U19: Sieg im Spitzenspiel!

JBLH TV Bittenfeld : SG Pforzheim/Eutingen 30:21 (16:8)

Dass die Gemeindehalle Bittenfeld kein gutes Pflaster für die SG Pforzheim/Eutingen ist, bewies sich auch am vergangenen Sonntag wieder. Im Duell gegen den Tabellenzweiten aus Pforzheim zeigte die U19 ihre wahrscheinlich beste Saisonleistung und behielt die Punkte, wie in den vergangen beiden Spielzeiten ebenso, in Bittenfeld. Über 60 Minuten dominierten die Young Boys die Partie und siegten auch in der Höhe verdient mit 30:21.

Während die Gastgeber einigermaßen gelöst in die Partie gehen konnten, schließlich hat man das Erreichen des zweiten Tabellenplatzes nicht mehr in der eigenen Hand, war die Anspannung Pforzheimer mit Händen zu greifen. Bereits die Anfangsphase war nur vom Spielstand her ausgeglichen. Als das 4:4 in der 12. Minute fiel, hatten die Badener bereits auf 7:6 umgestellt, der TVB zwei Mal am verwaisten Tor vorbei geworfen und drei umstrittene Stürmerfouls gegen sich bekommen. Dementsprechend war ein Unentschieden, anstatt einer durchaus möglichen Führung, auf der Anzeigetafel zu lesen. Anstatt nun aber den vergebenen Chancen hinterher zu trauern, konnten sich die Young Boys an diesem Tag auf Stärken, die Defensive und das Gegenstoßspiel, verlassen. Es folgte die stärkste Phase des TVB in Halbzeit ein: Von 4:4 stellten die Young Boys innerhalb von 7 Minuten auf 11:5. Auch ein Systemwechsel in der Pforzheimer Abwehr stoppte den lauf des TVB nicht, der bis zum Pausenpfiff auf 16:8 erhöhen konnte, eine vor der Partie nicht für möglich gehaltener Vorsprung.

Die Gefahr eines solch scheinbar komfortablen Vorsprungs ist bekannt, und auch der TVB ließ die Zügel zu Beginn der zweiten Hälfte ein wenig schleifen, wodurch den Gästen die Tür zu dieser Partie wieder einen Spalt geöffnet wurde. Beim 18:14 in Minute 37 zog der TVB dementsprechend das Timeout. Die Partie verlief in der Folge wieder ausgeglichener, die Aufholjagd der Pforzheimer war gestoppt. Ab Minute 45 zeigte sich die gute Konstitution der Young Boys, wie in einigen Partien wurde nun noch einmal eine Schippe draufgelegt. Die Abwehr vor dem starken Finn Hummel packte nun wieder konsequenter zu und auch das Angriffsspiel lief wieder flüssiger. Beim 26:18 in der 53. Minute war das Match bereits entschieden, am Ende lasen die zahlreichen Zuschauer einen verdienten 30:21 Endstand auf der Anzeigetafel.

Ein derart deutliches Ergebnis war vor der Partie von keiner Seite erwartet worden, spiegelt aber die starke Defensive des TVB wieder, gegen die die Gäste aus Baden wenig Mittel an diesem Tag fanden. Durch diesen Sieg hat der TVB das kleine Fünkchen Hoffnung auf Tabellenplatz zwei am Leben erhalten, ist aber weiterhin auf Punktverluste von FrischAuf Göppingen und Pforzheim angewiesen. Zumindest aber hat der TVB den direkten Vergleich gegen beide Teams für sich entschieden.

Es spielten: Hummel, Rothwein; Wissmann (2); Wisst; Herda (2), Kuhnle (6/1), Mustata, Öhler (2) ; Klöpfer (1); Nicolaus (5) Foege (6); Maier (3), Keim (3).

