„Natürlich muss alles zu 100% passen, wenn du in Kiel gewinnen willst.“

Roi Sánchez: „Ich glaube wir haben uns heute in Kiel sehr gut präsentiert und das Spiel über 45 Minuten auf Augenhöhe behalten. Natürlich muss alles zu 100% passen, wenn du in Kiel gewinnen willst. Es gab auf unserer Seite einige Sachen, die nicht gepasst haben, zum Beispiel das Überzahlspiel, das Kiel sehr gut verteidigt hat. Dennoch bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft. Es läuft nicht so gut zur Zeit, wir haben viele Rückschläge bekommen, aber meine Mannschaft steht immer wieder auf und das macht mich sehr stolz als Trainer. Natürlich wäre es sehr schön gewesen, hier gewinnen zu können, aber dafür hat eben nicht alles geklappt. Am Wochenende haben wir das Derby gegen Göppingen, das nochmal ein sehr wichtiges Spiel für uns im Abstiegskampf ist. Ich denke, wir spielen einen guten und attraktiven Handball und hoffe, wir können uns endlich dafür belohnen.“

Filip Jicha: „Ich bin auch sehr stolz auf meine Mannschaft, die sich heute sehr reingehauen hat, Stuttgart hat es uns heute wirklich schwer gemacht. Ich muss meine Mannschaft für die starke Willensleistung heute loben, wie sie die letzten Ressourcen heute nochmal ausschöpfen konnte. Es waren auch einige leichte Fehler dabei, die man aber auf den müden Geist zuschreiben kann. Ich möchte mich zudem auch bei den Zuschauern bedanken, die trotz der halben Kapazität eine fantastische Stimmung gemacht haben und uns sehr geholfen haben.“

Stuttgarter schnupperten an der Überraschung

Zum letzten Spiel vor Weihnachten waren die WILD BOYS beim Rekordmeister THW Kiel zu Gast in der Wunderino Arena. Nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen wollten die Stuttgarter für eine Überraschung sorgen. Eine gute erste Halbzeit gab Hoffnung, aber am Ende zogen die Kieler davon und gewannen mit 35:31.

Schon in der ersten Minute gab es den ersten Schock bei den Gastgebern. Niklas Landin bekam beim ersten Angriff der Stuttgarter den Ball ins Gesicht, woraufhin das Spiel für kurze Zeit unterbrochen wurde. Beide Torhüter starteten dennoch gut in die Partie. So auch in der 5. Minute, in der Pešić den ersten 7-Meter der Kieler hielt. Daraufhin gingen die WILD BOYS durch Egon Hanusz mit 1:3 in Führung.

Die Stuttgarter spekulierten immer wieder auf Fehlpässe und somit kam es, dass Sascha Pfattheicher in der 12. und Patrick Zieker in der 14. Minute durch Gegenstöße trafen – 5:7. Ab der 15. Spielminute verteidigten die Kieler offensiver. Die dadurch freigewordenen Räume nutzten die Stuttgarter gut aus. Kreisspieler Zharko Peshevski, aber auch Sebastian Augustinussen und Alexander Schulze trafen von außen. 

Die erste Drei-Tore-Führung des TVB, das 10:13, gelang Kristjánsson vom 7-Meter-Strich. Bis zur Halbzeit konnte der TVB die Führung halten. Die Teams gingen mit 17:19 in die Pause.

Auch die zweite Halbzeit begann gut für die Stuttgarter. Schon zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff führten sie mit 17:21. Der erste Fehlversuch von Adam Lönn in der 39. Spielminute ermöglichte es den Kielern, wieder auf zwei Tore ranzukommen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 22:24. Zwei vergebene Torchancen in Folge führen zu zwei Gegenstößen und damit zum 25:25-Ausgleich. 

Die sich häufenden technischen Fehler des TVB und ein 7-1 Lauf der Kieler führte dazu, dass der THW die Führung in der 44. Spielminute auf zwei Tore, auf 27:25, ausbauen konnte. Roi Sánchez nahm seine Auszeit. Aber auch nach der Ansprache konnten die Fehler im Angriff nicht reduziert werden und Kiel wurde im Gegenzug immer sicherer. Fünf Minuten vor Abpfiff bauten die Gastgeber ihre Führung auf 33:28 aus.

35:31 endete eine umkämpfte Partie in Kiel vor knapp 5.000 Zuschauern. Am 2. Weihnachtsfeiertag ist der TVB Stuttgart zum Schwabenderby in Göppingen zu Gast.