Bleibt der TVB ein Angstgegner für Melsungen?

Nach dem jüngsten Kraftakt des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart, der mit einem Punkt gegen den SC DHfK Leipzig belohnt worden ist, steht das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in dieser Woche vor gleich zwei ziemlich hohen Hürden: Bevor es am Sonntag per Flugzeug zum Spitzenreiter THW Kiel geht, reist der TVB an diesem Donnerstag mit dem Bus nach Kassel. Dort wartet mit der MT Melsungen ebenfalls ein Top-Team – gegen das die Stuttgarter eine überraschend gute Bilanz aufweisen: In der vergangenen Saison hatten sie beide Spiele für sich entschieden, und auch im Hinspiel blieben die Punkte in der Scharrena.

Mit dem 31:28 im Dezember gelang dem TVB Historisches: Zum ersten Mal in seiner viereinhalbjährigen Erstligazugehörigkeit gewann er drei Spiele hintereinander. Sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze hatten sich die Bittenfelder mit dieser Mini-Serie erarbeitet. Mittlerweile liegen sie lediglich noch einen Zähler vor den Eulen Ludwigshafen. Die Lage ist ernst, der TVB braucht jeden Punkt in den verbleibenden 13 Spielen.

Die Erfolgsaussichten in dieser Woche sind eher gering, auch wenn der TVB zuletzt sowohl gegen Melsungen als auch gegen Kiel gut ausgesehen hat. Das liegt erstens an der fehlenden Selbstsicherheit. Und zweitens an der kniffligen Personallage: David Schmidt (Finger ausgekugelt) wird zwei bis vier Wochen ausfallen. Ob Robert Markotic nach seiner Knöchelverletzung bereits an diesem Donnerstag wieder einsatzfähig sein wird, ist äußerst fraglich. „Jetzt haben wir im rechten Rückraum wieder dieselbe Situation wie zu Saisonbeginn“, sagt Jürgen Schweikardt. Immerhin ist Luis Foege wieder fit. Ein gleichwertiger Ersatz für die beiden kann der Youngster freilich nicht sein.

Der Trainer muss also improvisieren. Entweder ein linker Rückraumspieler oder einer der beiden Spielmacher Max Häfner oder Rudolf Faluvégi muss auf die ungewohnte rechte Seite wechseln. Es könnte sich auch eine Chance eröffnen für Elvar Asgeirsson. Der Isländer, der von allen Neuzugängen zu Saisonbeginn die beste Figur machte, trat lange nicht in Erscheinung. Er bekam wenig Spielanteile, gleichzeitig schwand das Selbstvertrauen.

Eröffnet sich für den TVB womöglich ein kleiner Vorteil, weil sich das Spiel nicht mehr auf Schmidt fokussiert und die Mannschaft schwieriger auszurechnen ist? „Ich kann da nichts Positives darin sehen“, sagt Schweikardt. Zumal dem TVB nicht nur Schmidts Tore fehlen, sondern weil auch die Abwehrformation auseinanderfällt.

Ob mit oder ohne Schmidt: Auf die Defensive wird in der Kasseler Rothenbach-Halle einiges zukommen. Beispielsweise zwei Drittel des Nationalmannschafts-Rückraums mit Julius Kühn und Max Häfner. Letzterer fehlte im Hinspiel, doch dieses Mal wird’s zum Bruder-Duell kommen. Auch mit dem Ex-Bittenfelder Stefan Salger gibt’s ein Wiedersehen.

Komplettiert wird der Melsunger Rückraum mit dem spielfreudigen dänischen Spielmacher Lasse Mikkelsen. Eine klasse Europameisterschaft spielte der kroatische Kreisläufer Marino Maric, auf Rechtsaußen wirbelt der deutsche Nationalspieler Tobias Reichmann. Exzellent besetzt ist das Team von Trainer Heiko Grimm auch im Tor mit den Auswahlspielern Nebojsa Simic (Montenegro) und Johan Sjöstrand (Schweden).

Die Melsunger, denen der eine oder andere Experte vor der Saison sogar Titelchancen zugetraut hatte, haben sich nach einem mühsamen Start längst stabilisiert. Im ersten Spiel nach der EM-Pause setzte sich die MT bei den Rhein-Neckar Löwen mit 33:20 durch und hatte dabei schon mit sechs Toren geführt. Nur drei Punkte trennen die Hessen vom dritten Tabellenplatz. Zum Auftakt der Gruppenphase im EHF-Cup besiegte Melsungen am Sonntag den polnischen Vertreter Gwardia Oppeln mit 26:21 und schonte dabei einige Spieler.

Trotz der Außenseiterolle gibt sich Schweikardt kämpferisch. „Sicher sind wir angeschlagen“, sagt er. „Aber wir müssen in unserer Situation schauen, wo wir etwas mitnehmen können.“ Hoffnung macht dem Trainer, dass die Liga so ausgeglichen ist wie schon lange nicht mehr. Überraschungen gibt’s an fast jedem Spieltag.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

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