Stimmen zum Derby-Unentschieden

Jürgen Schweikardt: Für uns ist es keine Selbstverständlichkeit, dass wir einen Punkt gegen Göppingen gewinnen, deshalb freuen wir uns darüber sehr. Kurz vor Schluss hatten wir die Chance, uns auf zwei Tore abzusetzen und das Spiel vielleicht für uns zu gewinnen. Das war natürlich dann sehr ärgerlich, dass wir diese Chance vergeben haben. Göppingen hat fast das ganze Spiel über geführt, jedoch hatten wir sehr oft die Chance auf Unentschieden oder sogar die Führung. Es war sehr intensiv, aber keineswegs unfair oder brutal. Für mich macht das Handball aus, wir sind sehr glücklich dass wir am Ende hier mit einem Punkt rausgehen können.

Hartmut Mayerhoffer (Trainer FRISCH AUF! Göppingen): Es war am Ende ein sehr hitziges Spiel. Grundsätzlich haben wir in der ersten Halbzeit mit acht technsichen Fehlern sehr große Schwieirgkeiten im Angriff gehabt. Stuttgart haben wir dadurch im Spiel gelassen anstatt uns weiterhin abzusetzen. Am Ende des Tages denke ich, sind die Zuschauer auf ihre Kosten gekommen. Es war ein sehr emotionales und intensives Spiel, für uns am Ende dann sehr ärgerlich durch den Treffer den wir dann in den letzten Sekunden noch bekommen haben.

Max Häfner: Derbys daheim will man eigentlich auf jeden Fall immer gewinnen, aber wenn man sich den Spielverlauf ansieht ist das auf jeden Fall für beide Mannschaften ein gerechtes Ergebnis. In zwei Wochen steht schon das nächste Derby in Bietigheim an, wo die Zuschauer wahrscheinlich wieder ein hitziges Spiel erwarten können. Dort werden wir, wie heute, alles versuchen zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Hart umkämpfter Punkt im Schwaben-Derby

Nach einer extrem spannenden Partie in der Porsche-Arena in Stuttgart trennten sich der TVB Stuttgart und Frisch Auf! Göppingen 26:26 unentschieden. Erst wenigen Sekunden vor Schluss ist es Häfner, der den entscheidenden Treffer für den TVB erzielt und den Punktgewinn sichert.

Von Beginn an war beiden Mannschaften die Anspannung anzumerken. Nach nur 32 gespielten Sekunden bekam Schimmelbauer eine Zeitstrafe. Keine Minute später entschieden die Schiedsrichter auf 2-Minuten gegen Bagersted. Nur wenige Minuten später bekam Bagersted nach einem Wechselfehler erneut eine Zeitstrafe. Die daraus resultierende Überzahl konnte der TVB nutzen, um mit 3:4 auf die Göppinger heranzukommen.

Viele einfache Fehler und Fehlwürfe auf beiden Seiten prägten das Spiel in der Anfangsphase. Aber auch beide Torhüter zeigten von Beginn an, dass sie zum entscheidenden Faktor in diesem Spiel werden würden. Bitter pariert zwei Mal hintereinander stark, zunächst gegen Kneule (10. Minute) und dann gegen Zelenovic (12. Minute). Aber auch Prost war von Beginn an gut im Spiel und entschärfte einige Würfe des TVB.

Den Ausgleich zum 8:8 erzielte Schimmelbauer nach einem Ballgewinn von Pfattheicher in der 17. Minute.  Nach 20 gespielten Minuten gab es ersten 7-Meter der heutigen Begegnung. Bitter blieb Sieger im Duell gegen Rentschler. Auf der anderen Seite parierte auch Prost den 7-Meter Strafwurf von Schweikardt (23. Minute). Nach der dritten Zeitstrafe gegen Bagersted sah dieser folgerichtig die rote Karte. Diese Überzahlsituation konnten die Gastgeber nutzen und so glich Pfattheicher vom 7-Meter-Strich zum 11:11 in der 28. Minute aus. Kurz vor der Halbzeit zogen die Gäste das Tempo nochmals an. Beim Spielstand von 11:13 gingen die Teams in die Kabinen.

