„Man kann sich vorstellen, wie groß die Freude gerade in der Kabine war.“

Die Stimmen nach dem 34:31-Heimsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Michael Schweikardt: „Man kann sich sicher vorstellen, wie groß die Freude gerade in der Kabine war und wie erleichtert auch das Trainerteam ist. Wir haben in den letzten Wochen immer wieder gesagt, dass viel mehr in dieser Mannschaft steckt, als die Ergebnisse letztendlich gezeigt haben. Von daher freut es mich vor allem für die Spieler, dass sie sich heute mal belohnen konnten, mit einer richtig top Leistung! Angefangen mit der Einstellung, dass sie keinen Meter gegen Flensburg verlieren wollten. Dann haben sie einen guten Spielfluss gehabt und auch Geduld bewiesen, was vielleicht der Schlüssel im Gegensatz zu den letzten Spielen war, die mit einer Niederlage endeten. Von daher ist es rundum eine gute Leistung, wir liegen nur ein Mal hinten beim 2:3 direkt am Anfang und führen ansonsten durchweg. Das zeigt Souvärenität. Was mich außerdem extrem freut ist, dass wir auch schwierige Phasen überstanden haben, wie in der ersten Halbzeit, als wir zwei unglückliche Pfiffe gegen uns erhalten haben und Tore, die nicht rein gehen. Trotzdem gingen wir mit breiter Brust sowohl in die Halbzeit rein als auch wieder raus. Also ein gelungener Abend für uns, an dem wir auch sehen konnten, wie wertvoll Kai Häfner für uns ist. Das freut mich für ihn persönlich auch sehr, nachdem er in den letzten Wochen viel Kritik bekommen hat. Aber er ist ein Führungsspieler, den wir brauchen werden, um Erfolge zu feiern. Genauso wie Adam Lönn mit einer Leistungssteigerung und auch Jonas kam zurück nach einer Verletzung und hat direkt eine halbe Stunde gespielt, obwohl weniger angedacht war. Genau das sind Spieler, die voran gehen und Erfolge einbringen können.“

Nicolej Krickau: „Herzlichen Glückwunsch an Stuttgart! Sie haben heute sehr verdient gewonnen. Und ich finde auch, heute hat man ganz deutlich gesehen, dass der TVB ein großes Potenzial hat und das es unverdient ist, dass sie noch nicht mehr Punkte bis heute gesammelt haben. Sie haben viele gute Spiele gespielt. Von unserer Seite aus, sind wir natürlich enttäuscht, aber wir müssen auch akzeptieren, dass wir heute viele Probleme hatten. Das größte war aber, dass wir zu weit weg von unserem geplanten Spielablauf waren. Kai Häfner mit elf Toren war unglaublich gut, aber unser Spielplan hat natürlich nicht vorgesehen, dass er so intensiv und gut spielt. Wir möchten natürlich eine kompakte Abwehr und mehr Abschlüsse von außen, aber das ist uns heute nicht gelungen. Außerdem sind wir direkt am Anfang weit weg von unserer Intensität und die ganze Zeit am „jagen“, während Stuttgart die ganze Zeit ein cleveres Spiel spielt. Wir hatten keinen Platz für Fehler und hätten mehr Fokus haben müssen, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Das alles sind Kleinigkeiten, die Stuttgart heute geholfen haben.“

Kai Häfner: „Wir sind wirklich sehr sehr glücklich über die zwe Punkte heute. Wir haben in den letzten Wochen, völlig zurecht, ordentlich auf die Mütze bekommen. Sowohl jeder einzelne als auch wir als Mannschaft. Und da tut der Sieg heute und die zwei Punkte natürlich unglaublich gut. Das wollen wir genießen, wissen aber auch, das darf jetzt keine Ausnahme bleiben. Das wird schwierig, bei jedem Spiel in der Liga und da wollen wir dann gleich beim nächsten Spiel anknüpfen.“

Historischer Sieg gegen Flensburg

Am 8. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist die SG Flensburg-Handewitt zu Gast in Stuttgart gewesen. Die Flensburger reisten mit acht Punkten im Gepäck nach Stuttgart, zuletzt bezwang man den Bergischen HC in heimischer Halle. Der TVB Stuttgart fuhr heute mit 34:31 seinen zweiten Saisonsieg ein und feierte zugleich den ersten Sieg überhaupt in der Vereinsgeschichte gegen Flensburg.

