Handball-Bundesligen planen laufende Saison weiterhin mit 38 Spieltagen

Die Geschäftsführer:innen der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga sowie der 2. Handball-Bundesliga haben sich im heutigen Jour Fixe in großer Übereinstimmung für die Fortsetzung des bisherigen Spielmodus „Round Robin“ ausgesprochen. Dieser sieht die Durchführung von 38 Spieltagen mit jeweils einem Hin- und Rückspiel für jeden Klub in der laufenden Saison 2020/21 vor. 

Der letzte und 38. Spieltag wurde zu Beginn der 54. Saison pandemie-bedingt durch die HBL GmbH auf den 26./27. Juni 2021 nach hinten verlegt. Es bleibt nach wie vor das feste Ziel beider Handball-Bundesligen, bis zu diesem Zeitpunkt alle Spieltage und Begegnungen absolviert zu haben. Die Mehrheit der Spiele, die bisher verlegt werden mussten, konnten bereits nachgeholt, bzw. neu angesetzt werden. 

Abhängig vom weiteren Pandemieverlauf und damit verbundenen Beschränkungen, kann es zu Anpassungen im Rahmen des jetzigen „Round Robin“-Spielsystems kommen.     

Für den weiteren Verlauf der 54. Saison vertrauen die LIQUI MOLY HBL und die 2. HBL den mit unabhängigen medizinischen Experten erarbeiteten und bis dato bewährten Sicherheits- und Hygienekonzepten.

Quelle: Handball-Bundesliga GmbH

Alles geben für zwei Punkte gegen die Eulen!

Am kommende Donnerstag empfängt der TVB Stuttgart die Eulen Ludwigshafen in der Stuttgarter Porsche-Arena. „Wir müssen wesentlich besser spielen als zuletzt beim 23:29 gegen Coburg“, stellt TVB-Coach Jürgen Schweikardt unmissverständlich fest. Das hoffen auch die Anhänger der WILD BOYS, die vom letzten Spiel gegen den Tabellenletzten nicht gerade angetan waren. Ins selbe Horn stößt auch der Trainer: „Ich bin wirklich sehr enttäuscht.“

Dabei musste der TVB Stuttgart in der Partie gegen Coburg auf Max Häfner verzichten. Ohne den verletzten Spielmacher lief im Angriff der WILD BOYS wenig zusammen. Der junge Fynn Nicolaus verteidigte auf der rechten Halbposition und das noch in der A-Jugend spielberechtigte Talent machte seine Sache sehr gut. Seine Defensivqualitäten waren unter anderem dafür verantwortlich, dass die Heimmannschaft mit 5:3 in Führung gehen konnte. Aber der TVB konnte die Nervosität nicht ablegen, was Sky-Kommentator Markus Götz zu folgender Aussage verleitete: „Die Angriffsleistung ist absolut nicht ausreichend.“ So konnte Coburg mit einer 9:11-Führung in die Pause gehen. 

Wer von den TVB-Anhängern auf die zweite Hälfte gehofft hatte, sah sich schnell getäuscht. Zunächst machte zwar Primož Prošt einige Chancen der Oberfranken zunichte, auf der Gegenseite lief aber auch Konstantin Poltrum zur Hochform auf, so dass die WILD BOYS nicht von den Paraden des eigenen Torhüters profitieren konnten. Im Gegensatz: Die Abschlussschwäche beim TVB Stuttgart hielt weiterhin an. Nur vier Tore in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit ließen die Gäste beim 13:21 einen 8-Tore-Vorsprung herauswerfen. Zwar kam die Heimmannschaft wieder auf 16:21 heran, aber immer wieder verhinderte Konstantin Poltrum, der auf insgesamt 14 Paraden kam, eine weitere Aufholjagd. „Coburg hat das dann sehr routiniert zu Ende gespielt“, räumte TVB-Coach Schweikardt hinterher ein. Und Nationalspieler Patrick Zieker gestand: „Das war ein deutlicher Schlag ins Gesicht.“ Und sagte mit Blick auf die anstehenden Partien: „Wir müssen uns im Angriff wesentlich besser bewegen.“

Nun ist mit den Eulen Ludwigshafen eine Mannschaft in der Porsche-Arena zu Gast, die ebenfalls ums Überleben kämpft. Und „Kampf“ darf man bei den Pfälzern wortwörtlich nehmen. Das Team von Trainer Benjamin Matschke, der einst vom TSV Weinsberg zum TV Kornwestheim in die zweite Bundesliga wechselte und nach der Insolvenz der Salamanderstädter nach Ludwigshafen ging, gibt keinen Zentimeter Boden verloren. Das musste auch FRISCH AUF! Göppingen am letzten Spieltag erkennen, als die Friesenheimer einen 3-Tore-Rückstand zum 21:21 aufholten und am Ende nur knapp mit 24:22 unterlagen. Besonders beeindruckend dabei war die Abwehrstärke der Pfälzer. Mit dem ehemaligen slowenischen Nationalspieler Gorazd Skof im Tor ließen die Eulen nur sehr wenig zu. Mit verantwortlich dafür: Der gebürtige Leonberger Gunnar Dietrich als Abwehrchef, der einst mit der Jugend des TV Kornwestheim große Erfolge feierte. Im Angriff zieht Spielmacher Dominik Mappes die Fäden, der versucht, seine Halbspieler in Position zu bringen. Erfolgreich gelang ihm dies erst vergangenen Sonntag in Göppingen, wo Hendrik Wagner auf insgesamt zehn Treffer kam. Aber auch der Kreis wird im Eulen-Angriff häufig gesucht. Hier setzt der Trainer Benjamin Matschke verstärkt auf Christian Klimek. Einziger Schwachpunkt am Sonntag: Das Überzahlspiel der Eulen, die aus diesen Situationen in der Schlussphase einfach zu wenig Kapital schlagen konnten. Und so räumte Hendrik Wagner am Sky-Mikrofon nach dem Spiel ein: „Wir haben einfach zu viel verworfen“, um gleich an die weiteren Spiele am Donnerstag beim TVB Stuttgart und das anschließende Heimspiel gegen TUSEM Essen zu denken: „Für uns sind das die Wochen der Wahrheit.“ Dabei rechnet man sich auf Eulen-Seite in der Porsche-Arena durchaus etwas aus. „Die Stuttgarter haben zurzeit eine Schwächephase“, so Wagner.

Jürgen Schweikardt wird das gar nicht gerne hören. Er will sich nach dieser Saison wieder voll auf sein Amt als Geschäftsführer konzentrieren und wird in der kommenden Runde vom Spanier Roi Sánchez, der einst Co-Trainer von Jens Bürkle bei der TSV Hannover-Burgdorf war und zurzeit beim ruhmreichen FC Barcelona für die Ausbildung der Jugendspieler verantwortlich ist, an der Seitenlinie abgelöst. Sánchez ist mit 36 Jahren jünger als Nationaltorhüter Johannes „Jogi“ Bitter, der den TVB Stuttgart nach fünfeinhalb erfolgreichen Jahren verlassen wird. Für ihn verpflichtete der TVB den Schweden Tobias Thulin, der vom SC Magdeburg an den Neckar wechselt. 2017 gab der 25-Jährige sein Debüt in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Wohin es Jogi Bitter zieht, ist derzeit noch offen. 

Quelle: Joachim Gröser