TVB braucht Aufholjagd

Mit dem 32:29 im Stadtderby beim klassentieferen VfL Waiblingen sind die Männer des TV Bittenfeld erstmals ins Final Four des Verbandspokals eingezogen. Das ist schön. Doch nun sind sie zurück im grauen Liga-Alltag. Der Abstieg droht, Punkte müssen her. Ans Hinrundenspiel gegen Neckarsulm denkt das Team nur ungern zurück. „Das war eine Katastrophe“, sagt Roland Wissmann, einer der drei TVB-Coaches.

Erst fünf Tage vor dem Viertelfinale im Verbandspokal waren die Bittenfelder wieder ins Training eingestiegen. Dafür „war die Leistung in Waiblingen in Ordnung, zumindest in der zweiten Halbzeit“. Der TVB nehme den Wettbewerb ernst, der Einzug ins Turnier der besten vier Teams sei erfreulich. Allerdings führt der Erfolg zu Terminproblemen, das Ligaspiel beim TSV Zizishausen muss nun unter der Woche stattfinden. „Am 1. April – das passt ja“, sagt Wissmann trocken.Den Humor hat er also nicht verloren, trotz einer Hinrunde, die abgesehen von einer kleinen Erfolgsserie am Schluss zum Vergessen war. Das nach den schweren Verletzungen der erstligaerfahrenen Simon Baumgarten und Alexander Heib personell gebeutelte Team ist Viertletzter und belegt damit einen Abstiegsplatz. Zwar hat der TVB II ein Spiel weniger absolviert als die Konkurrenten, der Rückstand auf den Elften Weilstetten (erster Nichtabstiegsplatz) beträgt nur zwei Punkte. Allerdings spielt die Hälfte der Liga um den Klassenverbleib, jede Niederlage könnte sich fatal auswirken.Die erste Liga-Partie im neuen Jahr ist eine Prüfung des Nervenkostüms. Bittenfeld erwartet in der Gemeindehalle die nur um einen Punkt besseren Neckarsulmer. „Das ist eins von den Spielen, die man gewinnen muss“, so Wissmann. Im Vorrundenspiel am 22. September erwischte der TVB einen fürchterlichen Tag. „Wir waren mit neun Toren vorne und haben noch 28:30 verloren.“ Zudem fiel Baumgarten mit Brustmuskel-Riss aus. Er und Heib (Sehnenriss im Oberschenkel) steigen zwar ganz langsam wieder ins Training ein, sind von einem Einsatz aber noch weit entfernt. Die Bittenfelder werden also wieder mit einer Rumpfmannschaft, ergänzt von einigen A-Jugend-Spielern, antreten.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

So lief die Hauptrunde des DHB-Teams

Für die DHB-Auswahl um Trainer Christian Prokopp startete die Hauptrunde am Donnerstag, den 16. Januar 2020 um 20.30 Uhr, in Wien gegen Weißrussland. Die Mannschaft fand schnell ins Spiel und konnte sich direkt zu Beginn vom Gegner absetzen. Das Spiel drohte nicht mehr zu kippen und so verbuchte die Nationalmannschaft mit 31:23 den ersten wirklich souveränen Turniersieg.

Zwei Tage später stand dann die wohl größte Herausforderung für die deutsche Handballnationalmannschaft an, denn der Gegner an diesem Samstagabend hieß Kroatien. Dieses Spiel sollte darüber entscheiden, ob Deutschland noch eine Chance auf den Europameistertitel hat oder aus dem Turnier ausscheidet. Beide Mannschaften erwischten einen guten Start, die Deutschen sogar noch den etwas besseren, was sich dann auch im Halbzeitstand von 14:11 widerspiegelte. Dass die Jungs, beflügelt durch die kleine, aber wertvolle Halbzeitführung, motiviert waren, zeigte sich auch nach der Pause deutlich, denn es gelang ihnen mit sechs Toren Abstand davonzuziehen.

Bis dahin zeigte die deutsche Mannschaft das bisher beste Spiel in der bisherigen EM und das auch noch zum genau richtigen Zeitpunkt. Doch dann waren es vor allem die Fehler im Angriff, die das kroatische National-Team wieder rankommen ließ. Am Ende musste sich das Team des DHB mit einer knappen Niederlage (24:25) geschlagen geben und sich auch von den Träumen eines Halbfinaleinzugs verabschieden.

Nach diesem sehr bitteren Ergebnis blieb nicht viel Zeit, um das Turnier-Aus zu verdauen, denn die nächste Aufgabe stand schon zwei Tage später gegen Gastgeber Österreich, der in der Stadthalle Wien vor heimischem Publikum spielte, an. Man könnte meinen dieses Spiel sei ohne Bedeutung gewesen, doch es ging immerhin noch um das Erreichen des Spieles um Platz fünf und somit um eine Möglichkeit sich für das Olympiaturnier im Sommer zu qualifizieren. Fast wie gelöst, von dem nun nicht mehr vorhandenen Druck, schien die Mannschaft und spielte befreit auf. Auch dank eines überragenden Jogi Bitters, 54 % gehaltene Bälle und später auch Spieler des Spiels, konnte der bis zu diesem Zeitpunkt höchste Turniersieg (34:22) eingefahren und somit der dritte Platz in Hauptrundengruppe eins gesichert werden.

Das letzte Hauptrundenspiel bestritt Deutschland gegen Tschechien. Johannes Bitter (erneut Spieler des Spiels) stand nach seiner überragenden Leistung gegen Österreich von Anfang auf der Platte und konnte einmal mehr zeigen, dass er zurecht neben Andreas Wolff mit zur EM fahren durfte. Es gab einige enge Phasen in der Partie, doch man hatte nie das Gefühl, dass die DHB-Auswahl das Spiel aus der Hand geben würde. So stand am Ende ein souveräner 26:22-Sieg auf der Anzeigetafel und die Mannschaft hatte eine fast perfekte Hauptrunde gespielt, wäre da nur die knappe Niederlage gegen Kroatien nicht gewesen.