Kai Häfner erzielte das erste Tor der Partie am heutigen Abend. Beide Mannschaften fanden vor allem offensiv gut in die Begegnung, so war es Adam Lönn der nach einer starken Einzelaktion ausglich – 3:3 in der 5. Spielminute. In der Folge drückte Silvio Heinevetter, der heute sein 600. Spiel in der LIQUI MOLY HBL bestritt, der Begegnung seinen Stempel auf. Gepaart mit einer kompakten Abwehr wies er bereits nach 10 gespielten Minuten vier Paraden auf – 7:4. Die Hausherren zeigten heute von der ersten Sekunde an ein anderes Gesicht wie am vergangenen Mittwoch im DHB-Pokal. Spielmacher Max Häfner wusste seinen Kreisläufer Lukas Laube immer wieder gut in Szene zu setzen, der mit seinem dritten Treffer den Gästetrainer zu seiner ersten Auszeit zwang – 9:4 in der 15. Spielminute. Die Auszeit bei der SG Flensburg-Handewitt zeigte Wirkung, die Einwechslung von Lasse Moller belebte das Angriffsspiel der Gäste. Der TVB konterte mit zwei schnellen Toren von Jonas Truchanovičius – 12:8 nach 21 gespielten Minuten. Lasse Moller hielt die Gäste in dieser Phase im Spiel, die WILD BOYS reagierten mit einer Auszeit. Auf Seiten der Hausherren waren es am heutigen Abend immer wieder Adam Lönn und Kai Häfner, die die Gästetorhüter überwanden. Mit einem Kempa-Tor von Max Häfner nach Zuspiel vom älteren Bruder Kai verabschiedeten sich die WILD BOYS in die Halbzeit. Mit einem 18:15-Zwischenstand ging es in die Kabinen der Stuttgarter Porsche-Arena.

Den zweiten Spielabschnitt eröffneten die Gäste mit einem sehenswerten Treffer von Neuzugang Simon Pytlick. Eine Antwort des TVB ließ nicht lange auf sich warten. Daniel Fernández erzielte von der Siebenmeterlinie seinen ersten Treffer am heutigen Abend. Den Stuttgartern gelang es in dieser Phase, die Gäste aus Flensburg auf Distanz zu halten – 22:19 nach 38 gespielten Minuten. Immer wieder war es Neuzugang Kai Häfner, der an diesem Abend unaufhaltsam schien. So überwand er den Gästetorhüter Benjamin Burić auch zur 24:20-Führung in der 41. Spielminute. Die WILD BOYS hatten in dieser Phase auf jede Aktion der Flensburger eine Antwort parat. Lukas Laube markierte nach starkem Einsatz am Kreis seinen fünften Treffer am heutigen Abend. Johan Hansen verkürzte für die Flensburger auf 28:24 nach 47 gespielten Minuten. Die Gäste gaben sich an diesem Sonntagabend allerdings keinesfalls auf, im Gegenteil, mit einem 4-Tore-Lauf machten sie die Begegnung in der Porsche-Arena nochmal hochspannend. Der TVB Stuttgart schien nicht beeindruckt und blieb auch in der Schlussphase der Partie hochkonzentriert. Jonas Truchanovičius stellte mit zwei schnellen Toren auf 31:28 – 56. Spielminute. Die Hausherren ließen sich die Partie nicht mehr aus der Hand nehmen und fuhren ihren ersten Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt überhaupt ein. Am Ende steht ein 34:31 auf der Anzeigetafel. Grund zum feiern, die Porsche-Arena bebte.

Nach der Auswärtspartie am kommenden Donnerstag gegen den HSV Hamburg steht dann in zwei Wochen das nächste Heimspiel für den TVB an. Am 22.10.2023 trifft man um 16:30 Uhr in heimischer Halle auf den SC Magdeburg. Tickets gibt es unter www.tvbstuttgart.de/tagestickets.