TVB reist zum Derby nach Göppingen

Stark gespielt, endlich mit einem Sieg belohnt – und doch keine Punkte geholt: Der Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals gegen den HC Erlangen am Mittwoch dürfte den Erstliga-Handballern der TVB Stuttgart aber Mut machen für die kommenden Aufgaben. Am Sonntag geht’s zum Derby nach Göppingen.

War das der vielzitierte Befreiungsschlag für den TVB? Die Erleichterung nach dem 30:26-Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen den Ligakonkurrenten HC Erlangen, gegen den der TVB zum Punktspielauftakt noch mit 24:29 verloren hatte, war jedenfalls bis unters Hallendach der Scharrena zu spüren. „Die Mannschaft hat viele Emotionen gezeigt, auf und neben dem Spielfeld“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Und sie hat gesehen, dass sie gewinnen kann. Das war extrem wichtig für unsere Entwicklung.“

Geradezu begeistert zeigte sich Schweikardt von der „super“ Unterstützung der Fans. Dabei war die Scharrena mit 700 Zuschauern lediglich zu einem Drittel gefüllt. „Ich habe da gar keinen Unterschied gemerkt, die Rückendeckung war fantastisch, unsere Fans waren mit dem Herzen dabei.“

Das waren auch seine Spieler über die kompletten 60 Minuten hinweg. Im ersten Spielabschnitt knarzte es zwar noch im Angriff, und ausgerechnet das Geburtstagskind Tim Wieling hatte bei seinem Start-Debüt auf Rechtsaußen das große Nervenflattern. „Wir hatten uns alle gewünscht, dass es anders läuft für ihn“, sagt Schweikardt, der mit dem Neuzugang gesprochen hat. „Das muss er jetzt wegstecken.“

Der TVB kämpft mit Abstimmungsproblemen im Angriff

Wieling war jedoch nicht der einzige mit Problemen im Abschluss. Der TVB kompensierte diese Schwäche mit der stärksten Defensivleistung in der noch jungen Saison. „Darauf müssen wir uns fokussieren“, so Schweikardt. „Im Angriff brauchen wir noch Zeit, bis wir unsere Abstimmungsprobleme in den Griff bekommen.“

Die waren auch gegen Erlangen unübersehbar. Mit großer Willensstärke und Mut machte der TVB dieses Manko wett. Einer setzte sich dabei besonders in Szene: Für Adam Lönn hatte der Trainer deshalb auch ein Sonderlob parat. Er sei ein Vorbild in allen Bereichen, gebe im Training stets Vollgas, sei ein Top-Athlet und lasse sich auch von einem Fehlwurf nicht aus der Ruhe bringen. „Ich kann vor ihm nur dem Hut ziehen“, sagt Schweikardt.

Mit dem Sieg gegen Erlangen erreichte der TVB zum zweiten Mal überhaupt das Viertelfinale im Pokalwettbewerb. In der der Saison 2017/2018 verwehrte die HSG Wetzlar dem TVB den Traum vom Final Four. Der lebt nun wieder auf, die Stuttgarter benötigen allerdings eine Menge Losglück. Schließlich sind fast alle Schwergewichte noch im Lostopf.

Bevor der TVB Stuttgart am 3. oder 4. Dezember um die Reise nach Hamburg kämpft, steht der graue Liga-Alltag an. Und da ist die Lage bei 1:9 Punkten und dem vorletzten Platz eher ernüchternd. Am Sonntag geht’s zum Nachbarn nach Göppingen. „Wenn die Göppinger ihr Leistungsvermögen abrufen, gehören sie zu den besten sieben Teams der Liga“, sagt Schweikardt. In den vergangenen drei Spielzeiten ist ihnen das allerdings mit zwei zehnten Plätzen und Rang acht nicht gelungen. In dieser Spielzeit möchte sich der neunfache Deutsche Meister den internationalen Startplätzen wieder annähern.

Göppingen startete noch schlechter in die Saison als der TVB

In die vordere Tabellenregion möchte der TVB auch irgendwann vordringen, in dieser Saison freilich ist dies unrealistisch. Immerhin schaffte er es, den württembergischen Rivalen am vierten Spieltag hinter sich zu lassen. Was allerdings keine große Kunst war, schließlich startete die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer mit vier Niederlagen und damit noch schlechter in die Saison als der TVB: 24:31 beim THW Kiel, 24:27 gegen Hannover, 25:28 gegen Berlin, 25:26 in Leipzig. Das erste Erfolgserlebnis gab’s vorige Woche beim 26:23-Erfolg gegen Minden.

Im Rahmen bewegten sich die Personal-Rochaden bei den Göppingern. Mit Allen Damgaard, Primoz Prost und Jens Schöngarth verließen lediglich drei gestandene Spieler den Verein. Die dürften jedoch adäquat ersetzt worden sein: Aus Zagreb kam Urh Kastelic. Der 23 Jahre alte Torhüter holte bei der WM 2017 mit der slowenischen Nationalmannschaft die die Bronzemedaille. Aus Erlangen wechselt der gebürtige Köngener und zweifache Nationalspieler Nicolai Theilinger zu FA. „Der große Vorteil der Göppinger ist, dass sie im Gegensatz zu uns eingespielt sind“, so Schweikardt. „Das heißt aber nicht, dass wir an einem guten Tag keine Chance hätten.“

Verzichten muss Schweikardt nach wie vor auf Rudolf Faluvégi und Dominik Weiß. Drei weitere Spieler gingen angeschlagen aus dem Erlangen-Spiel heraus: Manuel Späth prallte heftig mit Antonio Metzner zusammen und hat Schmerzen im Knie. David Schmidt klagte über leichte Schmerzen an der malträtierten Leiste. Und der Torhüter Johannes Bitter machte in den finalen Minuten Platz für Nick Lehmann, weil ihn der Rücken zwickte.

„Wir müssen abwarten“, sagt Schweikardt. „Ich hoffe aber, dass es bei allen dreien nicht so schlimm ist.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

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