„Wir haben 40. Minuten einen guten Kampf geliefert!“

Die Stimmen zum Spiel nach der 25:29-Auswärtsniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Michael Schweikardt: „Ich denke, wir haben heute über vierzig Minuten einen wirklich guten Kampf geliefert, geben aber leider in den ersten zehn, fünfzehn Minuten der zweiten Hälfte das Spiel aus der Hand. Ansonsten waren wir heute wirklich ebenbürtig und konnten einen guten Gegner etwas ärgern und stressen. Am Ende des Tages reicht es aber eben nicht, wenn man das vierzig Minuten macht, da braucht man dann volle sechzig Minuten. Für uns gilt es, die guten Dinge aus der Partie mitzunehmen. Wir haben in der ersten Hälfte super verteidigt, hatten da einen Vorsprung von vier Toren. Für uns als TVB ist es ein gutes Gefühl, auch mal enttäuscht in Flensburg zu sein. Wir waren heute nicht so weit weg, hier Punkte zu holen. Wir haben am Donnerstag ein wichtiges Heimspiel gegen Minden, da gilt es dann wieder zu punkten.“

Maik Machulla: „Wir sind natürlich sehr zufrieden mit den zwei Punkten heute. Gerade der Start in das Spiel verläuft natürlich alles andere als gut für uns, wir sind sehr offen im Zentrum und haben große Probleme, die Lücken zu schließen. Im Angriff bekommen wir nicht die Räume, die wir uns gewünscht haben, machen einfache Fehler und liegen dann plötzlich mit vier Toren hinten. Wir haben uns dann aber ins Spiel zurückgekämpft. In der zweiten Halbzeit führen wir relativ schnell mit drei, vier Toren und dann kommt die Ruhe rein, die wir uns von Anfang an gewünscht haben.“

Silvio Heinevetter: „Wir sind mit einem Unentschieden in die Halbzeit gegangen, das ist schon mal gut. Aber wir haben zwischenzeitlich auch mit vier Toren geführt, verwalten das dann aber nicht gut und speziell wenn du es verwalten willst, dann klappt das sowieso nie. In der zweiten Halbzeit lösen wir uns dann gerade in der Abwehr auf. Wir haben zwar gekämpft, aber haben zu viele einfach Fehler gemacht. Eine Niederlage mit nur vier Toren tut manchmal mehr weh als eine deutliche Niederlage mit minus zehn Toren hier in Flensburg. Ich habe heute gerade gegen die Außen der Flensburger gut gehalten, aber da muss man einfach auch sagen: Manchmal hat man eben Glück und manchmal hat man Pech. So ist eben der Sport. Am Ende muss man sagen, dass es doch schön ist, dass wir hier so lange Paroli bieten konnten und ich finde, dass wir es noch länger hätten schaffen können, wenn wir einen bisschen kühleren Kopf bewahrt hätten, gerade in der Abwehr. Wenn wir das noch abstellen, dann ist das ein guter Weg!“

Eine gute erste Hälfte reicht in Flensburg nicht

Am 14. Spieltag war der TVB Stuttgart zu Gast im hohen Norden bei der SG Flensburg-Handewitt. Verzichten musste der TVB bei seinem Auswärtsspiel auf den angeschlagenen Ivan Slišković. Lange Zeit waren die WILD BOYS auf Augenhöhe mit dem Spitzenteam, mussten sich letztendlich aber dennoch geschlagen geben.

Im Angriff startend gelang Spielmacher Egon Hanusz der erste Treffer für den TVB. Nach zwei Minuten glich sein Gegenüber, Mads Mensah Larsen, für die SG zum 1:1 aus. In der Anfangsphase, die viel Tempo mit sich brachte, unterliefen beiden Mannschaften immer wieder Fehler. Nach sechs Minuten war es Adam Lönn, der die WILD BOYS mit 4:3 in Führung brachte. In der neunten Minute traf TVB-Linksaußen Daniel Fernández bei einem 7-Meter im Gesicht und sah daraufhin die rote Karte, was für ihn die Disqualifikation bedeutete.

Doch auch nach knapp zwölf Minuten war der TVB komplett auf Augenhöhe, was auch an Silvio Heinevetter lag, der nach einem Wurf von Emil Jacobsen seine vierte Parade feiern konnte. Nach einem schönen Pass von Hanusz traf Sascha Pfattheicher in der 15. Minute von Rechtsaußen zum 8:7 für die Stuttgarter. Kurz darauf sah sich SG-Coach Maik Machulla zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Aber auch in der Folge tat sich die SG sichtlich schwer gegen den TVB. Nach zwei Paraden von Heinevetter und darauffolgenden Toren von Hanusz und Jerome Müller ging der TVB mit 11:8 in Führung. Der Gastgeber blieb dran, aber der TVB schaffte es, wie durch das 14:11 von Max Häfner, weiter leichte Tore zu erzielen. In den nächsten Minuten stand die Abwehr der Flensburger dann besser und sie glichen nach einem schnellen 3:0-Lauf zum 14:14 aus. Mit diesem Ergebnis ging es für beide Teams dann auch in die Kabine.

Nach der Pause erwischte die SG den besseren Start und führte schnell mit 17:15. Der TVB kassierte zwei schnelle 2-Minuten-Strafen und musste kurzzeitig mit vier Spielern verteidigen. Kurz darauf folgte für einen Wechselfehler die nächste bittere 2-Minuten-Strafe. Abschütteln ließen sich die WILD BOYS aber noch nicht und blieben am ehemaligen deutschen Meister dran – Jerome Müller traf im der 45. Minute zum 20:23. Dann aber folgte ein Bruch im Spiel des TVB. Zu viele einfache Fehler sorgten dafür, dass der Gastgeber sich nach 47 Minuten mit sechs Toren (26:20) absetzen konnte. Und auch in der Schlussviertelstunde gab es kein Aufbäumen des TVB mehr. Flensburg spielte seine Klasse und Erfahrung aus und siegte am Ende mit 29:25.

Eine wirklich gute erste Hälfte und eine Zweite mit zu vielen einfachen Fehlern reicht gegen eine Spitzenmannschaft, wie es die SG Flensburg-Handewitt ist, nicht. Dennoch gibt es nach der heutigen Leistung keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Bereits am Donnerstag geht es in heimischer Halle weiter. Am 01.12.2022 treffen die WILD BOYS um 19:05 Uhr auf GWD Minden. In diesem wichtigen Spiel braucht der TVB die Unterstützung aller Fans – Tickets für die Partie gibt es hier: https://www.easyticket.de/veranstaltung/tvb-stuttgart-vs-gwd-minden/91026