Stuttgart kam gut aus der Halbzeit und egalisierte den Rückstand durch zwei Treffer von Schmidt. Pfattheicher verwarf den darauffolgenden 7-Meter, doch Bitter sorgte dafür, dass Göppingen nicht in Führung ging. Nach einem sehenswerten Tor von Pfattheicher aus dem Nullwinkel (35. Minute), gelang Göppingen ein 3:0 Lauf. Die daraufhin genommene Auszeit von Schweikardt zeigte direkt Wirkung und so glichen die Gastgeber in der 46. Minute durch einen Treffer von Häfner aus. Anschließend vergab der TVB Stuttgart zweimal die Chance in Führung zu gehen. Prost, der sich mit insgesamt 19 Paraden auszeichnen konnte, wurde zum entscheidenden Faktor seitens der Göppinger. Die Schlussminuten waren an Spannung kaum zu überbieten und so kam der TVB nach zwischenzeitlicher Führung wenige Sekunden vor Schluss wieder ins Hintertreffen. Schweikardt nahm seine letzte Auszeit sieben Sekunden vor Spielschluss. Häfners Siegtreffer zwei Sekunden vor Schluss konnte Prost nicht verhindern und so trennten sich beide Teams am Ende mit einem 26:26 Unentschieden.

TVB mit weiteren Personalentscheidungen

Torhüter Johannes Bitter hat seinen Vertrag beim TVB Stuttgart um ein weiteres Jahr (bis 2020) verlängert. Am Kreis wird Simon Baumgarten zum Saisonende das Bundesligateam des TVB verlassen. Dafür unterschreibt Zarko Pesevski vom Champions League Teilnehmer Motor Zaporozhye beim TVB einen Zwei-Jahres Vertrag (bis 2021).

Im Februar 2016 wechselte Torhüter Johannes Bitter aus Hamburg an den Neckar und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der TVB Stuttgart den Klassenerhalt in der damaligen Saison, wie auch in den darauffolgenden zwei Jahren, erreichte. Nun einigten sich die Beteiligten, wie in den letzten Jahren auch, auf einen weiteren einjährigen Vertrag, bis zum 30. Juni 2020.

Kreisläufer und Kapitän Simon Baumgarten hingegen wird zum Saisonende keinen Vertrag mehr im Bundesligateam des TVB erhalten. Das Urgestein der Wild Boys kam bereits 2004 vom Verbandsligisten SG Lauter zum damaligen Regionalligisten nach Bittenfeld. Der mit aktuell 15 TVB-Spielzeiten Dienstälteste Spieler hat enormen Anteil an den Aufstiegen in die 2. Liga Süd, in die eingleisige 2. Liga sowie in die DKB Handball-Bundesliga im Jahr 2015.
Der TVB versucht Baumgarten auch über die Saison hinaus an den Verein zu binden. Hierzu laufen aktuell Gespräche.

Als Nachfolger am Kreis hat sich der TVB die Dienste des mazedonischen Nationalspielers Zarko Pesevski gesichert. Im Sommer 2018 wechselte der 27-Jährige vom HC Metalurg aus Mazedonien zum aktuellen Champions League Teilnehmer HC Motor Zaporozhye in die Ukraine. Der 1,95 Meter große und 120 Kilogramm schwere Kreisläufer zeigte bei der Weltmeisterschaft im Januar starke Leistungen und erzielte insgesamt 24 Tore.

„Mit Simon haben wir in den letzten 15 Jahren die größten Erfolge in der Geschichte unseres Vereins feiern dürfen. Er wird immer ein prägender Teil des TVB sein. Wer Zarko bei der WM gesehen hat, der weiß, dass wir uns auf einen würdigen Nachfolger freuen dürfen“, so der TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt zum Wechsel auf der Kreisläufer-Position.
„Wir freuen uns sehr, dass Jogi ein weiteres Jahr beim TVB bleibt. Er ist ein außergewöhnlicher Torhüter und zudem ein super Teamplayer. Wie in den vergangenen Jahren, haben wir uns gemeinsam auf eine Verlängerung des Vertrages um ein Jahr geeinigt“, so Jürgen Schweikardt weiter.

Michael Schweikardt wird ab der kommenden Saison neben seiner Trainertätigkeit beim Drittligisten TSB Horkheim auch dem TVB erhalten bleiben. Der Spielmacher wird zukünftig bei seinem Heimatverein in der Jugend- und Anschlussförderung sowie im Scouting mitarbeiten.