„Wir haben uns das natürlich nicht so vorgestellt.“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart vs. TSV Hannover-Burgdorf (22:34) am 12.12.2021

Roi Sánchez: „Glückwunsch an die TSV Hannover-Burgdorf für den hochverdienten Sieg. Ich möchte mich heute für unsere Leistung entschuldigen. Wir haben uns das natürlich nicht so vorgestellt, dass wir mit so einer Leistung auftreten. Wir sind relativ in Ordnung in die Partie reingekommen bis ungefähr zur 20. Minute. Danach habe ich die Mannschaft sehr müde gesehen, wir konnten eigentlich keine Eins-gegen-Eins Situation gewinnen. Die zweite Halbzeit war wirklich nicht gut mit elf technischen Fehlern, von welchen einige unnötig waren. Ich bin ein bisschen sprachlos darüber, was wir heute gezeigt haben. In den letzten Heimspielen haben wir viele gute Sachen gemacht und heute war das eben nicht so. Vielleicht haben wir aber auch einfach nur einen schlechten Tag erwischt. Wir werden das auf jeden Fall in den kommenden Tagen analysieren, was wir heute nicht gut gemacht haben, weil wir uns in der Zukunft nicht mehr so präsentieren möchten. Das Gute ist, dass wir am Mittwoch ein Pokalspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen und nächsten Samstag ein Heimspiel gegen den TBV Lemgo haben, wo wir dann wieder die Chance auf zwei wichtige Punkte haben.“

Christian Prokop: „Wir sind natürlich überglücklich über die Leistung, die wir heute gezeigt haben. Wenn man so sagen möchte, war das heute unsere beste Saisonleistung und das auch noch zum richtigen Zeitpunkt, weil beide Mannschaften in den letzten Wochen einen deutlichen Trend nach oben hatten und sehr gute Leistungen gezeigt haben. Wir haben uns vorgenommen, hier heute wichtige zwei Punkte mitzunehmen. Das kann man sich vornehmen, aber die Art und Weise, wie man das umsetzt, ist natürlich das Entscheidende. Wir haben heute aus einem Guss gespielt, hatten eine aktive, bewegliche Abwehr in verschiedenen Formationen, die das Stuttgarter Angriffsspiel gut gelesen hat. Vorne haben wir außerdem wenige technische Fehler gemacht, sodass der TVB das Tempospiel nicht richtig einsetzen konnte. Ich kann heute viele Komplimente verteilen, ein dickes Lob an meine Spieler! Ich bin sehr stolz, wie sie das nach der Niederlage gegen den SCM heute umgesetzt hat.“

Jerome Müller: „Wir haben uns das heute leider ganz anders vorgestellt gehabt. Hannover hat uns gezeigt, worauf es in der aktuellen Phase ankommt. Sie haben wenige Punkte und standen unten drin, wir genau so. Das Team von Christian Prokop war heute einfach bissiger, griffiger, war in der Abwehr viel aggressiver und hat uns zu Fehlern gezwungen. Dementsprechend deutlich ging es heute auch aus. Wir müssen jetzt irgendwie die Köpfe wieder aus dem Sand holen. Wir haben am kommenden Mittwoch ein Spiel in Mannheim, bei dem wir nichts zu verlieren haben und samstags ein wichtiges Spiel gegen Lemgo hier zu Hause und da wollen wir noch mal ein ganz anderes Gesicht zeigen. Für mich hätte die Heimpremiere nach meiner Verletzung natürlich auch schöner als heute sein können.“

Herbe Niederlage gegen die Recken

Unter der Woche unterlag der TVB im Kampf der Tabellennachbarn gegen den TuS N-Lübbecke. Nur drei Tage später stand am heutigen Sonntag ebenfalls ein bedeutsames Spiel im Abstiegskampf an. Mit der TSV Hannover-Burgdorf war der Tabellendreizehnte nach Stuttgart gereist. Die Partie gegen die Recken endete vor 750 Zuschauern in der Porsche-Arena deutlich mit 22:34. 

Die ersten beiden Treffer gelangen den Hannoveranern in Person von Ivan Martinovic, der mit zehn Toren bester Werfer der Partie war. Adam Lönn bescherte dem Heimteam mit dem 3:2 in der vierten Minute die erste Führung, die der Linksaußen Sebastian Augustinussen ausbaute (4:2, 5. Minute).

Allgemein war die Anfangsphase von vielen schnellen Treffern auf beiden Seiten geprägt. Nach zehn Minuten stand es in der Porsche-Arena bereits 7:6. Daraufhin wurde das Spiel auf beiden Seiten langsamer und die Abwehrreihen standen kompakter. Domenico Ebner, der früh für Urban Lesjak zwischen die Pfosten kam, parierte mehrfach und so übernahm die TSV mit dem 9:10 in der 16. Spielminute die Führung. 

Beim Stand von 11:13 nach knapp 21 Minuten lag Hannover erstmals mit zwei Toren vorn. Das 12:14 veranlasste Roi Sánchez, die WILD BOYS zur Auszeit zusammenzurufen. In der Folge baute jedoch das Team von Christian Prokop den Vorsprung weiter aus. Ebner konnte sich zwischenzeitlich mit 50 % gehaltenen Bällen auszeichnen. Beim Spielstand von 14:18 wurden die Seiten gewechselt.

Direkt nach der Halbzeit gelang es Hannover, mit fünf Treffern davonzuziehen. Durch zwei schöne Aktionen von Andri Már Rúnarsson verkürzten die WILD BOYS auf 16:19. Anschließend häuften sich jedoch die technischen Fehler des TVB, was Hannover dazu einlud, die Führung Tor um Tor auszubauen. Mit dem 18:24 markierte Ivan Martinovic knapp 20 Minuten vor dem Spielende seinen 10. Treffer.

Infolge der dritten Auszeit agierte der TVB ab der 42. Minute mit dem 7. Feldspieler im Angriff und mit einem vorgezogenen Abwehrspieler. Dies brachte allerdings nicht die erhoffte Wirkung. Schließlich erlöste Viggó Kristjánsson den TVB nach einer fast achtminütigen torlosen Phase (19:26, 48. Minute). Acht Minuten vor dem Ende lag Hannover erstmals mit zehn Toren in Führung (20:30, 52. Minute). Den Vorsprung verwalteten die Recken konsequent bis zum Spielende. Acht Treffer im zweiten Durchgang bedeuteten einen Spielausgang von 22:34.

In der kommenden englischen Woche geht es für die WILD BOYS am Mittwoch um den Einzug des Viertelfinale des DHB-Pokals. Am Samstag steht schließlich wieder Heimspiel in der Porsche-Arena an. Es wird dann der TBV Lemgo Lippe zu Gast sein.