Auch gegen Favoriten ist was möglich

In der offiziellen Tabelle ist der TVB II mit 14:24 Punkten Zehnter. Doch das ist falsch. In Wahrheit haben die Bittenfelder einen Punkt weniger und belegen den viertletzten und damit ersten Abstiegsrang. Das Team hofft auf Punkte im nächsten Heimspiel – auch wenn der Gegner klarer Favorit ist.

Das Auswärtsspiel des TVB II im alten Jahr in Zizishausen wurde abgebrochen, weil es in die Halle geregnet hatte. In der vorläufigen Wertung erhielt jede Mannschaft einen Punkt. Inzwischen ist die Partie neu terminiert worden (auf 1. April). Doch die Tabelle ist nach wie vor schief. Ein Umstand, der nicht nur TVB-Trainer Roland Wissmann ratlos zurücklässt. Richtig ist: Die Bittenfelder haben zwei Spiele weniger absolviert als die meisten Konkurrenten im Abstiegskampf, befinden sich aber nach wie vor in sehr prekärer Lage. „Extrem wichtig“ sei deshalb der 26:23-Sieg beim Vorletzten in Schwäbisch Gmünd gewesen.

Seinen großen Wert für den TVB II bewies Alexander Heib. Bei seinem zweiten Einsatz nach langer Verletzungspause war der bundesligaerfahrene Spielmacher mit sieben Treffern einer der Erfolgsgaranten.Gegen den nächsten Gegner HSG Konstanz II ist nicht wieder eine 17:27-Klatsche wie in der Vorrunde zu erwarten. „Da haben wir mit einer Rumpftruppe gespielt“, sagt Wissmann. Nun aber „haben wir zweimal hintereinander gewonnen, da sollte das Selbstbewusstsein da sein“. Ziel sei es zunächst einmal, in der heimischen Gemeindehalle ein gutes Spiel zu zeigen. „Was rauskommt, sieht man dann. Es wäre eine gute Sache, Punkte zu holen.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

Faschingsspieltag am Sonntag beim TVB

Der TVB Stuttgart hat in Kooperation mit der Zigeunerinsel Stuttgart ein Karnevalstrikot entworfen, in dem die Mannschaft beim Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig in der Porsche-Arena einmalig auflaufen wird. Damit spielt der Handball-Bundesligist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in einem Karnevalstrikot. Das gelb-schwarze Kempa-Trikot der Feldspieler ist an die Husarenuniform der Zigeunerinsel angelehnt. Beim roten, und somit klar vom Spielertrikot zu unterscheidenden Torwarttrikot, wurden zusätzlich noch die Ornamente an Ärmeln und am Bund eingearbeitet. Das Trikot wurde in Anlehnung an das Ornat des Barons der Zigeunerinsel designed.

Zusätzlich zum Logo des TVB Stuttgart ist auf der Mitte des Trikots das Vereinswappen der Zigeunerinsel Stuttgart abgebildet. Der Schriftzug „Gesellschaft Zigeunerinsel Stuttgart 1910 e.V.“ läuft zudem über das Nackenband. Mit diesem Trikot werden beide Vereine ihrer Tradition gerecht und unterstreichen ihre enge und vertrauensvolle Beziehung zueinander.

Ende letzten Jahres wurde den Sponsoren des TVB Stuttgart die Möglichkeit gegeben, ihr Unternehmen auf dem Ärmel des Faschingstrikots eines Spielers zu verewigen.

Des Weiteren sind mit der Organisation PLAY HANDBALL, Share & Play und dem Kinderhospiz Stuttgart drei soziale Einrichtungen auf je einem Spielerärmel vertreten.  

Die Besucher erwartet nicht nur ein spannendes Spiel auf der Platte, sondern auch ein umfangreiches Programm im Foyer der Porsche-Arena. Neben den Kinder-, Junioren- und Jugendgarden tritt auch der Spielmannszug der Zigeunerinsel auf. Einige Überraschungen sind mit Sicherheit auch dabei!

Die Gesellschaft Zigeunerinsel wurde am 15.02.1910 als Bürgerverein im Stuttgarter Westen gegründet und widmet sich traditionell dem karnevalistischen Brauchtum, dem alemannischen Brauchtum, dem Gardetanz und der Spielleutemusik. Als ältester Bürgerverein steht Frohsinn und Geselligkeit an erster Stelle. Gestützt wird die Zigeunerinsel von den Aktiven im Gardesport, den Spielleuten des Spielmannszuges, den Hutzelmännlein, sowie den über 600 Mitgliedern des Vereins. Sie engagieren sich ebenso in der Jugendarbeit in allen Abteilungen, um so Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, sich sportlich oder musikalisch zu entwickeln.

