Wetzlars Trainer Benjamin Matschke im Gespräch

Bevor es am Donnerstag für die WILD BOYS gegen die HSG Wetzlar um die nächsten wichtigen Punkte im Abstiegskampf geht, haben wir mit dem Gästetrainer Benjamin Matschke gesprochen. Wie er die bisherige Saison seiner Mannschaft reflektiert und was seine Ziele für die anstehenden Spiele sind, erfahrt ihr in dem folgenden Interview.

Herr Matschke, die Tabelle zeigt das Resultat einer bisher sehr starken Saison der HSG Wetzlar. Wie nahe liegen die Ergebnisse und die Leistung Ihrer Mannschaft an Ihrer Wunschvorstellung von vor der Saison?

Natürlich hätte ich diesen Tabellenplatz vor der Saison sofort unterschrieben. Dass aktuell so viele Mannschaften hinter uns stehen, die einen höheren Etat haben als wir, ist natürlich toll. Diese Platzierung ist sicherlich auch eine Motivation für die anstehenden Aufgaben, aber es ist zugleich eben auch nur eine Momentaufnahme. Es wird noch eine lange Saison.

Nach einem Trainerwechsel wird oft darüber gesprochen, dass sich Mannschaft und Trainer erst finden müssen. Damit rechtfertigt man eine schwächere Anfangsphase. Warum hat das bei Ihnen und Ihrem jetzigen Team so schnell gut funktioniert?

Auch wir haben am Anfang der Saison nicht nur grandiose Ergebnisse eingefahren. Gerade auswärts war es sehr schwierig für uns. Und obwohl wir am Anfang nicht so erfolgreich waren und einige Spiele verloren haben, ist nie eine Systemfrage entstanden. Es drehte sich alles nur darum, wie wir gemeinsam besser werden. In der langen Vorbereitung haben wir alle gemeinsam einen Grundstein gelegt, auf den wir jetzt aufbauen können.

Einen Platz, den man einmal erobert hat, möchte niemand freiwillig wieder hergeben. Wie sehen Ihre Ziele bis zum Saisonende aus?

Für uns wird es sportlich eine herausfordernde Rückrunde. Wir haben viele Mannschaften aus dem oberen Drittel zu Hause zu Gast, während wir bei vielen Mannschaften aus dem unteren Drittel auswärts gefordert sind. Deshalb wird es sehr spannend und ich will mich, was die Platzierung angeht, nicht festlegen. Dass wir alle maximal ehrgeizig sind, sollte mittlerweile jeder gemerkt haben.

Sie haben sich in einem Interview auf der HSG-Homepage zum tollen Zusammenhalt in Ihrem Team geäußert. Welchen Stellenwert und welche Bedeutung hat für Sie der Teamgeist im Leistungssport?

Jede Person, die je einen Mannschaftssport gemacht hat, weiß, wie wichtig der Zusammenhalt ist. Im Leistungssport ist dieser natürlich nochmal extremer, da wir nochmal viel mehr Zeit miteinander verbringen. Um gemeinsam erfolgreich zu sein, muss jeder für einander einstehen und gemeinsam an einem Strang ziehen. Dementsprechend hat der Teamgeist den höchsten Stellenwert.

Außerdem haben Sie gesagt, dass es „brutal“ ist, wenn man im April oder Mai nach Stuttgart fahren muss.😊 Nun sind Sie bereits im März hier und müssen auf dem Papier klar gewinnen. Wie ist die Favoritenrolle in der Porsche-Arena aus Ihrer Sicht verteilt und warum?

Auch im März ist es nicht einfacher, hier in Stuttgart anzutreten. (lacht) Jeder weiß, dass die Partien in der stärksten Liga der Welt eng sind, da wird kein Ergebnis vorher auf dem Papier entschieden. Mein gesamtes Team muss um jeden Ball kämpfen, Einsatz zeigen und auch einen guten Tag erwischen, um in Stuttgart bestehen zu können. Stuttgart hat zu Hause schon mehrfach gewonnen, wir sind also gewarnt, aber werden natürlich alles für zwei Auswärtspunkte tun.

Baden-Württemberg ist Ihre handballerische Heimat. Nun sind zu den Spielen auch wieder Zuschauer zugelassen, weshalb in Stuttgart sicher viele Bekannte von Ihnen im Publikum sitzen werden. Wie besonders ist dieses Spiel für Sie?

Die Partie ist immer ein Blick in die Vergangenheit. Ich habe in Stuttgart studiert, gewohnt und Handball gespielt und erinnere mich immer gerne an meine Zeit in Stuttgart zurück. Ich freue mich aber überhaupt, dass jetzt in alle Hallen wieder Fans zurückkehren. Das ist ein tolles Gefühl für alle Teams.

Am Donnerstag um 19:05 Uhr ist er mit seiner HSG Wetzlar in der Porsche-Arena zu Gast, hier kommt ihr zu den Tickets: https://bit.ly/TVBHSGTickets

Bildquelle: Oliver Vogler