Ärgerlicher Spannungsverlust, aber kein Drama in Ludwigshafen

Als in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle die Schlusssirene ertönte, stapfte Jogi Bitter mit grimmigem Blick in Richtung Spielfeldmitte. Zum Jubeln war dem Torhüter des TVB 1898 Stuttgart nicht zumute, obwohl er soeben seinem Team einen Punkt gerettet hatte mit einer tollen Parade.

 

Fünf Minuten später, vor dem Mikrofon des Sky-Reporters, hatten sich Bitters Gesichtszüge wieder entspannt. „Immerhin haben wir den Fluch besiegt und nicht zum vierten Mal hintereinander mit einem Tor verloren“, sagte er. So gesehen, sei’s ein kleiner Schritt nach vorne gewesen. „Aber gefallen hat mir das Spiel nicht.“

 

Alles andere als begeistert war auch sein Trainer. „Wir haben es nicht geschafft, die nötige Spannung aufzubauen“, sagte Jürgen Schweikardt am Tag danach. Wenn seine Mannschaft mit nur 90 Prozent statt mit „Vollgas“ spiele, gewinne sie gegen kein Team der Liga. Ganz gleich, ob der Gegner Ludwigshafen oder Flensburg heiße. „Ich denke, die Spieler haben das inzwischen kapiert.“ Bei den Eulen hätten sie dies aber nicht umgesetzt. „So gesehen, war’s schon ein kleiner Rückschritt.“ Der absolute Siegeswille habe von der ersten Minute an gefehlt.

 

Geärgert hat sich Schweikardt vor allem darüber, wie ratlos seine Spieler der 5:1-Deckung des Gegners begegnet seien. Auf die hatte sich der TVB akribisch vorbereitet, Lösungen indes fand er selten. „Meine Spieler dachten wohl, es wird sich schon etwas ergeben“, so Schweikardt. Diesen Gefallen tat ihnen die Eulen-Defensive aber nicht. Dominik Weiß und David Schmidt hätten sich zu weit nach außen drängen lassen, das „Eins-gegen-Eins“ gesucht. „Wir hätten im Rücken des vorgezogenen Abwehrspielers agieren und das Spiel öffnen müssen.“

 

In den zweiten 30 Minuten hechelte der TVB dem Rückstand hinterher, die Probleme blieben. „Letztlich hat uns das 7:6-Überzahlspiel den Hintern gerettet – allerdings brauchten wir ein paar Angriffe, bis es funktionierte.“ Zu oft ließen die Halbspieler die Außen verhungern.

 

Am Ende musste der TVB mit dem einen Punkt zufrieden sein gegen einen Gegner, der in 30 Spielen lediglich zweimal als Sieger vom Spielfeld gegangen war – zu wenig für die gestiegenen Ansprüche des TVB. Drei Tage vor Saisonschluss klebt er auf dem 15. Rang fest, der keine Verbesserung gegenüber den ersten drei Erstliga-Spielzeiten bedeutet.

 

Mit der Platzierung ist auch der Trainer nicht zufrieden, ein optischer Makel sei sie auf alle Fälle. „Ich sehe die Lage aber wohl am entspanntesten von allen im Umfeld“, so Schweikardt. Ziel sei es vor der Saison gewesen, sich den Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld so weit wie möglich zu nähern – und das sei gelungen. Drei Punkte fehlen auf Rang neun. „Und leistungsmäßig sind wir mit Teams wie Wetzlar, Lemgo oder Hannover auf Augenhöhe. Das war so nicht unbedingt zu erwarten.“

 

Das eine oder andere Erfolgserlebnis möchte Schweikardt schon noch gerne sammeln in den finalen drei Partien. Im nächsten Heimspiel dürfte dies jedoch schwierig werden: Am Donnerstag (19 Uhr) kommt der Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt. „Für einige Spieler wird das der letzte Auftritt sein in der Porsche-Arena“, sagt Schweikardt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da anders auftreten werden.“

 

Quelle: Thomas Wagner / ZVW
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