Die Stimmen zur Niederlage in Kiel

Jürgen Schweikardt: Wir konnten heute das, was wir uns vorgenommen hatten, nicht umsetzen. Zum Einen, weil wir heute keinen guten Tag hatten und zum Anderen, weil der THW Kiel heute einen sehr guten Tag hatte. Wir machen es ihnen über das ganze Spiel hinweg mit zu vielen einfachen Fehlern im Angriff und verworfenen Bällen leicht und bekommen es dann nicht hin, einen guten Rückzug zu spielen. Es ist heute schon ein bisschen ernüchternd, nach unserer guten Leistung am Donnerstag. Aber gegen den THW Kiel kann man auch mal in der Höhe verlieren. Für uns gilt es jetzt trotzdem, die Lehren aus diesem Spiel zu ziehen und uns dann ganz intensiv auf unser wichtiges Spiel gegen Erlangen vorzubereiten.

Christian Zeitz: Ich hatte im Hinblick auf dieses Spiel heute eher gemischte Gefühle und habe damit gerechnet, dass auch ein paar Pfiffe kommen werden. Diese sind heute ausgeblieben. Ich möchte mich bei den Zuschauern bedanken, dass es doch so schön war und ich heute noch einmal so ein Abschiedsspiel bekommen habe. Ich denke, ich brauche noch ein, zwei Wochen bis ich die Spielzüge komplett drin habe, mich noch mehr mit der Mannschaft eingespielt habe und dann kommt auch die Kondition. Ich möchte der Mannschaft helfen, das Ziel Nichtabstieg zu erreichen.

TVB bleibt chancenlos beim Rekordmeister

Nach dem Auswärtssieg des TVB Stuttgart gegen die MT Melsungen am vergangenen Donnerstag, stand dem Trainer Jürgen Schweikardt an diesem Sonntag in der Sparkassen-Arena in Kiel fast der gleiche Kader zur Verfügung. Nur Luis Foege war nicht mit in den Norden Deutschlands gereist, denn er war in der JBLH für die Bittenfelder A-Jugend im Einsatz.

Die Stuttgarter starteten mit Ballbesitz in die Partie. Nach einem Wurf von Lönn in den Block der Kieler Abwehr, war es Niklas Eckberg, der das erste Tor der Partie durch einen Tempogegenstoß machte. Im darauffolgenden Angriff machte es Lönn besser und netzte zum 1:1 ein. Die erste Führung für den TVB gelang durch Zieker nach einer Parade von Bitter – 2:3 nach vier Minuten. Einer ausgeglichen Anfangsviertelstunde folgte eine erste, kurze Dominanzphase des THW. Wieling scheiterte an Quenstedt und dann konnten die Gastgeber das erste mal auf +2 und direkt darauf auf + 3 Tore stellen. Doch dann machten auch die Gastgeber ein, zwei Fehler, der TVB verkürzte auf -1 und bekam sogar die Chance wieder auszugleichen, welche jedoch nicht genutzt werden konnte.

Ab diesem Zeitpunkt zeigte Kiel seine Qualität in allen Mannschaftsbereichen und dem Team um Trainer Jürgen Schweikardt passierten zu viele Fehler sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Deshalb ging es mit einer verdienten 19:11-Führung für den deutschen Rekordmeister in die Pause.

Da Späth zum Ende der ersten Halbzeit eine Zeitstrafe bekommen hatte, musste der TVB in Unterzahl in die zweite Hälfte starten. Kiel münzte direkt den ersten Angriff in ein Tor um und nachdem die Stuttgarter dann einen Pass nicht an den Mann bringen konnten, machte sogar Quenstadt sein Tor, weil das Tor der Gäste leer war. Der TVB Stuttgart fand gar nicht in das Spiel zurück, was Kiel gnadenlos auszunutzen wusste und so stand nach 36. Minuten ein Spielstand von 24:12 auf der Anzeigetafel. In den darauffolgenden 10 Minuten machte der THW mehr als doppelt so viele Tore wie die Stuttgarter – 31:15 nach 46 Minuten für die Hausherren.

Am Ende konnte der TVB seine Leistung nicht mehr entscheidend steigern und so endete die Partie mit 35:23.

TVB mit Sieg gegen Weinsberg

Der TV Bittenfeld II fährt nach einem starkem Auftritt in der heimischen Gemeindehalle einen 32:27 Sieg gegen den TSV Weinsberg ein und sichert sich wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Zum Heimspiel am Samstagabend  empfing man die aufstrebenden Gäste aus Weinsberg. Die Unterländer hatten die letzten Spiele allesamt erfolgreich gestalten können und konnten dementsprechend befreit aufspielen. Die Wild Boys ließen sich davon allerdings wenig beindrucken und gingen direkt mit 2:0 in Front. In den Folgeminuten wirbelte der gut besetzte Rückraum der Weinsberger die Bittenfelder Abwehr auf. Nach acht gespielten Minuten drehten die Weinsberger die Partie und gingen mit einem Treffer durch ihren Rechtsaußen mit 3:6 in Führung. Die Wild Boys steckten an diesem Abend jedoch nicht zurück und zeigten wahre Comebackqualitäten. In dieser Phase konnte vor allem Luis Foege einige sehenswerte Treffer aus dem Rückraum erzielen. Bis zur Halbzeitpause konnte man sich aus Bittenfelder Sicht auf 17:13 absetzen.

Der Beginn der zweiten Hälfte erinnerte an das vergangene Spiel gegen Konstanz. Unkonzentriertheiten und technische Fehler lies die komfortable Pausenführung auf 20:18 (37‘) schmelzen. Trainer Thomas Randi fühlte sich gezwungen mithilfe einer Auszeit einen Impuls zu setzen. Mit Erfolg. Infolgedessen waren es insbesondere die erfahrenen Spieler um Martin Kienzle, Alexander Heib und Alexander Bischoff die in der Offensive Akzente setzen konnten. In der Defensive verdiente sich der A-Jugendliche Andreas Maier sowie Torhüter Daniel Sdunek Bestnoten.

Als dann Maurice Widmaier das 29:25 (57‘) markierte, brach grenzenloser Jubel in der mit rund 250 Personen gefüllten Gemeindehalle aus. Schlussendlich stand ein umkämpfter und nicht unverdienter 32:27 Sieg auf der Bittenfelder Seite.

Betrachtet man die enge Tabellenkonstellation, so wird deutlich, wie wichtig die zwei Punkte sind. Da auch der direkte Konkurrent TV Weilstetten punkten konnte, befindet sich der TVB mit 15:23 Punkten auf Platz 12 der Baden-Württemberg Oberliga. Nach zwei Heimspielen in Folge geht es nun mehrfach in der Fremde um wichtige Punkte. Die nächste Gelegenheit bietet sich kommenden Sonntag gegen die TSG Söflingen.

Es spielten: Rica-Kovac, Sdunek, Wisst, Widmaier (1), Gille (2), Kienzle (6), Haspinger (2), Nicolaus, Bischoff (7), K. Wissmann, Maier (1), Heib (4/2), Foege (8), Y. Wissmann (1)