Raus aus der Halle: Die 5. Folge „Leben wie Profis“ – powered by AOK

In der fünften Folge “Leben wie Profis“ – powered by AOK dreht sich alles rund um Entspannung, Erholung und Regeneration. Zu diesen Themen haben sich Felix Lobedank von der AOK-Bezirksdirektion Ludwigsburg-Rems-Murr und TVB-Profi Samuel Röthlisberger bei schöner Kulisse auf dem Kappelberg ausgetauscht. Seit heute ist die neue Folge auf unseren Social Media-Kanälen zu sehen. Einen kleinen Einblick in das Gespräch zwischen den beiden gibt es hier. 

Felix Lobedank: Samu, intensive Spiele sind anstrengend für den Körper, aber auch der Kopf ist immer mit dabei. Wie kommst du nach einem Spiel wieder runter? Nimmst du dir mentale Auszeiten?

Samuel Röthlisberger: Es ist schon wichtig, dass man sich ablenken kann. Direkt nach dem Spiel ist es schwierig. Da ist es völlig normal, dass man noch x Szenen im Kopf hat: Was hätten wir als Team oder was hätte ich besser machen können? Was haben wir oder was habe ich gut gemacht? Es ist jedoch auch immer wichtig, dass man irgendwann einen Schlusspunkt setzen und gut einschlafen kann. Da beginnt die Regeneration. Am nächsten Tag sollte man sich mit anderen Dingen beschäftigen und nicht zu lange das Spiel im Kopf haben. Ich gehe beispielsweise ein bisschen Basketball spielen oder mit einem Freund einen Kaffee trinken. Oder ich mache etwas für mein Studium.

Felix Lobedank: Du bist schon länger dabei beim TVB. Ergreifst du die Initiative, wenn du merkst, es gibt Probleme – auch wenn sie dich vielleicht gar nicht betreffen?

Samuel Röthlisberger: Es gibt sicher Situationen, in denen ich mich auch mal zu Wort melde und ich auch fühle, dass ich etwas sagen soll. Ich weiß auch, welche Rolle ich in der Mannschaft habe. Wenn es um die Verteidigung geht, schlage ich vor, wie wir bestimmte Dinge lösen sollten. Doch ich glaube, wenn es um das Zwischenmenschliche geht, ist jeder Spieler der Mannschaft wichtig. Da sollte auch jeder das Wort ergreifen. 

Felix Lobedank: Wie aufgeregt bist du vor einem Spiel? Wie gut schläfst du in der Nacht davor?
Samuel Röthlisberger: Das ist ein gutes Thema. Bei mir geht’s schon am Tag vor dem Spiel mit vielen Gedanken los über mögliche Aufgaben, Gegenspieler, den Gegner an sich. Da kommt es schon sehr oft vor, dass ich ein bisschen schlechter schlafe. Auch direkt vor dem Spiel bin ich extrem nervös, auch wenn man mir das nicht unbedingt ansieht. Das sagen zumindest meine Mitspieler.

Felix Lobedank: Was machst du, wenn du im Bett liegst und die Gedanken kreisen? Stehst du nochmal auf, bleibst du liegen oder ist es gar nicht so schlimm und du brauchst einfach ein bisschen länger, um runterzukommen?
Samuel Röthlisberger: Ich mache eigentlich nichts Spezielles. Ich versuche einfach, irgendwie davon wegzukommen. Eine gewisse Ablenkung ist da sicher gut. Klar ist aber auch, dass man das nicht immer komplett ausblenden kann. Es ist legitim, sich darüber Gedanken zu machen, was für Aufgaben auf einen zukommen. Das gibt einem auch ein gutes Gefühl.

Felix Lobedank: Ende März hattet ihr eine Niederlagenserie, da wart ihr wahrscheinlich auch mental nicht gut drauf. Mit dem Sieg im Derby gegen Göppingen habt ihr dann den Turnaround geschafft. Wie seid ihr mit der Situation umgegangen und wie war das für dich in dem Moment, als der Knoten geplatzt ist?
Samuel Röthlisberger: Es war eine sehr große Erleichterung, das habe ich auch bei mir selbst gemerkt. Es war eine extreme Anspannung da. Grundsätzlich spielt es sich mit Selbstvertrauen immer leichter. Wenn es mal nicht so läuft, ist es umso schwieriger, wieder aus so einem Loch herauszukommen. Das geht meist nur über gemeinsamen Kampf und wie wir als Team auftreten. Das haben wir gegen Göppingen gezeigt. Für mich war’s wichtig, dass man gesehen hat, wie jede einzelne Aktion ein bisschen gefeiert wurde und keiner an Einzelkämpfe gedacht hat. Jeder hat jedem geholfen. Es ist ganz wichtig, dass der Nebenmann einem das Gefühl gibt, dass er für dich da ist und dir vertraut. Auch wenn es mal nicht so läuft. Das hilft einem, um nach einem Fehler die nächste Situation erfolgreicher gestalten zu können.

Felix Lobedank: Du bist, so nehme ich dich jedenfalls wahr, Mannschaftssportler durch und durch. Du stellst dich in den Dienst des Teams, bist in der Abwehr der Fels in der Brandung. Kommen da deine eigenen Befindlichkeiten nicht zu kurz?
Samuel Röthlisberger: Nein, die kommen überhaupt nicht zu kurz. Wenn wir gut spielen, miteinander kämpfen und gewinnen, dann fühle ich mich automatisch auch gut. Ich finde es wichtig, dass man Aufgaben gemeinsam löst. Wenn alle an einem Strang ziehen, hat man schon einen Teilerfolg erzielt.