„Für uns war die erste Hälfte spielentscheidend.“

Die Stimmen zum Spiel TVB Stuttgart vs. HSG Wetzlar (24:31) am 11.04.2021:

Jürgen Schweikardt: „Für uns war die erste Hälfte spielentscheidend. Die ersten Minuten waren noch in Ordnung aber dann als Samuel Röthlisberger wegbricht, haben wir zu lange gebraucht, unser Abwehrspiel wieder zu finden. Für Rubin und Cavor ist es eine Leichtigkeit, die Rückraumwürfe zu vollstrecken, weil wir es davor eben nicht schaffen, Druck auf die Kreuzungen aufzubauen. Das hat viel zu lange gedauert. Erst zum Anfang der zweiten Halbzeit haben wir das hinbekommen. Mit unserem eigenen Angriffsspiel bin ich in der ersten Halbzeit eigentlich zufrieden. Wir haben zwölf Tore gemacht aber wir hätten auch auf 18 Tore kommen können. Da stand uns dann eben Ivanisevic im Weg. Mit der wirklich schlechten Deckung und vielen verworfenen freien Bällen kommt der Rückstand in der ersten Halbzeit zu Stande. Dann schaffen wir es, besser zu verteidigen in der zweiten Hälfte und halten das Angriffsniveau der ersten Hälfte. So kommen wir dann wieder ran und haben sogar die Chance, auf zwei Tore ranzukommen. Das schaffen wir dann aber nicht und müssen mehr riskieren. Am Ende ist es dann ein deutlicher und verdienter Sieg für Wetzlar. Wir müssen jetzt schauen, was mit Samuel Röthlisberger und Max Häfner ist, der auch angeschlagen war und uns dann bestmöglich aufstellen für das wichtige Spiel in Ludwigshafen.“

Kai Wandschneider: „Ich freue mich natürlich sehr über den Sieg hier in Stuttgart. Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt mit 18 Auswärtstoren. Da haben sich natürlich besonders Stefan Cavor und Lenny Rubin hervorgetan. Sie haben aus den Kreuzbewegungen und wirklich aus allen Lagen getroffen. Wir hatten auch eine starke Torwartleistung über 60 Minuten. Unsere Deckung fand ich auch sehr gut in der ersten Halbzeit. Wir sind mit sechs Toren Vorsprung in die Kabinen gegangen und waren danach dann in Überzahl und hatten Angriffsrecht. Stuttgart hat unsere Standardüberzahl super verteidigt. Da hatten wir auch schon in der ersten Halbzeit Probleme. Wir machen kein Tor und bekommen Probleme, unser Spiel ist nicht mehr flüssig und die Stuttgarter Abwehr war richtig gut und sehr agressiv. Wir werfen dann neben das Tor und dann kann das schnell kippen. Stuttgart verkürzt und kommt auf drei ran. Dann haben wir uns für einen 7. Feldspieler entschlossen. Damit hatten wir dann auch noch ein oder zwei Angriffe lang Probleme. Aber wir haben sehr, sehr lange Zeit kein direktes Gegentor bekommen und haben uns da gut eingespielt. Wir haben uns zurückgekämpft und gute Moral bewiesen. Wenn man das gesamte Spiel nimmt, dann war unser Sieg hier heute verdient.“

Fynn Nicolaus: „Es ist heute natürlich nur ein kleiner Trost, dass ich mein erstes Bundesligator geschossen habe, aber es hat ja auch ein bisschen auf sich warten lassen. Leider ist es ein bisschen unglücklich, dass ich es mir dann in so einer Partie gelungen ist. In der ersten Hälfte haben wir die Kreuzungen über die Mitte nicht in den Griff bekommen, da waren wir heute schwach. Im Angriff haben wir viele freie Bälle verworfen. Anfang der zweiten Halbzeit haben wir uns dann wieder ran gekämpft, aber leider reicht es dann nicht, um wieder ganz ranzukommen. Wenn man nicht hundert Prozent konsequent ist, dann reicht es gegen Wetzlar einfach nicht, die sind aktuell einfach super drauf.“


