Wichtige Partie gegen den Aufsteiger aus Coburg

Mit dem Spiel gegen den HSC 2000 Coburg setzt der TVB Stuttgart den Spielbetrieb nach der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten fort. Dabei gibt es gegen den Tabellenletzten leichte Beute für die WILD BOYS, sollte man meinen. Aber die Oberfranken sind deutlich besser als es ihr derzeitiger Rang aussagt und stemmen sich mit Vehemenz gegen den Abstieg.

„Wir dürfen Coburg nicht am aktuellen Tabellenplatz messen, das wäre fatal.“ Dies warnt TVB-Coach Jürgen Schweikardt, dem noch der sensationelle 27:32-Auswärtssieg des Schlusslichts bei der ambitionierten MT Melsungen in bester Erinnerung ist. Es wird gemunkelt, das nordhessische Starensemble hätte dabei die Mannschaft von Trainer Alois Mraz stark unterschätzt.

Wie dem auch sei, in ihren bisherigen Spielen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga haben die Coburger bisher nicht enttäuscht. Sie konnten in den meisten Spielen lange Zeit hervorragend mithalten. Einige technische Fehler oder Fehlwürfe warfen sie dann aber zurück. Das ist häufig das Los der Aufsteiger, die diese Unachtsamkeiten in der 2. Handball-Bundesliga auch in ihrem Spiel vorzuweisen hatten, die Fehler fielen jedoch aufgrund der Qualität ihrer Kader dort nicht so sehr ins Gewicht. Eine Etage höher werden diese Mängel aber sofort bestraft. Was den kämpferischen Einsatz angeht, sind die Coburger sicher nicht schlechter als die Teams, die schon länger dem Handball-Oberhaus angehören.

Die Coburger Mannschaft setzt sich aus einer Mischung von jungen, hungrigen Akteuren und erfahrenen Spielern zusammen. Auf der Torhüterposition wechseln sich der knapp 40-jährige Tscheche Jan Kulhanek und der wesentlich jüngere Konstantin Poltrum ab. Ein sehr gewitzter Spielmacher ist der Iraner Pouya Norouzinezhad Gharehlou, der bisher für FRISCH AUF! Göppingen gespielt hat. Nach dem Aufstieg verpflichteten die Oberfranken mit Dino Mustafic, Paul Schikora und Justin Kurch drei Spieler vom Liga-Konkurrenten SC Magdeburg. Der Halblinke Draško Nanadić, ein Serbe, kommt gar aus Spanien, genauer gesagt von BM Granollers. Mit den beiden Linksaußen Felix Dettenthaler und Max Preller sowie Torhüter Fabian Apfel stehen auch drei Spieler aus der eigenen Jugend, die zurzeit in der Bayernliga aktiv sind, im Kader von Trainer Alois Mraz.

Als Coburger Urgestein kann man Rechtsaußen Florian Billek bezeichnen, der nun schon seine siebte Runde bei den Oberfranken absolviert und in der wegen Corona abgebrochenen Saison 2019/2020 mit 177 Treffern zum Torschützenkönig in der 2. Handball-Bundesliga avancierte. Insgesamt muss der Aufsteiger torgefährlicher agieren, um sein großes Ziel, den Klassenerhalt, erreichen zu können. Dazu muss auch die Abwehr robuster zupacken, wie auch Neuzugang Draško Nenadić erkannte. Der Serbe stellte treffend fest: „Unsere Mannschaft ist sehr, sehr lieb.“

In einigen Spielen gelang es, die von Nenadič geforderte, größere Robustheit in der Deckung an den Tag zu legen, zum Beispiel beim 23:23 im vorletzten Spiel vor der WM-Pause gegen die Eulen Ludwigshafen. Hier zeigten die Oberfranken einen großen Kampfgeist, holten einen Rückstand auf und selbst Eulen-Coach Benjamin Matschke wusste hinterher nicht, ob er sich über einen gewonnenen Punkt freuen oder sich über einen verlorenen Zähler im Kellerduell ärgern solle. In einer weiteren Partie gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt zogen die Coburger im Aufeinandertreffen mit der HSG Nordhorn-Lingen mit 26:29 den Kürzeren. Gegen den starken SC Magdeburg gab es auch nur ein 26:28, was erneut auf die große Kampfkraft der Coburger schließen lässt. Allerdings unterlagen die Oberfranken den anderen Spitzenteams deutlich. Gegen den Tabellendritten Kiel mit 41:26, gegen den Rangzweiten Rhein-Neckar Löwen mit 39:24 und gegen Spitzenreiter Flensburg-Handewitt mit 32:22. In den anderen Begegnungen war klar zu erkennen, dass die Coburger in der Bundesliga durchaus mithalten können, ihnen aber die Konstanz in ihren Aktionen fehlt.

Beim TVB Stuttgart hatte man sich das letzte Spiel vor der WM-Pause sicherlich auch anders vorgestellt. Mit 26:30 unterlagen die WILD BOYS daheim dem Bergischen HC, der damit in der Tabelle am TVB vorbeizog. „Wir haben zu wenig Zweikämpfe gewonnen, offensiv wie defensiv.“ Dies räumte TVB-Coach Jürgen Schweikardt hinterher ein. „In der zweiten Halbzeit, als wir auf zwei Tore dran waren, fehlte uns auch etwas das Matchglück“, ärgerte sich Jürgen Schweikardt, der aber trotzdem von einem verdienten Erfolg des Bergischen HC sprach.

Quelle: Joachim Gröser

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