„Natürlich bin ich heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.“

Jürgen Schweikardt: „Natürlich bin ich heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Trotzdem sind wir Sportler und auch wenn wir gegen den THW Kiel gespielt haben, am Ende fühlt es sich nach einer Niederlage einfach nicht gut an. Ich glaube, dass wir am Anfang vor allen Dingen in der Abwehr Probleme hatten. Wir waren ein bisschen zu passiv und haben die Räume zu groß werden lassen, was wir aber nach ca. 15 Minuten in den Griff bekommen haben. Im Angriff haben wir heute deutlich weniger Fehler gemacht als in den letzten Spielen, weshalb wir heute ganz lange dran geblieben sind. Wir wären gerne auch noch länger dran geblieben, bekommen jedoch, als wir mit einem Tor hinten lagen, einen Ball, der eigentlich geblockt wurde, oben ins Tor rein. Im 7 gegen 6 haben wir dann zwei freie Bälle, die wir verwerfen und dann geht es dahin. Natürlich muss alles perfekt laufen, damit wir hier etwas mitnehmen können, aber wie schon gesagt sind wir Sportler und hätten das am Ende gerne auch getan. Wir sind aber zufrieden und müssen jetzt schauen, dass wir mit den wenigen Leuten, die wir aktuell haben, nächste Woche gegen Wetzlar eine ähnliche Leistung zeigen.“

Filip Jícha: „Ich muss sagen, dass war heute ein klassisches Bundesligaspiel. Wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft, dann sagt man voraus, das wird eine klare Angelegenheit, aber das ist in dieser Liga überhaupt nicht so. Wir mussten heute tatsächlich alles reinwerfen, um starke Stuttgarter in eine Situation zu zwingen, in der wir dann ein paar mehr Tore auf dem Konto hatten. Ich muss in einer Phase auch sehr kritisch mit meiner Mannschaft sein. Im Angriff haben wir in der ersten Hälfte eine ordentliche bis gute Leistung gezeigt, wir haben aber keinen Zugriff in der Abwehr bekommen. In der zweiten Halbzeit ging es gleich weiter, nur das wir nicht immer konsequente Entscheidungen im Angriff getroffen haben und deshalb haben wir uns da etwas schwer getan. Am Ende hatten wir hinten raus einen 4:0-Lauf, durch welchen wir den Sieg dann geholt haben. Wir mussten heute aber tatsächlich alles gegen sehr starke Stuttgarter investieren. Ich freue mich über diese beiden Punkte.“

Fynn Nicolaus: „Es hat heute einfach als Team unheimlich viel Spaß gemacht, weil wir, trotz der vielen Verletzten, gut zusammen gespielt haben und gut aufgetreten sind, was uns nochmal zusammen geschweißt hat. Es macht einfach Spaß, wenn man weiß, dass der Nebenmann immer 100 % für einen mit gibt und jeder für den anderen kämpft und das war heute unsere Stärke. Wir wollten heute nicht mit dem Druck der vergangenen Spiele in die Partie gehen, sondern mit einer gewissen Lockerheit und haben uns deshalb gar nicht so sehr auf taktische Mittel versteift, sondern eher versucht frei aufzuspielen, was uns gerade vorne auch ganz gut gelungen ist.“


TVB muss sich nach starkem Kampf in Kiel geschlagen geben

An diesem Samstagabend musste der TVB Stuttgart beim amtierenden deutschen Meister in Kiel antreten. Nach großem Kampf und bis zur 55. Minute nie mehr als drei Toren Rückstand mussten sich die WILD BOYS am Ende mit 33:28 geschlagen geben.

Verletzungsbedingt musste der TVB auf Jogi Bitter, Adam Lönn und Rudolf Faluvégi verzichten. Zudem fiel Tim Wieling mit Mandelentzündung aus und Sascha Pfattheicher hatte sich beim Warm-Up verletzt, weshalb unter anderem Jerome Müller und Viggó Kristjánsson auf Rechtsaußen ranmussten. Als zweiter Torhüter war Joshua Scheiner, der normalerweise für die U19 des TVB aufläuft, mit in den hohen Norden Deutschlands gereist.

Der THW begann konzentriert und konnte sich nach neun Minuten das erste Mal auf plus drei Tore absetzen. Doch der TVB ließ sich nicht abschütteln und blieb dran. In der Abwehr leisteten die Gäste überzeugende Arbeit, im Angriff wurden wenige eigene Fehler produziert. In der 23. Minute traf Weinhold nur den Pfosten, daraufhin wussten die Stuttgarter die Wechselphase der Kieler zu nutzen und Weiß traf zum 13:12. Kurz darauf gab eine Parade von Primož Prošt dem TVB dann die Möglichkeit, auszugleichen. Diese wusste Schulze zu nutzen und traf zum 14:14, was den ersten Gleichstand seit dem 1:1 bedeutete.

Wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene gewann der TVB den Ball in der Abwehr und hatte noch einmal die Chance auszugleichen, jedoch wurde der Ball dann von den Kielern abgefangen und so ging der THW mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Pause – 16:15 zur Halbzeit in der Wunderino Arena.

Durch einen Distanzwurf von Weiß konnten die WILD BOYS den Ausgleich kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit beim 17:17 wieder herstellen. Prošt war nun komplett in der Partie angekommen und hatte in der Anfangsphase der zweiten Hälfte direkt zwei Paraden vorzuweisen. Stuttgart stellte im Angriff auf 7 gegen 6 um, doch in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen unterliefen dem TVB technische Fehler und zweimal konnte der THW den Ball im leeren Tor der Gäste versenken. So gelang es Kiel, wieder auf plus drei Tore zu stellen. Doch der TVB ließ sich auch dieses Mal nicht abschütteln und kämpfte sich nach 45 Minuten wieder auf 22:21 heran. Auch wenn es den Kielern gelang, sich zwischenzeitlich mit zwei oder drei Toren abzusetzen, das Team von Trainer Schweikardt ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

Fünf Minuten vor Schluss rutschte Häfner im Angriff weg, verlor den Ball und die Kieler erhielten die Chance beim 30:27 den Deckel drauf zu machen, Sagosen traf jedoch nur die Latte. Im anschließenden Angriff wurde der Torwurf von Weiß druch Landin geblockt und daraufhin gelang es dann dem THW drei Minuten vor Schluss mit vier Toren davonzuziehen und den Deckel drauf zu machen. Am Ende stand ein 33:28-Heimsieg für den THW Kiel auf der Anzeigetafel und der TVB musste die Heimreise trotz großem Kampfgeist und guter Leistung ohne Punkte antreten.