Im Gespräch mit unserem Abwehrchef

Seit nun knapp sieben Jahren spielt Samuel Röthlisberger für den TVB Stuttgart. Wir haben mit unserem Co-Kapitän vor dem Bundesligastart im neuen Jahr unter anderem über die aktuelle Saison und die Handballeuropameisterschaft gesprochen.

Hallo Samu, erst einmal noch ein frohes und erfolgreiches neues Jahr! Wie hast du die Weihnachtsfeiertage und die Zeit über den Jahreswechsel denn verbracht?

Ich bin direkt nach dem letzten Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen nach Hause gefahren und konnte die Zeit mit der Familie sehr genießen. Das erste Mal seit ich beim TVB Stuttgart in Deutschland spiele, konnte ich Weihnachten, ohne an Handball zu denken verbringen. Über Silvester bin ich auch noch in der Schweiz geblieben, bevor ich Anfang des Jahres nach Stuttgart zur Untersuchung meines Daumens aufgrund meiner Verletzung bin. Danach bin ich mit der Nationalmannschaft unterwegs gewesen.

Du bist mittlerweile seit 2017 beim TVB Stuttgart und damit der dienstälteste Spieler, was macht den Verein für dich aus?

Ich fühle mich sehr wohl im Verein und der Umgebung. Nach all den Jahren hier habe ich mittlerweile mir auch mein eigenes Umfeld aufgebaut. Der TVB Stuttgart ist über die Jahre von einem Dorfverein zu einem Verein für die Region gereift. Trotzdem vergisst man nie, wo man hergekommen ist. Somit sind die Werte, die den Verein groß gemacht haben, immer noch präsent. 

Bezogen auf die aktuelle Saison 2023/24, wie bewertest du sportlich die aktuelle Situation?

Die Saison ist bislang so ausgeglichen wie fast noch nie. Sehr viele Mannschaften befinden sich auf Augenhöhe und das sieht man an der aktuellen Tabellensituation. Natürlich sind wir mit dem Blick auf die Tabelle nicht komplett zufrieden, so ehrlich muss man auch sein. Wir haben einfach ein paar Punkte zu wenig geholt, die uns momentan fehlen, um weiter oben zu stehen. Deshalb gilt es von Spiel zu Spiel zu denken.

Auf der einen Seite geht mit Adam Lönn einer deiner besten Freunde im Team zum Saisonende – auf der anderen Seite kommt mit Lenny Rubin ein sehr guter Freund. Wie besonders ist der Wechsel für dich persönlich? 

Die Situation mit dem Wechsel war sehr besonders für mich. Mit Adam geht einer meiner besten Freunde und einer unserer wichtigsten Spieler, der auch neben dem Platz sehr viel für den Verein geleistet hat. In Sachen Einsatz und Vorangehen war er immer ein Vorbild für uns. Wir verbringen auch viel Zeit gemeinsam neben dem Feld mit unseren Familien. Auf der anderen Seite kommt mit Lenny Rubin, den ich, seit ich zwölf Jahre alt bin kenne, einer meiner engsten Freunde. Das gehört zum Sport eben dazu, ich freue mich auf das was kommt, auch wenn ich Adam vermissen werde.

Im Dezember letzten Jahres wurdest du ausgebremst: Nach einer zugezogenen Bandverletzung in der Hand stand für dich das EM-Aus fest? Wie bist du mit diesem Rückschlag umgegangen?

Die Verletzung in meiner Hand war für mich ein sehr bitterer und enttäuschender Rückschlag. Ich habe so lange auf dieses Turnier in dem Land, wo ich mittlerweile seit sieben Jahren zu Hause bin, hingearbeitet. Auch das Eröffnungsspiel gegen Deutschland hat eine so große Bühne wie noch nie in der Sportart Handball geliefert. Im Rahmen des Eröffnungsspiels wurde mir auch vor Augen geführt, was für ein Event ich gerade verpasse. Allerdings war ich froh darüber, bei der Mannschaft dabei gewesen zu sein und sie zu unterstützen.

Wie hältst du während einer Verletzung den Kontakt zum Team? 

Der Kontakt zum Team während einer Verletzung hängt vom Grad dieser und vom Zeitpunkt ab. Ein Tag vor dem letzten Spiel wurde ich operiert und bin beim letzten Spiel noch da gewesen. Während der Winterpause ist jeder Spieler froh, sich mal voll und ganz auf seine Familie und Freunde konzentrieren zu können. Zum Trainingsauftakt im neuen Jahr war ich vor Ort und bin dann zur Nationalmannschaft gereist, um diese zu unterstützen. Wenn man verletzt ist, wird einem bewusst, wie wichtig der ständige Kontakt und Austausch mit den Teamkollegen ist.

Zwar konntest du bei der Europameisterschaft keine Spiele bestreiten, bist allerdings über das Turnier bei der Nationalmannschaft gewesen. Was ist dein Fazit zur EM aus Schweizer Sicht?

Wir waren alle nicht so ganz zufrieden mit dieser EM. Leider waren wir im Eröffnungsspiel auf der größtmöglichen Bühne deutlich unterlegen. Im Angriffsspiel haben wir unseren Kopf und das Selbstvertrauen so ein wenig verloren im ersten Spiel. Gegen den späteren Europameister Frankreich haben wir eine sehr starke Reaktion gezeigt, auf dieses Unentschieden können wir stolz sein. Leider haben wir das letzte Spiel gegen Nordmazedonien, dass wir eigentlich gewinnen mussten, verloren. Es ist schade in Hinblick auf ein Fazit zur EM, die Jahreswertung und den Abschied einzelner Spieler und Verantwortlicher.

Im Februar startet der TVB mit dem Schwabenderby bei FRISCH AUF! Göppingen in das neue Kalenderjahr, bevor die HSG Wetzlar zu Gast in der Porsche-Arena ist. Wie schätzt du die beiden Partien ein?

Der Februar wird bereits sehr intensiv. Das Derby auswärts in Göppingen ist eines der geilsten Spiele, was man spielen kann und natürlich auch sehr wichtig. Ebenso Wetzlar zuhause. Das sind beides Partien gegen Konkurrenten auf Augenhöhe, wo es einfach gilt an uns zu glauben und alles für die zwei Punkte zu investieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir zwei Siege einfahren können!

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