Nach Derby-Remis: Trainer verteilt Komplimente

Die Handball-Gourmets sind im Derby der ersten Handball-Bundesliga zwischen dem TVB 1898 Stuttgart und FA Göppingen sicher nicht durchweg auf ihre Kosten gekommen. Die Zuschauer indes dürften Gefallen gefunden haben – wie der TVB-Trainer. „Das Spiel hatte alles, was den Handball ausmacht“, sagt Jürgen Schweikardt. Und es bot zudem reichlich Diskussionsstoff.

Es war wieder einmal eine Achterbahn der Gefühle, die sämtliche Beteiligten durchlebten. Am Ende war das 26:26 das zweifellos stimmige Resultat. Und wie immer bei einem Unentschieden, wird hernach eifrig darüber diskutiert, welches Team damit besser bedient ist. Hin- und hergerissen war auch der Göppinger Trainer direkt nach dem Spiel. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte Hartmut Mayerhoffer und blickte hinüber zu seinem Kollegen Jürgen Schweikardt. „Entweder Glückwunsch oder Beileid oder wie auch immer.“

Es passte beides nach einer Partie, die an Intensität und Spannung kaum zu überbieten war. Dass die spielerische Linie bisweilen auf der Strecke blieb, störte Schweikardt nicht. „Sicherlich gab’s auf beiden Seiten viele Fehler“, sagte der Trainer am Tag danach. „Aber das Spiel hatte sonst alles, was den Sport ausmacht: beide Teams kämpften unermüdlich, das Match war eng, in der Halle war eine tolle Stimmung.“ Und es sei keinesfalls so gewesen, dass die Fans keine tollen Aktionen gesehen hätten.

Bitter und Prost zeigten fantastische Paraden

Protagonisten gab’s einige. Die beiden Torhüter Jogi Bitter und Primosz Prost beispielsweise, die fantastische Paraden zeigten und unter anderem sechs von sieben Siebenmetern hielten. Sascha Pfattheicher war der einzige, der Prost überlistete – aber auch zweimal am Slowenen scheiterte.

Überhaupt war’s für den Rechtsaußen kein Spiel wie jedes andere. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende brachte der 21-Jährige den TVB mit 25:24 in Vorteil – und scheiterte Sekunden später bei einem Gegenstoß. „Wenn er den reinmacht, ist er der Held“, sagt Schweikardt. Hätte der andere Youngster Max Häfner nicht mit der Schlusssirene den Punkt gerettet, wäre Pfattheicher der tragische Held gewesen.

„Geschuftet wie die Berserker“

„Mit dieser Situation muss er jetzt umgehen“, sagt Schweikardt. Weil Bobby Schagen wegen Leistenproblemen erneut passen musste, spielte Pfattheicher den Alleinunterhalter auf der rechten Außenbahn. „Er weiß, dass er da jetzt ran muss“, so Schweikardt weiter. „Ich bin mir sicher, dass er das wegstecken wird, wir werden alles analysieren.“ An Selbstvertrauen mangelt’s Pfattheicher nicht, wie die Szene in der 54. Minute verdeutlichte. Beim 23:23 bot sich dem TVB zum wiederholten Mal die Chance zur ersten Führung – per Siebenmeter. Michael Schweikardt war zuvor zweimal gescheitert, Pfattheicher einmal. Der dritte Schütze, Max Öhler, machte sich auf der Auswechselbank schon bereit, doch Pfattheicher schnappte sich den Ball. „Da wollte ich ihn nicht zurückpfeifen“, sagt Schweikardt. Prost hielt erneut. Die schwache Wurfausbeute, nicht nur vom Siebenmeterstrich, war das Einzige, was Schweikardt am Spiel seines Team störte. „Wir hatten uns vorgenommen, von der Mentalität her ein gutes Spiel zu machen. Unabhängig vom Ergebnis.“ Diesbezüglich sei er von seinen Spielern „schwer beeindruckt“, sie hätten „geschuftet wie die Berserker“. Wie Manuel Späth sich nach jedem Ball geworfen und Samuel Röthlisberger Kresimir Kozina bearbeitet habe, das sei schon aller Ehren wert gewesen. „Im Grunde war’s die Fortsetzung von Lemgo, wir haben wieder ein sehr stabiles Spiel gezeigt.“

Weil am Wochenende Länderspielpause ist, lassen es die Bittenfelder in den nächsten Tagen ein bisschen ruhiger angehen und trainieren individuell. So bleibt genügend Zeit, sich mit den letzten Personalentscheidungen zu beschäftigen: Noch ist nicht geklärt, wie es mit dem Linksaußen Tobias Schimmelbauer weitergeht. Gesucht wird auch noch ein zweiter Rechtsaußen.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

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