TVB holt gegen Wetzlar keine Punkte

Nachdem der TVB am vergangenen Samstag beim Rekordmeister in Kiel gastiere, war heute die HSG Wetzlar in Stuttgart zu Gast. Das Team von Kai Wandschneider stand vor diesem Spieltag mit 24:22 Punkten auf Rang 9 der Tabelle der LIQUI MOLY HBL. Seitens der Gastgeber kehrten einige zuvor verletzungs- oder krankheitsbedingt ausgefallene Spieler in den Kader zurück. So waren Sascha Pfattheicher, Tim Wieling und Adam Lönn wieder mit an Bord. 

Die Partie startete zunächst ausgeglichen. Dominik Weiß markierte das erste Tor des Spiels. Bis zum 3:3 in der 5. Minute legten die WILD BOYS jeweils einen Treffer vor und Wetzlar zog nach. Nach Ballverlusten und Fehlwürfen auf beiden Seiten gelang es der HSG durch einen Treffer von Stefan Cavor, erstmals in Führung zu gehen (7. Minute). Max Häfner stellte den Ausgleich kurzfristig wieder her (4:4, 9. Minute), dann zog Wandschneiders Team mit einem 3:0-Lauf davon. So stand es nach zwölf Minuten 4:7.

Bei den Gästen dominierten in der Anfangsphase insbesondere Lenny Rubin, Anton Lindskog und allen voran Stefan Cavor. Aber auch HSG-Torhüter Tibor Ivanisevic kam nach rund zehn Minuten ins Spiel und parierte einige Bälle ab. Mit ihm im Rücken baute Wetzlar die Führung weiter aus und so sah sich Jürgen Schweikardt nach 16 Minuten beim Stand von 5:10 gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen.  

Aber auch nach der Auszeit kam der TVB nicht näher als mit vier Toren an die HSG heran. Cavor gelang nahezu alles und traf ein ums andere mal. Die TVB-Abwehr fand einfach keinen Zugriff. So stand es nach 20 Minuten 8:12. Bis zur Pause unterliefen beim TVB Stuttgart weitere Fehler. Dies eröffnete Wetzlar die Chance, die Führung weiter auszubauen. Nach 30 Minuten zeigte die Anzeigetafel 12:18. Dabei ist zu erwähnen, dass allein auf das Konto von Cavor acht der gegnerischen Treffer gingen. Er blieb in acht Wurfversuchen fehlerfrei. 

Die Kabinenansprache von Jürgen Schweikardt schien direkt nach der Halbzeit gefruchtet zu haben, denn der TVB startete mit einem 3:0-Lauf in den zweiten Durchgang. Trotz Unterzahl konnten die WILD BOYS zwei Ballgewinne feiern und auf 15:18 verkürzen (34. Minute). Dabei war einer der Torschützen der 17-Jährige Fynn Nicolaus, dem sein erster Treffer in der LIQUI MOLY HBL gelang. 

Das erste Tor der Gäste in der zweiten Spielhälfte fiel per 7-Meter, den Maximilian Holst verwandelte und damit auf 15:19 in der 35. Minute stellte. Den zweiten Strafwurf, der den 20. Treffer der HSG bedeutet hätte, entschärfte Primož Prošt allerdings. Nichtsdestotrotz fand Wetzlar von da an wieder zurück ins Spiel und ließ nichts mehr anbrennen. Auch die zweite Auszeit von Jürgen Schweikardt beim Stand von 20:25 in der 50. Minute und das anschließende taktische Mittel des 7 gegen 6 gefährdete den Sieg der Gäste nicht mehr entscheidend. Das 21:28 in der 54. Minute nach einem 3:0-Lauf der HSG bedeutete die Vorentscheidung. Letztlich endete die Partie mit 24:31.