Interview mit Gästetrainer Raúl Alonso

Vor dem Spiel gegen den TVB am Donnerstag in der Porsche-Arena haben wir mit Raúl Alonso, Sportdirektor und seit Januar auch Trainer des HC Erlangen, gesprochen. Wie sein Team und er die Partie in Stuttgart und das REWE Final4 Ende April angehen werden, erfahrt ihr in dem folgenden Interview.

Herr Alonso, im letzten Spiel gegen FRISCH AUF! Göppingen musste Ihre Mannschaft am Ende eine knappe Niederlage hinnehmen. Was hat Ihrer Meinung nach den Ausschlag für die Niederlage gegeben?

„In Spielen, die bis zum Ende eng bleiben, sind es im Normalfall Kleinigkeiten, die das Spiel entscheiden. Was uns im Spiel gegen Göppingen sehr viel Kraft gekostet hat, war die Endphase der ersten Halbzeit und der Beginn der zweiten Halbzeit, als wir viele klare Chancen liegen gelassen haben. Mit ihrer Erfahrung und Kaderqualität haben die Göppinger dann in der zweiten Halbzeit die Kontrolle übernommen und wir haben uns im Angriff schwer getan. Zum Schluss entscheiden dann wie gesagt Kleinigkeiten über den Ausgang solch eines Spiels.“

Mit 17 Pluspunkten hat der HC Erlangen ein Polster auf die Abstiegsränge. In welche Richtung geht Ihr Blick, wenn Sie aktuell auf die Tabelle schauen?

„Wir sind gut beraten, uns von Aufgabe zu Aufgabe zu fokusieren. Es ist klar, dass wir den Tabellenstand im Blick haben, jedoch steht das nicht im Vordergrund unserer Arbeit. Sondern es ist wichtig, dass wir uns auf jeden Gegner professionell und zielgerichtet vorbereiten.“

Im Jahr 2022 konnte Ihr Team bisher drei Zähler erringen und hatte sehr schwierige Aufgaben zu bewältigen. Wie haben Sie die Leistungen Ihrer Mannschaft seit der EM-Pause gesehen?

„Zunächst haben wir mit dem Einzug ins Final Four einen einmaligen Erfolg in der Vereinsgeschichte erreicht. Darauf sind wir extrem stolz. Darüber hinaus haben wir die Aufgabe bei den Rhein-Neckar Löwen überragend gelöst und haben trotz des Unentschiedens am Ende einen Punkt verschenkt. Unser Programm war nicht einfach, aber natürlich müssen wir auch selbstkritisch sein, denn in den Spielen gegen Hamburg und Göppingen hätten wir unsere Leistungen mit Punkten belohnen können.

Man muss jedoch sehen, dass wir zum Jahreswechsel eine Veränderung gehabt haben. Wir haben neue Ideen eingebracht und die Mannschaft arbeitet an der Umsetzung täglich sehr hart, worauf unser Fokus aktuell liegt.“

Mit dem Final 4 steht in knapp einem Monat ein absolutes Highlight für Sie an. Wie schwer ist es, sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld, die Konzentration auf die wichtigen kommenden Bundesligaspiele zu behalten?

„Es ist wichtig, die Zeit bis zum Pokalwochenende klar zu gliedern. Davor gibt es nochmal eine Nationalmannschaftspause. Somit befinden wir uns im Moment zwischen zwei Nationalmannschaftsbreaks mit drei Bundesligaspielen, was eine abgeschlossene Phase mit Konzentration auf die Bundesliga ist. Das Final Four ist noch zu weit weg, was die Spieler auch wissen. Wir brauchen den Fokus auf die Spiele in der stärksten Liga der Welt, damit wir dort gute Leistungen bringen können.“

Die WILD BOYS mussten parallel zu Ihrer Niederlage gegen Göppingen im Abstiegskampf eine deutliche Niederlage gegen Hannover hinnehmen. Wie sehen Sie die Chancen im Duell 13. gegen 15. verteilt?

„Die Tabellenplätze blende ich aus. Es schmeckt mir nicht, dass Stuttgart diese hohe Niederlage hinnehmen musste, da die Mannschaft nun noch mehr Druck spüren wird und noch mehr um jeden Zentimeter kämpfen wird. Es ist ein Spiel gegen einen Konkurrenten aus einer ähnlichen Tabellenregion und trotzdem geht es eben um zwei Punkte. Wir wissen, dass Stuttgart eine sehr gute Mannschaft hat und dass sie punktuell gute Leistungen gezeigt haben. Sie haben Schwankungen offenbart, jedoch haben wir diese auch. Somit erwarte ich ein sehr spannendes Spiel, auch für die Zuschauer.“

Das Aufeinandertreffen mit dem TVB ist auch ein Duell zweier spanischer Trainer – Raúl Alonso gegen Roi Sánchez. Was zeichnet spanische Trainer Ihrer Meinung nach aus und welche besondere Herausforderung ist dieses Duell somit für Sie?

