Stimmen zum Eulen-Spiel

Jürgen Schweikardt: Ich denke, jeder hat über die 60 Minuten gesehen, was für ein bedeutendes Spiel das für beide Mannschaften war. Für uns war es eine sehr turbulente Woche mit vielen Emotionen, wir sind am Ende einfach nur froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, haben teilweise mit 3 Toren geführt, haben dann in Unterzahl zwei Tore bekommen. Dadurch haben wir den Vorsprung hergegeben. Ab dem Moment an war es ein Spiel, das hin und herwog, in dem beide Mannschaften kämpften bis aufs Messer. In der zweiten Halbzeit muss man Dominik Weiß ein Kompliment aussprechen, der in der entscheidenden Phase die Tore gemacht hat. Am Ende sind wir sicherlich der glücklichere Sieger in einem Spiel auf absoluter Augenhöhe.

Ben Matschke: Meine Mannschaft hat heute über 60 Minuten alles reingelegt und maximal investiert. Für so ein Spiel ist einfach dieses Quäntchen nötig, um als Sieger vom Platz zu gehen. Gefühlt hatten wir lange das Momentum auf unserer Seite, aber gegen Ende der zweiten Halbzeit war das nicht mehr so. Ich bedanke mich bei einem tollen Publikum und der Mannschaft. Meine Aufgabe wird es jetzt sein, das Team wieder aufzubauen und neu auszurichten. Das wird nicht leicht, aber deshalb habe ich den Job als Trainer.

Nord-Süd Duell

Das Top-Spiel des neunten Spieltags in der DKB Handball-Bundesliga ist sicherlich die Partie in der Mannheimer SAP-Arena zwischen dem deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen und Rekordmeister THW Kiel. Aber auch der TVB Stuttgart muss an diesem Donnerstag ran. Die WILD BOYS bekommen es mit dem deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt zu tun. „Das ist ein vom Druck her eigentlich leichtes Spiel. Wir können beim verlustpunktfreien Spitzenreiter befreit aufspielen“, so TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

 

Anders war es noch am vergangenen Donnerstag in der Stuttgarter SCHARRena, als der TVB gegen die Eulen Ludwigshafen antrat und ein 26:26 Unentschieden erreichte. Während sich Eulen Coach Benny Matschke über den Punktgewinn freute, war sein Trainerkollege nicht ganz zufrieden. „Wir hätten in einigen Situationen mit vier Toren wegziehen können, haben es aber nicht geschafft“, so Schweikardt, der gleich nachschob: „Der Druck nach der schwachen Leistung in Minden war schon enorm groß.“ Durch den Punktgewinn, der in der Schlusssekunde noch an einem seidenen Faden hing, befinden sich die WILD BOYS momentan auf dem zwölften Rang. Dahinter sind mit der HSG Wetzlar und dem SC DHfK Leipzig Teams, die eigentlich wesentlich weiter vorne  erwartet werden. Die Sachsen reagierten auf die Talfahrt und entließen Trainer Michael Biegler. Nun soll es André Haber richten und die Messestädter wieder in höhere Gefilde führen. Die Ergebnisse zeigen schon einmal in die richtige Richtung. Gegen Kiel unterlagen die Leipziger nur mit einem Tor Unterschied (24:25). Aber auch der VfL Gummersbach hätte fast eine Überraschung geschafft. In Mannheim lagen die Oberbergischen schon mit 18:12 in Führung, um am Ende doch noch mit 30:24 zu unterliegen. Zu den positiven Überraschungen der ersten Spieltage gehört Aufsteiger Bergischer HC. Der Fusionsclub gewann bei der HSG Wetzlar und kletterte dadurch auf den fünften Tabellenplatz. Auch der SC Magdeburg eilt auf Rang zwei liegend von Sieg zu Sieg. Am letzten Spieltag setzten sich die Elbestädter gegen die TSV Hannover-Burgdorf schon fast sensationell mit hoch 34:23 durch. Die Erwartungen nicht ganz erfüllt zurzeit auch Frisch Auf Göppingen. Nach der Heimniederlage gegen den TBV Lemgo Lippe verloren die Filstäler auch in Melsungen relativ knapp.

 

Die SG Flensburg-Handewitt kam in Erlangen mit einem blauen Auge davon und blieb durch den knappen 26:27 Auswärtssieg ungeschlagen und verlustpunktfrei. Damit empfängt die Mannschaft von Trainer Mike Machulla weiterhin als Spitzenreiter den TVB 1898 Stuttgart und wird alles daran setzen, dass dies auch nach dem Spiel am Donnerstag so bleibt. Umgekehrt müssen die WILD BOYS Punkte sammeln, um sich in sichere Gefilde abzusetzen. „Wir müssen versuchen, das Spiel lange Zeit offen zu gestalten, um dann da zu sein, wenn die Flensburger eine Schwäche zeigen“, so die Marschroute von TVB Coach Jürgen Schweikardt für die Partie in der 6300 Zuschauer fassenden Flens-Arena.