„Meine Mannschaft hat mir heute sehr gut gefallen.“

Roi Sánchez: „Meine Mannschaft hat mir heute sehr gut gefallen. Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht und waren heute meiner Meinung nach besser als Flensburg. Am Ende waren es ein paar kleine Details, die das Spiel entschieden haben. Ich glaube, die Mannschaft hat super diszipliniert gespielt, obwohl wir ohne Linkshänder und mit sechs Ausfällen antreten mussten. Ich bin zwar zufrieden mit der Leistung, aber natürlich nicht mit den Punkten, weil wir am Ende des Tages verloren haben und auf Platz 16 mit vier Punkten bleiben. Wenn wir jedoch so weiter spielen, dann glaube ich, das der Erfolg irgendwann kommt.“

Maik Machulla: „In der Bundesliga ist es alles andere als ein Selbstläufer, Spiele zu gewinnen und das hat man heute wieder gesehen. Wir haben uns heute extrem schwer getan. Handball ist eine Sportart, ind er man Selbstvertrauen benötigt und das sieht man momentan in Phasen, in denen der Ball gut läuft und wir gute Entscheidungen treffen, aber wenn es ein bisschen hackt, dann überlegt man eben ein, zwei Mal und ist dann auch nicht bereit, ein Risiko zu gehen. Ich hatte heute mit Müller und Kristjánsson bei den Stuttgartern gerechnet, weil sie jetzt vom Zeitraum her wieder fit sein sollten und ich davon ausgegangen bin, dass zumindest einer der beiden dabei ist. Es ist aber auch unangenehm, gegen drei Rechtshänder zu spielen. Stuttgart muss da ja auch ein bisschen umstellen und das ist uns heute einfach schwer gefallen. Mit dem siebten Feldspieler sind sie dann wieder zurück ins Spiel gekommen und haben es sehr gut gelöst, da haben wir keine guten Entscheidungen in der Abwehr getroffen. Bei + 4 haben wir die Halle auf unserer Seite und alles ist eigentlich sicher und dann zieht Stuttgart uns relativ schnell wieder den Stecker. Wir wollten unbedingt gut verteidigen und Leidenschaft zeigen, aber haben am Anfang etwas zu viel Gas gegeben. Als der TVB die Chance hatte, mit fünf Toren wegzugehen, haben wir eine Phase, in der wir uns in der Abwehr dann auch belohnt haben. Insgesamt war das aber ein richtig, richtig harter Kampf heute!“

Patrick Zieker: „Es ist momentan einfach so, dass uns einige Leute fehlen und ich versuche, der Mannschaft einfach bestmöglich zu helfen, auf welcher Position auch immer. Wir haben heute über weite Strecken ein sehr diszipliniertes Spiel gemacht, wir haben punktuell Tempo spielen können, wenn wir gesehen haben, dass die Situation dafür da ist. Ansonsten haben wir versucht, auch mal das Tempo rauszunehmen, weil uns die Kräfte momentan so langsam schwinden und das Personal immer dünner wird und dann muss man sich eben andere Dinge ausdenken. Unser Plan hat heute über weite Strecken einigermaßen gut funktioniert und es ist sehr schade, dass es am Ende dann nicht reicht.“

TVB verliert nach starkem Auftritt knapp in Flensburg

Die WILD BOYS, die bereits gestern in den Norden Deutschlands gereist waren und einen Zwischenstopp in Hamburg eingelegt hatten, kamen trotz anhaltender Verletzungssorgen gut in die Partie. Die SG Flensburg-Handewitt konnte das erste Tor der Partie per sieben Meter erzielen und direkt im Anschluss, nachdem Schulze im ersten Angriff der Stuttgarter an Buric gescheitert war, auf 2:0 erhöhen. Das erste Tor für die Gäste erzielte Adam Lönn, der aktuell bester Torschütze des TVB ist. In den folgenden Minuten hatten die Gastgeber Probleme im Angriff und dem Team von Roi Sánchez gelang es, einen 5:0-Lauf bis zum 2:5 hinzulegen. Hampus Wanne beendete den Lauf der Gäste mit seinem Treffer zum 3:5.

In der 12. Minute verwandelte Zieker den ersten sieben Meter der WILD BOYS zum 5:7. Im Anschluss parierte Thulin einen sieben Meter von Wanne. Dank einem erneuten sieben Meter, welchen Zieker wieder sicher einnetzte, stand die erste drei Tore Führung für Stuttgart auf der Anzeigetafel – 5:8 nach 14 Minuten. Zwei Paraden von Thulin gaben Schulze dann sogar die Chance, die Führung auf + 4 zu erhöhen, welche er nutzte.

Doch dann fand auch Flensburg endgültig in die Partie, konnte nach einem 3:0-Lauf und zwei Überzahlen beim 13:13 kurz vor der Pause wieder ausgleichen. Sechs Sekunden vor der Halbzeit versenkte Zieker dann den Abpraller von Weiß` Wurfversuch im Tor, wodurch die Gäste mit einer 15:14-Führung in die Pause gehen konnten.

In die zweite Hälfte startete der TVB mit Ballbesitz, welchen Augustinussen in den Treffer zum 16:14 ummünzen konnte. Jedoch war kurz darauf, nachdem Lönn am Flensburger Block und Torhüter gescheitert war, wieder der Ausgleich beim 16:16 hergestellt. In der 34. Minute gelang den Gastgebern dann die erste Führung seit dem 2:0 in der 3. Minute. Aufgrund steigender Qualität im Angriff der SG hatten die Stuttgarter dann Schwierigkeiten in der Abwehr und auch im Angriff gelang nicht mehr alles. Gottfridsson stellte beim 23:19 das erste Mal auf + 4 für Flensburg.

Nach einer Auszeit von Sánchez setzten die Stuttgarter den siebten Feldspieler ein, was direkt im ersten Angriff zum Erfolg führte, da Peshevski vom Kreis traf. Nach 48 Minuten und zwei abgefangenen Bällen war es dann plötzlich wieder nur noch ein Tor, welches der TVB hinten dran war. Hanusz schnappte sich wenige Sekunden später den nächsten Ball und glich per Tempogegenstoß zum 25:25 aus.

Die letzten zehn Minuten in der Flens-Arena versprachen, noch einmal spannend zu werden. Nachdem der TVB in drei aufeinanderfolgenden Angriffen kein Tor erzielen konnte, gelang es Flensburg, sich erneut mit zwei Toren abzusetzen. Doch die Gäste ließen nicht abreisen, Zieker brachte die WILD BOYS wieder bis auf ein Tor ran. Gut vier Minuten vor Schluss setzte sich die SG Flensburg-Handewitt mit drei Toren ab, was der TVB nicht mehr aufholen konnte. Am Ende mussten sich die Schwaben denkbar knapp mit 30:29 geschlagen geben.