Patrick Zieker auf Pfattheicher antwortete. Schmidt markierte in der 37. Spielminute die Treffer Nummer 17 und 18 des TVB. Zudem konnte Bitter mit seiner Parade den erkämpften Vorsprung halten. Beim Spielstand von 18:14 nahm der Trainer der Gäste erneut eine Auszeit.

Zum siebten Mal netzte der in der zweiten Halbzeit der stark aufspielende Schmidt zur 5-Tore-Führung in der 41. Spielminute. Der TVB hielt den Druck aufrecht und folglich konnten die WILD BOYS durch Pfattheicher in der 45. Spielminute mit sechs Toren in Führung gehen. In der 51. Spielminute stand es 27:20 für den TVB Stuttgart. Trotz der offensiven Deckung gegen den Stuttgarter Rückraum fand der TVB immer wieder Lösungen und so konnte Zieker indes in der 55. Spielminute zum 28:21 abschließen.

Der TVB gewann das Spiel mit 30:26 verdient vor heimischer Kulisse und zieht damit als erstes Team in das DHB-Pokal Viertelfinale ein.

Der TVB Stuttgart empfängt den HC Erlangen

In der Liga geht’s für den TVB Stuttgart am Sonntag in Göppingen weiter. An diesem Mittwoch kämpft er in der heimischen Scharrena gegen den HC Erlangen um den Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals. „Erlangen ist nicht himmelweit von uns weg“, sagt TVB-Trainer Schweikardt.

Die 1:9 Liga-Punkte drücken ein bisschen aufs Gemüt, da kommt ein zweiter Wettbewerb möglicherweise gerade recht für den TVB. Sieben Achtelfinal-Partien sind zwischen dem 1. und 3. Oktober geplant, die Stuttgarter indes müssen ein paar Tage früher ran, weil die Porsche-Arena und Scharrena nächste Woche wegen der Turn-Weltmeisterschaft nicht zur Verfügung stehen.

„Zwischen uns und Erlangen gibt es keine großen Geheimnisse“

So oder so: Für die Franken und die Schwaben ist’s ein frühes Wiedersehen in der Saison. Zum Punktspielauftakt musste sich der TVB in der Nürnberger Arena mit 24:29 geschlagen geben. Während das Team von Trainer Jürgen Schweikardt noch immer auf den ersten Sieg wartet, haben die Erlanger bereits fünf Punkte gesammelt. Zuletzt setzten sie sich bei den Eulen Ludwigshafen sicher mit 23:19 durch, zuvor hatte es ein 26:26-Remis gegen Minden gegeben. In Berlin (23:30) und Flensburg (21:24) ging das Team von Adalsteinn Eyolfsson leer aus.

„Zwischen uns und Erlangen gibt es keine großen Geheimnisse“, sagt Jürgen Schweikardt. Der HCE indes muss sich mit zwei Stuttgarter Spielern beschäftigen, die Ende August noch nicht auf der Platte standen: die Linkshänder David Schmidt und Robert Markotic.

Dominik Weiß und Rudolf Faluvégi fehlen weiterhin

Beide sind zwar noch nicht hundertprozentig bei Kräften, sie helfen dem Trainer aber auch im Trainingsbetrieb weiter. „Gefühlt haben wir in dieser Woche erstmals richtig trainiert“, so Schweikardt. Es müsse nicht mehr so viel improvisiert werden, die Intensität im Training sei deutlich höher. „Das sieht jetzt schon ganz anders aus.“

Im Punktspiel fehlte dem TVB vor allem die Durchschlagskraft aus dem Rückraum, mit Schmidt und Markotic hat er jetzt mehr Alternativen. „Wir sind kein Favorit, aber Erlangen ist auch nicht himmelweit weg von uns“, sagt Schweikardt. Wichtig sei, dass die Mannschaftsteile gleichzeitig auf einem ordentlichen Niveau spielten. Das haben die Stuttgarter in dieser Saison noch nicht geschafft.

Eine realistische Siegchance hat der TVB – und er möchte sie unter allen Umständen nutzen. „Für jeden Handballer ist der Einzug ins Final Four ein Traum“, so Schweikardt. „Auch für mich persönlich.“ Sollte der TVB die Erlanger aus dem Weg räumen, benötigt er allerdings bei der Auslosung der Viertelfinals etwas Losglück. Schweikardt hofft gegen Erlangen auf die Unterstützung der Zuschauer. Im Vorfeld ist das Interesse überraschend gering gewesen. „Ich hoffe, es machen sich noch Kurzentschlossene auf den Weg. Wir brauchen jeden Fan.“

Ausfallen werden beim TVB weiterhin Dominik Weiß (Zahnoperation) und Rudolf Faluvégi (Ellbogenverletzung). Beide sollen kommende Woche wieder ins Training einsteigen.

Der TVB qualifizierte sich mit den Siegen gegen den HSC Coburg (29:24) und TSB Heilbronn-Horkheim (31:27) fürs Achtelfinale, die Erlanger setzten sich gegen den ThSV Eisenach (30:23) und die HSG Hanau (28:14) durch.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW