„Der Knackpunkt war, dass wir nicht genug Bälle verteidigen.“

Michael Schweikardt: „Ich muss natürlich gratulieren. Wie viele Mannschaften, die hier nach Magdeburg kommen, haben auch wir uns bisschen etwas vorgenommen. Wir wollten den Gegner vor andere Aufgaben stellen. Wir haben das heute im Zentrum mit Fynn Nicolaus probiert, der den Innenblock ein bisschen offensiver ausgelegt hat, wie wir es sonst machen. Schlussendlich ist es auch für ihn schwer gewesen das Ganze heute dauerhaft zu verteidigen. Wenn man auf das Ergebnis schaut, dann zeigt das schon vieles. Der Knackpunkt war, dass wir nicht genug Bälle verteidigen. Wir bekommen 40 Gegentore. Was ich da Positives rausnehmen kann, ich finde wir spielen die ersten 40 bis 45 Minuten einen ordentlichen Angriffshandball. Da haben wir eine gute Effektivität, dadurch bleibt das Ergebnis auch noch relativ eng. Am Ende lassen wir auch dort nach. Wir bekommen dann noch mehr Kontertore und das ist dann ein verdientes Ergebnis. Für uns gilt es das Ganze wie immer aufzuarbeiten für unsere kommenden Spiele in Eisenach und gegen Hamburg, wo wir punkten möchten und wünschen dem SC Magdeburg alles Gute.“

Bennet Wiegert: „Ich glaube wir haben von unserer Mannschaft heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit sind 19 Tore fantastisch. 18 Tore gegen uns sind gefühlt zu viel, obwohl wir auch schon in der Mitte der ersten Hälfte die Chance hatten, vier oder fünf Tore zwischen uns zu bringen. Dann haben wir wieder mit einfachen Fehlern, technischen Fehlern im Angriff, Fehlwürfen im Angriff den Gegner in eine gute Lage gebracht und nach meinem Gefühl auch eher das positive Gefühl bei Stuttgart zur Halbzeitpause gesteigert. Für uns haben wir da bisschen für Unzufriedenheit gesorgt. Das Ergebnis von 19:18 ist natürlich auch einer guten Torhüterleistung von Stuttgart gewillt. Da haben sie in einer Halbzeit neun Paraden, das ist schon außerordentlich gut. Ich bin dann aber auch zufriedener was wir in der zweiten Halbzeit machen. Auch dass wir gleich das, was wir uns vorgenommen haben, umsetzen können. Wir wollten Aggressivität reinbringen, Spielfreude reinzubringen und über die Abwehr in den Gegenstoß kommen. Das haben wir sehr gut umsetzen können und sind so relativ schnell wieder auf drei weg gegangen. Das bringt Sicherheit. Zum Schluss kommen wir dann bisschen in Fahrt und ins Laufen. Dann ist natürlich 40:31 ein überragendes Ergebnis für uns, das wir einfach so nehmen sollten und nicht mehr analysieren sollten.“

Jan Forstbauer: „Wir sind super reingekommen ins Spiel. Ich denke wir haben am Anfang eine gute Abwehr gespielt und haben schnell umschalten können. Leider haben wir das über die Dauer des Spiels nicht halten können. Auch in der Abwehr halten wir leider den Druck nicht und dann haben wir vorne ein paar einfache Fehler zu viel gemacht. Dann kam hinten raus dieses Ergebnis zustande. Jetzt haben wir ein bisschen Pause und dann gehen wir voller Elan in die nächsten Wochen.“

WILD BOYS unterliegen dem SC Magdeburg

Am 28. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ging es für die WILD BOYS zum amtierenden Champions-League-Sieger nach Magdeburg. Vor 6.600 Zuschauern hielten die Stuttgarter bis Mitte der zweiten Halbzeit in einer ausverkauften GETEC-Arena mit aber mussten sich nach 60 Minuten doch deutlich geschlagen geben (31:40).

Die WILD BOYS erwischten einen guten Start. Das erste Tor der Partie erzielte Adam Lönn. Miljan Vujović parierte seinen ersten Siebenmeter und Daniel Fernández verwandelte auf der Gegenseite seinen Siebenmeter kalt. Für die Magdeburger war es Tim Hornke, der mit seinem Doppelschlag für den Ausgleich zum 4:4 sorgte. Bis zum Spielstand von 6:6 verlief das Spiel ausgeglichen. Dann folgte eine Schwächephase des TVB. Technische Fehler bestraften die Magdeburger gnadenlos, während Sergey Hernández im Kasten der Magdeburger immer besser ins Spiel kam. In der zwölften Spielminute führten die Gastgeber durch den Durchbruch von Felix Claar beim Spielstand von 9:7 erstmalig mit zwei Toren. In der Offensive des SCM waren es in dieser Phase vor allem Felix Claar und Tim Hornke, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Der SCM erhöhte den Vorsprung auf fünf Tore und zwang Michael Schweikardt in der 16. Minute zu seinem ersten Timeout. Der Cheftrainer schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Marino Marić beendete nach einem schönen Anspiel von Egon Hanusz die Durststrecke der Schwaben und erzielte das achte Tor der Partie. In der Defensive bekamen die sie nun deutlich besser Zugriff. Auch vorne fanden die WILD BOYS besser in Fahrt. Im Kasten der Stuttgarter war es immer wieder Torhüter Miljan Vujović, der die Magdeburger zum verzweifeln brachte und dafür sorgte, dass Tor um Tor aufgeholt wurde. Beim Spielstand von 15:14 war es SCM-Trainer Bennet Wiegert, der die grüne Karte legte. Auch diese konnte den Lauf der Stuttgarter nicht unterbrechen. Die Treffer von Kai Häfner und Egon Hanusz hielten die Schwaben in Schlagdistanz. Fynn Nicolaus erzielte zwei Minuten vor der Halbzeit den Anschlusstreffer zum 17:16. Immer wieder waren die Stuttgarter über den Kreis erfolgreich. Kai Häfner bediente zuerst Marino Marić, bevor er den einlaufenden Jorge Serrano sah, der souverän zum 19:18 Halbzeitstand traf.

Nach dem Seitenwechsel waren es die Gastgeber, die den besseren Start erwischten. Ein gut aufgelegter Nikola Portner parierte die ersten beiden Bälle und auch vorne zeigten die Gastgeber nun ihre individuelle Klasse. Für die WILD BOYS war es wieder Marino Marić, der auch zum 23:20 einnetzte. Durch zwei schnelle Tore von Fernández und Zieker konnte der Rückstand in der 44. Minute noch einmal auf zwei Tore verringert werden. Danach hatten die Stuttgarter keinen Zugriff mehr. Der SCM fand die Lücken in der Abwehr und konnte diese eiskalt nutzen. In der 45. Spielminute setzten sich die Gastgeber wieder mit vier Toren ab. Der Mann der zweiten Halbzeit war SCM-Torhüter Nikola Portner. Wenn die Stuttgarter in der Offensive Lösungen fanden, war es immer wieder der Schweizer, der diese zu Nichte machte. In der 47. Minute konnte sich dieser mit einem Treffer ins leere Tor auch selbst in die Torschützenliste eintragen. Beim Spielstand von 35:27 betrug der Rückstand bereits acht Tore. TVB-Cheftrainer Michael Schweikardt nahm in der 53. Minute sein letztes Timeout. Doch auch dieses hatte nicht mehr die gewünschte Wirkung. Die WILD BOYS konnten dem Champions-League-Sieger nichts mehr entgegensetzen. Ómar Ingi Magnússon setzte mit seinem Treffer den Schlusspunkt zum 40:31 Endstand.

Für die WILD BOYS steht nun eine kleine Spielpause an, bevor es am 20. April zum ThSV Eisenach geht. Eine Woche später findet dann das nächste Heimspiel gegen den HSV Hamburg statt. Tickets für die Partie könnt ihr euch hier sichern.