„Ich bin natürlich etwas verärgert über ein paar Dinge“

Michael Schweikardt: „Herzlichen Glückwunsch an Leipzig. Wenn man 36 Gegentore bekommt und mit sechs Toren Differenz verliert, kann man wahrscheinlich von einem verdienten Sieg reden. Ich bin natürlich verärgert über ein paar Dinge. Ich kann nicht wirklich nicht zufrieden sein mit der Wurfquote gegen Dominic Ebner . Er hat heute super gehalten und da kann ich meiner Mannschaft was die Wurfmöglichkeiten keine Vorwürfe machen. Es sind wirklich viele freie Würfe, die er da wegnimmt. Das waren gut herausgespielte Bälle, die wir nicht verwerten können und dann wird’s natürlich schwer. Wir haben ein Offensivspiel geleistet, das okay war. Wir machen kaum technische Fehler. Von der Verantwortung für den Ball, war das also gut, aber der Torabschluss war nicht gut genug heute. Defensiv gesehen kommen wir nicht gut ins Spiel. Wir haben Probleme im Rückzug und Leipzig nutzt das gut aus. Dadurch haben wir viele einfache Gegentore in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir dann keinen Zugriff gefunden und es gab viele Rückraumwürfe, die dann doch den Weg ins Tor finden. Von daher sind das zwei Baustellen, einmal die Abschlussquote, wie auch die Defensivarbeit, die heute nicht gut genug waren, um ein Auswärtsspiel zu gewinnen.“

 Rúnar Sigtryggsson: „Ich bin natürlich glücklich über den Sieg. Über die Leistung von Domenico muss man nicht viel sagen. Das haben alle gesehen, die das Spiel verfolgt haben. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben 7:4 geführt, aber dann auf einmal verlieren wir die Disziplin und die Breite in unserem Angriffsspiel. Damit kommen die Stuttgarter dann ran und es war lange ein Spiel auf Augenhöhe. Das Ende der ersten Halbzeit war dann geprägt von zwei überragenden Torhütern. Milan Vujovic beendet dieses Spiel mit fast 40% gehaltener Bälle und Domenico mit 50%. Aber das ist ein Unterschied, der das Spiel ausmacht. Stuttgart hat kaum technische Fehler gemacht, wir dafür zu viele. Domenico hat uns also einfach am Leben gehalten mit seinen Paraden. Aber wir freuen uns jetzt über den Sieg und weiter gehts!“

Fynn Nicolaus: „Wir sind heute sehr schlecht ins Spiel reingekommen, kämpfen uns dann aber zurück, sodass wir ein 15:15 zur Halbzeit haben. Dann scheitern wir aber immer wieder an Domenico Ebner, machen unsere Chancen nicht rein und so hat man dann am Ende keine Chance, Spiele zu gewinnen.“

Stuttgart unterliegt in Leipzig

An diesem Donnerstagabend musste der TVB Stuttgart beim SC DHfK Leipzig ran. Nach einer Partie mit hohem Tempo und einer starken Torhüterleistung auf Seiten der Gastgeber unterlagen die WILD BOYS mit 30:36 und schafften es nicht, in der Tabelle an den Leipzigern vorbeizuziehen.

Bei diesem Kampf in der Fremde traf das Team von Michael Schweikardt auf zwei bekannte Gesichter. Viggó Kristjánsson und Andri Már Rúnarsson trugen in der Vergangenheit bereits das Trikot des TVB und wechselten beide 2022 nach Leipzig. Letzterer traf direkt zum ersten Tor der Partie, Adam Lönn konnte direkt nachziehen. Die Gastgeber kamen etwas besser in die Partie, waren in den ersten sechs Angriffen erfolgreich und konnten dadurch nach sechs gespielten Minuten mit 6:3 in Führung gehen. Kurz darauf hatte der TVB nach einem Ballgewinn in der Abwehr und Heinevetters erster Parade die Chance, wieder auszugleichen. Doch Lönn traf nur den Querbalken.

In der Folge mussten die WILD BOYS einige einfache Tore hinnehmen, ließen sich jedoch nicht abschütteln und so stellte Hanusz in der 18. Minute das erste Mal seit dem 1:1 wieder den Ausgleich zum 13:13 her. Es war ein Spiel der Torhüter und so fiel in den folgenden sechs Minuten nur ein Tor für den SC DHfK. Kai Häfner war es dann, der wieder den Ausgleich herstellte und die torlosen Minuten für den TVB beendete. Auch die nächste freie Chance zur ersten TVB-Führung der Partie konnte Serrano nicht nutzen, da Ebner den Ball parierte. Nachdem Leipzig zunächst besser in die Partie gekommen war, folgten starke Paraden von Vujovic und Ebner und auch einige technische Fehler von Leipzig und so ging es mit einem 15:15 in die Pause.

In die zweite Halbzeit starteten die Leipziger direkt mit zwei Toren. Doch der TVB ließ die Hausherren nicht davonziehen, zog immer wieder nach und verkürzte immer wieder auf ein Tor Rückstand. Nachdem Max Häfner das Tor verfehlt hatte, erhöhte Leipzig auf +3. Auch in Halbzeit zwei verhinderte Domenico Ebner zwischen den Pfosten der Heimmannschaft immer wieder, dass die WILD BOYS näher herankamen. In der 49. Minute bei einem Spielstand von 27:23 wechselte Schweikardt nach einer Auszeit auf das Überzahlspiel im Angriff. Auch in dieser Spielform scheiterte der TVB frei gegen Domenico Ebner. Mit einem 4:0-Lauf konnte sich Leipzig dann bis zur 56. Minute auf 33:26 absetzen. Der TVB versuchte dann mit einer offensiven Deckung an schnelle Ballgewinne zu kommen, um so noch mal ranzukommen. Dies gelang jedoch nicht.

Am Ende unterlag das Team von Cheftrainer Michael Schweikardt mit 30:36 deutlich. Der SC DHfK Leipzig hatte mit Domenico Ebner einen überragenden Torhüter auf der Platte stehen (20 Paraden, 52,63 % gehaltene Bälle) und in den entscheidenen Situationen das situative Spielglück.

Für den TVB folgen nun zwei Heimspiele. Am Sonntag, den 26.11.2023 um 18.00 Uhr, kommt der amtierende Deutsche Meister aus Kiel in die Porsche-Arena. Knapp eine Woche später ist am 02.12.2023 um 20.00 Uhr die TSV Hannover-Burgdorf zu Gast in Stuttgart. Tickets für beide Partien gibt es hier.