 

 

Sieg gegen Melsungen: Nahe an der Leistungsgrenze

„Wenn uns jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir Ende März mit 22 Punkten dastehen, hätten wir’s nicht geglaubt“, sagt Jürgen Schweikardt nach dem 26:24-Sieg bei der MT Melsungen. Der Trainer und Geschäftsführer des Handball-Erstligisten TVB 1898Stuttgart freut sich über die Entwicklung des Teams. „Ich denke, wir spielen nahe an unserer Leistungsgrenze.“

Ein großes Drama wollte Heiko Grimm aus der vierten Heimniederlage in dieser Saison nicht machen. „Es gibt solche Tage, uns fehlte einfach das Spielglück“, sagte der Trainer der MT Melsungen nach dem 24:26 gegen den TVB 1898 Stuttgart. Ein bisschen schien es ihn dennoch zu wurmen, dass seine Mannschaft ausgerechnet gegen ein Team der hinteren Regionen patzte. Was auch an dessen Torhüter lag: Der Weltmeister von 2007 hielt vor allem in den zweiten 30 Minuten weltmeisterlich. „Der Torhüter des TVB wird dafür bezahlt, dass er Bälle hält – und das hat er getan“, fügte Grimm zerknirscht hinzu. Für den Melsunger Spieler Michael Müller war Jogi Bitter „die Lebensversicherung in diesem Spiel“. Am Keeper alleine indes lag’s nicht, dass der TVB nach dem 30:26-Hinspielsieg auch das Rückspiel gegen Melsungen für sich entschied und in der Tabelle von Rang 13 auf elf kletterte. Seit Wochen präsentiert sich das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in einer ausgezeichneten Verfassung. „Ich denke, wir spielen momentan auf einem Niveau, das nahe an unserer Leistungsgrenze ist“, sagt Schweikardt. Entscheidend sei die Konstanz in den Spielen – und die bringt sein Team aktuell aufs Spielfeld.

TVB kann an Leistungen der letzten Spiele anknöpfen

In der Kasseler Rothenbach-Halle knüpfte der TVB nahtlos an die Leistungen der Spiele gegen Göppingen, Bietigheim und Kiel an – und setzte sogar noch einen drauf. „Wir haben beim Tabellenfünften gewonnen, und das meiner Meinung nach auch verdient“, so Schweikardt. Es sei ein Spiel gewesen, in dem viele Dinge sehr gut funktioniert hätten. So war nicht nur auf Jogi Bitter Verlass. Bobby Schagen, der ansonsten dem starken Sascha Pfattheicher auf Rechtsaußen den Vorzug lassen musste, blieb bei sämtlichen fünf Siebenmetern eiskalt. Zudem glänzte der TVB mit einer außergewöhnlich geringen Anzahl technischer Fehler: Derer vier sind ein hervorragender Wert.

Nach der Pause zwei Heimspiele gegen Leipzig und Berlin

Ebenso erstaunlich ist, dass sich der TVB derzeit kaum aus der Ruhe bringen lässt. Weder von Rückständen noch von der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung. Jürgen Schweikardt hatte bereits Mitte der ersten 30 Minuten das Gefühl, „dass wir sehr stabil sind“. Wichtig sei gewesen, dass sein Team nach dem 10:14-Rückstand nicht habe abreißen lassen und mit dem 12:14 in die Halbzeit ging.

Dabei hatte jeder Spieler seinen Anteil am Überraschungssieg. So war Lukas von Deschwanden, auf der Spielmacher-Funktion bis dato eigentlich eher die 1-b-Lösung, der Kopf des Teams. „Er hat es sehr gut gemacht“, sagt Schweikardt. Die starken Trainingsleistungen hatten den Trainer dazu veranlasst, dem Schweizer den Vorzug zu geben vor Max Häfner und – dem allerdings noch angeschlagenen – Michael Schweikardt. Gewinnbringend war auch der Einsatz des siebten Feldspielers: Vier Angriffe lang bediente sich der TVB dieses taktischen Hilfsmittels, Resultat war entweder ein Tor oder ein Siebenmeter.

Seinen Spielern hat der Trainer nun ein paar Tage frei gegeben. Erstens als Belohnung für die zuletzt guten Leistungen und zweitens, weil der TVB erst wieder in knapp drei Wochen im Einsatz sein wird. Dann geht die Punktejagd mit zwei Heimspielen gegen Leipzig und Berlin weiter.

 

Quelle: ZVW/Thomas Wagner