WILD BOYS gehen auf Fuchsjagd

Am Mittwochabend hat der TVB Stuttgart ab 19.00 Uhr mit den Füchsen Berlin einen hochkarätigen Gegner zu Gast. Die Mannschaft aus der Hauptstadt ist nunmehr seit vier Spielen ungeschlagen und gewann zuletzt im Berliner „Fuchsbau“ mit 30:22 gegen den HC Erlangen. Die Favoritenrolle dürfte damit klar an die Berliner gehen. Aber auch der TVB Stuttgart hat ja mit dem Erfolg über die Rhein-Neckar Löwen ein deutliches Ausrufezeichen setzen können und auch der Punktgewinn beim 23:23 in Hannover sollte dem Team von Trainer Jürgen Schweikardt weiteres Selbstvertrauen eingehaucht haben.

Dabei feierten die WILD BOYS in Niedersachsen einen Auftakt nach Maß, lagen schnell mit 5:1 und 6:2 in Führung. Dann schlichen sich allerdings einige Fehler im Angriffsspiel ein, die die TSV Hannover-Burgdorf nutzte, um mit einer 14:11-Führung in die Pause zu gehen. In Halbzeit zwei holten die WILD BOYS dank deutlich mehr Konzentration im Angriff den Rückstand auf. „Die Abwehr des TVB Stuttgart steht jetzt wesentlich besser“, lobte auch Sky-Kommentator Heiko Mallwitz. Damit hätte das Team um den starken Dominik Weiß die Partie eigentlich drehen können, was aber durch einen verworfenen Strafwurf scheiterte. Mit eben einem solchen gelang Viggó Kristjánsson schließlich mit dem Schlusspfiff noch der verdiente Ausgleich. Ein starkes Spiel zeigte auch der im Verlauf der zweiten Hälfte eingewechselte Torhüter Sebastian Rica-Kovac, der mit einigen guten Paraden seinen Anteil am Punktgewinn hatte.

Nun kommen also die Füchse aus Berlin an den Neckar. Und die haben sich nach einigen Niederlagen wieder gefangen, sind bei nunmehr 7:1-Zählern in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga seit vier Spielen ungeschlagen und wollen als momentan Fünfter noch unter die ersten vier Mannschaften kommen. Bei zurzeit drei Minuspunkten Rückstand auf die Rhein-Neckar Löwen kann ihnen das durchaus in den verbleibenden Spielen noch gelingen. „Die Berliner werden sich nun sicher etwas ausrechnen in Stuttgart“, meinte auch der Sky-Kommentator des Spiels gegen den HC Erlangen, das die Füchse am Sonntag klar mit 30:22 gewinnen konnten. Dabei überzeugte vor allem Torhüter Dejan Milosavljev, der Mann mit den meisten Paraden in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Aber auch die beiden deutschen Nationalspielspieler Paul Drux und Fabian Wiede, die im Rückraum sehr variabel von Trainer Jaron Siewert eingesetzt werden können, haben einen großen Anteil an den letzten Erfolgen der Berliner. Am Kreis und in der Abwehr ist der Serbe Mijajlo Marsenic gesetzt, während sich auf der halblinken Position Paul Drux und Weltmeister Lasse Andersson abwechseln. Auf Linksaußen kommt Tim Matthes zum Einsatz, während auf der Rechtsaußenposition der knapp vierzigjährige Hans Lindberg immer noch für viel Torgefahr sorgt. Er ist auch der Siebenmeterschütze Nummer eins bei den Hauptstädtern. Mit Stefan Kretzschmar haben die Berliner zudem einen ganz prominenten Sportvorstand.

Aber nicht nur im Profibereich sind die Berliner derzeit spitze, auch bei der Jugend gehören die Hauptstädter zur Elite im deutschen Handball. So erreichten sie nach zwei Erfolgen über die MT Melsungen erneut das Finale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft. Hier trifft das Team auf die Mannschaft TSV Bayer Dormagen, die im Halbfinale die Rhein-Neckar Löwen eliminierte.

Weltmeister Henning ist zurück in der Handball-Bundesliga. Der 46-Jährige unterstützt die SG Flensburg-Handewitt im Kampf um die Meisterschaft. Dieser bleibt auch nach dem 33. Spieltag weiterhin spannend. Der Tabellenzweite aus Flensburg gab sich beim 33:22-Erfolg in Lemgo ebenso wenig eine Blöße wie der THW Kiel, der beim 13. Erfolg in Serie TUSEM Essen deutlich mit 37:25 besiegte. Für Essen bedeutet diese Niederlage gleichzeitig der Abstieg aus der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Bei elf Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist das Team aus dem Ruhrgebiet nicht mehr vor dem Gang in die Zweitklassigkeit zu retten. Nur theoretische Chancen besitzt aktuell Schlusslicht HSC 2000 Coburg, das gegen die MT Melsungen mit 25:30 unterlag. Im Abstiegskracher gewannen die Eulen Ludwigshafen gegen den Rangsechzehnten, den HBW Balingen-Weilstetten, klar mit 27:22 und schoben sich mit diesem Erfolg bis auf einen Punkt an die „Gallier von der Alb“ heran. Dies verspricht einiges an Spannung in den restlichen Begegnungen, zumal die Pfälzer ihre Standfestigkeit im Abstiegskampf schon in den letzten Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten. Aus schwäbischer Sicht ist noch die Niederlage von FRISCH AUF! Göppingen gegen den SC DHfK Leipzig zu erwähnen. Die Filstäler unterlagen den Messestädtern mit 30:33 in der heimischen EWS Arena und sind nach dieser Niederlage auf den sechsten Rang abgerutscht.

„Wenngleich wir wissen, wie stark die Berliner Füchse zurzeit sind, wollen wir ihnen Paroli bieten“, stellt TVB-Coach Jürgen Schweikardt fest. Seine Mannschaft muss dazu über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Leistung zeigen. Schwächen werden die momentan vor Selbstvertrauen strotzenden Hauptstädter sicherlich schnell bestrafen.  

Freuen Sie sich auf ein spannendes und faires Handballspiel!

Quelle: Joachim Gröser, Fotoquelle: fotolaechler