„Was spanische Trainer auszeichnet, müssen eher andere beurteilen. Jedoch kann ich sagen, dass sie viel Wert auf taktisches Verhalten legen und dass es für sie wichtig ist, dass Absprachen im Angriff und in der Abwehr genau eingehalten werden. Bei Roi weiß ich, dass er viel Know-How aus der Barcelona-Schule hat und das sieht man auch immer mehr bei den Spielen seiner Mannschaft. Ansonsten gehe ich davon aus, dass er uns sehr gut analysieren wird. Das ist klar. Ein besonderes Duell mit ihm sehe ich nicht. Ich freue mich auf alle Bundesliga-Spiele, die immer was besonderes sein sollten, denn in vielen Spielen trifft man Wegbegleiter aus gemeinsamen Zeiten wie zum Beispiel auch Ivan Pešić, den ich drei Jahre in Brest trainiert habe.“

Tickets für das Heimspiel am Donnerstag, den 31. März um 19:05 Uhr, gibt es hier: http://www.bit.ly/TVBErlangenTickets

Bildquelle: AS Sportfoto Binder

Der TV Bittenfeld scheitert an sich selbst

Im Heimspiel gegen den TuS Steißlingen haben die Oberliga-Handballer des TV Bittenfeld eine 25:31-Niederlage kassiert. Die wäre vermeidbar gewesen.
Es war eine ärgerliche Niederlage für den TVB. Die Abwehr fand im kompletten Spiel nur wenig Zugriff, was die Rückraumschützen der Gäste zu bestrafen wussten. Bis zum 8:8 (15.) hatte sich die Partie trotzdem ausgeglichen gestaltet. Dann versäumten es die Gastgeber, ihre Angriffe erfolgreich zu Ende zu spielen. Zur Halbzeit lag der TV Bittenfeld mit 10:15 im Hintertreffen. 

In der zweiten Hälfte verkürzte das Team den Rückstand. Mehrmals hatte es die Chance, auf zwei Tore heranzukommen. Zahlreiche technische Fehler, unglückliche Zeitstrafen und vergebene Strafwürfe machten die Möglichkeiten aber zunichte. Knapp zehn Minuten vor dem Ende gab sich die Mannschaft auf, und der Rückstand wurde wieder größer. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge setzte es eine deutliche 25:31-Niederlage gegen eine Mannschaft, die den Erfolg in dieser Partie mehr wollte.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

Vicente´s Blitzanalyse – HC Erlangen

An diesem Donnerstag um 19:05 Uhr ist der HC Erlangen zu Gast in der Porsche-Arena. Das Team von Trainer Raúl Alonso ist mit 17:31-Punkten derzeit auf Platz 13 in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Was die Kernpunkte im Spiel des HC Erlangen sind, erklärt euch Co-Trainer Vicente in seiner Blitzanalyse.

Erlangen ist ein körperlich sehr starkes Team mit großen Spielern. Sie verteidigen sehr kompakt, besonders Petter Øverby und Sebastian Firnhaber zusammen im Mittelblock. Es ist sehr schwer, dort Chancen im 1:1 zu bekommen. Außerdem haben sie mit Martin Ziemer und Klemen Ferlin zwei gute Torhüter.

Aktuell wird der HCE von einem spanischen Trainer gecoacht, welcher einige Aspekte ihres Spiels variabel verändert. Im Angriff haben sie viel Wurfkapazität mit Simon Jeppsson und Antonio Metzner. Zudem hat Erlangen schnelle, intelligente Spieler mit einem guten Auge für den Kreisläufer und der Fähigkeit, die Rückraumshooter gut in Szene zu setzen.

Simon Jeppsson ist einer der besten Entscheidungsspieler der Liga, welcher sehr einflussreich im Spiel des HCE ist. Ergänzend dazu hat Erlangen gute Vollstrecker auf den Außenpositionen, die auch gefährlich in der ersten Welle des Gegenstoßes sind.

Tickets für das kommende Heimspiel gibt es hier: http://www.bit.ly/TVBErlangenTickets

Bildquelle: Sportfoto Zink / Daniel Marr