„Es ist gerade einfach eine tolle Phase, die wir haben.“

Jürgen Schweikardt: „Unsere Defensive mit Jogi Bitter dahinter hat auf jeden Fall zu unserem heutigen Sieg beigetragen. Jogi hat heute wieder ein herausragendes Spiel gemacht, aber sicherlich nicht nur er alleine. In der ersten Halbzeit gehen wir mit drei Toren in Führung und da hatte ich schon das Gefühl, dass wir viele sieben Meter-Pfiffe gegen uns bekommen haben, die so vielleicht nicht sein müssen. Wenn Jogi dann aber einige davon hält, dann hat sich das nicht so ins Gewicht geschlagen. Viggó Kristjánsson hat mit Sicherheit heute nicht seinen besten Tag gehabt, aber die anderen haben das kompensiert. Heute war sicherlich kein Spiel, das uns leicht von der Hand gelaufen ist, sondern wir haben kämpfen müssen, was wir auch getan haben und in den entscheidenen Momenten hat uns dann auch Jogi geholfen. Wir haben jetzt schon viele kämpferisch gute Spiele gemacht und das zeigt einfach, dass sich die Mannschaft gefunden hat.“

Miloš Putera: „Leider hat es mit dem Sieg für uns nicht geklappt, deshalb bin ich nicht der glücklichste Mann heute. Jogi hat uns ganz viele wichtige Bälle geklaut und immer, wenn wir die Chance hatten wieder ranzukommen, hat er einen Ball gehalten. Ich glaube, wir haben ein bisschen mit unserer allgemeinen Effizienz gekämpft und das lag nicht nur an Jogi, sondern auch an unseren technischen Fehlern. In der Pause hatten wir Kontakt zu André, er hat mir ein paar Tipps gegeben und die haben auch geholfen, weil wir wieder näher dran waren. Am Ende konnten wir aber leider keine Punkte mitnehmen.“

Jogi Bitter: „Es ist gerade einfach eine tolle Phase, die wir haben. Aber es ist sehr wichtig, dass wir trotzdem nicht abheben. Wir wissen, dass wir gerade relativ gut und stabil spielen. Wir wissen aber eben auch, dass wir heute Glück hatten, weil Leipzig ohne Trainer anreisen musste. Wir sind in dieser Saison natürlich schon eingespielter als letztes Jahr und haben zudem mit Primoz jemanden dazubekommen, der, wenn es bei mir nicht so läuft, reinkommt und uns dann auch schon Spiele gewonnen hat. Die 9:3 Punkte feiern wir heute auf jeden Fall und dann haben wir erstmal eine kleine Pause. Vor dem Spiel haben wir gesagt, wir geben heute vor den 500 Zuschauern noch mal alles und lassen uns von ihnen auch tragen, weil wir wussten, dass das für eine unbestimmte Zeit das letzte Spiel vor Publikum ist. Das haben wir geschafft und haben hier von Anfang an für klare Verhältnisse gesorgt und geführt.“

Der TVB holt den zweiten Heimsieg der Saison

Nach dem Überraschungssieg am vergangenen Sonntag gegen den SC Magdeburg war heute der Tabellennachbar aus Leipzig zu Gast in Stuttgart. Der TVB konnte sich unter anderem dank einem überragenden Jogi Bitter und einer überzeugenden Mannschaftsleistung mit 30:24 gegen den SC DHfK durchsetzen und geht nun mit 9:3 Punkten in die Länderspiel-Pause.

Bis auf Jerome Müller, der sich aktuell immer noch in häuslicher Quarantäne befindet, da er Kontakt zu einer auf Corona positiv getesteten Person hatte, hatte TVB-Trainer wie auch in den Spielen zuvor einen vollen Kader zur Verfügung stehen. Luis Foege, der zum erweiterten Kader der Stuttgarter zählt, stand beim heutigen Heimspiel in der Porsche-Arena auch mit im Aufgebot. Die Gäste aus Leipzig mussten ohne Trainer André Haber nach Stuttgart anreisen, denn dieser befindet sich nach einem positiven Corona-Testergebnis aktuell in Quarantäne.

Nachdem es direkt im ersten Angriff der Partie sieben Meter für die Gäste gegeben hatte und Krzikalla in diesem Zuge an Bitter gescheitert war, war es Lönn, der den ersten Treffer des Spiels markieren konnte. Im Anschluss an eine hektische Phase, die geprägt war von technischen Fehlern auf beiden Seiten, traf Röthlisberger nach fünf Minuten zum 2:0 für den TVB. Im darauffolgenden Angriff konnten dann auch die Gäste das erste Mal in Person von Philipp Weber erfolgreich abschließen. Erst beim dritten Siebenmeter gelang es den Gästen durch Wiesmach vom Strich aus einzunetzen – 3:3 nach zehn Minuten.

Zharko Peshevski gelang in der 24. Minute der Treffer zur ersten drei Tore Führung. Doch diese Führung konnte der TVB zunächst nicht ausbauen, denn der SC DHfK verkürzte wieder auf 12:11. Kurz darauf nahm Jürgen Schweikardt die erste Auszeit der Partie. Diese zeigte Wirkung und es ging mit 15:12 für die WILD BOYS in die Pause, was vor allem an einer starken Torhüterleistung von Jogi Bitter, mit 8 Paraden und einer Quote von 40 % gehaltene Bälle, und einer guten Effektivität aus dem Rückraum lag.

Der TVB kam besser aus der Kabine zurück und konnte direkt mit 18:13 davonziehen. Bei den Leipzigern klappte vorne in den ersten Minuten der zweiten Hälfte nicht viel, was die Stuttgarter auszunutzen wussten. 20:14 nach 42 gespielten Minuten. Doch dann lies auch Stuttgart im Angriff einiges liegen und holte Leipzig dadurch wieder zurück in die Partie. Nach einem 4:0 Lauf für Leipzig stand es plötzlich nur noch 20:18. Kristjánsson durchbrach die torlosen Minuten der Gastgeber, erhöhte vom Strich zuerst auf +3 und zehn Minuten vor Schluss dann im 1-gegen-1 gegen Birlehm wieder auf +4.

Doch auch diese 4-Tore-Führung konnten die Gastgeber nicht halten, was unter anderem daran lag, dass der inzwischen für Leipzig im Tor stehende Sæverås immer wieder parieren konnte. Näher als zwei Tore gelang es den Gästen aber nicht an den TVB heranzukommen. Fünf Minuten vor Schluss stellte Zieker nach technischem Fehler der Leipziger auf 25:21. Auf Bitter war in den entscheidenden Momenten immer wieder Verlass. Seine Parade in der 57. Minute ermöglichte es durch einen Doppelschlag von Pfattheicher letztendlich kurz vor Schluss nicht mehr einholbar davonzuziehen.  Am Ende stand ein verdienter 30:24-Heimsieg für die WILD BOYS auf der Anzeigetafel.