Von der Europameisterschaft zurück in den Liga-Alltag

Nach dem versöhnlichen 5. Platz bei der Europameisterschaft 2020 in Schweden, Norwegen und Österreich, sind die deutschen Nationalspieler des TVB wieder im Ligaalltag angekommen. Wir haben uns mit Johannes Bitter, David Schmidt und Patrick Zieker unterhalten und die interessanten Eindrücke gesammelt. Obwohl die drei WILD BOYS das Erlebte ganz unterschiedlich verarbeiten, stehen alle vor der selben beruflichen Aufgabe: den Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga zu gewinnen.

Wie gelingt es euch nach diesem ereignisreichen Turnier zurück in das Alltagsgeschäft und in den Kampf um den Klassenerhalt im Rahmen des Heimspiels gegen Leipzig zu finden?

Jogi: Natürlich hat die EM insgesamt einen Hype ausgelöst und es gab mehr Aufmerksamkeit. Aber ich habe einfach versucht, Handball zu spielen. Genau deshalb wird es jetzt auch nicht so schwer sein, wieder im Alltagsgeschäft anzukommen. Es ist nach wie vor Handball, das was wir können und jeden Tag machen. Ob wir das im Nationaltrikot oder im Trikot des TVB machen, ist egal. Deshalb freue ich mich darauf, dass es in der Liga wieder losgeht. Ich hätte am liebsten direkt weitergespielt, weil wir gefühlt in einer guten Verfassung waren. 

Patrick: Es ist sicherlich schwer, nach so einem Turnier und auch Erlebnis kopftechnisch direkt wieder im Liga-Alltag anzukommen. Da ist man schon ein bisschen ausgebrannt nach dem Turnier und empfindet eine gewisse Handballmüdigkeit. Trotz des Ausscheidens lief das Turnier danach noch ganz gut. Und dennoch ist auch eine Enttäuschung zu spüren. Deshalb taten so ein paar freie Tage sehr gut, wenn man einmal ganz abschalten kann. Jetzt ist es einfach unsere Aufgabe als Profisportler, den Fokus wieder voll auf die Liga zu setzen, um die Herausforderungen, die vor uns stehen, gut zu bewältigen. Man muss es dann auch schaffen, das Vergangene hinter sich zu lassen und sich mit vollem Einsatz auf das Kommende zu konzentrieren.

David: Ich hatte ja echt nicht viel Zeit, mir über den Hype Gedanken zu machen. Der berufliche Alltag im Verein ging sofort wieder los. Die EM hat mental schon viel Kraft gekostet. Man muss es jetzt aber nach den Ereignissen hinbekommen, im Kopf wieder zurück zu finden. Das erste Spiel haben wir ja bereits hinter uns und das Fokussieren auf die Liga muss jetzt einfach auch schnell gehen, weil wir jeden Punkt brauchen. 

Was nehmt ihr vom EM-Erlebnis mit in die Liga und was lasst ihr bewusst zurück?

Jogi: Ich nehme mit, dass wir uns aus einer schwierigen Phase mit sehr viel Konzentration und mit einer gewissen Leichtigkeit befreit und richtig stark aufgespielt haben. Außerdem sind wir uns den Qualitäten, die wir besitzen, bewusst geworden. Ich denke mal bei uns in der Liga ist das ganz ähnlich. Wir haben ganz viel Qualität, die wir nicht immer auf die Platte bekommen. Deshalb hoffe ich, dass wir auch diese Konzentration und das Gemeinschaftsgefühl im Kampf um den Klassenerhalt finden – um dann in den Spielen eine gute Leistung zu bringen. 

Patrick: So ein Turnier ist einfach nicht mit dem Liga-Alltag zu vergleichen. Natürlich bekommt man in einem Turniermodus schneller eine Quittung, wenn man mal nicht so eine gute Leistung bringt. Weil das, ganz klar, häufig mit dem direkten Ausscheiden verbunden ist. In der Liga kann man sowas aufgrund der Länge der Saison auch mal ausgleichen. Aber wie gesagt, die Erfahrungen aus dem Turnier sind noch sehr frisch. Es fällt mir schwer, ein richtiges Fazit zu ziehen, weil es so ein Abenteuer war. In erster Linie nehme ich viel Erfahrung mit, die einen auf jeden Fall weiterbringt. Und auch, dass man nach Rückschlägen, wie nach dem Kroatien-Spiel, wieder aufstehen muss.

David: Ich nehme schon ein Stück weit Spielfreude mit. Ich durfte in der kurzen Zeit viel lernen. Auch der Umgang mit den Mitspielern war was Neues, um sich gegenseitig kennenzulernen, das Denken der anderen in kürzester Zeit auf dem Feld zu verstehen und eine Einheit zu bilden. Auch das schnelle Einstellen auf den Gegner war eine Herausforderung, was können sie gut und was können sie nicht so gut. Was ich bewusst zurücklasse ist der Reisestress bzw. auch den Lagerkoller, den man da ab und zu empfindet.